LeBron James erlebt gegen die Detroit Pistons einen schwarzen Abend. Seine Teamkollegen springen zwar ein, doch am Ende geht Detroit dank toller Defensive als souveräner Sieger vom Feld. Derweil legen Kyle Lowry und Giannis Antetokounmpo bärenstarke Triple-Doubles auf.
nbaCleveland Cavaliers (40-15) - Detroit Pistons (28-29) 88:96 (BOXSCORE)
Die letzten Wochen waren nicht angenehm für die Stan van Gundy und die Detroit Pistons. Seit drei Wochen wartete man in Motor City schon auf einen Sieg, zuletzt gab es fünf Niederlagen am Stück. Dass nun ausgerechnet ein Auswärtstrip zum besten Team der Eastern Conference wartete, passte da eigentlich gar nicht in den Plan. Doch Detroit erwischte in Cleveland einen guten Tag, startete gut ins Spiel und holte sich schließlich den Überraschungserfolg.
Der Schlüssel für den Sieg? Defense. Coach van Gundy betonte nach dem Spiel noch einmal: "Ich denke jeder hat heute in der Verteidigung ein tolles Spiel gemacht." Detroits Defensive entnervte dabei vor allen Dingen LeBron James. Der selbsternannte King hatte von Beginn schien im Back-to-Back-Game sehr müde und kam am Ende auf gerade einmal 12 Punkte und 8 Rebounds, bei 5 von 18 verwandelten Feldwürfen (0/4 Dreier) und 6 Ballverlusten.
James ging im Anschluss hart mit sich ins Gericht. "Ich hätte heute eigentlich sogar doppelt so viele Turnover haben sollen", regte sich James auf. Zwar versuchten die starken Kevin Love (24 Punkte, 7 Rebounds) und Kyrie Irving (30 Punkte, 11/21 FG) die Off-Night ihres besten Mannes zu kaschieren, doch letztlich waren sie auf sich allein gestellt.
Detroit dagegen glänzte an beiden Enden des Feldes mit einer starken Teamleistung. Dabei punkteten alle Starter zweistellig. Reggie Jackson war mit 23 Punkten (9/17 FG) Topscorer, Andre Drummond legte mit 16 Punkten und 15 Rebounds ein Double-Double auf, während Neuzugang Tobias Harris im ersten Einsatz von Beginn an mit 14 Punkten und 3 Steals überzeugte. Einen Wermutstropen gab es dann doch: Rookie Stanley Johnson (10 Punkte) verletzte sich in der zweiten Hälfte an der Schulter.
Miami Heat (32-24) - Indiana Pacers (30-26) 101:93 OT (BOXSCORE)
Die All-Star-Game-Pause hat den Heat anscheinend richtig gut getan. So gab es bereits den dritten Sieg in Folge seit dem All-Star-Wochenende. Dabei war der Erfolg gegen die Pacers aber ein hartes Stück Arbeit. In einem Spiel, in dem beide Team große Probleme hatten, den Spalding durch den Korb zu befördern (Miami: 38 Prozent FG, Indiana: 39,1 Prozent), gab am Ende die Reboundüberlegenheit der Heat den Ausschlag.
Miami griff sich am Ende ganze 66 Abpraller (davon 20 offensiv), Indiana nur 45. Schon im zweiten Spiel in Folge holten die Heat derart viele Boards. In den 28 vergangenen Saison haben sie zusammen gerade einmal in drei anderen Spielen so viele Rebounds geholt. Ganz besonders fleißig räumte natürlich wieder Hassan Whiteside unter den Brettern auf. Der Center kam auf 19 Punkte, 18 Rebounds und 6 Blocks.
So startete Miami auch trotz der schwachen Wurfquoten das Comeback. Die Heat lagen nämlich bereits mit 14 Punkten hinten, ehe sie den Rückstand wieder aufholten und 30 Sekunden vor dem Ende durch einen Slam Dunk des starken Justise Winslow (15 Punkte, 4 Steals) sogar mit 87:86 in Führung gingen.
Trotzdem hatte Monta Ellis (7 Punkte, 2/17 FG) am Ende die Führung in der Hand. Der Shooting Guard krönte seinen schwachen Abend jedoch mit einem vergebenen Freiwurf, so dass das Spiel in die Overtime ging, wo sich Miami schließlich schnell absetzte. Die Pacers konnten sich immerhin über die starken Leistungen von Paul George (31 Punkte, 11 Rebounds, 3 Steals) und Myles Turner (16 Punkte, 8/13 FG) freuen.
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New York Knicks (24-34) - Toronto Raptors (37-18) 95:122 (BOXSCORE)
Nach dem Spiel herrschte viel Sonnenschein bei den Toronto Raptors. Kein Wunder, die Kanadier hatten die Knicks kurz zuvor mit einer deutlichen Abreibung aus dem Madison Square Garden geschickt. Das veranlasste Kyle Lowry zu einer Liebesbekundung an seine Mitspieler. "Es ist schon verrückt, wie sehr mich meine Kollegen unterstützten, wie wir uns alle gegenseitig unterstützten. Diese Freundschaft und Kameradschaft macht uns die Arbeit so viel leichter", schwärmte der Point Guard.
Lowry hatte allen Grund zum Lob. Schließlich hatten seine Kollegen am Ende dafür gesorgt, dass er sich noch einen Rebound schnappen konnte, der ihm zu seinem ersten Triple-Double der Saison verhalf. So führte der Spielmacher seine Raptors mit 22 Punkten, 11 Rebounds und 11 Assists zum ungefährdeten Erfolg gegen harmlose Knicks.
Ausschlaggebend für den Sieg war ein starkes zweites Viertel, das Toronto mit 31:15 für sich entschied. In der Folge ließen die Kanadier nichts mehr anbrennen, auch weil Jonas Valanciunas (20 Punkte, 9/14 FG) und DeMar DeRozan (22 Punkte, 8/17 FG) wichtige Unterstützung lieferten. Auch für DeRozan war es schließlich ein besonderes Spiel. Durch den Sieg wurde er zum Spieler mit den meisten Erfolgen der Franchise-Geschichte.
Bei den Knicks sieht die Lage ganz anders aus. Carmelo Anthony, der mit 23 Punkten und 11 Rebounds ein Double-Double auflegte, bemängelte nach dem Spiel die fehlende Kommunikation im Team und ärgerte sich, dass außer von Kristaps Porzingis (17 Punkte, 7/14 FG) und Robin Lopez (21 Punkte, 13 Rebounds) keinerlei Hilfe kam.
nbaMilwaukee Bucks (24-33) - Los Angeles Lakers (11-47) 108:101 (BOXSCORE)
Nächster Halt auf der Abschiedstournee für Kobe Bryant. Auch bei seinem letzten Spiel in Milwaukee wurde der Shooting Guard warm empfangen und erhielt ein Tribut-Video vor dem Spiel, in dem Bucks-Coach Jason Kidd, der sich als Spieler zahlreiche packende Duelle mit der Black Mamba geliefert hatte, einige warme Worte an den gegnerischen Star richtete.
Im Spiel selbst zeigten sich die Bucks weniger freundlich und dominierten die Lakers von der ersten Minute an. Bereits das erste Viertel entschied Milwaukee mit 29:19 für sich, die endgültige Entscheidung folgte schließlich nach der Pause, als die Bucks auch das dritte Viertel mit 36:17 dominierten. Dass das Ergebnis am Ende überhaupt so knapp ausfiel, lag daran, dass die Lakers in der Garbage Time noch etwas Ergebniskosmetik betrieben.
Zuvor hatte Milwaukee vor allem die Mitte dominiert. Die Punkte in der Zone sprechen eine deutliche Sprache, die Bucks kamen hier auf 58, die Lakers nur auf 22. Das erklärt auch, warum Milwaukee am Ende auf eine starke Wurfquote von 51,2 Prozent verwandelten Feldwürfen kam.
Der Star des Abends war letztlich auch nicht Kobe Bryant, der mit 15 Punkten (3/12 FG) hinter Nick Young (19 Punkte, 5/12 FG) zweitbester Lakers-Scorer war, sondern Giannis Antetokounmpo. Der Greak Freak erwischte einen absoluten Sahnetag, glänzte mit tollen Drives und exzellenten Pässen. Am Ende stand er bei 27 Punkten, 12 Rebounds und 10 Assists. Dem ersten Triple-Double seiner Karriere fügte der Grieche noch 3 Steals und 4 Blocks an. Außer Antetokounmpo punkteten außerdem noch sechs weitere Bucks zweistellig.
Minnesota Timberwolves (18-39) - Boston Celtics (33-25) 124:122 (BOXSCORE)
Die Celtics gehören normalerweise nicht zu der Kategorie von Teams, die in Back-to-Back-Games straucheln. Zum ersten Mal in dieser Saison lief es bei Boston aber nicht so gut im zweiten Spiel innerhalb von zwei Tagen. Im hohen Norden wirkten die Celtics etwas überspielt und konnten so nicht mit der gewohnt starken Defense glänzen.
Das nutzten die Timverwolves aus. Minnesota schoss sich heiß und verwandelte am Ende starke 8 seiner 15 Dreier sowie 51,8 Prozent der Feldwürfe. Gerade Dunk-Champion Zach LaVine (16 Punkte) verlegte seinen Arbeitsbereich nach außen und zeigte sich hier mit 4 von 5 verwandelten Distanzwürfen äußerst effektiv. Noch besser lief es für Rookie Karl-Anthony Towns, der mit 28 Punkten (13/22 FG) und 13 Rebounds die nächste Monster-Leistung zeigte.
Der beste Wolf auf dem Feld war allerdings Ricky Rubio. Dabei waren es nicht einmal die 16 Punkte, 8 Rebounds und 8 Assists, die den Spanier auszeichneten, sondern seine starke Defense gegen Celtics-Spielmacher Isaiah Thomas (18 Punkte, 9 Assists). Rubio verteidigte gerade gegen das Pick and Roll bärenstark und schränkte die Kreise von Thomas geschickt ein. Dafür sprangen Jae Crowder (27 Punkte, 9 Rebounds) und Avery Bradley (22 Punkte, 9/17 FG) in der Offensive ein und führten die Celtics im letzten Viertel fast noch zum Comeback.
Als Bradley fünf Sekunden vor Schluss einen Dreier verwandelte, war Boston plötzlich nur noch einen Punkt zurück, nachdem die Timberwolves vier Minuten vor Schluss noch mit 14 Punkten Vorsprung vorne waren. Doch LaVine verwandelte im Anschluss einen Freiwurf und Marcus Smart vergab schließlich die Chance auf den Gamewinner.
Los Angeles Clippers (36-19) - Phoenix Suns (14-42) 124:84 (BOXSCORE)
Deftige Abreibung für die Suns. Die Clippers stellten die Kräfteverhältnisse im ungleichen West-Duell sehr schnell her und marschierten schon im ersten Viertel weg. 36:17 stand es nach den ersten zwölf Minuten. Danach verwaltete Los Angeles eigentlich nur noch, baute seinen Vorsprung aber trotzdem immer weiter aus, so dass Doc Rivers schon früh im Spiel seine Starter schonen konnte.
Zuvor hatte vor allen Dingen die Paul-Jordan-Kombination mal wieder sehr gut funktioniert. Point Guard Chris Paul (6/11 FG) legte mit 16 Punkten und 14 Assists genauso ein Double-Double auf wie Center DeAndre Jordan (17 Punkte, 11 Rebounds, 4 Blocks). Beide durften den Court nach 26 Minuten Einsatzzeit verlassen, weil das Spiel schon vor dem Schlussviertel längst entschieden war. J.J. Redick war mit 22 Zählern (4/6 Dreier) bester Punktesammler.
Phoenix, das erneut ohne die verletzten Knight, Bledsoe und Chandler angetreten war, konnte in der Defensive gar nichts ausrichten und ließ vor Anbruch der Garbage Time Clippers-Wurfquoten weit über 50 Prozent zu, während in der eigenen Offensive nicht allzu viel zusammenlief. Archie Goodwin, der als Sixth Man von der Bank kam, war mit 20 Punkten Topscorer, traf aber auch nur 6 seiner 19 Würfe aus dem Feld.
Bei den Clippers konnte Neuzugang Jeff Green anders als noch bei seinem Debüt im zweiten Spiel überzeugen. In 23 Minuten von der Bank legte er 18 Punkte (6/10 FG) sowie 5 Rebounds auf und durfte sich am Ende, als das Spiel schon durch war, auch noch etwas auf dem Feld austoben und an das System seines neuen Teams gewöhnen.