Das Duell zwischen den Spurs und Grizzlies fühlt sich weiterhin nicht wie eine Playoffserie an. Das von etlichen Verletzungen geplagte Team von Head Coach Dave Joerger war gegen die übergroße Qualität der Spurs erneut machtlos. Angeführt von Patty Mills (16 Punkte, 5/8 FG) marschierten die Texaner problemlos über den Kontrahenten hinweg.
Zach Randolph legte mit 11 Punkten und 12 Rebounds ein Double-Double für Memphis auf. Neben dem Power Forward punktete lediglich noch Tony Allen (12 Punkte, 4/7 FG) zweistellig. Die restlichen Grizzlies gingen geschlossen unter.
Bei den Spurs stand kein Spieler länger als 26 Minuten auf dem Feld. Kawhi Leonard machte 13 Punkte (4/10 FG), LaMarcus Aldridge kam auf 10 Zähler, 8 Rebounds und 4 Blocks.
Die Reaktionen:
Kawhi Leonard (Spurs): "Wir haben unseren Gameplan umgesetzt. Unsere Fans waren großartig, aber ihre werden es jetzt auch sein. Deswegen müssen wir fokussiert bleiben und die Energie in ihre Arena mitnehmen."
Matt Barnes (Grizzlies): "Wir sind in einer Schießerei und haben gerade mal Löffel als Waffe. So kann man nichts gewinnen."
Gregg Popovich (Coach Spurs): "LaMarcus hat in meinen Augen heute exzellente Defense gespielt. Wir haben (Randolph) heute nicht gedoppelt oder dergleichen. L.A. hat sich gegen einen großartigen Spieler sehr gut verkauft."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Beide Teams starteten wie im ersten Spiel der Serie. Popovich konnte mit Parker, Green, Leonard, Aldridge und Duncan seine bevorzugten Starter bringen, bei seinem Gegenüber ergab sich die Starting Five fast zwangsläufig. Erneut begannen Farmar, Carter, Barnes, Randolph und Andersen.
1. Viertel: Es war ein Start ganz nach dem Geschmack der Grizzlies. Memphis grindete sich ins Spiel und machte es den Spurs anfangs schwer. Bis zur Hälfte des Viertels konnten die Grizzlies mithalten, dann wechselte Popovich allerdings seine Bankspieler ein, die für einen fixen 9:0-Lauf sorgten. Schließlich knallte Mills wenige Zehntel vor dem Ende des Viertels den Dreier zum 22:11 durch die Reuse.
2. Viertel: Die Spurs schafften es im zweiten Viertel das Spiel schneller zu machen, was ihnen sehr zu Gute kam. San Antonio drückte dem Spiel durch die erhöhte Pace seinen Stempel auf. Als Popovich Mitte des Viertels seine Starter einwechselte, sorgten diese angeführt von Leonard und Parker für einen 9:0-Run, der den Texanern einen 17-Punkte-Vorsprung einbrachte. Mit 49:35 ging es in die Pause.
3. Viertel: Die Spurs erlaubten sich in der Deckung die eine oder andere Nachlässigkeit und leisteten sich ein paar unnötige Turnover. Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass sie das Spiel weiter dominierten. Popovich nahm hin und wieder eine Auszeit, um sein Team daran zu erinnern, fokussiert zu bleiben. Das taten vor allem Leonard und Aldridge, die für eine 70:53-Führung vor dem Schlussviertel sorgten.
4. Viertel: Die Spurs zogen gleich zu Beginn des Viertels auf über 20 Punkte davon, so dass beide Coaches ihre Starter auf der Bank ließen. Am Ende durfte Boban Marjanovic unter Standing Ovations von den Rängen noch einmal aufs Feld, ebenso wie Oldie Andre Miller. Gemeinsam brachten sie schließlich das 94:68 unter Dach und Fach.
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Der Star des Spiels: Patty Mills. Einmal mehr war der Australier der Anführer einer starken Bank. Der Point Guard agierte sehr umsichtig im Spielaufbau und zeigte sich zudem bärenstark aus der Distanz (4/6 Dreier). Wann immer bei den Grizzlies ein kleines Fünkchen Hoffnung auf eine einstellige Niederlage aufkam, war Mills zur Stelle und schickte einen Dreier durch die Reuse.
Der Flop des Spiels: Matt Barnes. Es würde den Grizzlies schon helfen, wenn wenigstens einer der etablierten Kräfte das Ruder übernehmen könnte. Barnes war es erneut nicht. Der Small Forward traf lediglich einen seiner vier Dreierversuche, leistete sich stattdessen zwei Turnover und wirkte etwas überfordert mit seiner Rolle.
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Das fiel auf:
- Grizzlies-Coach Dave Joerger hatte in der Pressekonferenz vor dem Spiel noch eine Rocky-Anspielung gebracht, Memphis boxte sich auch durchs Duell. Einige Minuten lang ließen sich die Spurs das Spiel ihres Kontrahenten aufzwingen, dann allerdings übernahm San Antonio und offenbarte gleich an mehrere Stellen die deutlich höhere Qualität, die den dezimierten Grizzlies schmerzlich bewusst wurde.
- Wann immer Zach Randolph das Leder erhielt, fokussierten die Spurs ihre Defensive auf den Big Man, der zumeist gedoppelt wurde. Man konnte sehen, wie Zach Attack nach günstigen Optionen suchte, allerdings kaum welche fand. Seine Mitspieler, die um ihn herum standen, waren zum Großteil nicht in der Lage, die Freiräume zu nutzen. So rieb sich Randolph zumeist in den Einzelduellen und Double-Teams auf. Kein einziger Wurf wurde ihm geschenkt. Am Ende traf er sichtlich genervt nur 5 seiner 17 Versuche.
- Die Spurs zeigten kein Zeichen von Schwäche und ließen Memphis nicht einmal ansatzweise an der Sensation schnuppern. Stattdessen erstickten sie die Grizzlies mit sehr disziplinierter Defensive. Memphis kam nur auf 32,6 Prozent verwandelte Feldwürfe. Vorne spielten sich die Texaner im Laufe des Spiels frei. Memphis kam mit dem Ball-Movement der Spurs immer weniger klar, so dass gerade im Schlussviertel einige traumhafte Kombinationen zustande kamen.
- Popovich begrenzte die Minuten seiner Starter und kann es sich auch in den Playoffs erlauben, seinen besten Spielern wichtige Pausen zu verschaffen. So stand im Schlussviertel kein einziger Starter mehr auf dem Feld. Das lag auch an der gewohnt zuverlässigen Bank, die mit dem, was den Grizzlies auf der Bank noch übrig blieb, wenig Probleme hatte. 56 Punkte erzielte die Spurs-Bank, beinahe genauso viel wie alle Grizzlies zusammen.