In einem temporeichen ersten Viertel kassierten die Gäste aus Atlanta 37 Punkte, fanden aber schnell ins Spiel zurück und konnten nach einem 17-Punkte-Rückstand noch vor der Halbzeit auf 50:55 verkürzen. Nach der Halbzeit drehte das Team von Head Coach Mike Budenholzer endgültig die Partie, was vor allem an einer exzellenten Defense und auch an der Freiwurfquote von DeAndre Jordan (7/17 FT) lag.
Der erneut stark aufgelegte Dennis Schröderkam in 19 Minuten Spielzeit auf 16 Punkte (6/10 FG) und 3 Assists, zudem traf er am Ende des Spiels die beiden vorentscheidenden Freiwürfe. Neben dem Deutschen punkteten noch fünf weitere Hawks-Spieler zweistellig, unter anderem Jeff Teague (22 Punkte, 7 Assists) und Paul Millsap (20 Punkte, 18 Rebounds).
Für L.A. legte Chris Paul 17 Zähler und 11 Assists auf, spielte dabei aber eine schwache zweite Halbzeit. Selbiges gilt auch für Jordan (17 Punkte, 11 Rebounds), der aufgrund seiner besagten Freiwurfschwäche immer wieder auf die Bank musste und so den Rhythmus seines Teams störte.
Die Reaktionen:
Jeff Teague (Hawks): "Das war ein Sieg der ganzen Mannschaft. Alle haben gut gespielt - die Starter, die Bank-Leute, einfach jeder."
Mike Budenholzer Coach Hawks): "Nach einem sehr schwachen ersten Viertel sind wir zurückgekommen und haben sehr stark verteidigt. Das ist sehr zufriedenstellend. Dieser Sieg ist enorm wichtig für die Moral unserer Truppe".
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Bei den Clippers erhält erneut Green die Chance in der Starting Five und teilt sich den Frontcourt mit Pierce und Jordan, Paul und Redick besetzen die kleinen Positionen. Auf der anderen Seite setzt Coach Budenholzer auf Altbewährtes: Es starten Teague, Bazemore, Korver, Millsap und Horford.
4.: Die Clippers geben ein hohes Tempo vor und führen schnell mit 9:2 - die Dreier von Pierce und Paul finden bereits ihr Ziel. Atlanta braucht hingegen etwas, um in die Pötte zu kommen, doch dann bringt sich Millsap in Position und trifft mit Foul.
9.: Jetzt spielen die Clippers Katz-und-Maus mit der Hawks-Defense. Paul kommt problemlos bis zum Korb und trifft per Layup, Redick wird zwei Mal wunderschön freigespielt und bedankt sich doppelt von Downtown - 27:19.
17.: Auch die zweite Garde der Hawks kann die Dominanz der Clippers-Offensive zunächst nicht brechen - nur Schröder setzt im Pick-and-Roll immer wieder Akzente und zieht erfolgreich zum Korb. Dann kommt auch Korver zurück ins Spiel und nutzt ein Missverständnis der Clips-Verteidigung zum Dreier. Noch zehn Rückstand für die Gäste.
24.: So schnell kann's gehen! Durch einfache Plays aus dem Pick-and-Roll holen sich auch die Hawks ihren Wurfrhythmus und legen einen 11:2-Run aufs Parkett, der den Rückstand zur Halbzeit auf 50:55 verkürzt.
28.: Die Hawks kommen deutlich besser aus der Kabine, was vor allem am quirligen Jeff Teague liegt, der sich mit starken Täuschungen Freiwürfe und Korbleger erarbeitet. Der Leittragende ist in diesem Fall DeAndre Jordan, der sich austanzen lässt und die erste Hawks-Führung seit der Anfangsminute nicht verhindern kann.
35.: Wenn man schon gegen die Clippers spielt, dann sollte man auch mal "Hack-a-Jordan" einstreuen. Der Center setzt auch prompt 3 von 4 Freiwürfe auf den Ring, während auf der anderen Seite Schröder seinen Speed auspackt und zum 80:78 trifft.
40.: Die Clippers sind zwei Mal mit dem identischen Spielzug erfolgreich. Green wird auf dem rechten Flügel in ein Pick-and-Roll involviert, während sich in der linken Ecke ein Schütze platziert (erst Prigioni, dann Rivers). Green spielt zwei Mal den perfekten Pass, die Hawks-Defense kommt zu spät und beide Male sitzt der Dreier - 88:82 für L.A.
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44.: Die Hawks gehen dank eines 11:1-Laufs mit 96:91 in Führung und foulen weiterhin munter den armen Jordan, der einen Freiwurf nach dem anderen verlegt. Rivers hat ein Erbarmen und bringt Wes Johnson für ihn.
47.: In der Schlussminute kommt Schröder noch einmal ins Spiel und wird von den Clippers an die Linie geschickt. Der Deutsche bleibt cool und trifft beide Versuche zum 105:95 - die Vorentscheidung!
Der Star des Spiels: Paul Millsap. Es war fast schon ein typisches Spiel für den Power Forward im Dienste der Hawks - unauffällig, keine spektakulären Highlights, wenig Emotionen. Doch der Alleskönner punktete effizient aus dem Feld (20 Punkte, 8/14 FG), verteidigte auf hohem Niveau und nutzte die Zwangspausen von Jordan optimal aus, um sich 18 Rebounds abzugreifen. Ebenfalls stark: Teague und sein Backup Schröder.
Der Flop des Spiels: Jamal Crawford. Sein Team war auf eine produktive Bank angewiesen, womit er diesmal aber nicht dienen konnte. Der Guard traf so manch merkwürdige Wurfentscheidung (2/7 FG), konnte in der zweiten Halbzeit - wie seine Kollegen - keine Struktur in die Offensive bringen und war in der Defense ebenfalls kein Faktor.
Das fiel auf:
- Die Clippers erwischten ihre Gäste anfangs auf dem falschen Fuß, indem sie selbst für ihre Verhältnisse ein enormes Tempo an den Tag legten. "7 seconds or less" war die Devise, die durchaus zum Erfolg führte: Es hagelte Fastbreak-Punkte und Dreier (6/12 im ersten Viertel). Kam es doch mal zum Setplay, fand Atlanta keine Balance in der Pick-and-Roll-Defense. Nicht selten ging der Verteidiger des Ballführers unterm Block durch, was die vor Selbstvertrauen strotzenden Clippers mit hochprozentigen Würfen bestraften. Wurde hingegen gedoppelt, stimmte die Hawks-Rotation abseits des Balles nicht mehr, sodass mit zwei oder drei Pässen ebenfalls ein freier Abschluss für L.A. heraussprang.
- In der zweiten Halbzeit zeigte sich dann ein gegenteiliges Bild: Atlanta zog das Tempo an, die Clippers verloren nach einigen Fehlwürfen den Faden. Doc Rivers reagierte, indem er lange Zeit mit drei Guards (Paul, Redick, Crawford/Austin) spielen ließ, um die Kontrolle über das Tempo wieder an sich zu reißen. Diese Taktik hatte durchaus Erfolg, denn der Zwischenlauf der Hawks wurde gestoppt. Dann machte Coach Budenholzer seinem Gegenüber mit "Hack-a-DJ" allerdings einen Strich durch die Rechnung.
- Die Hawks-Defense steigerte sich in der zweiten halbzeit enorm, da lange Zeit Sefolosha und Bazemore zusammen im Backcourt randurften, während Korver und Horford auf der Bank saßen. Die beiden besten Guard-Verteidiger des Teams machten einen extrem guten Job gegen CP3 und Co., die die Offensive dadurch nicht mehr in geordnete Bahnen lenken konnten. Die bereits erwähnte Hack-a-Jordan-Taktik trug dann auch ihren Teil dazu bei, dass die Clippers im vierten Viertel keinen Rhythmus mehr fanden und nur 30 Prozent aus dem Feld trafen.