Im Top-Duell der Eastern Conference dreht Kyle Lowry groß auf und schlägt die Cavaliers dank einer Karrierebestleistung beinahe im Alleingang. Chris Paul zeigt beim Clippers-Sieg ein ähnlich beeindruckendes Spiel, während Dennis Schröder bei der Block-Show seiner Hawks deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.
nbaIndiana Pacers (31-27) - Charlotte Hornets (30-27) 95:96 (BOXSCORE)
Großes Herzschlagfinale in Indiana. Die Pacers und Hornets lieferten sich ihrer Bilanz entsprechend ein Duell auf Augenhöhe, in dem sich keines der beiden Teams entscheidend absetzen konnte, so dass es in der Crunchtime auf Einzelaktionen ankam. Der Mann, der bei den Hornets für solche Einzelaktionen am Schluss zuständig ist? Kemba Walker.
So erhielt der Point Guard, der auf 22 Punkte und 10 Assists kam, den Ball auch im letzten Hornets-Angriff des Spiels und beförderte den Spalding 2,4 Sekunden vor Schluss mit einem herrlichen Korbleger durch die Maschen. Es war die Entscheidung, denn Paul George vergab schließlich den Dreier mit der Sirene.
Kurz zuvor war dem bärenstarken George (32 Punkte, 13/26 FG) allerdings genau das gelungen, als er einen aberwitzigen Buzzer Beater zum Ende der ersten Halbzeit verwandelte. Am Schluss fehlte dem Pacers-Star allerdings das Glück. "Ich bin etwas ausgerutscht, weswegen ich den Moment verpasst habe zum Korb zu gehen. Aber ich dachte, dass ich trotzdem einen guten Wurf am Ende hatte", kommentierte George die Schlussszene.
So siegten schließlich die Hornets, bei denen Walker nicht einmal bester Scorer war. Marvin Williams legte nämlich mit 26 Punkten und 13 Rebounds ein starkes Double-Double auf und ebnete damit ebenfalls den Weg zum Erfolg.
Philadelphia 76ers (8-50) - Washington Wizards (27-30) 94:103 (BOXSCORE)
Dass die Sixers, wenn es gut läuft, mittlerweile einigen Teams gefährlich werden können, haben sie nun schon häufiger unter Beweis gestellt. Gegen die Wizards lieferten sie eine weitere gute Vorstellung ab und ließen den Favoriten lange schuften. So entschied Philly die erste Hälfte für sich, musste sich dann aber im zweiten Durchgang Washingtons Defensive beugen.
Die Wizards schalteten in der Verteidigung einen Gang höher, was auch Coach Randy Wittman betonte. "Unsere Offense funktioniert schon so, aber wir müssen in der Defensive immer dran denken, dass wir aktiv bleiben, das haben wir erst in der zweiten Hälfte getan", offenbarte der Trainer.
Dadurch schränkte Washington vor allen Dingen den Distanzwurf der 76ers ein. Die trafen in der ersten Hälfte noch 41,7 Prozent ihrer Dreier, in der zweiten waren es lediglich 23,1 Prozent. Anführer der Wizards-Defensive war dabei John Wall, der nebenbei mit 23 Punkten (9/19 FG), 11 Assists und 8 Rebounds auch am anderen Ende des Feldes glänzte.
Während Marcin Gortat seinen Spielmacher mit einem Double-Double (12 Punkte, 11 Rebounds) unterstützte, war sein Gegenüber Rookie Jahlil Okafor mit 21 Punkten (9/13 FG) und 6 Rebounds bester Sixers-Spieler, wobei auch Robert Covington mit 12 Punkten und 12 Rebounds ein Double-Double erzielte.
New York Knicks (25-35) - Orlando Magic (25-32) 108:95 (BOXSCORE)
Orlando reiste mit einer bitteren Erinnerung ins Back-to-Back-Game nach New York. Gestern noch hatten die Magic sich nach einem tapferen Kampf einem unfassbaren Stephen Curry geschlagen geben müssen. In New York wartete mit Carmelo Anthony nun der nächste nicht ganz ungefährliche Scorer auf das Team aus Florida.
Letztendlich lag es aber weniger Melo, der mit 19 Punkten Topscorer war und zudem 11 Rebounds und 6 Assists auflegte, dass die Magic im Big Apple den Kürzeren zogen. Vielmehr überwog die starke Team-Leistung der Knicks, bei denen gleich sieben Spieler, darunter die gesamte Starting Five, zweistellig punkteten. Kristaps Porzingis kam dabei auf 18 Punkte (7/15 FG), während Aron Afflalo mit 14 Zählern und 12 Rebounds ein Double-Double erzielte.
Gegen die etwas müden Magic erwischten die Knickerbockers den deutlich besseren Start, dominierten schon das erste Viertel und führten zur Halbzeit bereits mit 18 Punkten Vorsprung. Orlando kam zwar dank Aaron Gordon (17 Punkte, 8 Rebounds) und Nikola Vucevic (18 Punkte, 8 Rebounds) mit neuem Schwung aus der Kabine, aber letztlich verwaltete New York den Vorsprung souverän.
Rookie Porzingis war jedenfalls begeistert von der Leistung seiner Mannschaft und meinte nach dem Spiel: "Das ist die Art und Weise, wie wir spielen müssen. Jeder war eingebunden, jeder hat den Korb hart attackiert und war aggressiv."
Toronto Raptors (39-18) - Cleveland Cavaliers (41-16) 99:97 (BOXSCORE)
Das Duell der beiden derzeit besten Teams der Eastern Conference war von vielen mit Spannung erwartet worden. Am Ende hielt es, was es versprach und machte durchaus Lust auf mehr. Vor allem aber wurde das Spiel zwischen den Cavs und den Raptors zur Gala eines Mannes: Kyle Lowry.
Der Point Guard der Kanadier legte gegen den Vize-Champion ein unfassbares Spiel aufs Parkett. Mit einer Karrierebestleistung von 43 Punkten (15/20 FG) sowie 9 Assists und 4 Steals führte er seine Raptors beinahe im Alleingang zum Statement-Sieg. Es war einer dieser Abende, an denen der Korb so groß wie ein Ozean erschien. Lowry traf etliche unglaubliche Würfe und drehte vor allem im Schlussviertel auf, als er 16 Punkte (darunter die letzten 6) bei perfekten Wurfquoten (5/5 FG) erzielte.
So holte Toronto schließlich auch den 6-Punkte-Rückstand zu Beginn des letzten Viertels auf und kompensierte die schwache Leistung von DeMar DeRozan, der krankheitsgeschwächt nur 6 Punkte (1/11 FG) auflegte. Schließlich sorgte Lowry knapp vier Sekunden vor Schluss per Gamewinner auch noch für die Entscheidung. Gegen Lowrys Meisterleistung waren schließlich auch LeBron James (25 Punkte, 8 Rebounds, 7 Assists) und Kevin Love (20 Punkte, 5/15 FG) machtlos.
Während Toronto den vierten Sieg in Folge feierte, mussten die Cavs die zweite Niederlage innerhalb der letzten drei Spiele einstecken. King James machte mentale Probleme für die Pleite verantwortlich und betonte: "Es waren so viele mentale Fehler in unserem Spiel. Uns fehlte die mentale Stärke, da müssen wir besser werden."
nbaAtlanta Hawks (32-27) - Chicago Bulls (30-27) 103:88 (BOXSCORE)
Es war nicht das Spiel von Dennis Schröder. Nach zuletzt sehr starken Leistungen erlebte der Spielmacher gegen die Bulls einen äußerst durchwachsenen Abend. Am Ende standen 7 Punkte (2/7 FG), 3 Assists aber auch 3 unnötige Turnover auf dem Konto des Deutschen, so dass Head Coach Mike Budenholzer Schröder auch nur gut 14 Minuten spielen ließ.
Der Hawks-Trainer konnte es sich erlauben, schließlich überzeugten seine Starter zu einem Großteil. Point Guard Jeff Teague war mit 19 Punkten (6/13 FG) sogar Topscorer und verteilte dazu noch 9 Assists, wodurch er einen großen Anteil am souveränen Sieg der Hawks gegen dezimierte Bulls hatte.
Weil bei Chicago zu allem Überfluss auch noch Derrick Rose ausfiel, starteten Tony Snell und E'tauwn Moore im Backcourt. Dabei mussten sich nicht nur die beiden Guards, sondern auch die restlichen Bulls einer Block-Show der Hawks beugen. Ganze 12 Mal schickte Atlanta den Ball an den Absender zurück. Wann immer die Bulls per Korbleger zu Punkten kommen wollten, schien ein Big Man der Hawks zur Stelle zu sein.
So überzeugten Paul Millsap (12 Punkte, 13 Rebounds, 5 Blocks) und Al Horford (18 Punkte, 4 Blocks) nicht nur offensiv, sondern vor allem in der Verteidigung. Die war schließlich der Schlüssel dafür, dass Atlanta den Bulls nach zuletzt drei Siegen in Folge mal wieder einen Dämpfer verpasste.
Sacramento Kings (24-33) - Los Angeles Clippers (38-20) 107:117 (BOXSCORE)
Die Clippers reisten mit einer schweren Bürde im Gepäck in die kalifornische Hauptstadt. Im letzten Spiel gegen die Nuggets hatte man die wohl schlechteste Offensivleistung der Saison gezeigt, gegen die im Angriff so versierten Kings konnte man sich eine weitere Off-Night also nicht erlauben. Dass es nicht so weit kam, lag vor allen Dingen an einem brillanten Chris Paul.
Der Point Guard legte in Sacramento sein Meisterstück in Abwesenheit von Blake Griffin hin. Mit 40 Punkten (13/20 FG, 4/9 Dreier) sorgte er für eine persönliche Saisonbestleistung und verteilte zudem seine beinahe schon obligatorischen 13 Assists. Damit war Paul, so lange er auf dem Feld stand, an beinahe jedem Clippers-Punkt beteiligt.
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Schließlich war Paul neben Neuzugang Jeff Green (22 Punkte, 5 Rebounds) der entscheidende Mann für den Clippers-Sieg, der vor allen Dingen dank eines bärenstarken dritten Viertels eingefahren wurde, in dem die Clippers mit 34:16 die Oberhand behielten und Paul alleine 13 Punkte erzielte. Dabei hatte der Spielmacher auch Glück, dass auf der anderen Seite mit Rajon Rondo der etatmäßige Point Guard verletzt fehlte.
Ohne Rondo fehlte den Kings etwas die ordnende Hand. Dafür sprang Stephens Bruder Seth Curry ein und glänzte mit einem Karriererekord von 19 Punkten (3/4 Dreier). Ansonsten probierte DeMarcus Cousins alles, um bei der Paul-Show mitzuhalten. Mit 26 Punkten, 15 Rebounds und 9 Assists verpasste er auch nur knapp ein Triple-Double, leistete sich aber auch 7 Turnover. Die Ballverluste gaben letztlich den Ausschlag. So hatte Sacramento am Ende mehr als doppelt so viele Turnover wie die Clippers (17:8).
Los Angeles Lakers (11-49) - Memphis Grizzlies (34-23) 95:112 (BOXSCORE)
Es war das Spiel der Grizzlies-Neuzugänge in Los Angeles. Die erst kürzlich verpflichteten P.J. Hairston und Lance Stephenson führten ihr Team gegen die Lakers zum souveränen Sieg. Hairston war mit 21 Punkten (8/13 FG) sogar Topscorer seines Teams, während Stepenson 14 Punkte, 7 Rebounds und 3 Assists auflegte.
Memphis hatte gegen die schwache Lakers-Defense fast alle Freiheiten in der Offensive und traf so schließlich auch über die Hälfte aller Feldwürfe, wobei Oldie Vince Carter sich mit 19 Punkten und 7 von 10 verwandelten Feldwürfen besonders treffsicher zeigte.
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Kobe Bryant betrat auf der anderen Seite gar nicht erst das Feld und sah sich das Spiel von draußen an. In der Abwesenheit der Mamba machte vor allem Rookie D'Angelo Russell mit 22 Punkten (6/9 FG) ein sehr auffälliges Spiel, wobei er von Julius Randle mit 17 Punkten und 7 Rebounds unterstützt wurde.
An der Niederlagen konnten die beiden Youngster aber wenig ausrichten. Die Grizzlies, bei denen Zach Randolph mit 15 Punkten und 10 Rebounds auf ein Double-Double kam, marschierten gleich von Beginn an vorneweg und führten zwischenzeitlich sogar mit 29 Punkten Vorsprung. So fiel der Endstand für die Lakers sogar noch freundlich aus.