Vor allem die Bank der Clippers macht in der Serie weiterhin den größten Unterschied. Gerade weil die Starting-Lineups nicht ihren besten Wurf-Abend erlebten. So kam das Clips-Reserve-Team um '6th Man of the Year' Jamal Crawford (11 Punkte) auf insgesamt 43 Zähler und arbeitete damit den größten Unterschied zwischen den beiden Mannschaften heraus.
Die Blazers-Starter suchten vergeblich nach Unterstützung und hatten in Mason Plumlee noch ihren besten Schützen (17 Punkte, 5/7 FG, 10 Rebounds). Damian Lillard hatte genauso wie C.J. McCollum (16 Punkte) große Probleme und erzielte bei 22 Versuchen (6/22 FG) nur 17 Punkte bei 3 Assists. Los Angeles konnte sich dagegen über einen giftigen Auftritt von Chris Paul freuen (25 Punkte, 5 Assists, 6 Rebounds).
Dazu gab DeAndre Jordan erfolgreich den Defensiv-Anker (18 Rebounds, 3 Blocks). Das nächste Spiel findet in Portland statt, wo gerade McCollum und Lillard unbedingt ihren Wurf finden müssen, um die Serie noch offen gestalten zu können.
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Die Reaktionen:
Chris Paul (Clippers): "Unsere Jungs von der Bank waren in einem super Rhythmus. Wir sind alle bereits lang genug zusammen, dass wir wissen, wann man jemandem freien Lauf lassen muss. Mit den richtigen Pausen ist das einfach perfekt. Wir Starter setzen uns mit sechs Punkten Vorsprung hin und kommen mit 10 oder 12 Punkten Vorsprung zurück in Spiel. Wir brauchen jeden, um mit solch einem Selbstbewusstsein aufspielen zu können."
Damian Lillard (Trail Blazers): "Eigentlich habe ich am Anfang des Spiels noch ein paar gute Würfe bekommen, die muss man dann aber auch einfach reinmachen, gerade in den Playoffs. Ansonsten ist es sehr schwer, wenn du andauernd getrappt wirst und zwei Mann an dir hängen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Es ist Playoff-Time! Das heißt, es gibt keine Experimente mehr: Die Gäste schicken Lillard, McCollum, Aminu, Harkless und Plumlee aufs Feld. Los Angeles zeigt ebenfalls das gleiche Gesicht. Es starten Paul, Redick, Mbah a Moute, Griffin und Jordan.
1. Viertel: Es war nicht das Viertel von Damian Lillard. Nur ein Wurf (1/7 FG) wollte beim Blazers-Spielmacher durch die Reuse fallen. Doch da bei den Clippers ebenfalls noch der Motor stotterte, betrug der Abstand nach dem ersten Viertel nur 5 Punkte. Die Clips-Wurfquote von 31 Prozent konnte alleine der erneut groß aufspielende J.J. Redick (11 Punkte) aufhübschen - 22:17 nach 12 Minuten.
2. Viertel: Die Clippers-Bank zeigte sich im zweiten Durchgang von ihrer besten Seite. Ein 10:2-Run zum Start ließ die Truppe von Doc Rivers davonziehen. Die Freude war jedoch nur von kurzer Dauer. Mason Plumlee erlebte starke Minuten und hielt Portland in Schlagdistanz. Die Leistung seines Kollegen schien McCollum zu beflügeln. Auf einmal lief es für die Gäste, sodass man bis zum Halbzeit-Buzzer auf 47:43 herankam.
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3. Viertel: Dadurch, dass Lillard Gegenspieler Paul das dritte Foul anhängte, war der Spielaufbau bei Portland deutlich flüssiger. Allerdings musste man sich erneut einem Lauf der Clippers erwehren, den die Blazers letztlich mit einem 11:3-Run beantworteten. Alles in allem haderten jedoch beide Teams weiterhin mit ihrem Wurf (67:61).
4. Viertel: Gerade die Clippers-Bank sorgte für die offensive Initialzündung. Stück für Stück setzte sich das Heimteam ab, da irgendwann auch die Starter aufwachten. Griffin riss die Fans zusätzlich mit einem seiner spektakulären Dunk aus den Sitzen. Portland ging dagegen immer mehr die Puste aus.
Der Star des Spiels: Chris Paul. Es ist beeindruckend, wie gut Paul Gegenspieler Lillard in den ersten zwei Spielen unter Kontrolle hatte. Wie eine Klette hing der Clippers-Guard auch in Spiel 2 an seinem Gegenüber und störte nicht nur den Rhythmus von Lillard, sondern der gesamten Blazers-Offense. Als Paul schließlich auch offensiv ins Spiel fand, war das Spiel so gut wie entschieden.
Der Flop des Spiels: Die Blazers-Forwards. Man kann nicht alles an McCollum und Lillard bei Portland festmachen. Vielmehr hätte es bei der schwachen Bank des Gäste zumindest etwas Entlastung von Aminu und Harkless gebraucht, doch zusammen warf das Duo 9/26 FG aus dem Feld und hatte am eigenen Korb mit dem wackeligen Griffin und dem limitierten Mbah a Moute nicht allzu viel zu tun.
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Das fiel auf:
- Da Lillard in der vergangenen Partie häufig getrappt wurde und das Offensiv-Spiel der Blazers damit immer wieder ausgebremst wurde, nahm sich Dame dieses Mal mehr zurück und leistete 'Off-Ball' seinen Beitrag. Problematisch war dies allerdings für den Spielmacher selbst, der lange nach seinem Rhythmus suchte und offensiv vergleichsweise wenig Einfluss nehmen konnte.
- Dies war außerdem ein Verdienst von DeAndre Jordan und Chris Paul. Paul bestätigte seine gute Defensiv-Leistung gegen Lillard auch im zweiten Spiel, während Jordan (3 Blocks) den perfekten Rim-Protector gab und immer wieder dafür sorgte, dass die Blazers lieber den Dreier oder Midrange-Jumper nahmen als den Zug zum Korb.
- Dass Portland überhaupt so lange mithielt, lag an der offensiv dürftigen Leistung der Gastgeber. Regelmäßig versetzte Los Angeles einfachste Layups oder spielte zu unübersichtlich. Außerdem fehlte Griffin lange die Bindung zu seinen Nebenleuten, wodurch der Forward häufig aus schwierigen Positionen sein Glück suchte.
- Es wurde bereits im Vorfeld der Serie als einer der größten Unterschiede zwischen beiden Teams hervorgehoben und bestätigte sich im zweiten Spiel erneut. Während die Clips auf eine Vielzahl von ausgezeichneten Reservisten zurückgreifen kann und besonders in diesem Spiel von Rivers, Crawford und Co. aus dem offensiven Tiefschlaf geweckt wurde, waren die Portland-Starter weitestgehend auf sich allein gestellt.