Die Atlanta Hawks haben in der Serie gegen die Boston Celtics erneut vorgelegt und führen nach einem klaren 110:83-Heimsieg (BOXSCORE) nun mit 3-2. Schlüssel für das Team von Dennis Schröder, der von der Bank kommend eine gute Leistung zeigte, war ein überragendes drittes Viertel. Für Isaiah Thomas ist das Spiel nach schwacher Vorstellung derweil vorzeitig beendet.
nbaNachdem die Celtics mit einem Overtime-Erfolg in Spiel 4 die Serie ausgeglichen hatten, waren sie diesmal auch bis zur Hälte des zweiten Viertels die tonangebende Mannschaft und spielten sich eine deutliche Führung heraus, die die Hawks in den Minuten vor der Halbzeit dann aber in eine Führung verwandelten. Im dritten Viertel schließlich zeigte Atlanta den Gästen die Grenzen auf und sorgte mit 42 Punkten für klare Verhältnisse - die Führung betrug so vor dem Schlussabschnitt bereits 27 Punkte.
Bester Schütze für Atlanta war Mike Scott mit 17 Punkten, Kent Bazemore und Jeff Teague kamen auf je 16 Zähler. Die Hawks erzwangen gegen in der zweiten Hälfte überforderte Gäste 20 Turnover und trafen 14 Dreier. Dennis Schröder machte in 14 Minuten Einsatzzeit 9 Punkte und steuerte noch 2 Assists bei.
Bei den Celtics enttäuschte Isaiah Thomas mit punktloser erster Hälfte, früh im Schlussviertel musste er dann noch wegen einer leichten Knöchelverletzung in die Kabine. Kein Spieler im Team von Brad Stevens machte mehr als 10 Punkte.
Spiel 6 der Serie findet in der Nacht von Freitag auf Samstag in Boston statt. SPOX zeigt die Partie im LIVESTREAM FOR FREE ab 2 Uhr.
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Die Reaktionen:
Kyle Korver (Hawks): "So etwas habe ich in den Playoffs noch nie erlebt. Das war ein ganz schöner Umschwung."
Brad Stevens (Coach Celtics): "Wir haben nicht viel getroffen. Ja, das war frustrierend. Aber ich dachte mir: 'Wenn wir weiter so verteidigen, haben wir eine Chance.'"
Kent Bazemore (Hawks): "Man bekommt das Publikum hinter sich, dann trifft man ein paar Würfe hintereinander. Dann wird der Ring immer größer."
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Vor dem Tip-Off: Beide Coaches setzen auf die altbekannten Starting Fives: Mike Budenholzer vertraut Teague, Korver, Bazemore, Millsap und Horford. Auf der Gegenseite schickt Brad Stevens wieder Jonas Jerebko in die erste Fünf, dazu kommen Smart, Thomas, Turner und Sullinger. Für Avery Bradley kommt das Spiel immer noch zu früh. "Er wird immer noch mehrmals am Tag behandelt und tut alles,, um weiter Fortschritte zu machen", so Stevens.
1. Viertel: Zunächst sah alles so aus, als würden die Hawks erneut kein Mittel gegen die starke Celtics-Defense finden. Lediglich fünf von 21 Würfen konnten die Gastgeber verwandeln, Paul Millsap war bei Smart erneut abgemeldet. Al Horford traf keinen seiner fünf Versuche aus dem Feld. Sehr viel besser lief es bei den Gästen allerdings auch nicht. 20:15 Boston.
2. Viertel: Zu Beginn des Viertels setzten sich die Celtics sogar auf 10 Punkte ab, doch nach dem 29:19 spielten nur noch die Hawks! Elf Würfe in Serie fielen durch die Reuse, ein 28:9-Run war die Folge. Zum Ende des Viertels markierte Kent Bazemore 9 Punkte in 87 Sekunden, er war zur Pause mit 14 Zählern Topscorer. Horford und auch Isaiah Thomas warteten weiterhin auf ihre ersten Punkte. Trotzdem noch kein guter Abend aus dem Feld: Atlanta traf 37 Prozent, Boston nur 36 Prozent. 47:39 Hawks.
3. Viertel: Was für ein Viertel der Hawks! In einer wilden Anfangsphase mit mehreren Turnovern auf beiden Seiten konnten sowohl Thomas, als auch Horford früh ihre jeweils ersten Punkte verbuchen. 5 schnelle Punkte von Evan Turner verkürzten den Rückstand auf 5, doch dann war es vorbei mit der Herrlichkeit: Zunächst schweißte Korver mehrere Jumper ein, und dann regnete es Dreier auf hilflose Celtics, die offensiv kopflos agierten und von der Defense in gleich zehn Turnover gezwungen wurden. Auch Schröder glänzte im 42-Punkt-Viertel mit mehreren ganz starken Aktionen. Das Spiel war entschieden. 89:62 Hawks.
4. Viertel: Viele Aufreger gab es im Schlussviertel nicht mehr, aber besonders einer hatte es in sich: Nach einem schönen Drive zum Korb und anschließendem Layup knickte Thomas bei der Landung mit dem linken Fuß um und verschwand kurze Zeit später humpelnd in der Kabine. Zuvor hatte sich Schröder mit seinem Lieblingsfeind angelegt und dafür ein technisches Foul kassiert - den Freiwurf setzte der aber daneben. In der Garbage Time traf dann sogar Kris Humphries mehrere Dreier, die Celtics ließen es nur noch über sich ergehen.
Atlanta Hawks vs. Boston Celtics: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Kyle Korver. Es fällt schwer, aus der geschlossenen Mannschaftsleistung der Hawks jemanden hervorzuheben, die Akteure wechselten sich gerade in der zweiten Halbzeit mit gelungenen Aktionen förmlich ab. Am Ende geht die Ehre an den Scharfschützen, der seine 13 Punkte mit einer Quote von 62 Prozent aus dem Feld erzielte und in der Defense auch stark aufspielte, sich mit vollem Einsatz auf den Ball stürzte. Der Lohn: 5 Steals!
Der Flop des Spiels: Isaiah Thomas. Vor dem Spiel war der Guard der Celtics der Spieler mit dem höchsten Punkteschnitt in den kompletten Playoffs. Diesmal gelang fast nichts. Aufgrund seiner Privatfehde mit Dennis Schröder bedachte ihn das Publikum bei jedem Ballkontakt mit Buhrufen, dazu hatte sich die Defense auf ihn eingestellt. Der obligatorische Schuhwechsel nach punktloser erster Halbzeit brachte immerhin noch 7 Punkte (3/12 FG), bevor es mit dem lädierten Knöchel in die Kabine ging. Immerhin: Es soll sich dabei vor allem um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt haben, das Spiel war schließlich bereits entschieden.
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Das fiel auf:
- Um die nächste Playoff-Runde zu erreichen, werden die Celtics nun auf jeden Fall in Atlanta gewinnen müssen. Dabei waren sie fast 18 Minuten auf einem guten Weg, setzten ihr Konzept aus Spiel 4 weiter gut um und hielten die Hawks bei nicht einmal 18 Prozent aus dem Feld (6/34 FG). Coach Stevens wird sich ärgern, dass trotz dieser Leistung kein höherer Vorsprung heraussprang, und da liegt die Krux: Kein Playoff-Team trifft so schlecht wie Boston. Wenn es dann auch noch bei Thomas nicht läuft, ist das Team in dieser Formation nicht konkurrenzfähig.
- Die Hawks spielten sich in den folgenden 18 Minuten derweil in einen absoluten Rausch und trafen über diese Zeitspanne 73 Prozent aus dem Feld. In der Defensive fing man durch aggressives Doppeln und Händen in den Passing Lanes viel ab, in der Offensive sorgte der Extrapass ein ums andere Mal für den offenen Dreier. Waren es in den ersten 18 Minuten 19 Punkte, kamen so 70 dazu!
- Dennis Schröder verlebte eine ruhige erste Halbzeit (2 Punkte, 1/3 FG), zeigte im dritten Viertel dann aber sein Können, als er sowohl aus der Distanz als auch per Fastbreak-Dunk traf und Mike Scott unter dem Korb wunderbar ein Dreipunktspiel auflegte. Mit seiner Full-Court-Defense machte er Boston das Leben schwer und schnappte sich sogar einmal direkt unter dem gegnerischen Korb den Steal und legte ein. Lediglich das technische Foul gegen Thomas war unnötig, in dieser Aktion fehlte ihm noch die Abgeklärtheit.