"Ich weiß, dass die Jungs den Rekord der Bulls brechen wollen", sagte Kerr am Samstag nach dem Training. "Aber ich denke, dass sie langsam realisieren, dass all das Gerede und der Fokus auf den Rekord uns ein wenig von unserem normalen Prozess abgebracht haben."
Die Warriors bräuchten noch fünf Siege aus den letzten sechs Spielen, um die Rekord-Bilanz von 73 Siegen in einer Saison zu erreichen. Kerr ist jedoch der Meinung, dass diese Marke nicht alles andere überstrahlen darf.
"Ich glaube, dass die ganzen Fragen nach den Rekorden uns belasten, ob die Spieler das nun bewusst realisieren oder nicht", so Kerr. "Das hat uns ein bisschen vom Weg abgebracht." Für Kerr ist das nichts Neues - er war schließlich ein Spieler bei den '96er Bulls, die den Rekord von 72 Siegen bis heute halten. "Es ist genau wie damals, exakt das Gleiche. Die ganze Zeit wird nur über den Rekord geredet."
"Rekorde werden gebrochen"
Auch auf das erfahrene Team um Michael Jordan und Scottie Pippen habe dies damals eine Wirkung gehabt: "Wenn man sich das Ende der Saison damals ansieht, sieht man, dass wir da auch zwei Heimspiele in den letzten zehn Tagen verloren haben, jeweils mit einem Punkt beziehungsweise einem Korb Differenz. Auch das Spiel, in dem wir den Rekord gebrochen haben, war ein fürchterliches Spiel. Wir haben damals das Gleiche erlebt wie jetzt meine Spieler. Kleine Fehler in unserer Execution, deutlich mehr Schwierigkeiten, auch bei den Siegen."
Der Meistertrainer wolle mit all dem jedoch nicht sagen, dass er den Rekord selber nicht gerne brechen würde: "Ich hoffe es schon, es wäre ein großer Erfolg für uns. Aber wir dürfen alle nicht vergessen, worauf wir uns wirklich konzentrieren müssen. Rekorde werden gebrochen, Meisterschaften dagegen halten für alle Ewigkeit."