Die Dallas Mavericks zeigen nach der Klatsche gegen San Antonio eine gute Reaktion. Allerdings müssen Dirk Nowitzki und Co. in der Overtime nachsitzen. Die Houston Rockets erleben einen Horror-Abend, LeBron James und Kyrie Irving machen es im Alleingang. Kobe Bryant dreht erneut auf und Andrew Wiggins erlegt die Bulls.
nbaHouston Rockets (27-26) - Portland Trail Blazers (25-27) 79:96 (BOXSCORE)
Wer eine Veranschaulichung für die Bezeichnung "ein rabenschwarzer Abend" sucht, der wird in dieser Partie definitiv fündig. Dazu muss man nur den Auftritt der Houston Rockets genauer unter die Lupe nehmen. Von einer funktionierenden Offense fehlte jede Spur, schlechte Defense und Fehler am laufenden Band komplettierten die fast schon blamable Vorstellung der Rockets.
Die Gäste aus Portland dürfte das allerdings eher wenig gestört haben. Von Beginn an erwischten Damian Lillard und Co. den besseren Start und übernahmen sofort das Kommando. Bereits nach dem zweiten Spielabschnitt, den die Trail Blazers mit 26:13 für sich entscheiden konnten, war die Partie mehr oder weniger gelaufen.
Den 19-Punkte-Vorsprung zur Halbzeit baute Portland auch im dritten Viertel weiter aus, zwischenzeitlich lag das Team von Head Coach Terry Stotts sogar mit 29 Zählern in Front. Nicht allzu verwunderlich, dass Portland anschließend ein wenig den Fuß vom Gas nahm, für ein wirklich ernstzunehmendes Comeback sollte es für die Rockets aber dennoch nicht reichen.
Dafür kam viel zu wenig von den Gastgebern. James Harden und Dwight Howard waren nahezu komplett auf sich alleingestellt. D12 konnte immerhin mit 17 Punkte, 14 Rebounds sowie 4 Steals überzeugen, während The Beard seine an sich gute Leistung mit 33 Punkten und 8 Rebounds aufgrund seiner 10 Turnover (!) selbst zu Nichte machte. Ohne Harden hätte es für Houston allerdings noch schlimmer kommen können, denn der Rest der Rockets steuerte gerade mal 29 Punkte bei.
Besser sah das Ganze da schon eher auf Seiten der Trail Blazers aus. 6 Akteure der Gäste kamen auf eine zweistellige Punkteausbeute, angeführt vom Dreiergespann bestehend aus Lillard (21 Punkte), C.J. McCollum und Gerald Henderson (jeweils 16). So hatte Portland nicht nur deutliche Vorteile in Sachen Effektivität (40,2 Prozent FG gegenüber 32,5 Prozent FG), sondern dominierte auch die Bretter (54:43 Rebounds) und nutzte die zahlreichen Ballverluste der Rockets (insgesamt 23 aus denen 30 Zähler entstanden) gnadenlos aus.
Charlotte Hornets (25-26) - Washington Wizards (22-27) 108:104 (BOXSCORE)
Die letzten vier Wochen sorgte eine Zehenverletzung bei Nicolas Batum dafür, dass der Franzose nicht auf dem Höhepunkt seines Schaffens agieren konnte. Diese Zeiten sind offenbar vorbei. Mit 26 Punkten und 11 Rebounds führte Batum die Hornets zu einem Comeback in der zweiten Hälfte und letztendlich auch zum Sieg.
"Ich will auf das Level zurückkommen, auf dem ich die ersten 30 Spiele gespielt habe", so der 27-Jährige. "In den letzten zwei oder drei Partien habe ich mich schon viel besser gefühlt." Gutes Zeichen für die Hornets, die auf einen Batum in Bestform angewiesen sind, um ein Wörtchen im Kampf um die Playoffs mitreden zu können.
Neben Batum möchte aber auch Kemba Walker für den Einzug in die Post-Season sorgen. Seine 23 Zähler, 5 Rebounds und 5 Assists waren da ebenfalls hilfreich, um die Wizards zu besiegen. Die konnten sich dank John Wall (23 Punkte, 10 Assists) in Hälfte 1 ein wenig absetzen, gaben das Spiel aber im dritten Viertel (30:17 für Charlotte) wieder aus der Hand. Am Ende setzte es die dritte Niederlage aus den vergangenen vier Spielen.
Indiana Pacers (27-24) - Detroit Pistons (27 25) 112:104 (BOXSCORE)
Eigentlich hätte Mitte des dritten Viertels schon alles entschieden sein können, vielleicht sogar müssen. Immerhin lagen die Pacers zu diesem Zeitpunkt mit geschlagenen 20 Zählern in Führung. Doch einen Vorsprung über die Zeit retten ist in dieser Spielzeit nicht unbedingt die Stärke von Paul George und Co.
Die lag an diesem Abend eher in der Verteidigung von Andre Drummond. Der Center der Pistons konnte sich nie wirklich entfalten und kam so nur zu 10 Punkten und 13 Rebounds. Nur Reggie Jackson ließ sich nicht in den Griff kriegen. Dank dessen 26 Zähler (10/15 FG) kämpfte sich Detroit mit einem 24:8-Lauf wieder in Schlagdistanz.
Doch für mehr reichte es nicht. "Ich denke, wir haben einen guten Job erledigt. Wir haben ihren späten Lauf abgefedert und ihm Stand gehalten haben", erklärte George, der mit 30 Punkten sowie 8 Rebounds bester Mann auf dem Parkett war. George Hill steuerte zudem noch 17 Zähler bei, Myles Turner kam auf 16 Punkte und 4 Rebounds.
nbaCleveland Cavaliers (36-14) - New Orleans Pelicans (18-32) 99:84 (BOXSCORE)
Nach zwei Niederlagen in Folge war die Devise für die Cavaliers klar: Gewinnen, und zwar um jeden Preis. Da passte es nicht unbedingt ins Konzept, dass New Orleans im dritten Viertel ein Comeback-Versuch startete - trotz relativ großen Rückstands kurz vor der Pause. Doch bevor die Pelicans das Spiel wirklich drehen konnten, schlugen LeBron James und Kyrie Irving zu.
Der Point Guard erzielte 29 Punkte, LBJ kam auf 27 Zähler sowie 8 Assists. Beide zusammen steuerten allein im Schlussabschnitt (25:14 für die Cavs) 17 Zähler bei. "LeBron und Kyrie haben einige schwierige Würfe getroffen", musste auch Anthony Davis anerkennen. "Wir können damit leben, dass sie diese Würfe nehmen. Bei den beiden sind sie halt einfach reingefallen."
Da konnte dann auch The Brow nicht viel dagegen machen. Zwar lieferten Davis (24 Punkte, 11 Rebounds) und Norris Cole (26 Punkte, 5 Assists) gute Leistungen ab, doch gegen LeBron und Kyrie war an diesem Abend kein Kraut gewachsen. Damit mussten die Pelicans die vierte Pleite in Folge einstecken.
Philadelphia 76ers (8-43) - Brooklyn Nets (13-39) 103:98 (BOXSCORE)
Seit dem 10. Dezember haben die Brooklyn Nets nicht mehr zwei Spiele in Folge gewonnen. Diese mehr als magere Bilanz konnten die Nets auch nicht gegen das schlechteste Team der NBA aufhübschen. Die Sixers mussten dabei auf ihren Starting Point Guard Ish Smith verzichten, der mit einer Knöchelverletzung ausfiel - kein Problem, dachte sich vor allem T.J. McConnell.
Der 23-Jährige durfte an Stelle von Smith starten und bedankte sich gleich mal mit einem Karrierebestwert in Sachen Scoring (17 Punkte, 7/10 FG) sowie 6 Assists. "Ich habe einfach versucht, meine beste Smith-Nachahmung zu präsentieren", so McConnell. Unterstützung auf dem Weg zum ersten Erfolg nach vier Niederlagen kam unter anderem von Nerlens Noel und Jahlil Okafor.
Der dritte Pick des Draft 2015 legte mit 22 Punkten und 17 Rebounds und 3 Blocks ein beeindruckendes Double-Double auf. Da halfen den Nets weder die 22 Zähler von Thaddeus Young (alle in der ersten Hälfte) noch die 17 Punkte von Brook Lopez. Für Brooklyn hagelte es damit die 11. Pleite aus den letzten 13 Spielen.
Memphis Grizzlies (30-21) - Dallas Mavericks (29-25) 110:114 OT (BOXSCORE)
Das nennt man mal eine starke Antwort! Nachdem Dallas in der letzten Partie gegen die San Antonio Spurs nicht den Hauch einer Chance hatte, meldeten sich die Mavericks mit einer starken Leistung gegen die Grizzlies zurück - auch wenn es mit dem gewünschten Ergebnis etwas länger dauerte als gewollt.
"Wir genießen es, Basketball zu spielen. Von daher haben wir nichts gegen eine Overtime", meinte Chandler Parsons mit einem Grinsen im Gesicht. "Aber es wäre definitiv schön gewesen, wenn wir jetzt schon im Flieger sitzen würden." Chancen, den Deckel schon in der regulären Spielzeit drauf zu machen, waren eigentlich genug da. Doch Memphis legte in den letzten Spielminuten einen 10:2-Lauf hin und rettete sich so in die Verlängerung.
In der Overtime war es Parsons, der die Mavericks mit zwei Dreiern auf die Siegerstraße brachte. Insgesamt erzielte der 27-Jährige 26 Punkte, schnappte sich 8 Rebounds und verteilte 4 Assists. Auch Deron Williams (22 Punkte, 11 Assists) und Dirk Nowitzki zeigten ansprechende Leistungen. Der Deutsche kam dabei auf 18 Punkte und 7 Rebounds, hatte allerdings mit seinem Wurf zu kämpfen (6/17 FG, 1/6 Dreier).
Dennoch reichte es, um die Niederlagenserie von drei Pleiten am Stück zu beenden und nach der Schmach gegen die Spurs Selbstvertrauen wiederzugewinnen. Die Grizzlies mussten dagegen nach zuletzt fünf Siegen das Parkett erstmals wieder als Verlierer verlassen. Marc Gasol war dabei mit 22 Punkten und 6 Rebounds gemeinsam mit Zach Randolph (20 Punkte, 14 Rebounds) noch bester Mann bei den Gastgebern.
nbaMinnesota Timberwolves (16-36) - Chicago Bulls (27:23) 112:105 (BOXSCORE)
Kein Jimmy Butler, kein Problem? Nicht ganz. Wie sehr die Bulls ihren All-Star vermissen werden, machte die Partie gegen die Timberwolves deutlich. Aufgrund einer Knieverletzung fehlte Chicago nicht nur eine potente Offensivkraft, sondern auch der beste Verteidiger im Team - und damit die wichtigste Waffe gegen Andrew Wiggins.
Der machte sich das Fehlen des Edelverteidigers bei den Gästen nämlich gleich mal zu Nutze und führte sein Team mit einer fabelhaften Leistung in den Schlussminuten zum Sieg. Der Kanadier erzielte 6 seiner 21 Punkte in den letzten 90 Sekunden der Partie und hatte damit maßgeblichen Anteil daran, dass die Timberwolves die Partie mit einem 12:0-Lauf beendeten.
Die Bulls hatten dem relativ wenig entgegenzusetzen. Zwar kam Pau Gasol auf 25 Punkte und 8 Rebounds, Derrick Rose auf 18 Zähler sowie 10 Assists und Butler-Ersatz E'Twaun Moore auf 17 Punkte und 7 Assists, doch in den letzten Minuten war der Wurm drin. So entschied Minnesota dank Wiggins und Karl-Anthony Towns (26 Punkte, 17 Rebounds) das zweite Spiel in Folge für sich.
San Antonio Spurs (43-8) - Los Angeles Lakers (11-42) 106:102 (BOXSCORE)
Kobe Bryant wollte definitiv nicht, dass seinen Lakers das gleiche Schicksal widerfährt, wie den Mavericks im Spiel zuvor. Im Idealfall also keine 26-Punkte-Klatsche gegen die Spurs. Um das zu verhindern, zauberte die schwarze Mamba erneut eine klasse Performance auf's Parkett, die teilweise an die alten Zeiten erinnerte.
Der 37-Jährige drehte vor allem im dritten Viertel auf, in dem er 16 seiner insgesamt 25 Zähler erzielte und dabei 3 Dreier versenkte. Als Belohnung durften die Lakers sogar mit einer Führung in den Schlussabschnitt gehen. Die hielt auch noch lange Zeit an, bevor die Spurs angeführt von Kawhi Leonard (20 Punkte, 13 Rebounds) und LaMarcus Aldridge (26 Punkte,9 Rebounds) das Heft in die Hand nahmen.
"Ich habe ihn in meiner Jugend immer gesehen. Ich habe immer zugeschaut, wie er die Spurs fertig gemacht hat", erzählte Jordan Clarkson über Kobe. Das gelang ihm an diesem Abend allerdings nicht ganz. Kurz vor Schluss setzte die schwarze Mamba zu einem Dreierversuch zum möglichen Ausgleich an - Airball. Als wäre das noch nicht Strafe genug, verletzte sich Julius Randle auch noch anschließend beim Versuch, den Ball zu retten. Sein Knöchel scheint aber in Ordnung zu sein, sodass sich die Lakers nur über die Niederlage ärgern müssen.
Phoenix Suns (14-38) - Utah Jazz (25-25) 89:98 (BOXSCORE)
Die Jazz befinden sich auf einem Höhenflug und kratzen an den Playoffs. Ein Sieg gegen die schwächelnden Suns sollte da also auf jeden Fall drin sein. Diesen Eindruck bestätigte auch gleich der erste Spielabschnitt, den Utah mit 31:12 für sich entschied. Auch ein kleinerer Lauf der Suns sollte nichts mehr an dem ungefährdeten Sieg der Jazz ändern.
Spätestens Mitte des dritten Viertels, als Gordon Hayward und Co. einen 23-Punkte-Vorsprung auf der Habenseite vorzuweisen hatten, war das Ding durch. Der 25-Jährige kam dabei auf 22 Punkte und 6 Rebounds, Rodney Hood war mit 25 Zählern bester Scorer seines Teams und Rudy Gobert steuerte 13 Punkte sowie 13 Rebounds zum sechsten Sieg in Serie bei.
"Wir standen gut in der Defensive und daraus konnten wir eine gute Offense mit leichten Würfen entwickeln, die uns ins Rollen gebracht haben", analysierte Hayward die Leistung seiner Mannschaft. Auf Seiten der Suns konnte man dagegen ganz und gar nicht zufrieden sein. Markieff Morris war mit 17 Punkten, 8 Assists und 7 Rebounds noch bester Mann der Gastgeber, die siebte Niederlage in Folge konnte er aber auch nicht verhindern.