Verrückte Nacht in der NBA! Die Cleveland Cavaliers verlieren in letzter Sekunde gegen die Celtics, weil Avery Bradley einen irren Buzzer-Beater verwandelt. Derweil legen John Wall, DeMarcus Cousins und Hassan Whiteside beeindruckende Triple-Doubles auf. Jimmy Butler verletzt sich bei der Bulls-Pleite und Dennis Schröder verteilt beim Hawks-Sieg einige feine Vorlagen.
nbaAtlanta Hawks (30-22) - Indiana Pacers (26-24) 102:96 (BOXSCORE)
Thriller in Atlanta! Die Pacers und Hawks lieferten sich von der ersten Minute an einen packenden Fight. Zwölfmal wechselte die Führung, kein Team zog je mit mehr als sechs Punkten weg, am Ende aber war Atlanta im Schlussviertel ein wenig konsequenter. Indiana vergab die ersten sechs Würfe im letzten Viertel, kämpften sich aber wieder zurück.
Ein unfassbarer Dreier vom überragend aufspielenden Paul George (31 Punkte, 11/21 FG, 9 Rebounds, 6 Assists) brachte Indiana gut eine Minute vor Schluss bis auf zwei Punkte heran, ehe Jeff Teague (16 Punkte, 5/9 FG) und Kent Bazemore (15 Punkte, 8 Assists) von der Freiwurflinie doch alles klar machten.
Zuvor hatte Atlanta vor allen Dingen Probleme am Brett große Probleme. Das Reboundduell ging dank Rookie Myles Turner (13 Punkte, 7 Rebounds) und Lavoy Allen (13 Punkte, 14 Rebounds) mit 53:32 überdeutlich an Indiana. Die Pacers holten 19 Offensivrebounds, die Hawks nur 3. So glich Indiana auch die deutliche schlechtere Wurfquote aus.
Dennis Schröder machte von der Bank ein effektives Spiel. In 19 Minuten Einsatzzeit kam der Deutsche auf 9 Punkte (4/9 FG) und 7 Assists bei 2 Ballverlusten. Topscorer bei den Hawks war Paul Millsap mit 24 Punkten (10/14 FG).
Die NBA live bei SPOX! Alle Spiele im LIVESTREAM-Kalender
Charlotte Hornets (24-26) - Miami Heat (29-22) 95:98 (BOXSCORE)
Es war erst das zweite Spiel nach seiner sechs Spiele andauernden Verletzungspause, weswegen Hassan Whiteside wie schon beim Sieg gegen die Dallas Mavericks von der Bank kam. Das hinderte den Center der Heat aber nicht daran in Charlotte die nächste Block-Show abzuliefern.
27 Minuten stand Whiteside auf dem Feld und nutzte diese mit 10 Punkten, 10 Rebounds und 10 Blocks für sein bereits drittes Triple-Double in dieser Saison, sein zweites von der Bank. Mindestens in zwei Spielen von der Bank 10 Blocks erzielte bislang nur Manute Bol, zwei Triple-Doubles mit Blocks von der Bank schaffte noch nie ein Spieler in der NBA-Geschichte. In den letzten drei Spielzeiten hat es überhaupt kein Spieler außer Whiteside geschafft ein Triple-Double mit Blocks aufzulegen.
So trieb Whiteside die Hornets in den Wahnsinn. Die konnten sich, anders als Miami, nicht auf ihre Bankspieler verlassen. Lediglich 12 Punkte legte die Second Unit gemeinsam auf, da half es auch nicht, dass mit Marvin Williams (27 Punkte), Nicolas Batum (21) und Kemba Walker (20) gleich drei Starter mindestens 20 Punkte auflegten.
Hornets-Coach Steve Clifford war sich sicher: "Whiteside hat heute in allen Bereichen dominiert. Als er ins Spiel kam, hat sich alles verändert, wir waren plötzlich ein anderes Team." So feierten die Heat, bei denen All-Star Dwyane Wade mit 22 Punkten (11/20 FG) Topscorer war, den sechsten Sieg aus den letzten sieben Spielen.
Orlando Magic (21-28) - Los Angeles Clippers (33-17) 93:107 (BOXSCORE)
Die Clippers sind nach dem Ausrutscher gegen die Timberwolves wieder in der Spur und verzeichneten in Florida den fünften Sieg aus den letzten sechs Spielen, während es für Orlando immer weiter abwärts geht.
Angeführt von Topscorer Chris Paul (21 Punkte, 6 Assists, 4 Steal) sowie DeAndre Jordan (12 Punkte, 18 Rebounds) bauten sich die Clippers bis zur Pause einen Vorsprung von elf Punkten auf, den sie trotz eines starken dritten Viertels der Magic nicht mehr hergaben.
Dabei überraschte Clippers-Coach Doc Rivers mit einem besonderen taktischen Kniff. Er ließ Lance Stephenson, der von der Bank kam, als Power Forward auflaufen. Das nicht einmal zwei Meter große Kraftpaket glänzte dabei mit 13 Punkten und perfekten 6 von 6 verwandelten Feldwürfen. "Ich habe Lance nicht einmal in meinen wildesten Vorstellungen auf der Vier gesehen, aber wir haben da etwas gefunden. Du kannst ihn auf der Vier nicht verteidigen", freute sich Rivers.
Orlando tat sich aber nicht nur gegen Stephenson schwer in der Verteidigung und ließ eine Clippers-Wurfquote von 54,1 Prozent zu, so dass Los Angeles das Spiel trotz 22 Ballverlusten dominierte. Da halfen schließlich auch die 18 Punkte von Victor Oladipo sowie die die 16 Punkte und 6 Rebounds von Evan Fournier nicht.
nbaWashington Wizards (22-26) - Philadelphia 76ers (7-43) 106:94 (BOXSCORE)
Der Saisonstart von John Wall verlief eher suboptimal, doch mittlerweile ist der Wizards-Spielmacher verdammt gut drauf. Seiner 41-Punkte-Performance gegen die Warriors ließ Wall nun gegen die Sixers das vierte Triple-Double seiner Karriere folgen. Seine 18 Punkte, 13 Rebounds (Karriererekord) und 10 Assists waren letztlich zu viel für Philadelphia.
Sixers-Coach Brett Brown geriet angesichts der Leistung von Wall ins Schwärmen und zog einen interessanten Vergleich. "John ist wie ein Maserati. Er ist für mich der schnellste Guard der Liga und mittlerweile hat er auch gelernt, den Maserati mal zu drosseln", so Phillys Trainer.
Dass Wall überhaupt so lange auf dem Feld stehen musste, lag an der Aufholjagd von Browns Team. Die Wizards waren nach einem furiosen ersten Viertel (38:18) eigentlich schon auf dem Weg zum Sieg gegen das schlechteste Team der Liga, doch Philadelphia kämpfte sich dank Walls Widersacher Ish Smith (22 Punkte, 5 Rebounds, 5 Assists) immer weiter heran.
Am Ende setzte sich aber die Qualität der Wizards, bei denen Marcin Gortat seinen Point Guard mit einem Double-Double (21 Punkte, 13 Rebounds) unterstützte, durch. Washington traf über 50 Prozent seiner Feldwürfe, und machte dank Maserati-Wall vor allem mehr Punkte im Fastbreak (19:4).
Brooklyn Nets (13-38) - Sacramento Kings (21-29) 128:119 (BOXSCORE)
Oft werden die Fans im Barclays Center nicht verwöhnt, an diesem Abend sahen sie allerdings ein absolutes Offensivspektakel mit dem glücklicheren Ende für ihr Team. Die Nets gingen nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge angeschlagen ins Spiel, schwangen sich dann aber begünstigt durch Sacramentos lasche Defense zu ihrer wohl besten Saisonleistung auf.
Angeführt von einem überragenden Joe Johnson, der mit 27 Punkten (11/16 FG) und 11 Assists gleich zwei persönliche Saisonbestwerte auflegte, lief Brooklyn vor allen Dingen aus der Distanz extrem heiß. So verwandelten die Nets grandiose 18 ihrer 28 Dreierversuche. Alleine Bojan Bogdanovic (23 Punkte, 7/9 Dreier) war kaum aufzuhalten. Zu viel für die Kings.
Sacramento schien Probleme in der Kabine zu haben, schließlich verloren die Kings das Spiel vor allem, weil sie den Beginn des ersten und dritten Viertels verschliefen. DeMarcus Cousins war jedenfalls sehr angefressen und wütete: "Wir haben ein größeres Problem als fehlende Energie oder Leistung. Das kann nicht jeden Abend eine Ausrede sein."
Cousins selbst konnte sich nur wenig vorwerfen. Der Big Man gab mit einem bärenstarken Triple-Double (24 Punkte, 10 Rebounds, 10 Assists) schon einmal eine Ansage in Richtung Skills Challenge ab und hielt die Kings gemeinsam mit Rajon Rondo (15 Punkte, 15 Assists) und Darren Collison (25 Punkte, 7/9 FG) lange im Spiel. Gegen die Shooting-Power der Nets reichte es letztlich aber nicht.
Folge NBA.de bei Twitter - auch Dirk Nowitzki ist dabei!
Cleveland Cavaliers (35-14) - Boston Celtics (30-22) 103:104 (BOXSCORE)
Es war ein absoluter Krimi in Ohio. Nachdem die Cavaliers das erste Viertel mit 32:20 für sich entschieden hatten, verwalteten sie lange Zeit im Spiel die Führung. Im letzten Viertel kämpften sich die Celtics allerdings zurück und waren auf Tuchfühlung. 18 Sekunden vor Schluss schien trotzdem alles entschieden. Die Cavs waren nach zwei verwandelten Freiwürfen von Kyrie Irving (19 Punkte, 6 Assists) mit 101:96 vorne.
Dann allerdings schlug die Stunde der Celtics. Der angeschlagene und bis dahin völlig ineffektive Jae Crowder (3 Punkte, 1/9 FG) verwandelte den Dreier zum 99:101 acht Sekunden vor Schluss. Irving blieb zwar im Anschluss von der Freiwurflinie wieder eiskalt, doch vier Sekunden vor dem Ende traf Evan Turner (19 Punkte, 12 Rebounds) einen Korbleger mit Foul. Den Freiwurf beim Stand von 101:103 setzte er daneben, aber die Celtics holten den Offensivrebound.
So erhielt Boston vier Sekunden vor Schluss die Chance auf den Ausgleich. Es passierte Folgendes: Isaiah Thomas (22 Punkte, 5/19 FG) bekommt den Ball nach dem Einwurf, dribbelt in die Mitte und spielt dann raus zu Avery Bradley (14 Punkte, 4/8 Dreier). Der hat erst noch Probleme die Kugel zu kontrollieren, findet dann aber den Weg an die Dreierlinie und drückt über Iman Shumpert ab. Während der Ball in der Luft ist, ertönt der Buzzer. Dann schlägt die Kugel ein. Nothing but net. Die Celtics gewinnen mit 104:103 in Cleveland.
Natürlich stürzten sich alle Teamkollegen sofort auf Held Bradley. Es war der erste Buzzer-Beater in der Karriere des Shooting Guards, der insgesamt vierte Game-Winning-Buzzer-Beater der Celtics in dieser Saison, kein Team hat das Spiel in dieser Saison häufiger so entschieden. Bradleys irrer Game Winner ließ enttäuschte Cavs zurück. LeBron James, der mit 30 Punkten (9/23 FG) Topscorer war, steht in den letzten sechs Spielen bei 0 von 18 aus der Distanz.
nbaNew York Knicks (23-30) - Memphis Grizzlies (30-20) 83:91 (BOXSCORE)
Die Knicks stecken weiter in der Krise. Auch gegen die Grizzlies war nichts zu holen und so setzte es die achte Pleite in den letzten neun Spielen. Das Hauptproblem gegen Memphis? Die Knickerbockers mussten wieder ohne Superstar Carmelo Anthony auskommen, der sich weiter mit Knieproblemen herumplagt. Ohne den Forward steht New York in dieser Saison mittlerweile bei einer Bilanz von 0-7.
Trotz allem blieb New York lange im Spiel. 35 Sekunden vor dem Ende brachte Arron Afflalo (14 Punkte, 4/15 FG) seine Knicks per Dreier auf 85:87 heran. Dann aber wurde der Madison Square Garden Zeuge der unglaublichen Nervenstärke der Grizzlies, die wie so oft in dieser Saison ein Spiel in den letzten Sekunden souverän für sich entschieden.
Memphis verteidigte in der letzten halben Minute perfekt und verwandelte in Person von Jeff Green (16 Punkte, 5/11 FG) und Matt Barnes (12 Punkte, 7 Rebounds) die Freiwürfe nach absichtlichen Fouls extrem sicher, wodurch den Knicks am Ende keine Chance auf eine Overtime gelassen wurde.
So half am Ende auch die starke Leistung von Rookie Kristaps Porzingis nichts. Der Lette kam auf 17 Punkte (6/12 FG), 10 Rebounds und 6 Blocks. Angesprochen auf seine starke Performance meinte Porzingis aber nur: "Das interessiert mich nicht, wir haben verloren."
Denver Nuggets (20-31) - Chicago Bulls (27-22) 115:110 (BOXSCORE)
Die Reise nach Denver hätten sich die Bulls wohl lieber gespart, schließlich kehrt Chicago mit einer bitteren Pleite und einem verletzten Jimmy Butler im Gepäck zurück. Dabei waren die Bullen sowieso schon mit einem arg gebeutelten Kader angereist. Nikola Mirotic und Pau Gasol fehlten ebenso wie der Langzeitverletzte Joakim Noah, weswegen Coach Fred Hoiberg auf Sophomore Cameron Bairstow in der Starting Five setzte.
Gegen Ende des zweiten Viertels folgte die nächste Hiobsbotschaft. Jimmy Butler, der bis dato mit 19 Punkten (6/8 FG) und 5 Assists geglänzt hatte, landete nach einem Foul von Joffrey Lauvergne unglücklich auf seinem Knöchel und musste mit dem Rollstuhl vom Feld gefahren werden. "Das Knie scheint intakt, aber er hat Schmerzen. Am Samstag machen wir ein MRT und wissen mehr. Wir sollten uns darauf einstellen, eine Zeit lang ohne Jimmy zu spielen", gab Coach Hoiberg nach dem Spiel Auskunft.
In Abwesenheit von Butler, Gasol und Co sprang Derrick Rose in die Bresche. Der Point Guard legte mehr als ordentliche 30 Punkte, 9 Rebounds sowie 8 Assists auf und führte die Bulls zu einem starken dritten Viertel (32:18). Mit einem 16-Punkte-Vorsprung ging Chicago ins Schlussviertel, dann musste man aber in der Höhe von Denver den vielen Verletzungen Tribut zollen.
Die Bulls gingen im letzten Abschnitt auf dem Zahnfleisch und Denver drehte mächtig auf. Angeführt von Danilo Gallinari (33 Punkte, 7/12 FG) und Rookie Emmanuel Mudiay (22 Punkte, 8/18 FG) legten die Nuggets einen überragenden Run hin, holten sich mit 42:21 das letzte Viertel und damit letztlich auch den Sieg.
Utah Jazz (24-25) - Milwaukee Bucks (20-32) 84:81 (BOXSCORE)
Es war die erwartete Defensivschlacht zwischen den Jazz und den Bucks, die sich das gesamte Spiel über nichts schenkten und den Kontrahenten nie davonziehen ließen. In einem nicht immer ansehnlichen Spiel sammelte Utah dabei den fünften Sieg in Folge, obwohl man selbst gerade einmal 39 Prozent der eigenen Feldwürfe verwandelte.
Als die Jazz drei Minuten vor Schluss dank eines Dreiers von Gordon Hayward (18 Punkte, 6/14 FG) mit 78:73 in Führung gingen, war es der höchste Vorsprung seit Beginn des ersten Viertels. Genau diesen Vorsprung ließ sich Utah im Anschluss nicht mehr nehmen, weil vor allem Derrick Favors (11 Punkte, 15 Rebounds) und Rudy Gobert (15 Punkte, 5 Steals, 3 Blocks) in der Mitte aufräumten.
Bucks-Coach Jason Kidd war trotzdem nicht unzufrieden mit seinem Team. "Jeder hat heute sein Bestes gegeben und wir waren bis zum Schluss dran. Wir hatten am Ende die Chance, haben sie aber nicht genutzt. Daraus müssen wir nun lernen", betonte der ehemalige Spielmacher.
Am Ende kosteten Milwaukee die vielen Turnover (20) den Sieg. Topscorer Khris Milddleton kam beispielsweise auf 18 Punkte und 3 Steals, leistete sich aber auch 9 Turnover.