James Harden liefert die nächste bärenstarke Vorstellung ab. Zwar leistet sich der Shooting Guard auch viele Fehler, stellt Anthony Davis im direkten Duell aber klar in den Schatten und führt die Rockets zum Sieg. Die Celtics und Raptors bauen ihre überragende Heimbilanz aus, während die Spurs schon mal die Playoffs klarmachen.
nbaOrlando Magic (26-33) - Chicago Bulls (30-29) 102:89 (BOXSCORE)
Vor wenigen Wochen schien es noch kaum realistisch, doch die Magic sind mittlerweile dran an den Bulls und so erwartete beide Teams in Florida ein Duell auf Augenhöhe. In jenem zog Orlando allerdings vor heimischem Publikum dann aber relativ schnell davon. Das erste Viertel ging mit 33:23 an das Team aus Florida. Ein Polster, das Orlando im Anschluss geschickt verwaltete.
Bis zum letzten Viertel hatten die Magic ihren Vorsprung auf 17 Punkte ausgebaut. Zu diesem Zeitpunkt entschied sich Bulls-Coach Fred Hoiberg, seine beiden Stars Derrick Rose (16 Punkte, 7/14 FG, 6 Assists) und Pau Gasol (12 Punkte, 5 Rebounds) bereits zu schonen.
In einem Spiel, in dem beide Teams mit ihrem Wurf haderten und lediglich um die 40 Prozent ihrer Versuche aus dem Feld verwandelten, war es vor allem die Reboundüberlegenheit der Magic, die den Ausschlag gab. Orlando gewann das Duell unter den Brettern mit 59:48, was vor allen Dingen am Double-Double von Aaron Gordon lag. Der Slam-Dunk-Contest-Sieger der Herzen legte 13 Punkte und 15 Rebounds auf.
Unterstützung bekam der Forward von Point Guard Elfrid Payton, der 12 Assists verteilte, sowie von Topscorer Nikola Vucevic (24 Punkte, 10/24 FG) und Rookie Mario Hezonja. Der Kroate durfte erneut für den verletzten Evan Fournier starten und kam zu einem Karrierebestwert von 21 Punkten (9/17 FG).
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Philadelphia 76ers (8-52) - Charlotte Hornets (31-28) 99:119 (BOXSCORE)
Der Abend in Philadelphia stand ganz im Zeichen von Wilt Chamberlain und Harvey Pollack. Schließlich jährte sich an diesem Abend das 100-Punkte-Spiel der Legende gegen die New York Knicks 1962. Berühmt wurde danach das Foto, auf dem Chamberlain auf einem Stück Papier die Zahl "100" zeigt, das ihm zuvor von Statistik-Guru Pollack, der im Juni 2015 verstarb, in die Hand gedrückt wurde.
So wurde vor allem das Lebenswerk von Pollack geehrt und von guten, alten Zeiten geschwärmt. Die Realität in Philly sieht nicht ganz so rosig aus. So kamen die Sixers am Ende nicht einmal zusammen auf die 100 Punkte, die Chamberlain vor 54 Jahren alleine erzielt hatte und mussten sich schließlich deutlich den Hornets geschlagen geben.
Ohne Rookie Jahlil Okafor, der sein zweites Spiel in Folge verpasste, waren die 76ers sogar noch relativ lange im Spiel. Zur Halbzeit führten die Hornets mit gerade einmal acht Punkten Vorsprung und auch das dritte Viertel verlief ausgeglichen, ehe Charlotte zum Schluss dank Kemba Walker (30 Punkte, 10/21 FG) und Jeremy Lin (14 Punkte, 4/6 FG) noch einmal deutlicher davonzog.
Philly hatte am Ende nur noch wenig entgegenzusetzen. Die Präsenz von Okafor in der Mitte fehlte. Ohne den Center teilten sich Isaiah Canaan, Nerlens Noel und Robert Covington mit je 17 Punkten die Scoringlast. Geholfen hat es letztlich wenig.
Boston Celtics (37-25) - Portland Trail Blazers (33-29) 116:93 (BOXSCORE)
Die Celtics bleiben eine im heimischen TD Garden eine Macht. Gegen die Trail Blazers gab es bereits den zwölften Heimsieg in Folge. Dabei nahm man den Blazers selbst eine Auswärts-Siegesserie von sechs Spielen in Folge ab. Den Schlüssel zum Erfolg hatte Celtics-Coach Brad Stevens schnell gefunden. "Wir sind im dritten Viertel davongeflogen, so wie wir das in diesem Jahr schon sehr häufig gemacht haben", freute sich der Coach.
Mit 30:12 entschied Boston den dritten Spielabschnitt für sich, was vor allem an Isaiah Thomas lag. Der kleine Point Guard nahm den Kampf gegen den überragenden Blazers-Backcourt nicht nur auf, sondern dominierte ihn auch. Am Ende war der Spielmacher mit 30 Punkten (11/20 FG, 3/6 Dreier) Topscorer des Spiels.
Boston war dem Kontrahenten aus Oregon in allen Belangen überlegen, vor allem dominierten die Celtics aber die Mitte. Sie holten bärenstarke 19 Offensivrebounds und machten beinahe doppelt so viele Punkte in der Zone (60:34). Vor allem aber leisteten sich die Männer in Grün nur 5 Turnover, während Portland am Ende 14 Ballverluste auf dem eigenen Konto hatte.
Damian Lillard (20 Punkte, 8/17 FG) und C.J. McCollum (17 Punkte, 5/13 FG) führten Portland zwar im Scoring an, konnten aber nicht so glänzen wie zuletzt. Derweil erhielt Thomas bei Boston vor allem von Backcourt-Partner Avery Bradley (17 Punkte, 7/14 FG) sowie von Marcus Smart und Jared Sullinger, die beide je 15 Punkte und 11 Rebounds auflegten, die nötige Unterstützung.
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Toronto Raptors (40-19) - Utah Jazz (28-32) 104:94 (BOXSCORE)
Auch die Raptors fühlen sich pudelwohl in ihren kanadischen Heimat. So räumte Toronto auch die Jazz aus dem Weg und feierte den elften Sieg im Air Canada Centre in Folge. In Toronto durfte auch Kyle Lowry wieder ran. Der Point Guard hatte nach seiner 43-Punkte-Explosion gegen die Cavaliers im folgenden Spiel gegen die Pistons eine kleine Verschnaufpause erhalten, gegen Utah kehrte er allerdings wieder zurück aufs Parkett.
Wenig überraschend war der ausgeruhte Point Guard gleich auch wieder der auffälligste Spieler im Match. Mit 32 Punkten (13/20 FG) avancierte Lowry zum Topscorer gegen die Jazz, bekam allerdings einmal mehr Unterstützung vom kongenialen Backckourt-Kollegen. So stand DeMar DeRozan seinem Spielmacher in nichts nach und kam schließlich auf 31 Punkte (11/15 FG).
Dank des überragenden Guard-Duos gelang es den Raptors, nach der Pause den Turbo zu zünden. Toronto kam besser aus der Kabine und startete im dritten Viertel den entscheidenden Run, gegen den auch Gordon Hayward (26 Punkte, 9/22 FG, 6 Assists) und Derrick Favors (15 Punkte, 7 Rebounds) nur wenig ausrichten konnten.
Jazz-Coach Quin Snyder war jedenfalls restlos bedient und meinte: "Wir haben sie nicht aus der Zone rausbekommen. Du siehst, dass dir Lowry und DeRozan gegenüberstehen und weißt, dass sie darin ziemlich gut sind, kriegst sie aber trotzdem nicht aus der Zone raus. Das war frustrierend."
nbaHouston Rockets (30-31) - New Orleans Pelicans (23-36) 100:95 (BOXSCORE)
James Harden gegen Anthony Davis. Beard vs. Unibrow. Es war das Duell zweier All-Stars, die mit ihren Teams in dieser Saison nicht unbedingt auf einer Erfolgswelle reiten. Es hatte am Ende einen klaren Sieger. Während Davis mit 12 Punkten (5/13 FG) und 8 Rebounds relativ blass blieb, war der Bart einmal mehr der überragende Spieler auf dem Parkett.
Mit 39 Punkten (11/24 FG), 12 Rebounds, 7 Assists und 4 Steals führte Harden seine Rockets zu einem knappen Sieg in einem Spiel, in dem beide Teams Probleme mit dem eigenen Wurf und der Ballsicherheit hatten. Den Rockets machte vor allen Dingen die Schwäche aus der Distanz zu schaffen. Houston traf gerade einmal 3 seiner 34 Dreierversuche, wobei hier vor allem Trevor Ariza (0/7) und Harden selbst (1/8 FG) Probleme hatten.
Während die Kollegen am Wurfpech verzweifelten, fand Harden allerdings andere Wege, um zu punkten. Im Falle des Shooting Guards lautet die Lösung in so einem Fall Freiwürfe. So ging Harden 18 Mal an die Freiwurflinie und traf dort 16 Versuche. So kaschierte er auch seine 8 Ballverluste.
Viele Fehler, wenige erfolgreiche Würfe - das Spiel war letztlich nicht immer schön anzusehen. Während Harden von Dwight Howard, der 16 Punkte und 9 Rebounds erzielte, unterstützt wurde, war bei den Pels Norris Cole mit 21 Punkten (9/16 FG) und 8 Assists Topscorer, konnte schließlich aber nicht den eher durchwachsenen Auftritt von Davis ausbügeln.
Memphis Grizzlies (36-24) - Sacramento Kings (24-35) 104:98 (BOXSCORE)
Nach 24 Minuten sah alles nach einem Pflichtsieg für die Grizzlies aus. Memphis hatte gegen die Kings eine starke erste Hälfte hingelegt und führte zur Pause bereits mit 16 Punkten Vorsprung. Anscheinend hatte sich Sacramento allerdings in der Kabine zusammengefunden und kam stark ins dritte Viertel. Mit 35:24 holten sich die Kings den Abschnitt nach der Pause.
So wurde es im Schlussviertel noch einmal spannend in Memphis. Mike Conley allerdings hatte nur wenig Lust auf ein Comeback der Kings. Der Point Guard riss das Spiel am Ende an sich und führte die Grizzlies mit 10 Punkten im letzten Viertel zum Sieg. Am Ende stand Conley bei 24 Punkten und 9 von 12 verwandelten Feldwürfen. Damit war er Topscorer.
Conley, der hochprozentig traf und wenige Fehler machte (1 Turnover), war eher die Ausnahme in einem relativ zerfahrenen Spiel, in dem die Kings 25 Turnover produzierten. Alleine sieben davon gingen auf das Konto von DeMarcus Cousins, der ansonsten aber wieder mit 18 Punkten, 16 Rebounds und 6 Assists glänzte und eine klare Ansage an sein Team hatte. "Wir müssen endlich mal von Beginn an da sein und nicht erst, wenn man uns Feuer unter dem Hintern macht", so der Big Man.
Conleys Gegenspieler Rajon Rondo verteilte zwar wieder einmal lauter Vorlagen (17 Assists), hatte am Ende aber defensiv keine Chance gegen den Grizzlies-Spielmacher, der vor allem von Zach Randolph (19 Punkte, 8 Rebounds) Unterstützung erhielt.
Milwaukee Bucks (25-36) - Indiana Pacers (32-29) 99:104 (BOXSCORE)
Ganz enge Kiste in Milwaukee. Die Bucks und die Pacers lieferten sich ein ebenbürtiges Duell, in dem die Pacers nach einem guten zweiten Viertel lange Zeit die Nase leicht vorne hatten, am Ende aber beinahe noch ins Hintertreffen gerieten. 16 Sekunden vor Schluss hatte Jerryd Bayless (11 Punkte, 5 Assists) sein Team auf drei Punkte herangebracht.
Dann foulte der starke Giannis Antetokoumpo (22 Punkte, 6 Rebounds) Pacers-Star Paul George. Der Flügelspieler, der zuvor mit 15 Punkten (4/7 Dreier), 10 Rebounds und 7 Ballverlusten schon Licht und Schatten gezeigt hatte, hätte an der Freiwurflinie für die Vorentscheidung sorgen können, doch 14 Sekunden vor dem Ende vergab er gleich beide Versuche, so dass Milwaukee reichlich Zeit hatte, um auszugleichen.
Jason Kidd kreierte einen Spielzug, der den zuvor starken Khris Middleton freispielte. Der Shooting Guard erhielt eine gute Chance per Dreier auszugleichen, vergab allerdings ganz knapp. So konnte er sich auch nicht darüber freuen, dass er mit 23 Punkten (7/19 FG) Topscorer der Begegnung war.
Schließlich machte George Hill an der Freiwurflinie alles klar und beendete ein Spiel, in dem Indiana vor allen Dingen mit seiner Ausgeglichenheit bestach. Gleich sieben Spieler punkteten zweistellig, Jordan Hill war mit 19 Zählern (8/12 FG) bester Punktesammler und sorgte dafür, dass die Pacers das Bankduell gegen Milwaukees dünne Second Unit mit 47:27 gewannen.
nbaMinnesota Timberwolves (19-42) - Washington Wizards (30-30) 98:104 (BOXSCORE)
Die Wizards stehen wieder bei einer ausgeglichenen Bilanz. In Minnesota kamen die Hauptstädter zum vierten Sieg in Folge und nehmen ganz langsam wieder Kurs in Richtung Playoffs. Gegen die Timberwolves konnte sich Coach Randy Wittman auf eine überragende Second Unit verlassen.
Mit 64:18 überrollten die Bankspieler der Wizards ihre Kontrahenten auf der Gegenseite, was vor allen Dingen mit Bradley Beal zusammenhing. Der Shooting Guard überzeugte erneut als Sixth Man und schenkte den Wolves 26 Punkte (10/15 FG) ein. Anschließend gab er sich ganz kameradschaftlich und betonte: "Für mich ist es keine Bestrafung, von der Bank zu kommen. Ich bleibe auch da aggressiv und nutzte die vorteilhaften Matchups, die sich ergeben."
Minnesotas Coach Sam Mitchell wurde dagegen vor Augen geführt, dass eine talentierte Starting Five nicht reicht, weswegen dieser auch meinte: "Wir sind ein dünnes Team, haben keine Tiefe auf der Bank. Jedes Mal, wenn wir unsere Reservisten gebracht haben, ging es bergab."
So wurde die erneut ordentliche Leistung von Rookie Karl-Anthony Towns, der 14 Punkte, 15 Rebounds und 5 Assists auflegte, sowie die starken Spiele von Ricky Rubio (22 Punkte) und Zach LaVine (21 Punkte) nicht belohnt. Bei den Wizards konnte neben Beal auch Alan Anderson mit 18 Punkten (6/9 FG) von der Bank glänzen, John Wall erzielte mit 14 Punkten und 12 Assists ein Double-Double.
San Antonio Spurs (51-9) - Detroit Pistons (31-30) 97:81 (BOXSCORE)
In Boston oder Toronto freut man sich über elf oder zwölf Heimsiege, den Spurs ringt so eine Bilanz eher ein müdes Lächeln ab. Das Team von Gregg Popovich feierte den 29. Heimsieg am Stück und sicherte sich so als zweites Team nach den Warriors schon jetzt einen Platz in den Playoffs.
Das war aber natürlich kein Thema bei San Antonio. LaMarcus Aldridge, der mit 23 Punkten (10/16 FG) und 10 Rebounds gegen die Pistons stark auftrumpfte, hat die Spurs-DNA bereits in seinem ersten Jahr verinnerlicht und meinte nach dem Sieg gegen Detroit: "Es geht nicht darum, schon jetzt in den Playoffs zu stehen, das interessiert uns nicht. Wir haben ein viel größeres Ziel im Kopf."
Wie stark die Spurs sind, zeigten sie auch gegen Detroit sehr deutlich. Während die Pistons eine Halbzeit lang gut mithalten konnten, drehte San Antonio nach der Pause auf, entschied das dritte Viertel mit 27:14 für sich und ließ den Gegner aus Mo-Town nicht mehr herankommen, war vor allem am einmal mehr überragenden Kawhi Leonard lag, der 27 Punkte (13/22 FG) auflegte.
Bei den Pistons erlebte Andre Drummond wieder einmal einen rabenschwarzen Abend von der Freiwurflinie. Zwar sammelte er 14 Rebounds, aber da der Center nur einen seiner acht Freiwürfe traf, blieb er am Ende bei 9 Punkten stehen. Pistons-Topscorer waren Marcus Morris und Tobias Harris mit je 16 Punkten.
Denver Nuggets (24-37) - Los Angeles Lakers (12-50) 117:107 (BOXSCORE)
Während so manch ein Lette schon in seinen ersten NBA-Spielen der Karriere glänzen konnte, brauchten die Rookie-Kollegen D'Angelo Russell und Emmanuel Mudiay ein wenig, um in der Liga anzukommen. Dass die Point Guards mittlerweile aber voll drin sind, zeigten sie im direkten Duell.
Mudiay und Russell lieferten sich eine aufregende Show. Während Mudiay mit 22 Punkten (10/20 FG) und 7 Rebounds bei nur zwei Ballverlusten die Geschicke der Nuggets sehr gut leitete, war Russell mit 24 Punkten (9/21 FG) mit Abstand der beste Scorer bei den Lakers. Es war sein viertes Spiel in Folge mit mindestens 20 Punkten. In seinen ersten 56 Spielen zusammen kam Russell lediglich auf vier Spiele mit so vielen Punkten.
Die Rookie-Show beim Nuggets-Sieg wurde allerdings von zwei anderen Spielern gestört. Zum einen war da D.J. Augustin. Der Nuggets-Neuzugang drehte von der Bank mächtig auf und schoss die Lakers mit 26 Punkten (7/11 FG, 3/3 Dreier) förmlich ab. Zum anderen stand wieder einmal Kobe Bryant im Fokus.
Der Shooting Guard spielte nur eine Halbzeit und erzielte 5 Punkte. Danach blieb er mit Schulterproblemen auf der Bank und schenkte einem jungen Fan seine Sneaker, die er noch während des Spiels auszog und signierte. Die Nuggets-Fans skandierten trotzdem: "We want Kobe!" Der Superstar blieb allerdings sitzen, unterhielt sich angeregt mit den Zuschauern vor Ort und musste schließlich mit ansehen, wie die Nuggets dank eines starken Schlussviertels davonzogen und gewannen. Das dürfte die Fans in Denver getröstet haben.