Celtics beenden irre Warriors-Serie

SPOX
02. April 201611:41
Stephen Curyy leistete sich gegen die Boston Celtics neun Turnovergetty
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Die unglaubliche Heimserie der Golden State Warriors von 54 Heimsiegen in Folge ist gerissen! In einem packenden Fight vor einer Playoffkulisse musste sich der Champion, weil er zu viele Fehler machte, den Boston Celtics geschlagen geben. Derweil überholt LeBron James die nächste Legende in der All-Time-Scoringliste und führt nebenbei seine Cavaliers zum Overtime-Sieg gegen die Hawks mit einem schwachen Schröder.

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Charlotte Hornets (43-31) - Philadelphia 76ers (9-66) 100:91 (BOXSCORE)

Nach dem hart erkämpften Pflichtsieg gegen die Sixers kann man in Charlotte nun fast fix mit den Playoffs planen. Sollten die Pistons morgen gegen die Bulls gewinnen wäre der Einzug in die Endrunde perfekt. Gegen Philadelphia machte man allerdings noch einmal mit den unteren Tabellengefilden Bekanntschaft.

Dabei zeigten die Sixers einmal mehr ein großes Kämpferherz, das nicht belohnt wurde. Obwohl man mit einem 14-Punkte-Rückstand ins letzte Viertel ging, kämpfte sich Philly bis auf vier Punkte heran, ehe die Hornets den Sieg dank Topscorer Kemba Walker (27 Punkte, 11 Rebounds) eintüteten.

Die 76ers wurden einmal mehr Opfer ihrer schwachen Wurfquote (36,7 Prozent aus dem Feld). Dabei punkteten fünf Spieler zweistellig. Veteran Elton Brand kam mit 13 Punkten und 11 Rebounds sogar auf ein Double-Double, Jerami Grant und Hollis Thompson teilten sich mit je 17 Punkten die Ehre als Topscorer ihres Teams.

Schließlich setzte sich dann aber doch die Klasse der Hornets durch. Neben Walker glänzte dabei vor allem Nicolas Batum, der 19 Punkte und 7 Assists erzielte. Für das spektakuläre Highlight des Abends sorgte aber Marvin Williams mit einem irrwitzigen Monster-Dunk über Carl Landry.

New York Knicks (30-46) - Brooklyn Nets (21-54) 105:91 (BOXSCORE)

Das Zwillingspaar der NBA feiert Geburtstag. Was kann es da Schöneres geben als ein direktes Duell? Vielleicht hatten die Spielplan-Ansetzer ja daran gedacht, als sie den New-York-Clash auf den 1. April legten, den Ehrentag von Brook Lopez und Bruder Robin Lopez.

Der gemeinsame Geburtstag des Bruderpaars war vielleicht schon die spannendste Geschichte rund um das Duell der beiden Teams aus dem Big Apple, die gegen Ende einer für beide Teams äußerst unglücklichen Saison nicht einmal mehr in Bestbesetzung antraten. Bei den Nets bekam Bojan Bogdanovic eine Verschnaufpause, bei den Knicks fehlte Rookie Kristaps Porzingis aufgrund einer Schulterverletzung.

Weil auch Carmelo Anthony, der auf 13 Punkte und 6 Rebounds kam, seit einigen Spielen bewusst weniger Einsatzzeit erhält, durften die Rollenspieler auf sich aufmerksam machen. Langston Galloway tat das dann außerordentlich gut. Der Point Guard legte 18 Punkte und 7 Assists auf, alleine 16 Zähler erzielte er im Schlussviertel.

Dank Galloways starkem Finish setzten sich die Knicks letztlich souverän durch. Das Brüderduell entschied derweil Brook Lopez mit 16 Punkten und 8 Rebounds für sich, während bei Brooklyn neben Lopez vor allem Thomas Robinson mit 14 Punkten, 13 Rebounds und 5 Steals einen guten Eindruck machte.

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Atlanta Hawks (45-32) - Cleveland Cavaliers (54-22) 108:110 OT (BOXSCORE)

Nach den Leistungen der letzten Spiele hatten sich die Hawks im Heimspiel gegen Cleveland durchaus etwas ausgerechnet. Atlantas Formkurve zeigte zuletzt steil nach oben, während die Cavs nicht unbedingt mit Konstanz geglänzt hatten. Doch im Spiel selbst schien die optimistische Erwartungshaltung gleich einmal einen herben Dämpfer zu erhalten.

Die Cavs stürmten anfangs über ihren Kontrahenten hinweg und führten zur Pause bereits mit 13 Punkten Vorsprung. Das lag auch daran, dass Atlantas Second Unit um einen schwachen Dennis Schröder (7 Punkte, 2/7 FG, 5 Turnover) kaum positive Akzente setzte. In der zweiten Hälfte legten die Hawks dann allerdings ein großartiges Comeback hin und führten in der Schlussminute sogar.

Doch LeBron James, der mit 29 Punkten, 16 Rebounds und 9 Assists nicht nur knapp am Triple-Double vorbeischrammte, sondern auch den nächsten Meilenstein erreichte, indem er Oscar Robertson in der All-Time-Scoringliste überholte und sich auf Rang elf vorschob, sorgte schließlich auch noch dafür, dass es die Cavs in die Overtime schafften. Erst bediente er Tristan Thompson mit einem tollen Lob Pass zum Alley-Oop-Dunk, danach war er per Layup zur Stelle.

Alle Punkte von LeBron James im Video

Auch in der Verlängerung lieferten sich beide Teams einen harten Kampf, wobei Kyrie Irving (20 Punkte, 7 Assists) letztlich etliche Male an die Freiwurflinie geschickt wurde und die Nerven behielt. Al Horford hatte schließlich mit einem Dreier die Chance auf den Gamewinner, vergab aber. So waren dann auch die starken Leistungen von Paul Millsap (29 Punkte, 12 Rebounds) und Jeff Teague (28 Punkte, 9 Assists) wertlos.

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Memphis Grizzlies (41-34) - Toronto Raptors (50-24) 95:99 (BOXSCORE)

Den Grizzlies geht gegen Ende der Saison allmählich die Puste aus. Das Team von Dave Joerger, das bereits seit einigen Wochen auf dem Zahnfleisch geht, kassierte gegen die Raptors die fünfte Niederlage in Folge. Dabei war man gegen die Kanadier ganz nah dran am Sieg.

Zur Halbzeit führte Memphis noch mit acht Punkten Vorsprung, ehe sich die Raptors zurückkämpften und das Spiel drehten. Nach einem Layup von Zach Randolph (16 Punkte, 6/18 FG) 20 Sekunden vor Schluss war Memphis trotzdem wieder auf zwei Punkte an den Raptors dran, doch DeMar DeRozan und Jonas Valanciunas entschieden das Spiel von der Freiwurflinie.

DeRozan und Valanciunas waren aber nicht nur wegen ihrer Nervenstärke am Ende spielentscheidend. Während der Shooting Guard mit 27 Zählern (8/17 FG) bester Punktesammler war, legte der litauische Center nicht nur 11 Punkte und 14 Rebounds, sondern auch einen Karrierebestwert von 7 Blocks auf.

Auch bei den Grizzlies legte mal wieder ein Spieler einen persönlichen Bestwert auf. Xavier Munford, der vor fünf Tagen mit einem 10-Day-Contracht verpflichtet wurde, kam auf einen Karriererekord von 12 Punkten. Insgesamt sieben Grizzlies punkteten zweistellig, es reichte allerdings nicht.

Milwaukee Bucks (32-44) - Orlando Magic (32-44) 113:110 (BOXSCORE)

Der Playoffzug ist für beide Teams seit ein paar Spielen abgefahren. Manche Franchises entscheiden sich in ähnlichen Situationen zum Tanking, doch Milwaukee und Orlando lieferten sich stattdessen einen richtigen Thriller im Kampf um eine bessere Platzierung in der Eastern Conference.

Alleine im letzten Viertel wechselte die Führung gleich sechsmal, insgesamt stand das Spiel siebenmal ausgeglichen. Es war also definitiv ein Duell auf Augenhöhe, das schließlich der starke Jabari Parker entschied, der mit 26 Punkten sowie mit effektiven 12 von 14 verwandelten Feldwürfen glänzte. Mit einem Hookshot zehn Sekunden vor Schluss besiegelte er das Magic-Schicksal.

Evan Fournier (14 Punkte, 6/14 FG) leistete sich im Anschluss ein Offensivfoul und Tyler Ennis (15 Punkte, 5/9 FG) machte an der Freiwurflinie den Deckel drauf. Zuvor hatten beide Teams vor allen Dingen mit Effektivität in der Offensive geglänzt und jeweils weit über 50 Prozent ihrer Feldwürfe verwandelt.

Während bei Orlando Center Nikola Vucevic als Sixth Man mit 22 Punkten (10/13 FG) glänzte, war auch bei Milwaukee ein Europäer neben Matchwinner Parker der auffälligste Mann. Giannis Antetokounmpo schloss das Duell mit 18 Punkten, 11 Rebounds und 11 Assists ab. Das nächste Triple-Double des Greek Freak.

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Utah Jazz (38-38) - Minnesota Timberwolves (25-51) 98:85 (BOXSCORE)

Die formstarken Jazz lassen im Playoffkampf gegen die Mavs und Rockets nicht nach. Dank einer bärenstarken zweiten Hälfte räumte Utah die Timberwolves relativ mühelos weg und weist weiterhin die gleiche Bilanz wie Dallas auf. Zwar musste Coach Quin Synder auf den verletzten Derrick Favors verzichten, dennoch hielt man Minnesotas Rookie Karl-Anthony Towns relativ gut in Schach.

Der zuletzt so starke Frischling legte zwar mit 17 Punkten und 11 Rebounds noch immer ein Double-Double auf, traf dabei aber nur 6 seiner 15 Wurfversuche, während sein Kollege Andrew Wiggins mit 24 Punkten (11/21 FG) Topscorer des Spiels war. Die Jazz setzten mit einer richtig starken Starting Five dagegen, die das Spiel im zweiten Durchgang an sich riss. Letztendlich kamen alle Utah-Starter auf zweistellige Punktzahlen.

Auch in Abwesenheit von Favors dominierten die Jazz die Boards. Alleine Rudy Gobert schnappte sich neben seinen 10 Punkten auch 14 Rebounds, während Rodney Hood (17 Punkte, 7/10 FG) die nächste sehr starke und effektive Leistung zeigte. Gordon Hayward war mit 22 Punkten (8/15 FG) wie so oft Topscorer seines Teams, das Minnesota im Schlussviertel komplett unter Kontrolle hatte.

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Sacramento Kings (30-47) - Miami Heat (45-31) 106:112 (BOXSCORE)

Das Spiel hatte für die Kings schon unter schlechten Vorzeichen begonnen. Weil sich DeMarcus Cousins beim überzeugenden Sieg gegen die Pelicans auf leicht unnötige Art und Weise sein 16. technisches Foul der Saison in den Schlusssekunden abgeholt hatte, musste Sacramento ohne den gesperrten Center antreten.

Gerade am Anfang konnte man den Kings das Fehlen ihres besten Spielers anmerken. Ohne Cousins lief nicht viel zusammen, vor allem defensiv schien Sacramento von der Rolle und so überrollten die Heat ihren Kontrahenten im ersten Viertel, das sie mit 39:24 für sich entschieden.

Angeführt von einem überragenden Gerald Green, der am Ende des Spiels einen persönlichen Saisonrekord von 30 Punkten (11/19 FG) erzielt hatte, bauten die Heat ihren Vorsprung bis zur Pause sogar auf 18 Punkte aus. Dann allerdings rauften sich die Kings zusammen und starteten dank Bankspieler Darren Collison (26 Punkte, 8/13 FG) die Aufholjagd, an der auch Rudy Gay (20 Punkte, 13 Rebounds) und Seth Curry (21 Punkte, 4/6 Dreier) einen großen Anteil hatten.

Als der zuvor so überragende Gerald Green zwei Minuten vor Schluss ein Technical Foul kassierte und Curry mit dem fälligen Freiwurf auf einen Punkt Rückstand verkürzte, schien das Momentum endgültig zu kippen. Doch Miami behielt die Nerven. Crunchtime-Ass Joe Johnson (14 Punkte, 8 Assists) versenkte einen Pullup-Jumper und Luol Deng (17 Punkte, 3/3 Dreier) legte einen Eckendreier nach. So entschieden die Heat das letztlich doch überraschend knappe Spiel.

Golden State Warriors (68-8) - Boston Celtics (44-32) 106:109 (BOXSCORE)

Was für ein wahnsinniges Spiel! Zwei Wochen vor Beginn der Endrunde herrschte schon knisternde Playoff-Atmosphäre in der Oracle Arena. Das lag vor allen Dingen an den Boston Celtics, die dem Champion mit bissiger Defense alles abverlangten und letztendlich die unfassbare Heimserie der Warriors beendeten. Zuvor war Golden State seit atemberaubenden 54 Regular-Season-Spielen zuhause unbesiegt. Gegen Boston setzte es schließlich die erste Heimpleite seit 14 Monaten.

Isaiah Thomas hatte gleich nach dem Spiel, in dem die Führung insgesamt dreizehn Mal wechselte, die Erfolgsformel auf der Zunge. "Wir haben als Team einfach sensationell verteidigt. Jungs wie Avery Bradley und Marcus Smart haben einen tollen Job gegen Curry und Thompson gemacht", meinte der Point Guard nach dem nervenaufreibenden Spiel in Oakland. Golden State agierte zwar sicher aus der Distanz (20/43 Dreier), doch Boston provozierte insgesamt 22 Turnover der Warriors.

Stephen Curry, der am Ende auf 29 Punkte (9/19 FG, 8/14 Dreier) kam, leistete sich alleine in der ersten Halbzeit sieben Turnover. Ein persönlicher Karriere-Höchstwert für eine Hälfte. Am Ende waren es neun Ballverluste. Sein Gegenüber Thomas war dagegen in der ersten Halbzeit gänzlich ohne Punkt geblieben, ehe er nach der Pause aufdrehte und sich mit 22 Punkten (9/20 FG) noch vor Jared Sullinger (20 Punkte, 12 Rebounds) und Evan Turner (21 Punkte) zum Topscorer der Celtics aufschwang.

Das Duell zwischen Thomas und Curry im Video

Thomas war es auch, der mit einem Layup die entscheidenden Punkte zum umjubelten Sieg erzielte. Dabei hätten sich die Celtics beim finalen Einwurf auf Thomas beinahe den fatalen Turnover geleistet. Der Currys Fingerspitzen kamen den Bruchteil einer Sekunde zu spät, so dass Thomas den Spalding freistehend unter dem Korb reindrückte. Anschließend vergab Curry per Dreier schließlich noch die Chance auf die Verlängerung, womit das Schicksal des Champs endgültig besiegelt war. Um den Siegrekord der Bulls zu knacken, müssen nun aus den letzten sechs Spiele mindestens fünf Siege her.

Phoenix Suns (20-56) - Washington Wizards (37-39) 99:106 (BOXSCORE)

So ganz aufgegeben hat man die Hoffnungen auf die Playoffs in der Hauptstadt noch nicht. Um eine realistische Chance auf die Endrunde zu haben, musste aus Sicht der Wizards aber auf jeden Fall die Pflichtaufgabe in Arizona erfüllt werden, zumal die Suns ihre leicht ansteigende Form nach zuletzt vier Niederlagen in Folge schon wieder verloren hatten.

Doch die Suns machten es ihrem Kontrahenten nicht so leicht wie gedacht und hielten beinahe das gesamte Spiel mit. Keines der beiden Teams konnte sich absetzen, die Führung wechselte insgesamt neunmal. Ins Schlussviertel ging Phoenix sogar mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung. Dann allerdings bündelte Washington noch einmal alle Kräfte und zog mit einer Energieleistung im letzten Spielabschnitt davon.

Zuvor hatten die Suns dem Favoriten vor allen Dingen mit ihrer Stärke unter den Brettern zugesetzt. Phoenix schnappte sich insgesamt 17 Offensivrebounds und entschied das Reboundduell klar mit 56:44 für sich. Mit Tyson Chandler (11 Punkte, 15 Rebounds), P.J. Tucker (18 Punkte, 10 Rebounds) und Mirza Teletovic (24 Punkte, 12 Rebounds) verzeichneten gleich drei Spieler ein Double-Double.

Gereicht hat es allerdings nicht. Während die Suns im Schlussviertel nur noch 38,1 Prozent ihrer Feldwürfe trafen, blieben die Wizards am Drücker und setzten sich dank John Wall (22 Punkte, 10 Assists, 8 Rebounds) und Bradley Beal (21 Punkte, 3/8 Dreier) ab.

Der Spielplan im Überblick