Macht Kleinvieh auch Mist?

Stefan PetriMartin Klotz
19. Februar 201619:48
Russell Westbrook (l.) gegen Jeff Green: Letzterer wird jetzt im Jersey der Clippers auflaufengetty
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Während die Titelfavoriten aus Golden State und San Antonio nicht eingreifen, verstärken sich andere Contender wie die Cavaliers, Clippers und Thunder, allerdings ohne die ganz großen Namen. Reicht das zum Angriff auf die Spitze? Und welche Pläne verfolgen Teams wie die Grizzlies oder Pistons? SPOX ordnet die wichtigsten Trades der vergangenen Tage ein.

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Jeff Green zu den Clippers

Los Angeles (36-18) erhält: Jeff Green

Memphis (31-22) erhält: Lance Stephenson, Erstrundenpick 2019

Das bringt der Trade den Clippers:

In der Theorie hat sich der "Contender aus der zweiten Reihe" verstärkt, ohne dafür einen allzu hohen Preis zu zahlen. Der volatile und nicht gerade treffsichere Stephenson ist weg, dafür hat man einen großen Swingman geholt - für genau das Loch in der Starting Five zwischen den Guards Paul und Reddick sowie den Big Men Griffin und Jordan. Da die Rückkehr von Griffin aber noch aussteht, kann Green auch den Stretch Forward geben. Doc Rivers kennt Green noch aus seiner Zeit bei den Boston Celtics und traut ihm offenbar zu, ohne viel Druck die offenen Würfe zu treffen.

Die Frage ist nur, ob Green diese Rolle des "3-and-D"-Spielers auszufüllen vermag. Schließlich hatten ihn die Grizzlies für genau diese Rolle vor einem Jahr verpflichtet. Nicht einmal 31 Prozent von Downtown und überschaubare Defense machten ihn aber für das Team entbehrlich, das nach Shootern von draußen geradezu lechzt. Einen, wenn auch von 1-14 geschützen Pick für ihn abzugeben ist schon teuer - bis 2021 kann das Team nun keine First-Rounder mehr abgeben.

Das bringt der Trade den Grizzlies:

Memphis kann angesichts des gescheiterten Experiments mit Green - er kam im letzten Jahr für einen Erstrundenpick aus Boston - zufrieden sein, erneut einen First-Rounder bekommen zu haben. Stephenson verdient weniger und kann im Sommer ohne Aufpreis aus seinem Vertrag entlassen werden, man spart also ein hübsches Sümmchen ein. Der Pick kann helfen, den Kader in den kommenden Jahren umzubauen, dazu kommen die vielen Zweitrundenpicks aus dem Lee-Trade.

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Für die laufende Saison fehlen nun nicht nur der verletzte Gasol, sondern ohne Lee und Green auch die Spieler auf dem Flügel. Es scheint, als setze man keine besonders große Hoffnungen mehr in die laufende Saison, danach kann man mit Cap Space und den Picks den Kader neu aufstellen.

Die Spox-Bewertung:

Der Trade macht die Clippers besser - aber wie viel besser denn nun wirklich? Wenn Green keine absolute Renaissance unter Doc erlebt, scheint es immer noch nicht zu reichen, um die ganz großen Fische anzugreifen - und dann kann Green im Sommer auch noch kostenlos gehen. Betrachtet man das Alter von CP3, ist der Pick von 2019 vielleicht zu verschmerzen, vielleicht wäre aber auch mehr rauszuholen gewesen (Channing Frye?). Stephenson wird man nicht vermissen.

Bei den Grizzlies ist die Sache klar: Geld sparen, Picks sammeln. Wenn sich Stephenson keine riesengroßen Dummheiten leistet, hat der Trade nur positive Seiten. Wenn man von der Schwächung für den Rest der Saison absieht.

Courtney Lee nach Charlotte

Memphis (31-22) erhält: P.J. Hairston, Chris Anderson, Zweitrundenpick 2017 (von Miami), Zweitrundenpick 2018 (Charlotte), Zweitrundenpick 2019 (Boston via Miami), Zweitrundenpick 2019 (Brooklyn via Charlotte)

Charlotte (27-26) erhält: Courtney Lee (Memphis)

Miami (29-24): Brian Roberts (Charlotte)

Das bringt der Trade Memphis:

Da Marc Gasol mit einem gebrochenen Fuß lange ausfallen wird und Backup Brandan Wright auch noch nicht fit ist, braucht Memphis dringend Verstärkung auf den großen Positionen. Die kommt nun vom South Beach in Form von Heat-Bankdrücker Chris Andersen. Der Birman muss zeigen, dass er nach nur sieben Partien diese Saison noch eine Rolle auf dem NBA-Parkett spielen kann.

Dass die Grizzlies Courtney Lee abgeben, verwundert ein wenig, schließlich ist er einer der wenigen im Team, der von Downtown treffen kann. In P.J. Hairston erhalten sie allerdings einen jungen, talentierten Zweier im Tausch. Mehr Upside hat er definitiv. Das Problem: Hairston ist noch nicht so weit. Weder spielerisch noch menschlich. Letzteres ist auch wohl der Hauptgrund, weshalb die Hornets ihn abgeben wollten.

Das bringt der Trade Charlotte:

In Lee erhalten die Hornets einen gestandenen Veteranen und guten Verteidiger. Das ist ein Upgrade zu Jeremy Lin, der zuletzt öfter auf der Zwei starten durfte. Durch den erneuten Ausfall von Michael Kidd-Gilchrist ist Charlotte auf dem Flügel dürftig besetzt, anscheinend suchten die Verantwortlichen statt des manchmal übereifrigen Jungspunds Hairston Konstanz und Ruhe in Lee. Lin ist ohnehin eher ein Typ für die Second Unit.

Auf Brian Roberts zu verzichten, ist für die Hornets kein großer Verlust. Beide Zweitrundenpicks, die Charlotte nach Memphis schickt, sind allerdings nicht geschützt. Bei in luftige Höhe schießendem Salary Cap werden Picks aufgrund des festgelegten niedrigen Gehalts generell immer wichtiger und Spieler wie Draymond Green, Isaiah Thomas oder Paul Millsap haben gezeigt, dass auch in der zweiten Runde immer mal wieder zukünftige Stars zu haben sind.

Das bringt der Trade Miami:

Brian Roberts hätte in Miami als dritter Point Guard agieren und sich hinter Goran Dragic und Beno Udrih in der Rotation einordnen können. Wie gesagt: hätte. Die Blazers waren bereit, ihn den Heat zusammen mit einem Zweitrundenpick gegen ein bisschen Cash abzunehmen. Da freut sich Pat Riley und streicht damit Andersens 5 Mio. Dollar komplett aus den Büchern. Und schwups ist Miami unter der Luxussteuer-Grenze - das war das wesentliche Ziel der Transaktion.

RUDNBA Die Clippers rüsten auf: Der Trade-Deadline-Day im Ticker

Was die Picks angeht, so ist der 2019er Pick Top 55 geschützt und verfällt, sollte Memphis ihn nicht nutzen können. Das ist tendenziell gut für Miami, da die Wahrscheinlichkeit groß ist, den Pick zu behalten. Der zweite Pick (2017) ist dafür etwas wertvoller. Er ist von 41-60 geschützt, was bedeutet, dass er nur nach Memphis geht, wenn die Heat zwischen Position 31 und 40 ziehen dürfen. Ansonsten verwandelt er sich in einen ungeschützten Zweitrundenpick für den Draft 2018.

Die Spox-Bewertung:

Ein Tauschgeschäft, das die Kräfteverhältnisse in der Liga nicht verändern wird. Soviel ist sicher. Kurzfristig scheint sich der Deal für die Hornets zu lohnen, die mit Courtney Lee den besten Spieler an Land gezogen haben. Die Entwicklung von P.J. Hairston kann in beide Richtungen verlaufen, daher könnte Memphis später profitieren. Vor allem durch die ertradeten Picks.

Tobias Harris nach Detroit

Detroit (27-27) erhält: Tobias Harris

Orlando (23-29) erhält: Brandon Jennings, Ersan Ilyasova

Das bringt der Trade Detroit:

Wie schon im vergangenen Sommer tätigte Detroit den ersten Move in der Liga und brachte den Stein damit ins Rolle. Der damals aus Milwaukee geholte Ersan Ilyasova muss die Motor City nun schon wieder verlassen. Dafür kommt nun mit Tobias Harris ein fünf Jahre jüngerer Forward nach Detroit.

Harris hat zwar diese Saison nicht so gut von Downtown getroffen wie vergangenes Jahr, doch das war auch der Situation in Orlando geschuldet. Nikola Vucevic ist eher im Midrange Game zu Hause, das verschaffte Harris nicht den nötigen Platz, den er gebraucht hätte. Mit Brett-Center Andre Drummond erwartet ihn bei den Pistons das genaue Gegenteil und das Lineup mit Reggie Jackson, Kentavious Caldwell-Pope, Marcus Morris und Harris klingt auf dem Papier richtig gut.

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Jennings kommt von einer Achillessehnen-Verletzung zurück und wohl niemand kann derzeit beurteilen, ob er noch Starter-Format hat. Mit Steve Blake hat van Gundy einen soliden Backup auf der Eins, daher wird er den Verlust von Jennings nicht betrauern. Mit erst 26 Jahren ist Marcus Morris der Senior der ersten Fünf, der aber ohnehin früher oder später vom aufstrebenden Stanley Johnson (19 Jahre) ersetzt wird.

Schauen wir auf das Finanzielle: Die Pistons haben mit Harris' Vierjahresvertrag über 64 Millionen Dollar nun einen ordentlichen Brocken in den Büchern, doch vermutlich hätten sie in der Offseason mehr für einen Spieler dieses Kalibers hinblättern müssen. Zudem schicken sie mit Jennings Salär (8,3 Mio. Dollar) und Ilyasovas Gehalt (8 Mio. Dollar) annähernd die gleiche Menge Ausgaben nach Orlando. Dazu ist Harris' Vertrag teamfreundlich, da das Gehalt ab der zweiten Saison niedriger wird.

Das bringt der Trade Orlando:

Die Jungspunde in Florida brauchen ein wenig Führung, daher ist es nur allzu verständlich, dass die Magic sich zur Deadline auf die Suche nach Veteranen gemacht haben. Allerdings mutet etwas seltsam an, dass sie Harris traden, nachdem sie ihn im Sommer erst mit einem neuen Vertrag ausgestattet haben.

Die Leistungssteigerung von Aaron Gordon führte schlussendlich dazu, dass der Tweener nun sein Glück in Detroit suchen darf und - ebenfalls wichtig - von dort zukünftig seine Überweisungen erhält. Die Verträge von Jennings und Ilyasova laufen beide aus, was Orlando im Sommer zusätzlichen Cap Space von 16 Mio. Dollar beschert. Das ist beim anstehenden Wettbieten um die wenigen namhaften Free Agents nicht zu verachten.

Vielleicht kann Elfrid Payton noch ein paar Kniffe von Jennings lernen, vielleicht entpuppt sich der Neuankömmling auch als solide Backup-Option. Jennings und Ilyasova bringen Erfahrung mit, die Orlando gut gebrauchen kann. Und Scott Skiles coachte beide Spieler bereits zwei Jahre bei den Milwaukee Bucks. Sie kennen also sein Konzept. Zudem erhält der eigentliche Slam-Dunk-Champion Gordon nun die Chance, sein Können noch häufiger auf dem Parkett zu zeigen.

Die Spox-Bewertung:

Ein richtig guter Deal für die Pistons, die mit Harris den Angriff auf die Playoffs - aktuell belegen sie Rang neun - mit ordentlich Feuer angehen können. Die Aggressivität von van Gundy, erst Jackson zur Trade-Deadline 2015 zu ergattern und nun Harris zu holen, könnte sich auszahlen. Der junge Kader hat das Potenzial, in zwei Jahren im Konzert der Großen mitzuspielen.

Orlando setzt auf Gordon und auf Cap Space - beides keine schlechten Pferde, doch ob das einen Harris ersetzen kann? Die Antwort kann erst gegeben werden, wenn die Magic im Sommer einen Free Agent an Land ziehen können - oder wenn Gordon steil geht. Die Veteranen können die Schwächung durch den Harris-Verlust erst einmal auffangen, doch Orlando die Playoffs sind wohl weg. Es bleiben einige Fragezeichen.

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Channing Frye zu den Cavaliers

Cleveland (39-14) erhält: Channing Frye (Orlando)

Portland (27-27) erhält: Anderson Varejao, Erstrundenpick 2018 (Cleveland)

Orlando (23-29) erhält: Jared Cunningham (Cleveland), Zweitrundenpick 2016 (Portland)

Das bringt der Trade den Cavaliers:

Für Tyronn Lues Team ist es ein Gewinn. Im überfüllten Frontcourt spielte der Brasilianer Varejao kaum eine Rolle mehr (zehn Minuten pro Spiel), zudem spart man rund neun Millionen Dollar Luxury Tax durch seinen Abgang. Fryes Vertrag ist zwar im Gegensatz zu Varejao in der Saison 17/18 voll garantiert, aber sein Spacing ist für das Team sehr viel wertvoller als Varejao neben Mozgov oder Thompson. Frye trifft als Big Man in diesem Jahr fast 40 Prozent von draußen, kann Defenses also gut auseinanderziehen und ist eine Waffe im Pick-and-Pop.

Die große Frage ist natürlich: Hat man in Kevin Love nicht bereits einen Spieler mit ähnlichen und dazu besseren Fähigkeiten im Roster? Die Antwort lautet ja, aber selbst wenn man Frye nur 20 Minuten in die zweite Garde packt, ist er bereits wertvoller als Varejao. Außerdem dürfte er im Sommer leichter zu traden sein als sein Vorgänger - und sollte sich dann ein Deal für Love finden, hätte man Ersatz in der Hinterhand. Hilft Frye auf dem Weg zum Titel? Das bleibt abzuwarten, aber der Preis (ein First-Rounder, Top 10 protected, voraussichtlich Platz 25 oder höher) ist überschaubar.

Das bringt der Trade den Trail Blazers:

Die Blazers werden Varejao wohl aus seinem Vertrag entlassen, können sein Gehalt angesichts der niedrigen Payroll aber problemlos verdauen - es hilft sogar auf dem Weg zum Salary Floor. Dafür einen Erstrundenpick abzustauben, ist für das junge Team Gold wert, selbst wenn er am Ende der erste Runde landen sollte.

Das bringt der Trade den Magic:

Er bringt Cap Space, nicht viel mehr. Die Tatsache, dass man für Frye lediglich einen Zweitrundenpick und Cunningham bekommt, der zudem prompt entlassen werden könnte, ist sogar eher enttäuschend, bedenkt man den Wert von Stretch Forwards in der heutigen NBA. 16 Millionen Dollar spart man in den kommenden zwei Jahren, gelingt es, diese in gute Free Agents zu investieren, ist es ein Erfolg - allerdings hatte man auch so schon genug Raum für einen Max Contract und mehr. Am Ende bleiben immerhin mehr Minuten für die jungen Talente im Kader.

Die SPOX-Bewertung:

Für die Cavaliers ein No-Brainer: Man spart Geld und bekommt einen "Love light" für die Second Unit, Varejao war ohnehin überflüssig. Die Blazers sammeln Assets, Orlando gesteht eigentlich nur ein, dass der Vertrag für Frye ein großer Fehler war.

Markieff Morris zu den Wizards

Washington (24-28) erhält: Markieff Morris

Phoenix (14-40) erhält: Kris Humphries, DeJuan Blair, Erstrundenpick 2016

Das bringt der Trade den Wizards:

Washington setzt darauf, dass man den in Phoenix einfach nur desaströsen Morris wieder hochpäppeln kann. Trifft der voll motiviert in Chocolate City ein und schließt an seine vergangenen Jahre (15,3 Punkte, 6,2 Rebounds in der letzten Saison) an, ist er in den nächsten drei Jahren mit rund acht Millionen pro Jahr ein Schnäppchen. Er könnte die Rolle von Paul Pierce als undersized Power Forward übernehmen. Wenn Morris weiter vor sich hin schmollt...

Die Wizards haben in dieser Saison einen klaren Schritt zurück gemacht, wollen aber unbedingt noch die Postseason erreichen - auch, um noch ein Spieler im Kevin-Durant-Roulette zu sein. Blair und Humphries wird man nicht sonderlich vermissen, den Pick schon eher, der ist nur top-nine-protected. Aber wenn Morris sich fängt, ist es ein sehr fairer Preis.

Das bringt der Trade den Suns:

Morris musste unbedingt weg, er hatte sich nach dem Trade seines Bruders mit dem Front Office völlig überworfen. Dafür noch einen ordentlichen Erstrundenpick zu bekommen - wahrscheinlich zwischen 10 und 16 - kann durchaus als Erfolg gewertet werden. Zudem schafft man Ruhe im Kader und spart Morris' Gehalt für die nächsten drei Jahre ein. Blairs Vertrag läuft aus, Humphries verdient im kommenden Jahr 4,6 Millionen Dollar, ist mit 31 aber zu alt für den Rebuild. Ein weiterer Trade im Sommer scheint die beste Lösung für beide Seiten zu sein.

Die SPOX-Bewertung:

Hoffentlich haben sich die Wizards vor dem Trade mit Morris kurzgeschlossen und seine Motivation auf Herz und Nieren geprüft. Hat der nämlich auch in D.C. keinen Bock und zieht den Kader für den Rest der Saison runter, ist es ein Desaster: Kein Pick mehr, dafür ein langer Vertrag - und wer würde dann noch für Morris traden? Es ist ein Risiko, aber nach der bislang enttäuschenden Saison ein verständliches Risiko. Die Suns sind einfach nur froh, ein Problem weniger zu haben.

Randy Foye zu den Thunder

Oklahoma City (40-14) erhält: Randy Foye

Denver (22-32) erhält: D.J. Augustin, Steve Novak, zwei Zweitrundenpicks 2016 (Charlotte und OKC)

Das bringt der Trade den Thunder:

Zum einen spart OKC durch den Trade Novaks Gehalt und über acht Millionen Dollar Luxussteuer ein. Dafür zwei Zweitrundenpicks und Spieler am Ende der Bank abzugeben, ist legitim. Zum anderen hofft man darauf, sich mit Foye auf der Problemstelle des Shooting Guards zumindest ein bisschen zu verbessern. Da setzte man in den letzten Jahren unter anderem auf Größen wie Dion Waiters, Kyle Singler, Anthony Morrow, Andre Roberson...

Foye ist mit 32 ein alter Hase und sollte sich nahtlos ins Team einfügen. Allerdings ist er weder ein guter Rebounder, noch sonderlich guter Verteidiger - und trifft in diesem Jahr nicht einmal 30 Prozent von Downtown. Kann er in Oklahoma City ein wenig von seinem alten Mojo wiederentdecken, könnte es dennoch eine kleine Verstärkung sein. Zudem ist er auch als dritter Point Guard einsetzbar. Da klafft nach Augustins Abgang eine Lücke. Wie auch schon bei den anderen Contendern verspricht er aber höchstens eine leichte Verbesserung zu sein. Nicht genug, um die Machtstruktur im Westen auf den Kopf zu stellen.

Das bringt der Trade den Nuggets:

Der Tausch zwischen Foye und Augustin ist keine große Sache, wobei Augustin mit 28 immerhin vier Jahre jünger ist und sich noch einmal für einen Vertrag empfehlen will. Bleibt das Gehalt von Steve Novak, das mit immerhin zwei Second-Roundern versüßt worden ist. Denver hatte in der Vergangenheit bereits Glück mit Zweitrundenpicks (Nikola Jokic als Nummer 41 etwa), durchaus lohnenswert also. Novak wird man wohl rechtzeitig zu den Playoffs aus seinem Vertrag entlassen.

Die SPOX-Bewertung:

Ein kleiner Schritt für die Thunder, die weiter versuchen, das Loch auf der Guard-Position zu stopfen und es jetzt wieder mit einem Veteranen versuchen. Denvers Seite des Deals hat praktisch keine Schattenseite - das Front Office freut sich über zwei neue Picks.

Donatas Motiejunas zu den Pistons

Detroit (27-27) erhält: Donatas Motiejunas, Marcus Thornton

Houston (27-28) erhält: Joel Anthony, Erstrundenpick 2016

Das bringt der Trade den Rockets:

Dwight Howard konnte man in Moreyville nicht loswerden. Dafür hat sich der umtriebige GM einen weiteren First-Rounder gesichert, der auch in der Lottery landen könnte: Top-8-protected in diesem Sommer, danach top-10-protected - wenn die Pistons die Playoffs verpassen sollten, wäre im Draft ein Pick mit viel Potenzial drin. Motiejunas war in einer von Verletzungen geplagten Saison im Kader weit nach hinten gerutscht, zudem läuft sein Vertrag aus. Für ihn und Backup Thornton einen Mid-Round-Pick zu bekommen, ist genau Moreys Ding.

Das bringt der Trade den Pistons:

Stan van Gundy baut den Kader weiter nach seinen Vorstellungen um, setzt hier aber auf Risiko. Bekommt er einen langfristig gesunden Motiejunas - er plagt sich schon länger mit Rückenverletzungen herum und hat in diesem Jahr noch kein Spiel bestritten -, der zudem seinen Wurf von außen wiederentdeckt, passt er perfekt in die zweite Unit oder in gewissen Matchups sogar an die Seite von Andre Drummond. Mit 25 ist er jung genug, und seine Verletzungen sollten dazu führen, dass keine allzu großen Angebote an den restricted Free Agent hereinflattern. Thornton stopft derweil ein Loch in der Guard-Rotation (Kentavious Caldwell-Pope und Jodie Meeks sind verletzt).

Die SPOX-Bewertung:

Ein geschickter Schachzug von Morey, der mit zwei entbehrlichen Spielern neues Spielzeug für den Draft geholt hat. Joel Anthony wird keine Rolle spielen, ist aber sogar zwei Millionen Dollar billiger als die Abgänge. Van Gundy zeigt sich aggressiv und geht volles Risiko. Eigentlich sind die Pistons noch nicht gut genug, um auf einen solchen Pick zu verzichten - und wenn Motiejunas voll einschlägt und er hohe Angebote bekommt, müsste Detroit einen Spieler halten, für den kein Platz in der Starting Five ist - oder man steht mit leeren Händen da.

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