Endlich ist es soweit! Dwyane Wade tritt einem ganz besonderen Club bei - und fegt ganz nebenbei die Cleveland Cavaliers und seinen alten Freund LeBron James aus der Halle. Zach Randolph führt die Grizzlies mit einer Premiere zum Sieg, Westbrook und Durant stehlen Paul George die Show, der Höhenflug der Hornets ist vorbei. Und: Dennis Schröder und die Hawks schlagen Houston.
nbaCharlotte Hornets (39-30) - Denver Nuggets (29-41) 93:101 (BOXSCORE)
Nach den starken Leistungen in den vergangenen Spielen ritten die Hornets auf einem ansehnlichen Hoch. Nach 15 Siegen aus den vergangenen 18 Spielen war gegen Denver aber offensichtlich ein wenig die Luft raus. Gerade aus der Distanz ging bei Charlotte nicht viel (28,1 Prozent Dreier), sodass Kemba Walker und Co. einem zwischenzeitlichen 22-Punkte-Rückstand hinterherlaufen mussten.
Die beste Leistung auf Seiten der Hausherren zeigte dabei noch Nicolas Batum. Der Franzose erzielte 24 Punkte (9/18 FG, 5/10 Dreier), verteilte 9 Assists und schnappte sich 8 Rebounds. Jeremy Lin kam zwar noch auf 16 Zähler, ansonsten enttäuschten die Hornets aber eher. Auch Walker (15 Punkte, 7 Rebounds, 5 Assists, 1/9 Dreier) erwischte nur einen höchstens soliden Abend. So lag es hauptsächlich an Batum, dass Charlotte im vierten Viertel eine Aufholjagd startete.
Die kam aber viel zu spät und konnte vor allem einen Mann bei Denver wenig beeindrucken: D.J. Augustin. Der 28-Jährige, der auch schon im Trikot der Hornets auflief, steuerte 24 Punkte und 3 Assists von der Bank aus bei und versenkte 8 seiner 11 Würfe aus dem Feld - auch in der entscheidenden Phase im Schlussabschnitt, um dem Run der Hornets entgegenzuwirken.
Detroit Pistons (36-34) - Brooklyn Nets (19-50) 115:103 (BOXSCORE)
Normalerweise sind Anthony Tolliver und Aron Baynes nicht unbedingt Ansprechpartner Nummer 1, wenn es in Detroit um die Schlüsselspieler geht. Doch an diesem Abend spielten sich die beiden in genau diese Rolle. Tolliver erzielte alle seiner 17 Punkte in der zweiten Hälfte, Baynes - noch beeindruckender - erzielte von seinen 21 Zählern allein 17 im Schlussabschnitt.
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Das war für die Pistons auch dringend notwendig. Die Defense zeigte nicht unbedingt die beste Leistung, die man auf einem NBA-Parkett jemals beobachten durfte und ließ die Nets 52,5 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld versenken. Angeführt von Thaddeus Young (24 Punkte und 9 Rebounds) und Bojan Bogdanovic (19) konnte Brooklyn das Spiel lange ausgeglichen gestalten - auch ohne den erkrankten Brook Lopez.
So fanden die Pistons dank Tolliver und Baynes erst im vierten Viertel, das Detroit mit 38:26 für sich entschied, auf die Siegerstraße. "Das ist der Grund, warum wir nicht nur fünf Spieler im Team haben", meinte Pistons-Coach Stan van Gundy. "Deshalb haben wir 15. Und einige von denen hatten ein gutes Spiel." Neben dem Matchwinner-Duo zeigte auch Andre Drummond eine solide Leistung (16 und 9), der Center setzte allerdings auch alle 6 seiner Freiwürfe an den Ring.
Indiana Pacers (36-33) - Oklahoma City Thunder (48-22) 111:115 (BOXSCORE)
Die Partie stand ganz im Zeichen der Russell Westbrook/Kevin Durant/Paul George-Show. Was kompliziert klingt, ist an sich recht leicht aufzubröseln: Westbrook legte mit 14 Punkten, 14 Assists und 11 Rebounds sein - wie passend - 14. Double-Double der Saison (Highlights im Video) auf, Durant steuerte 33 Zähler, 13 Rebounds sowie 8 Assists (Highlights im Video) bei und Paul George kam auf nicht minder beeindruckende 45 Punkte und 7 Rebounds (Highlights im Video).
Sein letzter Versuch von der Dreierlinie, der seinem Team 6 Sekunden vor Schluss den Ausgleich hätte bescheren können, landete allerdings nur am Ring. Und so verließ das Westbrook/Durant-Duo das Parkett schließlich als Sieger. Dafür können die beiden sich allerdings auch endlich mal über die gelungene Unterstützung der Reservisten freuen.
Angeführt von einem starken Enes Kanter (15 Punkte, 10 Rebounds) entschieden die Thunder das Duell der Bänke klar und deutlich mit 45:14 für sich. "Ich denke, heute hat wirklich jeder - die Starter und die Bank - gut gespielt", lobte auch Thunder-Coach Billy Donovan. "So müssen wir weiter machen. Als Gruppe sind wir im Saisonendspurt viel besser." Auf so viel Hilfe konnte George auf der anderen Seite nicht bauen. Allein George Hill konnte mit seinen 20 Zählern und 9 Assists ebenfalls hervorstechen.
nbaWashington Wizards (34-35) - New York Knicks (28-42) 99:89 (BOXSCORE)
Glaube kann Berge versetzen - sagt man zumindest und Wizards-Coach Randy Wittman nahm sich dieses Mantra ganz offensichtlich gegen die Knicks zu Herzen. Sein Team hatte in der Anfangsphase starke Probleme und lag bereits im zweiten Viertel mit 18 Zählern zurück. "Ob ihr es glaubt oder nicht, aber ich habe meinen Jungs gesagt, dass alles in Ordnung ist", erklärte Wittman später.
"Sie dachten, ich wäre verrückt, aber ich habe wirklich daran geglaubt. Ich mochte, was wir bis dahin gemacht hatte und fand, wir hatten gute Würfe genommen." Und im Laufe der Partie fingen dies Würfe auch an, durch die Reuse zu gehen. Wittman hatte also Recht. Angeführt vom starken John Wall, der auf 24 Punkte und 10 Assists kam, startete Washington eine Aufholjagd, die letztendlich in einem ungefährdeten Sieg endete.
Sowohl Otto Porter Jr. als auch Marcin Gortat steuerten 15 Punkte zum vierten Sieg in Folge bei, der Pole schnappte sich zudem noch 11 Rebounds. Auch Markieff Morris wusste mit 17 Punkten, 4 Rebounds sowie starker Defense gegen Carmelo Anthony zu überzeugen. Der Knickerbocker versenkte nur 7 seiner 21 Würfe und kam auf 20 Punkte, 7 Rebounds und 5 Assists. Kristaps Porzingis steuerte ebenfalls 20 Zähler und 7 Rebounds bei.
Atlanta Hawks (41-29) - Houston Rockets (35-35) 109:97 (BOXSCORE)
Dwight Howard hatte gut lachen. Als er gegen Ende des ersten Viertels nach einer kuzen Pause auf das Parkett zurückkehrte, schnappte er sich nochmal kurz den Spalding, bevor Paul Millsap an die Freiwurflinie trat. Als dieser zum Freiwurf ansetzte, bemerkte er: Etwas stimmt nicht. Nachdem Howard den Ball angefasst hatte, war eine klebrige Substanz daran geblieben. Die Referees tauschten den Ball aus, D12 lächelte sich eins und Hawks-Coach Mike Budenholzer war wütend.
Dafür hatte Letzterer im Schlussabschnitt ein Lächeln auf dem Gesicht. Nach einem insgesamt recht ausgeglichenen Spiel setzte sich Atlanta im vierten Viertel deutlich von den Rockets ab. Die Hawks erzielten selbst 27 Zähler und ließen nur 14 von Houston zu. 12 davon erzielte Michael Beasley, der sein bestes Spiel im Trikot der Rockets ablieferte und 30 Zähler sowie 9 Rebounds auflegte.
James Harden steuerte 25 Punkte, 8 Assists und 6 Rebounds bei, im Schlussabschnitt hatte aber auch The Beard den Hawks nichts mehr entgegensetzen. Die konnten sich sowohl auf einen starken Al Horford (22 Punkte, 9 Rebounds) als auch auf Tim Hardaway Jr. (20 Punkte, 5/7 Dreier) verlassen.
Dank diesem Duo versenkte Atlanta gute 50 Prozent aus dem Feld, während die Rockets nur auf eine Wurfquote von 39,3 Prozent kamen. Dennis Schröder erwischte dagegen einen Abend mit Höhen und Tiefen. Zwar erzielte der Deutsche 14 Punkte bei 5 von 9 aus dem Feld und verteilte 4 Assists (Highlights im Video), allerdings hatte Schröder auf 6 Turnover auf dem Konto.
Miami Heat (40-29) - Cleveland Cavaliers (49-20) 122:101 (BOXSCORE)
Um es kurz zu fassen: Die Cavaliers waren bei der Rückkehr von LeBron James an die alte Wirkungsstätte chancenlos. Schon im zweiten Viertel sah sich Cleveland einem 15-Punkte-Rückstand entgegen. Mit einem 11:0-Lauf konnten sie den zwar nochmal verkürzen, doch danach war wirklich Schluss mit lustig.
Josh Richardson hämmerte drei Dreier im zweiten Abschnitt durch die Reuse und brachte sein Team damit auf die Siegerstraße. Der Rookie kam auf 19 Punkte, Goran Dragic steuerte 18 Zähler und 11 Assists bei. Bei den vor allem defensiv schwachen Cavaliers stachen einzig LBJ (26 Punkte in 27 Minuten) und Richard Jefferson (20 Punkte, 7/10 FG) positiv hervor. Der Rest enttäuschte.
Doch das war den meisten Zuschauern in der American Airlines Arena egal. Denn nachdem das Spiel schon zur Halbzeit entschieden war (65:44), lag der komplette Fokus auf Dwyane Wade. Der ging mit 19.997 Karriere-Punkten in die Halbzeitpause - alle warteten auf den Meilenstein. Den erreichte der 34-Jährige schließlich wenige Minuten später mit einem butterweichen Floater in der gegnerischen Zone. Damit ist Wade der 41. Spieler in der NBA-Historie, der die magische 20.000-Punkte-Marke (Video) knackt. Insgesamt hatte Wade am Ende 24 Punkte im Boxscore stehen (damit insgesamt 20.011 Punkte in seiner Karriere) und durfte sich gebührend feiern lassen.
nbaChicago Bulls (35-33) - Utah Jazz (33-36) 92:85 (BOXSCORE)
Über eine Sache freut sich Fred Hoiberg offenbar ganz besonders: Schnelle Starts seines Teams. Den durfte der Head Coach der Chicago Bulls an diesem Abend beobachten, vor allem, da Derrick Rose mit 16 Punkten in der ersten Halbzeit mächtig auf's Gas drückte (Highlights im Video). "In den letzten paar Spielen lief es von Anfang an gut für uns und wir konnte uns jeweils eine zweistellige Führung erarbeiten, freute sich Hoiberg dementsprechend.
Ein lockerer Sieg wurde das Ganze aber trotzdem nicht für die Bulls. Nach einer 15-Punkte-Führung im dritten Viertel starteten die Jazz dank einer starken Leistung von Derrick Favors (24 Punkte, 6 Rebounds, 2 Blocks) im Schlussabschnitt nochmal eine Aufholjagd. Doch selbst mit einem 10:2-Lauf konnte Utah das Spiel nicht mehr drehen.
Unter anderem, weil Rose sein Punktekonto mit einigen weiteren Punkten aufstockte. Schließlich kam der 27-Jährige auf 22 Zähler (10/15 FG) und 4 Assists. Jimmy Butler steuerte 13 Punkte, 6 Assists sowie 5 Rebounds bei und Taj Gibson und Nikola Mirotic erzielten jeweils 15 Punkte. Mit dem zweiten Sieg in Folge bleiben die Bulls weiterhin auf Platz acht in der Eastern Conference, dicht gefolgt von den Detroit Pistons.
Memphis Grizzlies (40-30) - Los Angeles Clippers (43-25) 113:102 (BOXSCORE)
Für die verletzungsgebeutelten Grizzlies brauchte es schon eine besondere Leistung, um die deutlich besser platzierten Clippers zu schlagen. Dafür war an diesem Abend ohne Zweifel Zach Randolph verantwortlich. Nachdem der Big Man 7 Spiele aufgrund einer Knieverletzung verpasste, meldete sich der 34-Jährige eindrucksvoll zurück.
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Mit 28 Punkte, 11 Rebounds und 10 Assists führte er Memphis nicht nur zum Sieg, sondern legte gleichzeitig das erste Triple-Double seiner Karriere (Highlights im Video) auf. Fast unglaublich! "Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß", lachte Randolph nach der Partie. Tony Allen steuerte noch 22 Zähler bei, Ray McCollum kam auf 14 Punkte, um den Grizzlies nach zuvor vier Niederlagen in Folge wieder zu einem Sieg zu verhelfen.
"Randolph hatte eine Mission. Er hat sie angeführt, aber ich denke, dass er und Allen die beiden härtesten Jungs auf dem Parkett waren", musste auch Clippers-Coach Doc Rivers zugeben. "Man verdient es zu verlieren, wenn das passiert." Bester Mann bei den Gästen war Chris Paul, der auf 25 Punkte und 6 Assists kam. DeAndre Jordan unterstütze sein Team mit 16 Punkten (6/6 FG) und 7 Rebounds. Nach einem späten 11:2-Lauf der Grizzlies musste sich Los Angeles aber geschlagen geben.