Houston Rockets (26-25) - Miami Heat (27-22) 115:102 (BOXSCORE)
Wirklich rosig waren Houstons Aussichten vor der Partie nicht: Zuletzt gab es drei Pleiten am Stück, nun fielen neben dem suspendierten Dwight Howard auch noch Clint Capela (Hüfte) und Donatas Motiejunas aus und ließen die Rockets fast komplett ohne Big Man dastehen. Und dann waren auch noch die Heat zu Gast, die zuletzt ja vier Siege am Stück abgespult hatten. Aber: Have no fear, J-Smoove is here!
Der Trade für Josh Smith erweist sich immer mehr als Gewinn für Houston. Als Aushilfs-Center legte der Leftie eine richtig starke Partie hin (19 Punkte, 8/13 FG) und leistete vor allem defensiv gute Arbeit gegen Chris Bosh, der ohne den abermals fehlenden Hassan Whiteside ebenfalls ziemlich viel Center spielen musste, dabei aber mit der Effektivität haderte (13 Punkte, 3/11 FG). Bosh wurde so oft gedoppelt, dass er danach anmerkte, er habe sich "wie etwas Besonderes" gefühlt. "Als wäre ich auf einem ersten Date oder so."
Er war dabei nicht der einzige Heatle mit diesem Problem. Zwar punkteten gleich sieben Gäste-Spieler zweistellig (Topscorer: Luol Deng mit 17 Zählern), gerade von Downtown konnte Miami die Firepower der Rockets aber nicht ausgleichen (6/17 3FG Miami, 16/35 Houston). Gleich 17 Ballverluste führten zudem dazu, dass die Rockets Miami mehr Punkte einschenkten als jedes andere Team in der bisherigen Saison.
Und das war, abgesehen von Smith, mal wieder in erster Linie auf James Harden zurückzuführen. Der Bart überzeugte nicht nur mit 26 Punkten, sondern konnte sich zusätzlich auch noch 14 Assists auf den Statistikbogen eintragen - Career High. Gerade Marcus Thornton (18 Punkte, 4/7 3FG) und Patrick Beverley (14, 3/4) profitierten von Harden in Geberlaune. Die Rockets schafften durch den Sieg vorerst wieder etwas Distanz auf Portland im Duell um Platz 7 der Western Conference.
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Phoenix Suns (14-36) - Toronto Raptors (33-16) 97:104 (BOXSCORE)
Klingt das nicht irgendwie nach einem Hollywood-reifen Skript: Die Suns bestreiten unter dem neuen Interimstrainer Earl Watson ihr erstes Spiel und siegen direkt mal gegen eins der besten Teams der Liga, nachdem sie zuvor 14 Spiele in Serie verloren, angeführt von einem Spieler, der eigentlich schon seit dem Sommer nicht mehr in Phoenix spielen will?
Das tut es, aber es blieb auch bei diesem Skript, auch wenn die Suns tatsächlich ihre Chancen hatten und Markieff Morris mit 30 Punkten (13/20 FG), 11 Rebounds, 6 Assists und 2 Blocks sein mit Abstand bestes Spiel der Saison zeigte. Doch die Raptors, insbesondere ihre All-Star-Guards Kyle Lowry (26 Punkte) und DeMar DeRozan (22) wollten Watson diesen Traumeinstand dann doch nicht ermöglichen.
Dabei kämpften die Suns in Halbzeit zwei ziemlich aufopferungsvoll, nachdem Toronto im zweiten Viertel noch davongezogen war. Morris machte von allem etwas, Archie Goodwin verteilte (18 Punkte, 12 Assists) und Rookie Devin Booker zeigte erneut seine enorme Qualität aus der Distanz (27 Punkte, 6 Dreier). Doch als man rund 45 Sekunden schon zu träumen wagte, jagte DeRozan kurzerhand einen Buzzerbeater von weit hinter der Dreierlinie durch die Reuse. Game over.
Dennoch: Angesichts der katastrophalen letzten Wochen dürfte diese Leistung den Suns durchaus Hoffnung gemacht haben, zumal mit Brandon Knight und Eric Bledsoe erneut die besten Spieler ausfielen und vor dem Spiel auch noch die Hiobsbotschaft durchkam, dass T.J. Warren sich den Fuß gebrochen hat und den Rest der Saison verpassen wird. Es steckt noch etwas Leben im Team.
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Portland Trail Blazers (24-26) - Milwaukee Bucks (20-31) 107:95 (BOXSCORE)
Wer hätte vor dieser Saison erwartet, dass Portland zu diesem Zeitpunkt der Saison das Team sein würde, das auf einem Playoff-Platz liegt, während die Bucks immer weiter in Richtung Lotterie taumeln? Vermutlich nicht viele, doch die Blazers stellten auch in diesem Duell wieder unter Beweis, was sie in dieser Saison auszeichnet - und warum sie ihre Position im Playoff-Kampf mit nun fünf Siegen am Stück weiter verbessern konnten.
An allererster Stelle ist da natürlich der Backcourt zu nennen. Damian Lillard erlebte zwar als Shooter einen durchwachsenen Abend (14 Punkte, 0/6 3FG), verteilte dafür aber fleißig Assists (12) und beobachtete, wie seine Teammates punkteten - allen voran wieder mal C.J. McCollum (30 Punkte, 10/18 FG). Aber auch Al-Farouq Aminu (16 Punkte) und die durchaus produktive Bank um Gerald Henderson und Allen Crabbe wussten zu überzeugen.
Milwaukee zeigte ohne die verletzten John Henson (Rücken) und O.J. Mayo (Oberschenkel) zwar eine ordentliche Leistung, so richtig gefährlich werden konnten sie den Blazers aber nie - zumal McCollum auf nahezu jeden Run die Antwort parat hatte. Ein dominanter Scorer dieser Art ging den Bucks ab, immerhin gab es eine gute Leistung von Giannis Antetokounmpo (19 Punkte, 8 Rebounds) zu sehen. Topscorer der Bucks war Khris Middleton mit 21 Zählern und mieser Quote (7/22 FG).
Für die Bucks setzte es dadurch die vierte Niederlage in Folge, der Abstand auf die Playoff-Plätze im Osten wächst weiter (7 Games Behind). Für die Blazers gab es indes auch einen Wermutstropfen: Noah Vonleh verletzte sich im zweiten Viertel am Knöchel und musste die Partie frühzeitig beenden.
Los Angeles Lakers (10-41) - Minnesota Timberwolves (14-36) 119:115 (BOXSCORE)
Es ist ja nicht so, dass die Lakers-Fans in dieser Saison allzu viel Grund zur Freude gehabt hätten. Doch irgendwie war an diesem Abend im Staples Center alles ein bisschen wie früher: Edelfan Jack Nicholson ließ sich mal wieder blicken, die Lakers holten nach zehn Pleiten am Stück mal wieder einen Sieg - und der Hauptgrund dafür trug einen Namen, den man überall auf der Welt kennt. Kobe Bryant.
Schon in der ersten Halbzeit war der alte Mann richtig gut drauf und verhalf seinem Team zu einer 14-Punkte-Führung, mit freundlicher Unterstützung von Lou Williams (20 Punkte), D'Angelo Russell (18), Jordan Clarkson (16) und Julius Randle (15, dazu 12 Rebounds). Doch nach der Pause erinnerten sich die Lakers wieder daran, dass sie defensiv in dieser Saison eher desinteressiert sind, und holten Minnesota Stück für Stück wieder rein in die Partie.
Wobei das nicht ausschließlich an der miesen Defense lag - die jungen Wolves um Andrew Wiggins (30 Punkte), Zach LaVine, Karl-Anthony Towns (beide 14) und Ricky Rubio (10, dazu 15 Assists) zeigten durchaus auch ihre Qualitäten. In jedem Fall ergab sich so aber eine enge Schlussphase, in der Kobe doch wieder wie in alten Zeiten die Kontrolle übernahm.
Zunächst schenkte er den Wolves Back-to-Back-Dreier ein, es waren Nummer 6 und 7 des Abends (bei 11 Versuchen). Dann versenkte er noch einige Midrange-Jumper und blieb auch an der Freiwurflinie unerbittlich. Unter "MVP, MVP"-Rufen traf er in der letzten Minute alle 6 Freiwürfe und nahm den Wolves schlussendlich doch die Hoffnung aufs Comeback. 14 der letzten 18 Lakers-Punkte gingen auf seine Kappe...
Kobe beendete die Partie mit 38 Punkten, natürlich Saisonrekord, dazu je 5 Rebounds und Assists. Sieben Dreier in einer Partie hatte er zuletzt vor acht Jahren getroffen - keine schlechte Ausbeute für einen 37-Jährigen!