Der vierfache MVP wurde am Sonntag gegen die Wizards geschont und war deutlich ausgeruhter als seine Teamkollegen und die ebenfalls Back-to-Back antretenden Pacers. Er übernahm von Beginn an das Zepter und gab es - wenn er nicht gerade auf der Bank verschnaufte - auch nicht mehr ab. So kam er auf 33 Punkte und 4 Assists.
Auf der anderen Seite spielte Paul George eine schwache erste Halbzeit, legte nach dem Seitenwechsel aber mehrere Schippen drauf. Mit 23 Zählern, 8 Rebounds und 6 Assists hatte er großen Anteil daran, dass sein Team lange im Spiel blieb - und auch in den Schlussminuten mehrfach führte. Auch Monta Ellis (28 Punkte, 10/21 FG) erwischte einen guten Tag.
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Die Reaktionen:
LeBron James (Cavs): "Wir haben mentale Stärke bewiesen. Es gab sehr viele Führungswechsel und Gleichstände, trotzdem sind wir ruhig geblieben und haben am Ende die richtigen Entscheidungen getroffen."
Frank Vogel (Coach Pacers): "Offensichtlich sind sie [die Cavs] uns noch ein Stück voraus, aber ich habe das Gefühl, dass wir mit jedem Team im Osten mithalten können. Auch heute waren wir dicht dran, haben es aber nicht zu Ende gebracht."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Stimmung bei den Cavs könnte nach zwei Niederlagen in Folge besser sein, ein Sieg wäre Balsam für die Seele. Dazu beitragen soll auch wieder LeBron James, der am Sonntag gegen die Wizards noch geschont wurde. Zusammen mit Kevin Love und Timofey Mozgov bildet er den Frontcourt, dazu stehen Kyrie Irving und J.R. Smith auf dem Feld.
Die Pacers starten wie zuletzt mit George Hill, Monta Ellis, Paul George, Myles Turner und Ian Mahinmi.
5.: Beide Teams suchen noch ihren Rhythmus. Aus der Distanz fällt gar nichts, am Brett dank fahriger Defense immerhin ein bisschen. Ellis trifft per Floater, LeBron kontert aus dem Lowpost - 8:6 für die Cavs.
10.: Die erste Erkenntnis des Abends: Der King hat Bock. Für die Pacers-Defense gilt das anscheinend weniger, denn die eigene Zone wird kaum verteidigt. Die Folge: Bereits 12 Punkte und 6 von 7 aus dem Feld für James, doch Indiana bleibt dran. 18:16.
18.: Mit James auf der Bank läuft bei den Cavs jetzt nicht mehr viel zusammen, das Bank-Duell geht klar an die Pacers. Jordan Hill stiftet Unruhe am Brett, Chase Budinger drückt aufs Gaspedal und kann darüber hinaus völlig in Ruhe einen Putback-Dunk zur 32:28-Gästeführung zelebrieren.
24.: Vor dem Pausentee nimmt die Offensive der Cavs nochmal Fahrt auf. James hat seinen Rhythmus auch während seiner kurzen Ruhephase nicht verloren und streut zwei Dreier ein - schon 21 Punkte für ihn. Auf der anderen Seite rackert sich Monta Ellis mit unzähligen Drives ab und hält sein Team im Spiel. Halbzeitstand: 44:43 für Cleveland.
28.: Cleveland verliert den Faden und leistet sich 3 Turnovers in 4 Minuten. Auf der anderen Seite schüttelt PG-13 seine schwache erste Halbzeit ab und trifft doppelt von Downtown - Indiana mit 56:50 vorne.
31.: Cleveland geht wieder vermehrt dazu über, aggressiv den Korb zu attackieren. Die Taktik hat Erfolg, da sich die Pacers mit vielen Fouls behelfen müssen und die Freiwürfe sitzen. Smith stellt auf 64:63.
39.: Das letzte Viertel beginnt James auf der Bank und wieder nutzen die Gäste seine Abwesenheit optimal aus. Budinger punktet per Drive, Turner aus dem Post und Rodney Stuckey aus der Halbdistanz - plus 5 für Indiana.
44.: Wir biegen auf die Zielgerade ein und Cleveland ist wieder da. Indiana pennt am eigenen Brett und erlaubt den Gastgebern vier Würfe in Folge - die aber alle nicht sitzen. Die Chance auf eine Sechs-Punkte-Führung für die Cavs ist somit dahin, stattdessen gleicht George das Spiel per Dreier wieder aus.
48.: Dieser Dreier wird allerdings in einer späteren Auszeit wieder zurückgenommen - die 24-Sekunden-Uhr war abgelaufen. Gut für die Cavs, die 40 Sekunden vor Schluss durch Thompson mit 96:94 in Führung gehen. Auf der anderen Seite legt selbiger dann noch mit einem wichtigen Block gegen Hill nach. Anschließend müssen die Pacers Irving foulen, der 9 Sekunden vor Schluss von der Linie alles klar macht!
Der Star des Spiels: LeBron James. Es war beeindruckend und besorgniserregend zugleich, wie sehr das Spiel der Cavs von seiner Präsenz abhing. Nur, wenn der König auf dem Feld stand, gab es so etwas wie ein strukturiertes Offensiv-Spiel - kein Wunder also, dass er 37 Minuten abreißen musste. Besonders auf dem Weg zum Korb war er nicht aufzuhalten, von wo er hochprozentig abschloss. Am Ende standen 33 Punkte (14/22 FG, 3/5 3FG), 5 Rebounds und 4 Assists in seinem persönlichen Boxscore.
Der Flop des Spiels: Ian Mahinmi. Trotz seiner 4 Blocks erwischte der Franzose einen unglücklichen Abend. Beim Rebound und in der Helpside kam er oft einen Schritt zu spät und auch offensiv verursachte er das eine oder andere Missverständnis. Am Ende kam er in 21 Minuten auf 2 Punkte (1/6 FG), 7 Rebounds und 3 Ballverluste.
Das fiel auf:
- Beiden Teams steckte eine Niederlage vom Vortag in den Knochen - und genau so sah die Anfangsphase auch aus. Von Rhythmus konnte keine Rede sein, denn nach sieben Minuten hatte noch niemand einen Distanzwurf getroffen. Einzig LeBron James (im letzten Spiel geschont) war flink unterwegs und ließ George im Post oder beim Zug zum Korb alt aussehen.
- Die Cavs-Defense machte in der ersten Halbzeit einen hervorragenden Job gegen Paul George. Ein Pick-and-Roll mit ihm wurde konsequent gedoppelt, womit dieser nicht gut zurecht kam: Über die langen Arme von LeBron und einem Big Man fand er nur selten einen freien Mann und musste abbrechen. Eigene Abschlüsse waren auch Mangelware: 1 von 4 lautete seine Ausbeute zum Pausentee.
- Offensiv verschmähten die Cavs besonders aus der Ecke zahlreiche gute Würfe und spielten stattdessen noch einen überflüssigen Extra-Pass, der es der Pacers-Verteidigung erlaubte, sich wieder zu ordnen. Das fiel auch James auf, der unter anderem Love und Smith augenscheinlich dazu ermutigte, ruhig mal abzudrücken. Die Dreierquote blieb aber auch anschließend schwach: Nur 9 von 29 Versuchen fanden bei den Jungs aus Ohio ihr Ziel (31 Prozent).
- Achtung, Phrase: Basketball ist ein Spiel der Läufe. Da bildete auch dieses Duell keine Ausnahme. Besonders oft war das Szenario zu beobachten, dass sich die Pacers mit 4 bis 6 Punkten absetzten, anschließend aber einen Run zum Ausgleich oder knappen Rückstand kassierten. Am Ende standen beeindruckende 25 Führungswechsel und 17 Unentschieden zu Buche.