Russell Westbrook geht beim letzten Auswärtstrip von Kobe Bryant seiner Lieblingsbeschäftigung nach und legt mal wieder ein Triple Double auf. Die Houston Rockets sind auf Playoff-Kurs, Jeremy Lin triumphiert über die Boston Celtics und LeBron James krönt die Cleveland Cavaliers im Osten. Dennis Schröder hat Probleme. Und: Ein anderer Curry dreht auf.
nbaCleveland Cavaliers (57-24) - Atlanta Hawks (48-33) 109:94 (BOXSCORE)
Es braucht bei den Hawks nicht zwangsläufig heiße Abende von Kyle Korver, damit bei Atlanta die Longballs wie wild durch die Reuse fallen. Gegen die Cleveland Cavaliers war es Kent Bazemore, der seine Qualitäten als Scharfschütze unter Beweis stellte und damit kräftig an den Nerven von König James zehrte. 5 Dreier für 21 Punkte versenkte der Atlanta-Flügel in den ersten 24 Minuten.
Verbunden mit der anfangs starken Defense gaben die Hawks eine gute Kostprobe ab, womit es die Cavs in den Playoffs so zu tun haben werden. Doch die Feuertaufe konnte Cleveland vor dem Heimpublikum bestehen. Vor allem weil man Paul Millsap mit schnellen Double-Teams gut unter Kontrolle hielt und LeBron James (34 Punkte) sowie Kyrie Irving (35 Punkte) ihre Starpower irgendwann in handfeste Zahlen ummünzen konnten.
Nach einem starken ersten Durchgang der Hawks war Cleveland schließlich auf Betriebstemperatur und zog nach dem Pausentee endgültig davon. 15 Punkte betrug der Abstand schließlich zum Ende des dritten Viertels. Auch weil Bazemore extrem abkühlte und nach der Halbzeit nur noch einen weiteren Wurf versenken konnte.
Auch die Kreise von Dennis Schröder konnten effektiv eingedämmt werden, der nur selten den Weg zum Korb suchen konnte und mit 4 Punkten bei 2 von 8 aus dem Feld vergleichsweise blass blieb. Damit setzt der letztjährige NBA-Vize einen wichtigen Statementsieg und sichert Platz eins im Osten, während die Hawks den Heimvorteil in der ersten Runde mit einem abschließenden Sieg über Washington perfekt machen können.
Orlando Magic (35-46) - Milwaukee Bucks (33-48) 107:98 (BOXSCORE)
Das war ein Sieg für die Magic-Fans. Im letzten Heimspiel des Jahres bestätigte Orlando seinen guten Lauf in der Heimat und gewann nun fünf der letzten sechs Spiele im Amway Center. Ersan Ilyasova trug sich mit 22 Punkten ins Scoreboard ein und hatte an diesem Abend in Rookie Mario Hezonja (19 Punkte) einen treffsicheren Co-Star.
Ohne drei Starter machte auch auch Vucevic-Vertreter Dewayne Dedmon mit 17 Zählern und 8 Rebounds auf sich aufmerksam. Der 26-Jährige lieferte sich mit Greg Monroe ein unterhaltsames Duell. Monroe kam selber auf 23 Punkte, hätte aber zusammen mit Giannis Antetokounmpo (11 Punkte, 9 Rebounds) deutlich mehr in der Zone ausrichten müssen.
So führten die Magic im dritten Durchgang bereits mit 20 Punkten und brachten Milwaukee erst mit den altbekannten Nachlässigkeiten wieder ins Spiel. Zwischenzeitlich kamen die Gäste sogar wieder vier Punkte heran, doch es fehlte am beständigen Scoring, um an der Auswärtsniederlage noch etwas zu ändern.
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Boston Celtics (47-34) - Charlotte Hornets (47-34) 100:114 (BOXSCORE)
Es war 'Asian-American-Night' im TD Garden und da schien auf dem Court eigentlich nur ein Mann in Frage zu kommen, der diesem Abend den entsprechend Anstrich hätte verpassen können: Jeremy Lin. Und der Hornets-Guard erfüllte voll und ganz die Erwartungen der Fans.
Seine 25 Punkte (davon 19 im zweiten Durchgang) verhalfen den Hornets zum wichtigen Auswärtserfolg über Boston und Lin wusste, bei wem er sich bedanken musste: "Ich habe die Fans gehört. Ich habe sie bereits vor dem Spiel gesehen. Ich habe sie selbst vor der Arena gehört."
Die starke Leistung von Lin musste auch der Gegner anerkennen: "Er war unglaublich aggressiv da draußen", erklärte Avery Bradley (17 Punkte): "Er hatte richtige gute Aktionen. Er ist ein großartiger Spieler, das hat er heute bewiesen."
Nach dem dominanten zweiten Viertel (39:13 für Charlotte) konnte Boston nur noch wenig ausrichten und hat den vierten Platz in der Eastern Conference damit fast aus den Augen verloren. Hornets-Coach Steve Clifford merkte dagegen an: "Das war eines der besten Spiele in dieser Saison für uns."
nbaBrooklyn Nets (21-60) - Washington Wizards (40-41) 111:120 (BOXSCORE)
Das ist gerade noch mal gut gegangen für die Wizards. Die Gäste starteten mit viel Elan in die Partie und führten bereits mit 20 Punkten. Doch nach Washingtons neun Treffern zum Start, wachten die Nets schließlich auf und stellten sich gegen den Blowout.
Vielmehr verbuchte Shane Larkin seinen Karriererekord mit 20 Punkten, 7 Assists und 6 Rebounds und führte sein Team zurück in die Partie. Brooklyn kam immer näher ran und war spätestens im dritten Viertel wieder dran.
Dann allerdings machten die Wizards wieder Ernst - in Person von Ramon Sessions (21 Punkte, 12 Assists). Der Guard schenkte seinem Team im letzten Abschnitt neuen Schwung. So kamen schließlich sieben Spieler mit einer zweistelligen Punkteausbeute ins Ziel und auch ohne die verletzten John Wall und Bradley Beal sprang der 40. Saisonsieg heraus.
Minnesota Timberwolves (28-53) - Houston Rockets (40-41) 105:129 (BOXSCORE)
Mit der Saison auf Messers Schneide zeigen die Rockets endlich den Einsatz, den man von ihnen bereits die gesamte Saison eingefordert hat. Gegen die Wolves ging das Star-Duo James Harden (34 Punkte) und Dwight Howard (19 Punkte, 8 Rebounds) mit gutem Beispiel voran und schien damit die Kollegen zu inspirieren.
Denn Trevor Ariza tat sich mit 21 Punkten ebenso hervor, wie Clint Capela mit einem Double-Double von der Bank (10 Punkte, 10 Rebounds). "Die heutige Team-Leistung war unheimlich wichtig für uns. Wir wollen in die Playoffs und haben das von Beginn an gezeigt. Wir haben einfach nicht nachgelassen", lobte Harden sein Team.
Auf der Gegenseite waren Shabazz Muhammad (23 Punkte) und Zach LaVine (21 Punkte) die besten Scorer ihrer Mannschaft, die dieses Mal mit einem schwächelnden Karl-Anthony Towns (12 Punkte, 5 Rebounds) auskommen mussten.
Durch die überzeugende Vorstellung gegen die motivierten Wolves sind die Rockets nun guter Dinge, dass es mit den Playoffs etwas wird. Angesprochen auf die Aussichten gegen die Kings erklärte Guard Jason Terry trocken: "Wir sehen uns in Golden State."
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New Orleans Pelicans (30-51) - Chicago Bulls (41-40) 116:121 (BOXSCORE)
Mit seiner Knieverletzung hätte Jimmy Butler das Spiel völlig entspannt von der Bank aus verfolgen können oder zumindest nur begrenzte Zeit auf dem Court verbringen müssen. Doch darauf hatte der Bulls-Guard überhaupt keine Lust.
Vielmehr hatte Jimmy Buckets das Bedürfnis, für sein Team die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Denn 12 seiner 23 Punkte erzielte er in den letzten sechs Minuten: "Ich will nicht, dass nur irgendjemand denkt, ich lasse mein Team im Stich. Es ist mir egal, ob wir in den Playoffs sind oder nicht - ich hasse es grundsätzlich, zu verlieren."
Ohne seine Star-Kollegen Derrick Rose und Pau Gasol war es Nikola Mirotic, der seinem Kameraden mit 20 Punkten zur Hand ging, während das Pelicans-Team durch James Ennis (29 Punkte) über Wasser gehalten wurde.
Doch gegen den motivierten Auftritt der Nummer 21 der Bulls hatte New Orleans schließlich keine Chance: "Dass Jimmy da draußen sein wollte, sagt viel über seinen Charakter aus", lobte Coach Fred Hoiberg: "Er will hier der Anführer sein, hat die Bälle verteilt und das Team getragen."
nbaOklahoma City Thunder (55-26) - Los Angeles Lakers (16-65) 112:79 (BOXSCORE)
Zum letzten Mal stiegt Kobe Bryant in Purple and Gold zu einem Auswärtsspiel aus dem Flieger, zum letzten Mal zollten ihm Fans in einer fremden Arena Respekt. Doch die große Show lieferte schließlich ein anderer Akteur. Zwar erzielte die Black Mamba im ersten Durchgang gegen OKC gleich 13 Punkte, verlor aber im Anschluss sein Wurfglück.
Also sprang ein Gegenspieler ein, von dem Kobe zumindest ein großer Fan ist, um die Menge zu unterhalten: "Ich habe noch nie jemanden gesehen, der in einer Saison so viele Triple-Doubles auflegt", zeigte sich Bryant erstaunt. Die Rede war natürlich von Russell Westbrook, der seiner Lieblingsbeschäftigung nachging und gleich drei Kategorien auf dem Statistikbogen mit einer zweistelligen Ziffer füllte.
Seine 13 Punkte, 14 Assists und 10 Rebounds waren das 18. Triple-Double der Saison, was inzwischen fast eine Garantie auf einen OKC-Sieg ist, denn bei all seinen Triplette-Auftritten sind die Thunder bisher ungeschlagen. So auch gegen die Lakers, die gegen ein konsequentes Oklahoma keine Chance hatten.
"Das war etwas ganz besonderes für mich. Aufgewachsen in Los Angeles, habe ich immer die Lakers verfolgt. Nun Teil eines der letzten Kapitel von Kobe zu sein, ist einfach nur ein Segen", freute sich der Matchwinner, der für sein Kunststück nur eine Halbzeit brauchte. Durch zusätzlich 34 Punkte von Kevin Durant machte OKC schließlich kurzen Prozess, während Bryant immer wieder mit Sprechchören bedacht wurde und einen lautstarken Abschied bekam.
Phoenix Suns (22-59) - Sacramento Kings (33-48) 101:105 (BOXSCORE)
Die Currys sind wirklich eine talentierte Basketball-Familie. Denn abgesehen von Dell Curry und dem bekannten Sohnemann Steph gibt es bei den Kings noch ein weiteres Familienmitglied, das mit dem orangefarbenen Leder umzugehen weiß. Denn Bruder Seth Curry kam gegen Phoenix nicht nur auf 20 Punkte, sondern verteilte auch gleich 15 Assists an seine Kollegen.
Zur Belohnung gab es gleich 39 NBA-Minuten. So lange stand der 25-Jährige noch nie während eines Spiels auf dem Parkett. In der Abwesenheit von DeMarcus Cousins, Darren Collison und Rajon Rondo präsentierte Curry sein ganzes Talent und führte seine Kings zu einem knappen Triumph über die Suns, die in Mirza Teletovic (26 Punkte) ihren besten Scorer hatten.
Phoenix lag zwischenzeitlich mit 17 Punkten zurück, fand aber dank Devin Booker (22 Punkte) noch einmal kurzzeitig in Partie, ehe dem Team die Zeit davonrannte. So holten sich die Kings schließlich einen Feel-Good-Sieg über die Suns, die ebenso wie die Kings (10 Jahre in Folge), schon lange (6 Jahre in Folge) nicht mehr wissen, wie sich Playoff-Basketball anfühlt.