Die Oklahoma City Thunder feiern gegen die Los Angeles Clippers einen wichtigen Sieg im Kampf um Platz drei, wobei Russell Westbrook mit einer sensationellen Performance alles in den Schatten stellt. Die Warriors erleben einen entspannten Abend gegen die Jazz, die Cavaliers verschenken beinahe ihren Sieg gegen die Kings und die Knicks laufen in Phoenix von Downtown heiß. Zudem: Die Hornets bleiben dank Kemba Walker auf der Überholspur und die Celtics bauen ihre Heimserie aus.
nbaCharlotte Hornets (35-28) - New Orleans Pelicans (24-39) 122:113 (BOXSCORE)
Vorsichtig ausgedrückt lässt sich behaupten: Bei Kemba Walker läuft es derzeit rund. Der kleine Hornissen-Guard gehört in seiner derzeitigen Form zur Scorer-Elite der ganzen Liga und hat großen Anteil daran, dass sich sein Team mit inzwischen 5 Siegen in Folge klar auf Playoff-Kurs befindet.
Auch die Pelicans wussten spätestens nach dem ersten Viertel, dass Walker derzeit zu fast allem in der Lage ist. Er hatte nach 12 Minuten bereits 14 Punkte und 4 Assists auf dem Konto - er war also gefühlt an jedem Korb seines Teams beteiligt. Allerdings zeigten die Hornets im zweiten Viertel - in dem Walker nur 5 Minuten spielte - dass sie auch ohne ihren Anführer etwas mit dem Spalding anfangen können, sodass es zur Halbzeit bereits 71:50 stand.
Von diesem Vorsprung zehrten die Gastgeber bis zum Spielende, die Pelicans führten im ganzen Spiel kein einziges Mal. Walker sammelte in in 35 Minuten Spielzeit 35 Punkte (9/18 FF, 12/16 FT), 7 Assists und 7 Rebounds, womit er nun 4 Mal in Folge mindestens 30 Punkte erzielt hat. Da sollte er es verkraften, dass er an diesem Abend individuell gleich von zwei Gegnern übertrumpft wurde: Anthony Davis legte überragende 40 Punkte und 13 Rebounds auf, Jrue Holiday stellte mit 38 Zählern seinen Season High auf.
Philadelphia 76ers (8-56) - Houston Rockets (32-32) 104:118 (BOXSCORE)
Jason Terry ist ein Phänomen. Der mittlerweile 38-jährige Veteran ist nach wie vor in der Lage, in kritischen Situationen Verantwortung zu übernehmen und die Zeit ein paar Jahre zurückzudrehen. Davon können nun auch die 76ers ein Lied singen, die sich anschickten, einen zwischenzeitlichen 16-Punkte-Rückstand umzubiegen, ehe sie Opfer vom besagten Terry wurden.
Es waren noch vier Minuten auf der Uhr, als die Rockets einen sicher geglaubten Sieg beinahe noch einmal herschenkten und plötzlich nur mit 2 Zählern führten. Jedoch hatte Terry keine Lust mehr auf das Theater und legte mal eben 7 Punkte innerhalb kürzester Zeit auf. "Er hat das gemacht, was er immer macht. Er trifft wichtige Schüsse. Er ist unglaublich clutch. Und das schon seit so vielen Jahren - das ist beeindruckend", freute sich Rockets-Coach J.B. Bickerstaff.
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Neben Terry lieferte auch James Harden ein ordentliches Spiel ab (29 Punkte, 13/13 FT), hatte aber Probleme mit seinem Wurf aus dem Spiel heraus (8/26 FG). Dwight Howard erinnerte mit 21 Punkten und 18 Rebounds an seine dominantesten Zeiten, während auf der anderen Seite Ish Smith (21 Punkte, 5 Assists) überzeugte.
Milwaukee Bucks (27-38) - Miami Heat (37-27) 114:108 (BOXSCORE)
Nachdem die Bucks in der letzter Zeit häufiger enge Spiele aus der Hand gaben, behielten sie diesmal die Nerven und fügten den Gästen vom South Beach eine empfindliche Niederlage zu. Den entscheidenden Run starteten sie 6 Minuten vor Schluss, als sie aus einem 89:92-Rückstand eine 97:92-Führung machten.
Allerdings blieb es bis zum Ende spannend, da bei den Heat Luol Deng immer wieder wichtige Würfe traf. Jedoch ließ sich vor allem ein Mann davon nicht verrückt machen: Khris Middleton. Der Guard wurde am Ende mehrfach an die Freiwurflinie geschickt und versenkte dort 4 Versuche in Folge. "Es ist uns zuletzt nicht gelungen, Spiele am Ende zuzumachen. Heute war das anders", so der Matchwinner, der am Ende 22 Punkte und 7 Assists auf dem Konto hatte.
Topscorer der Bucks wurde derweil Giannis Antetokounmpo, der mit 24 Zählern, 5 Rebounds und 7 Assists sein neu gewonnenes Allrounder-Gen präsentierte. Für Miami kam Hassan Whiteside von der Bank auf 23 Punkte und 13 Rebounds, Dwyane Wade streute 18 Punkte und 6 Assists ein. Joe Johnson, seit dessen Ankunft die Heat bis dato noch nicht verloren hatten, blieb mit 11 Punkten blass.
Boston Celtics (29-26) - Memphis Grizzlies (38-26) 116:96 (BOXSCORE)
Zach Randolph, Mike Conley, Marc Gasol, Chris Andersen und noch ein paar mehr: Die Verletztenliste der Grizzlies ist derzeit länger als jede andere der Liga. Da war es fast schon verwunderlich, dass sie gegen die neuerdings zu Hause unbesiegbaren Celtics (14. Heimsieg in Folge) lange Zeit mithielten und sogar mit einem knappen Vorsprung in die Halbzeitpause gingen.
Allerdings kamen die Kobolde wie ausgewechselt aus der Kabine und dominierten das dritte Viertel mit 31:12 (!), wobei sie den Gästen eine Trefferquote von nur 18 Prozent erlaubten. In der Offense taute derweil Isaiah Thomas auf, der zuvor mit 2 von 8 Würfen aus dem Feld eher unglücklich agierte, in den 12 Minuten nach der Pause aber allein 16 Punkte auflegte und das Spiel entschied.
Für die aus dem letzten Loch pfeifenden Grizzlies kam es allerdings noch dicker: Denn mit Mario Chalmers, der sich am rechten Fuß verletzte und sich nur mit Mühe in den Locker Room schleppen konnte, verletzte sich der nächste Spieler. "Als Mario sich verletzt hat, war das schon sehr bitter für uns. Mein Team hat auch danach noch alles aus sich rausgeholt, aber in dieser Verfassung ist gegen so einen Gegner einfach nichts zu holen", konstatierte auch Memphis-Coach Dave Joerger.
nbaOklahoma City Thunder (44-20) - Los Angeles Clippers (41-22) 120:108 (BOXSCORE)
Als Kevin Durant nach dem Spiel gefragt wurde, ob er so eine Leistung wie die von Russell Westbrook vorher für möglich gehalten habe, gab er folgendes zum Besten: "Ja, bei NBA 2k - auf Rookie. " Und weiter: "Worte können gar nicht beschreiben, was Russell heute geleistet hat. Es sieht bei ihm so einfach und geschmeidig aus, dass man gar nicht merkt, was gerade abgeht."
Was war da passiert? Nun: Mit 25 Punkten, 11 Rebounds und 20 Assists hatte besagter Russell Westbrook ein Triple-Double aufgelegt, dass in dieser Dimension zuletzt ein gewisser Magic Johnson im Jahre 1988 geschafft hatte. "1988? Da wurde ich geboren", analysierte RW0, nachdem er davon in Kenntnis gesetzt wurde.
Ein ebenfalls nicht zu beachtendes "Nebenprodukt" dieser Monster-Performance war natürlich auch der Sieg gegen die Clippers im Kampf um Platz drei im Westen. Dass es am Ende ein Start-Ziel-Sieg wurde, täuscht allerdings über die Tatsache hinweg, dass L.A. steht's in Schlagdistanz war, aber nie eine Antwort auf die Power von Westbrook und Durant hatte. Ach ja: Der MVP von 2014 schrammte mit 30 Punkten, 12 Rebounds und 7 Assists nur knapp an einem weiteren Triple-Double des Abends vorbei.
Phoenix Suns (17-47) - New York Knicks (27-39) 97:128 (BOXSCORE)
Wenn man 66,7 Prozent als Team aus dem Feld trifft, dann ist das schon ganz gut. Wenn man allerdings 66,7 Prozent als Team von der Dreierlinie trifft, dann ist das fast schon sensationell - vor allem, wenn es sich dabei um die New York Knicks handelt. Genau diese trafen bei ihrem Gastspiel in Arizona aber 16 ihrer 24 Würfe von Downtown und feierten dadurch einen niemals gefährdeten Kantersieg.
Eine ungewohnt große Rolle spielte bei den Knicks Veteran Sasha Vujacic, der in Abwesenheit von Arron Afflalo in der Starting Five stand und 6 seiner 7 Dreier für 23 Punkte einnetzte. "Ich - und das ganze Team - sind früh in den Rhythmus gekommen. Wir haben an beiden Enden des Feldes als Einheit gespielt, heute war wirklich jeder gut drauf", so 32-Jährige, der mit Carmelo Anthony (23 Punkte, 3/4 3FG, 7 Rebounds) prominente Unterstützung hatte.
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Bei Phoenix war man von der Behauptung, dass jeder gut drauf sei, derweil ziemlich weit entfernt. Einzig Devin Booker hatte der Offensiv-Power New Yorks etwas entgegenzusetzen und legte 32 Punkte auf (14/28 FG) auf. Das Problem des Abends identifizierte der Topscorer in der Defense seines Teams: "Wir haben ihnen heute Schüsse gegeben, die man so sonst nur im Training bekommt. Jeder in der NBA würde solche Würfe treffen."
Sacramento Kings (25-38) - Cleveland Cavaliers (45-18) 111:120 (BOXSCORE)
"Wir lernen immer noch und es passieren auf dem Court noch Dinge, die eigentlich nicht passieren dürfen." Diese Aussage stammt vom Auserwählten LeBron James, der jüngst zu Protokoll gab, dass seine Cavs noch nicht bereit für die Playoffs seien. Solche ominösen Dinge geschahen nun auch bei den Kings: Knapp 5 Minuten vor Schluss führte der Vize-Champ recht komfortabel mit 109:100, brachte sich aber beinahe um den Lohn seiner Arbeit.
Denn wie aus dem Nichts legten die Kalifornier einen 8:0-Run hin und machte die Angelegenheit wieder spannend. Dann kam allerdings Kevin Love, der erst 2 Freiwürfe versenkte und kurte Zeit später nach einer Chaos-Sequenz ein Vierpunkt-Spiel aus der Ecke nachlegte. Am Ende hatte er mit 17 Punkten und 10 Rebounds übrigens ein Double-Double auf dem Konto.
Ein solches gönnte sich auch LeBron James, der 25 Zähler, 11 Rebounds und 6 Assists auflegte. Mann des Abends wurde allerdings Kyrie Irving, der auf starke 30 Zähler (11/22 FG) kam. So viele waren es beim Kings-Alphatier DeMarcus Cousins zwar nicht, seine 29 Punkte und 11 Rebounds waren dennoch beachtlich.
Golden State Warriors (57-6) - Utah Jazz (29-35) 115:94 (BOXSCORE)
Wenn Stephen Curry in 31 Minuten - für seine Verhältnisse - lächerliche 12 Punkte erzielt, die Warriors aber trotzdem mit 21 Punkten Differenz den 46. Heimsieg in Folge einfahren, dann liegt die Erkenntnis nah: Das war ein entspannter Abend. Und diese Erkenntnis trügt auch nicht - zumindest nicht, was die zweite Halbzeit angeht.
Denn die erste lief etwas anders ab, da die Gäste aus Utah sich ihrem Schicksal keinesfalls ergaben und das Spiel lange Zeit eng gestalten konnten. Allerdings wäre der Chefkoch nicht der Chefkoch, wenn er nicht mit einer einzigen Aktion die Moral des Gegners zerstören könnte: Mit dem Buzzer zum Ende des zweiten Viertels versenkte er einen Dreier von hinter der Mittellinie, als gebe es nichts Leichteres.
Anschließend verlief die Partie in den erwarteten Bahnen, wobei Curry neben seinen 12 Punkten noch 10 Assists auflegte. Topscorer des Abends wurde derweil sein Splash Brother Klay Thompson mit 23 Zählern, während auf der anderen Seite Trey Burke (18 Punkte) einen guten Eindruck hinterließ.