Das war ein hartes Stück Arbeit für die Golden State Warriors. Gegen die Timberwolves hagelt es dank deren starken Defensiv-Leistung nach Spurs-Rezept fast die nächste Pleite. Die Cavaliers, Pacers und Celtics haben dagegen weniger Probleme, während es auch die Grizzlies und Bulls spannend machen. Detroit gewinnt dank eines Tip-Ins und die Spurs verschenken den Sieg auf unglaubliche Weise.
nbaCharlotte Hornets (40-30) - San Antonio Spurs (59-11) 91:88 (BOXSCORE)
Nur 11 Sekunden waren im zweiten Viertel gespielt, da nahm Hornets-Coach Steve Clifford bereits seine nächste Auszeit. Der Blick auf das Scoreboard war zu diesem Zeitpunkt nicht gerade ermutigend, immerhin lagen die Hornets mit 30:7 gegen San Antonio zurück - wie gesagt, nach etwas mehr als 12 gespielten Minuten.
"Ich habe ihnen einfach gesagt: ‚Bitte, strengt euch an. Ich flehe euch an!'", gab Clifford später lachend zu Protokoll. Dass der Head Coach der Hornets nach dem Spiel noch was zu lachen hatte, grenzte fast schon an ein Wunder. Doch Charlotte scherte sich nicht um den 23-Punkte-Rückstand gegen eins der besten Teams der NBA und begann die Aufholjagd.
Den größten Anteil daran hatte Jeremy Lin, der insgesamt 29 Zähler erzielte (11/18 FG, 4/4 Dreier) und sich 7 Rebounds schnappte. Ansonsten wussten auch Courtney Lee (17 Punkte, 4 Steals) und Nicolas Batum (15 Punkte, 6 Rebounds) zu überzeugen. So kämpften sich die Hornets langsam aber sicher wieder in die Partie zurück, nur um dann im Schlussabschnitt endgültig die Kontrolle zu übernehmen.
Charlotte entschied das vierte Viertel mit 24:16 für sich und schnappte sich den nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg - vor allem dank Lin, der allein in den letzten 12 Minuten 15 Punkte auflegte. "Er war spektakulär", musste auch Spurs-Coach Gregg Popovich zugeben. "Wir konnten ihn den ganzen Abend über nicht stoppen. Er war großartig." Auf Seiten der Spurs war Tony Parker mit 19 Zählern, 7 Assists sowie 5 Rebounds bester Mann. Die Niederlage nach dem starken Triumph gegen die Warriors vor wenigen Tagen konnte aber auch der Franzose nicht verhindern.
Cleveland Cavaliers (50-20) - Denver Nuggets (29-42) 124:91 (BOXSCORE)
Etwas leichter hatten es da die Cavaliers gegen Denver. Zwar konnte auch Cleveland sich gleich zu Beginn einen deutlichen Vorsprung herausspielen und auch die Nuggets kämpften sich zurück. Doch LeBron James und Co. ließen schließlich nichts anbrennen und zogen im dritten (31:24) und vor allem im vierten Viertel (37:19) unaufhaltsam davon.
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Wenig überraschend war LBJ dabei der überragende Mann auf dem Parkett. Der 31-Jährige legte zum 41. Mal in seiner Karriere ein Triple-Double auf und führte die Cavs mit 33 Punkten, 11 Assists und 11 Rebounds zum 50.Sieg der Saison - und auch zum Divisions-Titel, der Cleveland in dieser Saison nicht mehr streitig gemacht werden kann.
"Das genießen wir richtig", freute sich Head Coach Tyronn Lue. "Sowas schafft man nicht jedes Jahr, außer man ist die San Antonio Spurs oder so. Das zeigt einfach, wie hart die Jungs gearbeitet haben, um an diesen Punkt zu gelangen." Bei den Nuggets war Will Barton mit 27 Punkten (9/13 FG) noch der beste Mann auf dem Parkett, dem König hatte aber auch er wenig entgegenzusetzen.
Indiana Pacers (37-33) - Philadelphia 76ers (9-62) 91:75 (BOXSCORE)
Wirklich überzeugen konnten die Pacers an diesem Abend nicht, aber sie erreichten genau das, was sie wollten: Einen Sieg gegen das schlechteste Team der NBA. Ohne viel Leidenschaft und Energie gelang Indiana ein glanzloser Erfolg, bei dem Paul George mit gerade einmal 15 Punkten (4/16 FG) schon bester Scorer war.
Immerhin kamen alle Starter der Pacers auf eine zweistellige Punkteausbeute, Monta Ellis steuerte zum Beispiel 13 Zähler, 5 Assists und 3 Rebounds bei. Ein 8:0-Lauf im dritten Viertel brachte die Pacers auf die Siegerstraße, nachdem die Sixers kein einziges Mal in der Partie geführt hatten. Allerdings konnte Philly das Spiel bis ins dritte Viertel zumindest eng gestalten.
Erst im Schlussabschnitt zog Indiana davon und bescherte den Sixers die sechste Niederlage in Folge und gleichzeitig die 19 Pleite aus den letzten 20 Spielen. Da halfen auch die jeweils 15 Punkte von Isaiah Canaan und Hollis Thompson eher wenig. Den Pacers gelang dagegen ein wichtiger Sieg im Kampf um die Playoffs, um die Pistons und Bulls hinter sich zu halten.
Boston Celtics (41-30) - Orlando Magic (29-41) 107:96 (BOXSCORE)
Die Celtics kämpfen dagegen weniger um die Playoffs, als vielmehr um eine gute Platzierung in der Eastern Conference und am besten den Heimvorteil in der ersten Runde der Post-Season. Mit dem Sieg gegen die Magic blieben Isaiah Thomas und Co. auf Augenhöhe mit den Heat und Hawks auf Platz fünf.
Thomas war dabei mal wieder der beste Mann auf dem Parkett und führte die Celtics mit 28 Punkten (9/18 FG), 7 Assists sowie 5 Rebounds zum Erfolg. Sowohl Avery Bradley (9 Rebounds) als auch Kelly Olynyk steuerten zudem 22 Punkte bei, um nach zuvor vier Niederlagen in Folge einen kleinen Aufwärtstrend zu starten.
Auf Seiten der Magic konnte Victor Oladipo überzeugen. Der 23-Jährige kam auf 25 Zähler, 8 Rebounds und 5 Steals, leistete sich allerdings auch 5 Turnover. Ansonsten erzielte Andrew Nicholson, Aaron Gordon und Evan Fournier noch jeweils 13 Punkte. So konnte sich Orlando von einem 14-Punkte-Rückstand zu Beginn des vierten Viertels nochmal zurückmelden, ehe Boston mit einem 9:2-Lauf alles klar machte.
nbaDetroit Pistons (37-34) - Milwaukee Bucks (30-41) 92:91 (BOXSCORE)
Großes Drama in den letzten Sekunden in Detroit. Mit nur noch 9 Sekunden auf der Uhr stand Jerryd Bayless an der Charity Stripe, um die Bucks mit 3 Punkten in Front zu bringen und damit einen Schritt weiter Richtung Sieg oder zumindest Overtime - denkste! Bayless setzte den ersten Freiwurf nur an den Ring und zur großen Freude der Pistons-Fans landete dort auch der Zweite.
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Also nur 1 Punkt Rückstand und Ballbesitz Detroit - da geht noch was. Der Spalding sollte im letzten Angriff zu Kentavious Caldwell-Pope, der mit 15 Punkten eine solide Partie ablieferte. Nur von Downtown klappte es an diesem Abend für den 23-Jährigen nicht so richtig (2/11 Dreier) und so blieb auch sein letzter Versuch nur am Ring hängen. Alles aus für Detroit? Mitnichten!
Andre Drummond setzte sich unter dem Korb durch, schnappte sich den Offensiv-Rebound und tipte den Spalding rein - die Pistons gewinnen. Was für ein Finish! Der 16. Rebound (6 Offensiv-Rebounds) der Partie war gleichzeitig der Wichtigste für Matchwinner Drummond, der zudem 14 Punkte erzielte. Marcus Morris kam auf 21 Zähler (8/9 FG), während auf der anderen Seite Khris Middleton nicht für sein starkes Spiel (27 Punkte, 11/16 FG, 4 Assists) belohnt wurde.
Chicago Bulls (36-33) - Sacramento Kings (27-43) 109:102 (BOXSCORE)
Starkes Comeback von Pau Gasol. Nachdem der Spanier die letzten vier Spiele mit Knieproblemen aussetzen musste, meldete er sich eindrucksvoll mit 14 Punkten und 14 Rebounds zurück. Damit lieferte er wichtige Unterstützung für Taj Gibson und Derrick Rose, die jeweils 18 Punkte erzielten. Jimmy Butler hatte zwar Probleme mit seinem Wurf (11 Punkte, 3/10 FG), sicherte sich aber immerhin 8 Assists sowie 5 Steals.
Dennoch wurde es gegen Ende ziemlich eng für Chicago. Trotz 19 Turnover der Kings (Bulls mit 9), hielten DeMarcus Cousins und Co. gut dagegen. Angeführt von einem starken Double-Double von DMC (19 Punkte, 18 Rebounds) eroberten die Gäste Mitte des vierten Viertels erstmals die Führung. Doch Chicago ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
Ein anschließender 10:0-Lauf drehte erneut die Partie - dieses Mal zu Gunsten der Bulls. Dem hatte Sacramento nichts mehr entgegenzusetzen. "Am Anfang der Saison hätten wir dieses Spiel wohl verloren", meinte Bulls-Coach Fred Hoiberg nach der Partie. "Da hätten wir das Spiel im vierten Viertel komplett aus der Hand gegeben." Doch an diesem Abend kämpfte Chicago bis zum Schluss und sicherte sich damit einen wichtigen Sieg, um auf Platz acht liegend die knappe Führung vor den Pistons zu verteidigen.
Minnesota Timberwolves (22-48) - Golden State Warriors (63-7) 104:109 (BOXSCORE)
Seit fast einem Jahr haben die Warriors nicht mehr zwei Spiele in Folge verloren. Trotz einer starken Partie der Timberwolves sollte das auch so bleiben. Mit ihrer - von den Spurs abgeschauten - Defensiv-Strategie mit vielen Switches und einer harten Gangart gegen Stephen Curry, schaffte Minnesota fast die Sensation.
Den MVP hielten die Timberwolves bei nur 19 Punkten und 11 Assists sowie schwachen Wurfquoten. Curry hatte erneut Probleme aus der Distanz (2/9 Dreier) und gab zudem 5 Mal den Spalding aus der Hand. Das führte dazu, dass Minnesota dank eines 10:0-Laufes im dritten Viertel einen 8-Punkte-Vorsprung auf der Habenseite vorzuweisen hatte.
Besonders hervorzuheben waren dabei die Leistungen von Andrew Wiggins (25 Punkte), Karl-Anthony Towns (24 Punkte, 11 Rebounds) und Ricky Rubio (20 Punkte, 11 Assists). Doch das sollte nicht reichen. Angeführt von Draymond Green, der auf 24 Punkte, 9 Rebounds und 6 Assists kam, drehte GSW die Partie und verhinderte die zweite Niederlage in Folge.
"Wir haben den Sieg geholt. Das zeigt, dass wir zum einen mit großem Vorsprung, aber zum anderen auch hässlich gewinnen können", sagte Klay Thompson (17 Punkte, 5/5 Dreier) zufrieden. "Als Team können wir Klay Thompson und Steph Curry nicht besser verteidigen", meinte Timberwolves-Coach Sam Mitchell. "Aber die Warriors sind mehr als Curry und Thompson. Sie haben ein komplettes Team von eins bis 15."
Phoenix Suns (19-51) - Memphis Grizzlies (41-30) 97:103 (BOXSCORE)
Zum Glück ist im Basketball nach 24 Minuten erst Halbzeit und nicht das Spielende. Ansonsten hätte dieser Abend für Memphis ziemlich düster ausgesehen. Die Grizzlies verschliefen den zweiten Abschnitt fast komplett und mussten diesen mit 29:15 an Phoenix abgeben. Ein wahrer Kraftakt in den Schlussminuten war also nötig, um einen Sieg aus Arizona mitzunehmen.
Den wollten die Grizzlies allerdings unbedingt haben und so kämpfte das Team um Zach Randolph bis zum Schluss - mit Erfolg. In den letzten knapp zweieinhalb Minuten ließ Memphis keinen einzigen Punkt der Suns mehr zu, sondern zeichnete sich selbst für die letzten 8 Zähler der Partie verantwortlich. So drehten die Grizzlies noch das Spiel, vor allem dank Lance Stephenson. Der 25-Jährige erzielte 12 seiner 16 Punkte im letzten Viertel und hatte damit genau wie Randolph (12 Punkte, 13 Rebounds) und Jordan Farmer (12) einen großen Anteil am Erfolg.
Die Suns mussten sich dagegen trotz einer insgesamt guten Partie geschlagen geben. Bester Mann bei den Gastgebern war Devon Booker mit 18 Zählern, aber auch Brandon Knight (13 Punkte, 7 Assists, 6 Rebounds) oder Jon Leuer (13 Punkte, 13 Rebounds) zeigten solide Leistungen auf dem Parkett.