Washington rupft Cavs, Dame on fire

SPOX
29. Februar 201609:22
John Wall und Otto Porter waren die Sieggaranten für Washingtongetty
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Die Cleveland Cavaliers haben sich bei den Washington Wizards eine Packung abgeholt und kassierten die dritte Pleite in den letzten vier Spielen. Ohne LeBron James reichte ein gut aufgelegter Kyrie Irving nicht, um John Wall und Co. ebenbürtig zu sein. Damian Lillard bemüht weiter Vergleiche mit Stephen Curry, der geschonte Kyle Lowry fehlte den Raptors. Joe Johnson feierte derweil sein Debüt bei den Heat - und das Spiel in Orlando erinnerte an das All-Star-Wochenende.

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Washington Wizards (28-30) - Cleveland Cavaliers (41-17) 113:99 (BOXSCORE)

Kein LeBron, kein Sieg. Und diese Pleite tat weh. Der King wurde von Coach Tyronn Lue geschont - ob das so clever war? Nach der Niederlage gegen die Raptors wäre eine Reaktion nötig gewesen, doch stattdessen ließ sich Cleveland in der Hauptstadt rupfen.

Das vierte Viertel hätte man sich eigentlich sparen können, denn da war das Spiel längst entschieden. Nach einem ausgeglichenen Start setzte sich Washington sukzessive ab und schaute nicht mehr zurück. Direkt nach der Pause ballerte Otto Porter (19 Punkte) vier Dreier rein und nahm den Cavs so schnell die Hoffnung auf ein Comeback. Zwischenzeitlich führte Washington mit 30 Punkten, die Garbage Time sorgte noch für Ergebniskosmetik.

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Kyrie Irving stemmte sich mit 28 Punkten und 6 Assists zwar gegen die Niederlage, aber vom Rest des Teams kam zu wenig. Kevin Love erwischte einen durchwachsenen Abend (12 Punkte, 5 Rebounds, 4/12 FG). Neuzugang Channing Frye war noch schlimmer dran (0 Punkte, 0/5 FG, 5 Fouls).

Der Backcourt der Wizards war einmal mehr fantastisch. 21 Punkte, 12 Assists und 7 Rebounds gelangen John Wall in 29 Minuten, im vierten Viertel griff er nicht mehr ein. Bradley Beal kam von der Bank auf 16 Zähler.

Die Spiele der Nacht:

Atlanta Hawks (33-27) - Charlotte Hornets (30-28) 87: 76 (BOXSCORE)

So hatten sich die Hornets ihr Auswärtsspiel in Atlanta nicht vorgestellt. Nur ein Drittel aller Würfe fanden ihr Ziel, von Downtown waren es sogar nur schmale 21,9 Prozent. Kemba Walker, bis dato Topscorer der Eastern Conference im Februar mit 24,1 Punkten, brachte es nur auf neun Zähler. Und so stand am Ende die zweitschlechteste Ausbeute der bisherigen Saison zu Buche.

Immerhin drei Siege aus einen Roadtrip von fünf Spielen - aber das reichte Coach Steve Clifford nicht. "Wenn wir damit zufrieden sind, dann werden wir nie besonders gut sein. Wenn wir hier enttäuscht abreisen, weil wir diese Chance kläglich vergeben haben, dann können wir den nächsten Schritt machen." Dabei hatte sein Team einen Rückstand von 24 Punkten noch fast wettgemacht: Jeremy Lamb stellte 7:22 vor dem Ende auf 68:70.

Aber dann setzten sich die Hawks, bei denen kein Spieler mehr als 14 Punkte machte, noch einmal entscheidend ab. "Für mich war das ein Must-Win-Game, wenn man bedenkt, dass Charlotte direkt hinter uns steht", betonte Al Horford, der ein Double-Double (13 & 16) auflegte. "Sie sind in unserer Division und spielen gut." "Wir haben gute Spielzüge gehabt, aber sie sind natürlich ein sehr gutes Team", musste auch Marvin Williams (16 Punkte) zugeben. "Sie sind nie unruhig geworden, als wir unseren Lauf hatten."

Dennis Schröder blieb auf Seiten der Hawks mit 8 Punkten und 3 Assists in 15 Minuten Spielzeit relativ blass. Im nächsten Spiel könnte er sich aber gegen den Champion auszeichnen - die Hawks reisen nach Golden State.

Detroit Pistons (31-29) - Toronto Raptors (39-19) 114:101 (BOXSCORE)

43 Punkte hatte Kyle Lowry gegen die Cavaliers zuletzt aufgelegt, darunter den entscheidenden Jumper kurz vor Schluss. Gegen die Pistons bekam er nach dieser fantastischen Leistung nun eine Pause - und es kostete die Raptors ihre Siegesserie. Coach Dwayne Casey wollte das nicht gelten lassen. "Als gutes Team muss man auch mit Erfolg umgehen können, und in dieser Hinsicht haben wir uns heute blamiert. Die defensive Einstellung hat gefehlt, das hat nichts mit Kyle zu tun."

58 Prozent erlaubte man den Pistons aus dem Feld - Saisonbestleistung. Im dritten Viertel machte Detroit gleich 37 Punkte, verwandelte 14 von 18 Würfen und stellte die Weichen mit 89:72 auf Sieg. "Wir profitieren von einander", erklärte Point Guard Reggie Jackson (19 Punkte, 8 Assists). "Der Ball hat sich bewegt, jeder hat seine Würfe bekommen." Alle fünf Starter nahmen mindestens neun Würfe und machten zwischen 14 und 19 Punkten.

So war auch Coach Stan Van Gundy zu begeistern: "Unser Ball Movement ist besser, und deswegen treffen wir auch besser. Wir haben heute offensiv besser gespielt, keine Frage." Center Andre Drummond legte sein nächstes Double-Double (15 Punkte, 18 Rebounds) auf, Neuzugang Tobias Harris brachte es auf 14 und 7. "Dieses Team kämpft um den siebten und achten Platz", wusste DeMar DeRozan (20 Punkte). "Jedes Spiel ist wichtig für sie. Wenn wir nachlassen, dann spielen sie nur umso härter."

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Indiana Pacers (31-28) - Portland Trail Blazers (32-28) 102:111 (BOXSCORE)

"Ich imitiere niemanden, ich war einfach Damian Lillard. Ich will von Beginn an attackieren und so die Richtung für das Spiel vorgeben, so dass unser ganzes Team aggressiv spielt." So reagierte der Matchwinner der Blazers auf die Aussage von Pacers-Coach Frank Vogel, wonach sein Level an das von Steph Curry erinnere. Nun gut, wenn er so weiterspielt, wird er sich an die Vergleiche gewöhnen müssen: 33 Punkte machte Lillard, 20 davon im ersten Viertel, als er Dreier um Dreier ins Ziel brachte, einen sogar als Four-Point-Play.

Lillard ist der zweite Spieler der Blazers-Geschichte, der in fünf Spielen in Serie mindestens 30 Punkte gemacht hat. "Er hat gerade einen guten Rhythmus", sagte sein Coach Terry Stotts. "Ich finde, in Chicago hat er hat für seine Punkte arbeiten müssen. Heute dagegen lief es einfach." Insgesamt 14 Dreier der Blazers fanden ihr Ziel, bei 24 Würfen macht das eine Quote von über 58 Prozent. "Wir sind nicht an ihnen dran geblieben, so bekamen sie zu viele offene Würfe", ärgerte sich Vogel. "Wir müssen ihre Guards besser im Zaum halten."

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Lillard musste die Show nicht allein stemmen: C.J. McCollum und Gerald Henderson steuerten jeweils 19 Punkte bei, Myers Leonard markierte 17 Punkte in 21 Minuten von der Bank. Bester Schütze bei den Pacers war Monta Ellis (18), bei Paul George (11 Punkte, 4 Rebounds) lief dagegen nicht viel zusammen. Die Blazers haben damit 13 ihrer letzten 15 Spiele gewonnen und befinden sich mitten im Playoff-Rennen. Die Pacers ebenfalls, aber deren Vorsprung auf die Pistons auf Platz neun ist auf ein halbes Spiel zusammengeschmolzen.

Orlando Magic (26-32) - Philadelphia 76ers (8-51) 130:116 (BOXSCORE)

Tip-Off: Der Ball landet bei Mario Hezonja in der Hälfte der Sixers. Er umdribbelt den nur zuschauenden Jahlil Okafor und stopft mit beiden Händen. Vier Sekunden sind da gespielt - eine bezeichnende Aktion für die Defensive der Gäste an diesem Tag. Und ganz besonders in der ersten Hälfte, in der die Magic mal eben 77 Punkte auflegten. "Wir haben heute in der ersten Halbzeit unseren Job einfach nicht gemacht", monierte Coach Brett Brown. "Das ist inakzeptabel."

Schon nach den ersten zwölf Minuten hatten Victor Oladipo, Nik Vucevic und Aaron Gorden eine zweistellige Ausbeute vorzuweisen, und im zweiten Viertel stand es zwischenzeitlich 70:41. "Kein Team sollte 77 Punkte (65 Prozent aus dem Feld) in einer Halbzeit machen können, und schon gar kein Team, das wir eigentlich schlagen können", sagte Sixers-Forward Jerami Grant (13 Punkte, 8 Rebounds). Je 28 Punkte waren es am Ende für Oladipo und Vucevic, Dunk-Held Gordon stellte mit 22 Punkten eine persönliche Bestmarke auf.

Nach dem Seitenwechsel hatten aber auch die Magic keine Lust mehr auf Defense. So kam Philly noch einmal bis auf 8 Punkte heran. Das gefiel Coach Scott Skiles ganz und gar nicht: "In der zweiten Hälfte waren sie besser, aber unser Vorsprung war zum Glück groß genug, so dass wir ein Polster hatten." In den letzten sieben Spielen haben die Sixers im Schnitt fast 119 Punkte zugelassen - schon fast All-Star-Game-verdächtig. Für die Magic dagegen ist es mit dem 26. Sieg schon jetzt die beste Saison seit 2011/2012.

New York Knicks (25-36) - Miami Heat (33-26) 81:98 (BOXSCORE)

So mancher macht sich Sorgen, dass die Heat nach der schwierigen Situation um Chris Bosh nun doch noch die Playoffs verpassen könnte. Wenn sie so aufspielen wie gegen die Knicks, ist diese Sorge unbegründet: Ganze 81 Punkte erlaubte man den Knickerbockers im Madison Square Garden, die zudem noch auf Guard Arron Afflalo (Oberschenkelprellung) verzichten mussten. So lag der Fokus auf Carmelo Anthony, aber der konnte das Ruder nicht herumreißen (25 Punkte): "Viele Würfe waren ganz offen, [meine Mitspieler] haben einfach nicht getroffen. Dann bleibe eben nur noch ich. Das ist für mich aber keine zu große Bürde."

Die Bürde auf Heat-Topscorer Dwyane Wade (26 Punkte, 7 Rebounds, 6 Assists) ist durch die Ankunft von Joe Johnson dagegen noch einmal kleiner geworden. Der Swingman war aus seinem Vertrag in Brooklyn herausgekauft worden und hatte bei den Heat unterschrieben. In seinem ersten Spiel gelangen ihm 12 Punkte in 30 Minuten - ein gelungenes Debüt. "Einen Spieler seines Kalibers bekommt man normalerweise nur in der Offseason", so Wade. "Ihn jetzt zum Playoff-Run zu bekommen ist sehr wichtig für uns." Auch Johnson war zufrieden mit der neuen Umgebung: "Es ist eine Herausforderung, aber ich bin ihr gewachsen. Jetzt ist jedes Spiel wie ein Playoff-Spiel für uns. Diese Einstellung müssen wir beibehalten."

Mit einem 13:2-Start hatten die Heat die Weichen früh auf Sieg gestellt. Hassan Whiteside legte von der Bank ein Double-Double (16 Punkte, 11 Rebounds) auf, Luol Deng steuerte 15 Punkte bei. Amar'e Stoudemire kam in seiner Rückkehr in den Garden auf 8 Punkte und 7 Rebounds. "So viele bekannte Gesichter", sagte er. "Deshalb wollte ich sie nicht zu deutlich schlagen - aber andererseits doch." Kristaps Porzinigs kam auf 9 Punkte, 8 Rebounds und 4 Blocks, die Heat siegten so deutlich, obwohl sie nur einen ihrer acht Dreipunktewürfe trafen.

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