Was für eine Schlussminute! Trotz eines starken Comebacks der Golden State Warriors setzen sich die Houston Rockets mit 97:96 (BOXSCORE) durch und verkürzen damit die Serie auf 1:2. James Harden führt sein Team zum Sieg, während ohne Stephen Curry bei den Dubs wenig geht.
Was die Offensiv-Leistung betrifft, erwischten die Warriors wirklich einen rabenschwarzen Abend. Ohne den weiter am Knöchel verletzten Stephen Curry schafften es weder Klay Thompson (17 Punkte, 8 Rebounds) noch Draymond Green (9 Punkte, 7 Assists, 7 Rebounds, 7 Turnover) für Akzente zu sorgen. Gerade von Downtown ging bei Golden State an diesem Abend nichts (6/25 Dreier, 24 Prozent).
Das konnten die Rockets vor allem in der ersten Halbzeit nutzen. Angeführt vom überragenden James Harden, der auf 35 Zähler (alle Punkte von Harden gibt es hier im Video), 9 Assists sowie 8 Rebounds kam, setzte sich Houston zwischenzeitlich mit 17 Punkten ab. Auch Dwight Howard meldete sich in der Serie erstmals zu Wort und steuerte 13 Punkte, 13 Rebounds und 2 Blocks bei.
Dennoch reichte es nicht, um einen lockeren Sieg gegen den amtierenden Champion einzufahren. Die Reservisten der Dubs, bei denen Marreese Speights mit 22 Punkten (7/11 FG, Playoff-Career-High) bester Mann war, brachten das Team aus der Bay Area wieder zurück in die Partie. Die Rockets kamen allerdings aus den wilden Schlusssekunden als Sieger hervor. Das vierte Spiel der Serie findet am kommenden Sonntag statt.
Die Reaktionen:
Draymond Green (Golden State Warriors): "Ich habe uns das Spiel gekostet. Die Welt wird denken, dass ich über meinen letzten Turnover spreche, aber das tue ich nicht. Sowas passiert, aber ich war das komplette Spiel über schlecht. Ich habe uns schon viel früher das Spieler gekostet."
J.B. Bickerstaff (Rockets-Coach): "Sein letzter Wurf war typisch für das, was James Harden macht. Die Bewegung haben wir vorher schon mal gesehen. Manchmal gewöhnt man sich daran, aber in den großen Momenten wie heute, muss man es einfach würdigen."
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Vor dem Tip-Off: Stephen Curry kann immer noch nicht spielen. Der amtierende MVP wird weiterhin geschont, nachdem er in Spiel eins mit dem rechten Knöchel umknickte. Dafür sollen es Shaun Livingston, Klay Thompson, Harrison Barnes, Draymond Green und Andrew Bogut richten. Auf Seiten der Gastgeber starten Patrick Beverley, James Harden, Trevor Ariza, Donatas Montiejunas und Dwight Howard.
1. Viertel: Ohne Curry ging in der Offense der Warriors relativ wenig - die Rockets feierten dagegen einen Start nach Maß. Dwight Howard meldete sich mit einem krachenden Alley-Oop-Dunk auf der einen und einem Monster-Block auf der anderen Seite auch endlich in der Serie zu Wort. "The Beard" besorgte den Rest und führte die Rockets mit 14 Zählern zum 31:18!
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2. Viertel: Warriors-Coach Steve Kerr überließ seinen Reservisten lange Zeit das Kommando. Angeführt von Marreese Speights konnten sich die Dubs sogar bis auf 9 Zähler herankämpfen. Doch so ganz konnte das Houston nicht beeindrucken. Die wüteten weiter in der Zone, bis kurz vor Schluss wieder Speights per Dreier auf 48:55 aus Sicht der Warriors verkürzte.
3. Viertel: Trotz Foulproblemen blieb Bogut auf dem Parkett und bedankte sich mit einem Offensiv-Rebound und Tip-In. Doch die Antwort der Rockets ließ nicht lange auf sich warten: Harden erhöhte den Vorsprung mit einem 4-Punkt-Spiel und anschließendem Korbleger auf 12 Zähler. Das Hin und Her in diesem Abschnitt nahm allerdings kein Ende. 78:72 für Houston.
4. Viertel: Mit einem kleineren Lineup auf dem Court hatten die Warriors leichte Vorteile - ein persönlicher 6:0-Lauf von Livingston brachte Golden State bis auf 1 Punkt heran. Doch anschließend wollte in der Dubs-Offense nicht mehr viel funktionieren, Houston setzte sich mit 8 Zählern ab. Das Ende bedeutete das allerdings noch lange nicht! Hack-a-Dwight und ein Dreier von Iguodala machten es unglaublich spannend. Nach einem unnötigen Ballverlust der Rockets übernahmen die Gäste sogar Sekunden vor Schluss die Führung. Doch James Harden blieb eiskalt: Per Step-Back-Jumper brachte er Houston den Sieg. Die Dubs konnten nicht mehr antworten, da Green den Spalding verlor. Was für ein Finale!
spoxHouston Rockets vs. Golden State Warriors: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels:James Harden. Viel hängt von dem 26-Jährigen ab, wenn die Rockets Erfolg haben wollen. An diesem Abend zeigte Harden wieder einmal, dass er diesem Druck definitiv gewachsen ist. "The Beard" war in der Offensive der klare Anführer seines Teams und führte die Rockets zum so wichtigen Sieg in Spiel drei. Dabei schrammte er mit 35 Punkten, 9 Assists und 8 Rebounds nur knapp an einem Triple-Double vorbei.
Der Flop des Spiels:Draymond Green. Ohne den absoluten Superstar in Person von Stephen Curry auf dem Parkett, lag die Verantwortung bei den Warriors eigentlich bei Green und Klay Thompson. Letzterer traf absolut nichts aus der Distanz (0/7 Dreier), während auch Green einen rabenschwarzen Abend erwischte. Seinen 9 Zählern, 7 Rebounds und 7 Assists standen auch 7 Ballverluste gegenüber, unter anderem der spielentscheidende Sekunden vor Schluss.
Das fiel auf:
- Bisher war in dieser Serie wenig bis gar nichts von Dwight Howard zu sehen gewesen. Der Center der Rockets fiel wenn dann durch Unstimmigkeiten mit seinen Teamkollegen auf - weniger durch seine sportliche Leistung. An diesem Abend wurde der 30-Jährige aber von Beginn an in das Spiel der Rockets eingebunden und war sowohl in der Offense als auch in der Defense ein entscheidender Faktor. So hatten es die Rockets D12 zu verdanken, dass sie über weite Strecken der Partie in der gegnerischen Zone wüteten und sich in Sachen Rebounds (52:43; 16 Offensiv-Rebounds) und Points in the Paint (46:36) Vorteile verschaffen konnten.
- Oft hört man, dass die Tiefe eines Teams in den Playoffs keine Rolle mehr spielt. Die Head Coaches setzen nun mal auf ihre besten Spieler und verkleinern die Rotationen - nicht so Steve Kerr. Der Head Coach der Warriors schenkte seiner Bank viel Vertrauen und bekam dies auch zurückbezahlt. Immerhin waren es die Reservisten um Marreese Speights, die Golden State im zweiten Viertel wieder zurück in die Partie brachten.
- Als die Warriors gegen Ende des Spiels in der Defense einen Gang höher schalteten, verfiel Houston in altbekannte Muster - so gut wie jedem Abschluss ging eine One-on-One-Situation voraus. Obwohl der Mix aus aggressiven Drives in die Zone und den guten Aktionen der Big Men zuvor ziemlich gut funktionierte, lief es bei Houston im vierten Viertel unverständlicherweise fast immer auf Isolation-Plays mit gut verteidigten Würfen hinaus.
- Houston konnte das Spiel dennoch für sich entscheiden, da die Warriors ebenfalls mit großen Problemen im Angriffsspiel zu kämpfen hatten. Die vielen Switches der Rockets-Defense machten vor allem Golden States Schützen das Leben schwer. Das sonst so sichere Team was die Distanzwürfe angeht versenkte an diesem Abend gerade einmal 24 Prozent ihrer Versuche von Downtown (6/25 Dreier). Allerdings ließen die Dubs auch einige offene Würfe liegen.