Curry versenkte die Heat in den letzten Sekunden und schreibt weiter Geschichte, Cleveland tobt sich gegen die Hornets aus, San Antonio lässt Boogie verzweifeln. Zwei Dunk-Contest-Champions treffen zum letzten Mal aufeinander. Außerdem: Die Bulls können es auch ohne Stars, PG13 wacht spät auf und die Clippers stolpern, während Toronto weiterrollt.
nbaCleveland Cavaliers (41-15) - Charlotte Hornets (29-27) 114:103 (BOXSCORE)
Es macht grundsätzlich keinen Spaß für ein Team, wenn es in Cleveland ran muss, nachdem die Cavs im Spiel zuvor eine Niederlage einstecken mussten. Denn dann sind die Mannen um LeBron James zumeist auf Krawall gebürstet, sowie gegen die Hornets.
Besonders das zweite Viertel (40:28) ließen die Cavaliers ihren ganzen Frust raus - und das mit Hilfe zweier Superstars. LeBron James (7 Rebounds, 7 Assists) und Kyrie Irving (6 Rebounds, 5 Assists) trafen beide für jeweils 23 Punkte, während Tristan Thompson wieder unter den Brettern aufräumte (6 Punkte, 10 Rebounds).
Nach der Pause bauten die Cavs die Führung zwischenzeitlich auf 24 Punkte aus und erlaubten nur einem Hornets-Starter, zweistellig zu punkten (Kemba Walker: 20 Punkte, 6 Assists). "Wir wussten schon, dass sie heute alles in die Waagschale werfen würden, da es die letzten Spiele bei ihnen etwas gehakt hat. Wir konnten sie heute nicht verteidigen", gab Hornets-Coach Steve Clifford nach dem Spiel zu.
Nebenbei feierte Channing Frye sein Debüt für den Championship-Anwärter. 15 Punkte und 4 Dreier machten auch bei James Eindruck: "Ich habe zu ihm gesagt, dass er einfach werfen soll, sobald ich ihm den Ball gebe. Er schenkt uns noch mal ein neues Element."
Indiana Pacers (31-26) - New York Knicks (24-35) 108 - 105 (BOXSCORE)
Manchmal braucht ein Spieler eben etwas länger, um in eine Partie zu finden. So auch Paul George gegen die Knicks. Der Forward brauchte sogar ganze 36 Minuten, aber dann war der Pacers-Star voll auf der Höhe. Nachdem George (7 Rebounds, 6 Assists) 10 seiner 15 Würfe zunächst vergeben hatte, spielte er sich plötzlich in einen Rausch und erzielte 15 seiner 27 Punkte im Schlussabschnitt.
Dies war auch bitter nötig. Denn die Knicks hielten in Indianapolis gut dagegen und hatten in Person des starken Kristaps Porzingis (22 Punkte) sogar die Chance auf den Sieg. Doch dessen Wurf von Downtown, 2 Sekunden vor Schluss, verfehlte sein Ziel, sodass Myles Turner (24 Punkte, 6 Rebounds) die Partiel an der Freiwurflinie zu Ende bringen konnte.
George war nach dem Spiel entsprechend erleichtert: "Am Anfang wollte gar nichts zusammenlaufen. Doch dann bin ich immer besser an meine 'Sweetspots' gekommen und konnte einige Pull-ups verwandeln. Das steigert automatisch das Selbstbewusstsein. Von da an lief es!"
Trotz der Niederlage war man in New York nicht gänzlich unzufrieden mit der Partie: "Vor allem die Bank hat heute gezeigt, wie wertvoll sie sein kann. Das war eine Gruppe, die viel Energie ins Spiel gebracht hat. Gerade Kyle O'Quinn (19 Punkte, 6 Rebounds) hat einen super Job gemacht", lobte Kurt Rambis sein Team.
Detroit Pistons (29-29) - Philadelphia 76ers (8-49)111:91 (BOXSCORE)
Nachdem die Pistons gegen die müden Cavs bereits ihren Killerinstinkt demonstriert hatten, erwartete jeder auch gegen die abgeschlagenen Sixers einen standesgemäßen Erfolg in Auburn Hills. So kam es dann auch, aber es gab noch mehr Anlass zur Freude.
Neuerwerb Tobias Harris schwang sich zum Topscorer auf (22 Punkte) und war zusammen mit Rebound-Kraken Andre Drummond der beste Spieler auf dem Feld (12 Punkte, 18 Rebounds). Abgesehen davon überzeuge das Team vor allem in der Defense.
"Wir haben gerade am hinteren Ende des Courts richtig gut gespielt, besonders am Anfang", zeigte sich Pistons-Coach Stan Van Gundy begeistert: "Wir haben im ersten Viertel nur 20 Punkte kassiert und darunter waren zwei Verzweiflungsdreier des Gegners, um vor dem Buzzer noch zu werfen."
Verzweiflung ist das richtige Stichwort. Die kommt auf, wirft man einen Blick auf den Boxscore der 76ers. Die Starting Five erzielte zusammen traurige 31 Punkte, darunter Jahlil Okafor (13 Punkte) als einziger Spieler mit zweistelliger Punkteausbeute. Ish Smith wirkte anschließend sichtlich frustriert: "Vor der All-Star-Pause hatten wir einen guten Lauf, doch jetzt werden wir nur noch verprügelt."
nbaMiami Heat (32-25) - Golden State Warriors (51-5) 112:118 (BOXSCORE)
Zwei große Themen schwebten über dem Duell der Dubs und Miami. Da war einmal der mögliche Dreierrekord von Stephen Curry, der zuvor in 126 aufeinanderfolgenden Spielen einen Longball versenkt hatte und gegen die Heat mit Kyle Kover hätte gleichziehen können. Dann war da noch der drohende Saisonausfall von Chris Bosh, der Miami für die fortlaufende Spielzeit einen gehörigen Dämpfer versetzt hat.
Ein Thema war schnell abgehakt. Bereits nach 2 Minuten dribbelte der MVP in gewohnter Manier Richtung Dreierlinie und setzte den Spalding ansatzlos in die Reuse. Und die Heat? Die wollten auf keinen Fall den Kopf in den Sand stecken. Alleine die letzten 12 Minuten erlebten 13 Führungswechsel, da Dwyane Wade (32 Punkte, 7 Assists) den Vintage-Modus anschmiss und Hassan Whiteside heftig unter dem Korb wütete (21 Punkte, 13 Punkte).
Doch selbst der Block-König konnte nicht verhindern, dass ein unnachahmlicher Curry das Schlusshighlight setzte. 38 Sekunden vor Ende warf der Dubs-Star von Downtown über die langen Arme des Center hinweg, der zuvor schon Draymond Green (10 Punkte, 11 Rebounds) am Perimeter geblockt (10 Punkte, 11 Rebounds) hatte.
"Ein großartiger Spieler hat zum Ende ein großartiges Play gemacht", gab Wade gegenüber der Journalie zu, wobei auch Klay Thompson (33 Punkte, 15 Punkte im letzten Viertel in Folge) groß aufspielte: "Wir haben eigentlich genug getan, um hier zu bestehen, aber für den Sieg hat es gegen dieses Team nicht gereicht. Wenn wir dieses Level allerdings beibehalten, gewinnen wir diese Saison noch viele Spiele."
Toronto Raptors (38-18) - Minnesota Timberwolves (18-40) 114:105 (BOXSCORE)
Dass man die Raptors in dieser Saison auf dem Zettel haben muss, ist nun schon seit einiger Zeit bekannt. Dabei ist es gerade das Star-Duo Kyle Lowry (21 Punkte, 6 Assists) und DeMar DeRozan (31 Punkte), das Toronto das besondere Etwas schenkt.
Die Zwei erzielten im Schlussabschnitt 20 der 27 Raptors-Zähler und streuten über die gesamten Partie immer wieder zum richtigen Zeitpunkt ihre Treffer ein: "Wir waren eiskalt. Wir wussten immer eine Antwort auf Punkte des Gegners und haben im richtigen Moment das Tempo angezogen", zeigte sich DeRozan selbstbewusst.
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So stand es 3 Minuten vor Schluss noch Unentschieden, ehe erst Lowry, dann DeRozan ihre Würfe von Downtown trafen, um Toronto zum zweiten Mal nach 1999 eine Heimserie von 9 Erfolgen am Stück zu schenken.
Da nutzten auch die 26 Punkte von Andrew Wiggins nichts, oder die 21 Zähler und 8 Rebounds von Gorgui Dieng. Während Ricky Rubio (12 Assists) anschließend die Stärke der Raptors lobte, gab es wiederrum Komplimente aus Kanada: "Sie haben noch einen weiten Weg vor sich, aber wenn sie zusammen bleiben, dann sind sie bald eine Macht im Westen", sprach Lowry anerkennend."
Chicago Bulls (30-26) - Washington Wizards (26-30) 109:104 (BOXSCORE)
Bevor Jimmy Butler mit einer Verletzungen ausgefallen waren, herrschte in Chicago eine rege Debatte darüber, ob nun Derrick Rose oder Butler der neue Leader des Teams sei. Seit seiner Verletzung lag der Fokus nun auf Rose, doch auch der musste gegen Washington passen: "Mir tut derzeit alles weh und mein Oberschenkel schmerzt schon die gesamte Saison über, da will ich kein Risiko eingehen. Ich höre auf meinen Körper."
So überzeugte das Team von Fred Hoiberg gegen die Wizards kurzerhand mit schönem Team-Basketball, weshalb sich die Starting Five nicht nur wenig starbesetzt las, sondern auch sehr ausgeglichen scorte. Taj Gibson und E'Twaun Moore erzielten jeweils 17 Punkte, Tony Snell traf die Dreier (4/5 3FG) und Doug McDermott sowie Mike Dunleavy kamen jeweils auf 14 Zähler.
"Ich habe ab und zu auf die Jersey schauen müssen, um zu wissen, wer derzeit mit mir auf dem Feld spielt", scherzte Dunleavy über das neuartige Bulls-Lineup: "Manche Namen kannte ich überhaupt nicht." Einziger Star auf dem Parkett war Pau Gasol, der sich trotz Erkältung super einfügte und knapp an einem Triple-Double vorbeischrammte (10 Punkte, 15 Rebounds, 9 Assists).
Die Wizards taten sich dagegen schwer mit ihrem Back-to-back-Spiel und haderten über das gesamte Spiel mit ihrem Wurf. Besonders das zweite und dritte Viertel kam zu wenig von John Wall (16 Punkte, 7 Assists) und Kollegen. Einzig Bradley Beal steuerte von der Bank 19 Punkte bei, brauchte dafür aber auch 19 Versuche.
nbaMemphis Grizzlies (33-23) - Los Angeles Lakers (11-48) 128:119 (BOXSCORE)
Nachdem die Grizzlies mit der Hiobsbotschaft vom Saisonaus von Marc Gasol ins Spiel gegangen waren, spekulierten viele Fans und Experten, wie Memphis nun die restliche Saison angehen werde. Die Antwort: Mit viel Trotz. Auch wenn sich zur Geschichte des Spiels noch der letzte Auftritt von Kobe Bryant in Memphis gesellte, hatten die Gastgeber ihre Visiere scharf gestellt.
Einen Saisonrekord von 13 Dreiern ließen die Grizzlies durch die Halle fliegen und freuten sich zudem über das Season-High von Matt Barnes (25 Punkte, 5/9 3FG). Mit den 24 Punkten von Mike Conley (8 Assists) schnappte sich das Team den erwarteten Sieg über die Lakers.
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So entwickelte sich die Partie rasch zu einer klaren Sache für Memphis, obwohl Los Angeles in Person von Jordan Clarkson (28 Punkte) noch einmal herankam, da der Guard allein 21 Punkte nach dem Pausentee erzielte. Doch selbst die 22 Punkte von D'Angelo Russell reichten den Kaliforniern nicht, sodass sich Kobe Bryant (13 Punkte) zwar mit Standing Ovations, aber trotzdem mit einer Niederlage aus Tennessee verabschieden musste.
Die Mamba verabschiedete sich damit auch von einem weiteren Veteranen und Dunk-Contest-Champion. "Es war immer ein Vergnügen, gegen dich anzutreten. 18 Jahre lang, um genau zu sein. #SALUTE!" postete Vince Carter nach seinem letzten Match gegen Bryant auf Twitter. Mit 9 Punkten zog "Vinsanity" übrigens an der Bestmarke von Charles Barkley (23.757 Punkte) vorbei und belegt nun Platz 24 auf der ewigen Scorerliste.
Los Angeles Clippers (37-20) - Denver Nuggets (23-35) 81:87 (BOXSCORE)
Ein Offensiv-Feuerwerk war es wahrlich nicht, das die Fans im Staples Center zu sehen bekamen. Doch nicht nur das, das Publikum musste sich zudem mit einer empfindlichen Niederlage gegen die strauchelnden Nuggets abfinden.
Der Hauptgrund dieser Niederlage waren 46 Dreier der Clippers, von denen nur 13 ins Netz fallen wollten. Zudem dominierten die Nuggets die Zone (30:8 Punkte unter dem Korb), verwandelten 13 Second-Chance-Punkte (2 für die Clippers) und liefen effektiv ihre Fastbreaks (15:7 Punkte).
Allen voran Kenneth Faried erwischte einen starken Abend und fügte seinen 11 Rebounds gleich 21 Punkte an. Mit der Hilfe von Gary Harris (17 Punkte) und Danilo Gallinari (16 Punkte) zehrte Denver besonders von der ersten Hälfte (39:53).
Bei den Clips erreichen allenfalls J.J. Redick (20 Punkte, 6/12 3FG) und Chris Paul (17 Punkte, 10 Assists) Normalform. Abgesehen von den zwei Guards kam nur Jamal Crawford (20 Punkte, 8/18 FG) auf mehr als 10 Zähler.
Sacramento Kings (24-32) - San Antonio Spurs (48-9) 92:108 (BOXSCORE)
Nicht nur die Warriors ziehen weiter einsam ihre Kreise in der Western Conference. Auch die Spurs haben mit den wenigsten Teams ihre Probleme. Auch nicht mit den Kings. Die Geschichte ist dabei schnell erzählt.
Konnten die Kings das erste Viertel noch halbwegs offen halten, zog San Antonio mit 24:14 im zweiten Durchgang davon und verwaltet die Führung bis in den letzten Abschnitt, um dann vier Minuten vor Schluss die Weichen endgültig auf Sieg zu stellen.
Dabei bestätigte sich mal wieder folgende Regel: Spielt Parker gut, gewinnen die Spurs. Dieses Mal kam der Franzose auf 23 Punkte (6 Assists), freute sich über 18 Zähler von Kollege Khawi Leonard (8 Rebounds, 4 Steals) und 16 Punkte von Backcourt-Kollege Danny Green.
DeMarcus Cousins hatte auf der Gegenseite seine gewohnten Probleme gegen die starke Spurs-Defense und vergab alleine seine ersten 10 Würfe. Am Ende kam Boogie, der in den letzten zwei Spielen noch mindestens 37 Punkte erzielt hatte, auf 22 Zähler und 10 Rebounds.