Green mit historischem Triple-Double

SPOX
01. Februar 201608:16
Draymond Green (r.) gelang gegen die New York Knicks ein historisches Triple-Doublegetty
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Die Atlanta Hawks liefern bei den Miami Heat eine schwache Vorstellung ab und müssen ihren Tabellenplatz räumen. Den Warriors hilft in New York ein Ausraster von Steve Kerr, die Magic können doch noch gewinnen und Portland bleibt auf Playoff-Kurs.

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Miami Heat (27-21) - Atlanta Hawks (27-22) 105:87 (BOXSCORE)

Dieser deutliche Heimerfolg der Heat ist in zweierlei Hinsicht von besonderer Natur. Erstens: Zum ersten Mal seit knapp zwei Jahren ist es den Jungs vom South Beach gelungen, vier Siege in Folge einzufahren. Zweitens: Sie haben sich dadurch an den Hawks vorbei auf den vierten Platz im Osten geschoben.

Dabei lief von Anfang an alles wie geschmiert. Über einen 16:7-Start stand nach dem ersten Viertel bereits eine zweistellige Führung zu Buche, von der die Hausherren das ganze Spiel über zerrten. Dabei konnten sie es sich auch erlauben, 10 Würfe in Folge zum Abschluss der ersten Halbzeit zu versemmeln - da die Hawks auf der anderen Seite zu keinem Zeitpunkt des Spiels ihren Rhythmus fanden (38 Prozent FG, 22 Prozent 3FG).

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Auch Dennis Schröder bildete keine Ausnahme (4/12 FG), erzielte aber immerhin 11 Punkte und 3 Assists. Al Horford und Paul Millsap kamen jeweils auf 17 Zähler, während Kyle Korver in 24 Minuten Spielzeit leer ausging.

Auf der anderen Seite verteilte Miami die Last auf mehrere Schultern: Luol Deng und Dwyane Wade erzielten 17 Punkte, Amar'e Stoudemire legte ein starkes Double-Double auf (13 Punkte, 12 Rebounds) und Chris Bosh wurde mit 18 Zählern Topscorer. Letzterer nutzte direkt die Chance, um die aktuelle Lage seines Teams zu beschreiben, das 11 der letzten 12 Spiele auswärts ranmusste - und für die nächsten drei Auftritte wieder auf Reisen geht. "So etwas ist eine mentale Hürde, die es zu überwinden gilt. Heute haben wir das geschafft und genießen es gleich beim Dinner."

Orlando Magic (21-25) - Boston Celtics (27-22) 119:114 (BOXSCORE)

Bei den Magic darf kollektiv aufgeatmet werden. Nach zuletzt acht Niederlagen in Folge gibt es endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis zu feiern - allerdings kein besonders souveränes. Denn in einem wilden Spiel musste erst ein 18:2-Lauf in der Schlussphase her, um den Sieg einzutüten.

Über weite Strecken des Spiels gaben die Celtics den Ton an, die erst vor zwei Tagen dasselbe Matchup für sich entschieden hatten. Daran wollten sie anknüpfen, verloren in der besagten Schlussphase aber die Kontrolle. So lagen sie kurz vor dem Ende mit 102:113 zurück, ließen es sich aber nicht nehmen, dem Gastgeber nochmal Angst einzujagen und auf 3 Punkte heranzukommen.

Doch zum Glück für Disneyland behielt Nikola Vucevic an der Freiwurflinie die Nerven. So weit hätte es - ginge es nach seinem Head Coach - aber gar nicht kommen brauchen: "Wir haben das Spiel nicht professionell über die Zeit gebracht und waren viel zu hektisch", erklärte Scott Skiles. Dass es am Ende trotzdem reichte, lag besonders an Evan Fournier, der 24 Punkte erzielte und 4 seiner 5 Dreier traf. Auch Aaron Gordon (19 Punkte, 8/11 FG, 14 Rebounds) und Vucevic (16 Punkte, 13 Rebounds, 7 Assists) spielten anständig.

Brad Stevens, Head Coach auf der anderen Seite, kritisierte derweil die Verteidigung seiner Schützlinge, die im vierten Viertel eine 55-prozentige Wurfquote zuließ: "Unsere Defense war am Ende viel zu löchrig. Wir haben die gegnerischen Guards am Perimeter viel zu offen gelassen, sodass sie sich immer wohler gefühlt haben. Daraus haben sie einen Vorteil geschöpft."

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New York Knicks (23-27) - Golden State Warriors (44-4) 95:116 (BOXSCORE)

Nachdem der Champion am Vortag gegen die Sixers noch große Mühe hatte, sah die Angelegenheit im Big Apple schon wieder deutlich lockerer aus - zumindest zum Ende der Partie. Denn besonders im ersten Viertel fanden die Gäste noch keinen Rhythmus und leisteten sich ungewohnte Fehler. Da das auf der anderen Seite aber auch nicht viel anders aussah, blieb der schwache Auftakt ohne Konsequenzen.

So nahm der Warriors-Express zur Mitte des zweiten Viertels Fahrt auf und transformierte innerhalb von 5 Minuten einen 6-Punkte-Rückstand in eine 40-33-Führung. Den Ausschlag gab ein Ausraster von Steve Kerr in einer Auszeit, bei dem auch sein Clipboard dran glauben musste. "Er hat es erst zerstört und dann durch die Gegend geworfen", präzisierte Draymond Green den Wachrüttler seines Chefs.

Diesen Vorsprung nahmen die Warriors auch mit in die Halbzeitpause und gaben ihn danach nicht mehr ab, was vor allem an einem bärenstarken dritten Viertel lag (27:16).

Apropos bärenstark: Diesen Stempel durfte sich erneut Klay Thompson abholen, der einen schwachen Tag von Stephen Curry (13 Punkte, 3/11 FG) kompensierte und sich mal eben 34 Zähler bei überirdischen Quoten (14/18 FG, 5/6 3FG) aus dem Ärmel schüttelte. Damit hat er in den vergangenen Spielen stolze 111 Punkte erzielt und dabei 42 seiner 64 Würfe getroffen. Wenn's läuft, dann läuft's.

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Doch das war nicht alles: Schließlich wandelt mit Draymond Green noch das personifizierte Triple-Double für Golden State durch die Gegend und gab sich mit 20 Punkten, 10 Rebounds und 10 Assists auch diesmal keine Blöße. Besonders beeindruckend: Er leistete sich keinen einzigen Fehlwurf (9/9 FG)! Damit ist er laut Elias Sports einer von nur drei Spielern, denen ein Triple-Double mit perfekter Feldwurfausbeute gelang (über den Airball von der Freiwurflinie hüllen wir an dieser Stelle den Mantel des Schweigens). Die anderen beiden: Wilt Chamberlain und Bo Outlaw. Keine so üble Gesellschaft.

Portland Trail Blazers (23-26) - Minnesota Timberwolves (14-35) 96:93 (BOXSCORE)

Die Blazers sind einfach nicht klein zu kriegen und befinden sich auf dem nächsten Höhenflug. Gegen die Wolves gab es den vierten Sieg in Folge und den achten aus den letzten zehn Spielen - der Gedanke, dass schon im ersten Rebuild-Jahr die Playoffs herausspringen könnten, verfestigt sich also.

In einem unterhaltsamen Spiel gegen gut mithaltende Wolves zeigte das junge Team von Head Coach Terry Stotts, dass es mit Rückschlägen umgehen und sich in entscheidenden Momenten steigern kann: Nachdem das dritte Viertel mehr oder weniger in die Hose ging, starteten Damian Lillard und Co. in der Schlussphase einen 14:6-Lauf.

Als Erfolgsgarant diente immer wieder der Weg zum Korb, da von draußen nicht viel reinfallen wollte (6/27 3FG). Durch diese Taktik wurde auch die träge Helpside-Rotation aus Minnesota entblößt, die oftmals zu spät kam und sich nur mit einem Foul behelfen konnte. So traten die Blazers allein in den letzten 12 Minuten 16 Mal den Weg an die Freiwurflinie an und waren dort 14 Mal erfolgreich.

Besonders Lillard (21 Punkte, 8 Assists, 10/12 FT) bewies in dieser Phase einmal mehr, dass Clutchness durch seine Adern fließt. Auch C.J. McCollum erledigte seinen Job ordentlich und kam auf 21 Punkte bei 9 von 19 aus dem Feld. Auf der anderen Seite präsentierte mal wieder das Duo Karl-Anthony Towns/Andrew Wiggins sein Talent: Der Center (Towns) legte mit 21 Punkten und 13 Rebounds ein Double-Double auf, der Flügel (Wiggins) verpasste ein solches nur knapp mit 15 Zählern und 9 Rebounds. Es sollte aber auch erwähnt werden, dass Wiggins den einen oder anderen Fehlwurf (3/18 FG) auf dem Kerbholz hatte.

Los Angeles Lakers (9-41) - Charlotte Hornets (23-25) 82:101 (BOXSCORE)

Die Lakers sind derzeit bei ihren Gegnern schwer beliebt - schließlich präsentieren sie sich meist als Gastgeber mit guten Manieren und machen keine Anstalten, den Sieg für sich zu beanspruchen. Davon profitierten diesmal die Hornets, die nur ein einziges Mal einem Rückstand hinterherliefen: Und zwar beim Stand von 10:9, der exakt 17 Sekunden andauerte.

Danach schwärmten die Hornissen aus und trafen besonders im zweiten Viertel auf wenig Gegenwehr, was sie für 37 Punkte sowie 7 von 9 (sehr freie) Dreier nutzten. Danach war der Drops gelutscht, spätestens bei der 27-Punkte-Führung aus Durchgang vier stellte niemand mehr Fragen.

Die Lakers haben nun zehn Niederlagen in Folge auf dem Konto und damit ihren Franchise-"Rekord" eingestellt. Immerhin durften die Fans im Staples Center noch einmal Kobe Bryant an einem guten Tag betrachten: Die Mamba wurde mit 23 Punkten (8/18 FG, 4/8 3FG) Topscorer ihres Teams.

Diesen Titel teilten sich bei den Gästen Marvin Williams (12 Rebounds) und Michael Kidd-Gilchrist (12 Rebounds) mit jeweils 19 Zählern. "MKG" erlebte im zweiten Spiel nach seiner langen Verletzungspause (Schulter) im letzten Viertel einen Schockmoment, als er auf dem Fuß von Nick Young landete und vom Feld humpelte. Eine erneute ernsthafte Verletzung erscheint nach den ersten Erkenntnissen aber unwahrscheinlich.

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