Anthony Davis explodiert und schlägt die Pistons mit einer historischen Leistung im Alleingang. NBA-Saisonrekord, Arena-Rekord, Karriererekord, Franchise-Rekord - alle möglichen Bestmarken fallen. Derweil feiert Lance Stephenson einen gelungenen Einstand, die Spurs haben unerwartet viel Mühe mit den Suns und die Bulls schießen sich in einen noch unerwarteteren Dreierrausch.
nbaDetroit Pistons (27-29) - New Orleans Pelicans (22-33) 106:111 (BOXSCORE)
Es war bislang wahrlich nicht die Saison der Pelicans und ihres Superstars Anthony Davis. Der Power Forward stagnierte in dieser Spielzeit auf zugegeben äußerst hohem Niveau. Gegen die Detroit Pistons allerdings zeigte die Monobraue, was in ihr steckt. Mit einer unfassbaren Leistung führte Davis seine Pelicans beinahe im Alleingang zum hart umkämpften Sieg im legendären Palace of Auburn Hills.
Am Ende standen überragende 59 Punkte (24/34 FG, 2/2 Dreier) und 20 Rebound auf dem Konto des Power Forwards. In den letzten Jahren hat nur ein einziger Spieler mindestens 55 Punkte und 20 Rebounds aufgelegt und der hört auf den Namen Shaquille O'Neal. Davis' 59 Zähler bedeuteten einen neuen Franchise-Rekord, einen persönlichen Karriererekord sowie einen neuen NBA-Saisonrekord in Punkten. Kein Spieler hat je mehr Punkte im Palace erzielt und Detroits Arena hat bekanntlich schon ein paar Jahre hinter sich.
Trotz der fantastischen Davis-Show mussten die Pelicans bis zum Schluss kämpfen. Angeführt vom ebenfalls sehr starken Reggie Jackson, der 34 Punkte (11/20 FG) auflegte, blieben die Pistons die gesamte Zeit über im Spiel. Erst als Davis in der Schlussphase auch noch zwei Distanzwürfe reinnagelte und Kentavious Caldwell-Pope einen Airball beim Dreierversuch kurz vor Schluss produzierte, war Detroits Moral gebrochen.
Während bei den Pistons auch Andre Drummond (21 Punkte, 14 Rebounds) mit einem Double-Double glänzte, wurde Davis auf der Gegenseite vor allem von Jrue Holiday (20 Punkte, 7 Rebounds, 9 Assists) unterstützt. Das reichte schließlich für den vierten Pelicans-Sieg aus den letzten fünf Spielen.
Die NBA live bei SPOX! Alle Spiele im LIVESTREAM-Kalender
Denver Nuggets (22-33) - Boston Celtics (32-24) 87:101 (BOXSCORE)
Es ist nicht immer angenehm auswärts in der Mile High City anzutreten. Schon etlichen Teams ging in Denver die Luft aus. Die Celtics machten aber gleich klar, dass sie eben nicht zu jenen Teams gehören. Boston startete gleich furios ins Spiel und setzte sich im ersten Viertel mit 35:17 ab. Es war ein Vorsprung, von dem sich die Nuggets nicht mehr erholen sollten.
Dass Denver nicht mehr herankam, lag zum einen an der eigenen Schwäche. Ganze 24 Mal schmissen die Nuggets den Ball weg und ermöglichten den Celtics immer wieder einfache Fastbreakpunkte. Zum anderen verwalteten die Kelten die Führung aber auch geschickt, was vor allen Dingen am bärenstarken Isaiah Thomas lag.
Nachdem der Point Guard im Spiel ein starkes Double-Double mit 22 Punkten und 12 Assists aufgelegt hatte, gab es ein Sonderlob vom Trainer. "Er war wirklich gut und hat immer den richtigen Mix zwischen dem eigenen Wurf und dem Pass zum Mitspieler gefunden", adelte ihn Brad Stevens.
Nuggets-Coach Malone machte dagegen seinem Team Vorwürfe, dass es Thomas deutlich zu viel Platz in der Mitte gewährt hätte, dabei machte im Zentrum Rookie Nikola Jokic mit 23 Punkten (10/15 FG) und 13 Rebounds ebenfalls ein vorzeigbares Spiel, hatte mit Thomas und Jared Sullinger (16 Punkte, 11 Rebounds) aber eben auch starke Konkurrenz.
Phoenix Suns (14-42) - San Antonio Spurs (47-9) 111:118 (BOXSCORE)
Aus Sicht der Spurs hatte man sich das Duell in Arizona wohl etwas leichter vorgestellt. Als San Antonio das erste Viertel mit neun Punkten Differenz für sich entschieden hatte, schien der weitere Verlauf des Spiels aufgrund der Erfahrungen der diesjährigen Saison bereits vorprogrammiert. Dieses Mal spulten die Texaner ihr Programm aber nicht so souverän ab wie gewohnt.
Angeführt vom wiedergenesenen Center Alex Len, der mit 23 Punkten (9/15 FG) und 13 Rebounds in der Mitte büffelte, kämpfte sich Phoenix heran. Die Spurs, die weiterhin ohne Kawhi Leonard auskommen müssen, offenbarten erneut Defensivschwächen ohne ihren stärksten Verteidiger.
Am Ende setzte sich die Erfahrung der Spurs aber durch und San Antonio brachte die Begegnung in Person von Tony Parker (22 Punkte, 8/18 FG) und LaMarcus Aldridge (19 Punkte, 10 Rebounds) nach Hause, wobei es sicherlich auch hilfreich war, dass Patty Mills (21 Punkte) 6 seiner 9 Dreierversuche durch die Reuse beförderte.
Parker jedenfalls zog auch positive Schlüsse aus dem ungewohnt engen Spiel und meinte: "Wir können eben nicht jedes Team mit 20 Punkten Unterschied abschießen. Es ist sehr gut, dass wir auch mal solche Erfahrungen wie heute machen, daraus werden wir lernen."
Brooklyn Nets (15-41) - Charlotte Hornets (29-26) 96:104 (BOXSCORE)
Al Jefferson ist zurück! Zugegeben: Der Center, der den Hornets einen Monat lang wegen einer Meniskusverletzung gefehlt hatte, gab schon vor zwei Tagen gegen die Bucks sein Debüt, richtig auffällig war er da aber nicht. Das sah in Brooklyn schon ganz anders aus. Jefferson riss die Second Unit der Hornets mit und legte 18 Punkte (9/13 FG) sowie 7 Rebounds von der Bank auf.
Auch dank des starken Centers feierten die Hornets ihren fünften Sieg in Serie. So viele Erfolge in Folge feierte Charlotte in dieser Saison noch nicht. Dabei hatten die Hornets ihren Kontrahenten schon nach der ersten Hälfte leicht distanziert, setzten sich dann aber im dritten Viertel endgültig ab, weil Kemba Walker heiß lief.
Der Point Guard verwandelte 5 seiner 6 Wurfversuche im dritten Viertel und kam am Ende als Topscorer des Spiels auf 28 Punkte (11/18 FG), während sich sein Kollege Nicolas Batum mit 16 Punkten und 8 Assists eher um den Spielaufbau kümmerte.
Fast wäre es in Brooklyn aber noch spannend geworden. Weil Brook Lopez (16 Punkte, 10 Rebounds) im dritten Viertel einen Buzzer-Beater verwandelte, gingen die Nets mit Schwung ins letzte Viertel, wo Joe Johnson (17 Punkte, 4/6 FG) seine Kaltschnäuzigkeit in der Crunchtime beweisen wollte. Kaltschnäuzig blieben aber nur die Hornets, die das Spiel letztlich souverän gewannen.
nbaOrlando Magic (24-30) - Indiana Pacers (30-25) 102:105 (BOXSCORE)
Die Magic bleiben weiterhin eines der inkonstantesten Teams der Liga. Zwei Tage nach dem grandiosen Overtime-Sieg gegen die Mavericks, gab man schon wieder ein Spiel ab. Dabei hatte es Orlando gegen die Pacers selbst in der Hand. Indiana leistete sich alleine in der ersten Hälfte 17 Ballverluste und traf gerade im Schlussviertel nur noch relativ wenig (9/25 FG).
Zu allem Überfluss waren die Pacers nach zwei Minuten im letzten Viertel auch schon über der Teamfoulgrenze, weswegen Orlando zehn Minuten vor Schluss für jedes Foul an die Freiwurflinie durfte. Doch auch das reichte den Magic nicht, weil die Pacers in der Defensive zusammenhielten und Orlando zwei Sekunden vor Schluss in Person von Victor Oladipo (17 Punkte, 8 Assists, 7 Rebounds) den schwierigen Dreier zum Sieg deutlich vergab.
"Wir haben einfach kein professionelles Basketballspiel gezeigt", kritisierte der unzufriedene Magic-Coach Scott Skiles nach dem Spiel sein Team, bei dem der Franzose Evan Fournier mit 23 Punkten Topscorer war und Nikola Vucevic (19 Punkte, 13 Rebounds) sowie Aaron Gordon (10 Punkte, 11 Rebounds) Double-Doubles auflegten.
Pacers-Coach Vogel schwärmte dagegen von der Einstellung seines Teams. Rookie Myles Turner machte mit 12 Punkten, 8 Rebounds und 3 Blocks ein starkes Spiel, bester Punktesammler war aber Monta Ellis mit 21 Zählern (8/17 FG), während Superstar Paul George auf 20 Punkte und 6 Assists kam.
Toronto Raptors (36-18) - Memphis Grizzlies (32-23) 98:85 (BOXSCORE)
Das Spiel zwischen den Raptors und den Grizzlies hatte zwei große Themen: Auf der einen Seite die Rückkehr des alternden Vince Carter in seine eigentliche Heimat, wo seine denkwürdige NBA-Karriere begann. Auf der anderen Seite das Debüt von "Born Ready" Lance Stephenson bei den Grizzlies.
Die Raptors freuten sich zunächst einmal ihr eigenes Publikum wiederzusehen. Seit Ende Januar hatten die Raptors kein Heimspiel mehr, auch wenn das All-Star-Game in Toronto stattfand. Vor heimischer Kulisse fühlte sich Toronto auch gleich pudelwohl und feierte den achten Heimsieg in Folge.
Wie immer erhielt Vince Carter großen Applaus, als er den Court in Kanada Mitte des ersten Viertels betrat. Fast schon unauffällig folgte ihm dabei Neuverpflichtung Lance Stephenson, der dann aber gut loslegte und mit 16 Punkten (6/10 FG) sowie 3 Rebounds ein starkes Debüt aufs Parkett legte. Ebenso viele Zähler wie Stephenson hatte auch Carter von der Bank. Die Niederlage verhindern konnten die beiden aber nicht.
Die Raptors nutzten vor allen Dingen das dritte Viertel, um sich abzusetzen. So kam Toronto besser aus der Kabine und ging dank DeMar DeRozan (21 Punkte, 6/16 FG), Kyle Lowry (18 Punkte, 7 Assists) und Jonas Valanciunas (10 Punkte, 12 Rebounds) entscheidend in Führung. Die dezimierten Grizzlies hatten am Ende nichts mehr entgegenzusetzen, trotz Born Ready und Co.
Chicago Bulls (29-26) - Los Angeles Lakers (11-46) 126:115 (BOXSCORE)
Die Lakers hatten sich im Vorfeld des Spiels in Chicago durchaus Hoffnungen gemacht, schließlich hatten die Bulls zwar ihre letzte Partie gegen die Raptors gewonnen, zuvor aber fünf Partien am Stück verloren und waren dementsprechend unsicher. Auf dem Feld sah man davon aber nichts. Chicago brannte ein absolutes Offensivfeuerwerk ab und stand am Ende bei so vielen Punkten wie noch nie in dieser Saison.
Ohne Butler und Co mussten bei den Bulls mal wieder andere Spieler Verantwortung in der Offensive übernehmen. Dabei teilten sich die Bulls die Arbeitslast aber auf mehrere Schultern auf und lagen damit goldrichtig. Immer wieder ließ Chicago den Spalding gut in den eigenen Reihen zirkulieren, was viele offene Dreier ermöglichte, die dieses Mal zu einem Großteil ihren Weg durch die Reuse fanden.
Am Ende stand Chicago bei einer Dreierquote von 68,4 Prozent, was vor allen Dingen an den treffsicheren E'tauwn Moore (24 Punkte, 4/4 Dreier), Bobby Portis (17 Punkte, 3/3 Dreier) und Doug McDermott (16 Punkte, 3/4 FG) lag. Aus der Distanz wirkte der Korb jedenfalls riesig groß für die Bulls.
Gegen den Dreierregen der Bulls, zu dem Derrick Rose auch noch 24 Punkte (8/15 FG) beisteuerte, waren die Lakers letztlich machtlos, auch wenn sie dank eines Trios lange im Spiel blieben. Mit Kobe Bryant (22 Punkte, 8/20 FG), Jordan Clarkson (20 Punkte, 9 Assists) sowie dem sehr starken Julius Randle (22 Punkte, 12 Rebounds) legten gleich drei Spieler mindestens 20 Zähler auf. Gebracht hat es am Ende aber nichts.
nbaPortland Trail Blazers (29-27) - Utah Jazz (27-28) 115:111 (BOXSCORE)
Was für ein Thriller in Portland! Dass sich hier zwei Teams auf Augenhöhe um die Playoffs duellieren würden, war bereits bei einem Blick auf die Statistik zu erahnen. Das Spiel selbst hielt von Beginn an alle Erwartungen und entwickelte sich zu einem spannenden und hochklassigen Schlagabtausch, in dem es noch 30 Sekunden vor dem Ende ausgeglichen 109:109 stand. Dann allerdings trat Damian Lillard an, um das Spiel zu entscheiden.
Der Point Guard, der schon zuvor mit 30 Punkten erneut der prägende Mann auf dem Feld war und so zum ersten Trail Blazers seit Clyde Drexler 1991 avancierte, der vier Spiele in Folge mindestens 30 Punkte erzielte, zog gut 20 Sekunden vor Schluss in Richtung Korb und verwandelte den Layup zur Führung.
Im Anschluss vergab Derrick Favors, der mit 22 Punkten und 8 Rebounds auch geglänzt hatte, aus dem Low Post, wonach Plumlee und Favors sich um einen Ball im Aus stritten. Nach minutenlangem Videostudium entschieden sich die Referees für Ballbesitz Blazers. So machte Portland am Ende dank seiner sicheren Freiwerfer den Sieg an der Linie klar, wobei hier vor allem der ebenfalls überragende C.J. McCollum (31 Punkte, 11/21 FG) die Nerven bewahrte.
Schon zuvor hatten sich beide Teams ein hochspannendes Spektakel mit etlichen Führungswechseln und verrückten Würfen geliefert, wobei die Trail Blazers einen Saisonrekord von 23 Offensivrebounds holten. Während Neuzugang Shelvin Mack mit 16 Punkten (7/11 FG) und 6 Assists bei Utah überzeugte, stand Tibor Pleiß dabei nicht auf dem Feld.