Miami Heat - Charlotte Hornets 115:103 (Serie 2-0) (BOXSCORE)
Das letzte Spiel gegen die Miami Heat war für die Charlotte Hornets eine richtige Abreibung: In der sonst so konzentrierten Defense offenbarten sich erschreckende Lücken, sodass die ordentliche Offensivleistung der Gäste total unterging. Das sollte sich im zweiten Spiel endlich ändern. Jedoch liegt die Betonung dabei auf "sollte".
Denn nachdem das erste Viertel noch für optimistische Mienen auf Seiten von Charlotte sorgte, legten die Gastgeber im Anschluss erst so richtig los. Angeführt von Dwyane Wade (28 Punkte) demonstrierten die Heat ihre neu gefundene Offensiv-Stärke: "Es ist recht einfach. Du willst ein paar Stops setzen und selbst ein paar Runs starten", erklärte der Matchwinner die simple Vorgehensweise seiner Mannschaft.
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Trotz des erneut starken Auftritts seines Teams, sah Wade aber keinen Grund, in überschwänglichen Jubel auszubrechen: "Wir haben getan, was wir tun mussten, aber wir haben sicher kein perfektes Spiel abgeliefert. Wir können zahlreiche Dinge besser machen - wir müssen sie besser machen."
Zumindest viel besser werfen konnte Hassen Whiteside (17 Punkte) nicht. Er stellte mit 8 von 8 aus dem Feld einen neuen Franchise-Rekord auf. Darüber hinaus kam Goran Dragic auf 18 Punkte und auch Josh Richardson fügte dem Boxscore 15 Zähler hinzu. Luol Deng hielt sich dieses Mal etwas zurück und brachte es "nur" auf 16 Punkte. Die starke Heat-Offense (117 Zähler im Schnitt gegen Charlotte) ist für Erik Spoelstra allerdings nicht genug: "Wir fahren jetzt nach Charlotte und da können wir uns nicht alleine auf unsere Offense verlassen."
Auf ihre Heimstärke hoffen die Hornets, die das richtige Gegenmittel für die Heat noch nicht gefunden haben. "Das ist nun mal Playoff-Basketball", mahnte Coach Steve Clifford: "Wir brauchen jetzt einfach ein Heimspiel, da sind wir stark. Alles in allem glaube ich trotzdem, dass wir besser gespielt haben."
Sorgen machte besonders die Wurfleistung von Kemba Walker, der für seine 29 Punkte gleich 29 Versuche brauchte. Deutlich besser trat Al Jefferson auf, der den Hornets offensiv deutlich mehr Präsenz unter dem Korb schenkte und von der Bank 25 Punkte erzielte (12/17 FG). Gerade Jefferson hielt die Partie bis Mitte des zweiten Viertels offen. Dann versenkten die Gastgeber jedoch 10 Würfe in Serie - darunter vier Treffer von Downtown: "Wir haben gut gespielt, bis zu diesem Moment", analysierte Jefferson.
In der Folge konnten die Gäste selbt die zwischenzeitlichen Miami-Durststrecken nicht nutzen, da Marvin Williams (0/10 FG) und Nicolas Batum (3/11 FG) einen furchtbaren Abend erlebten. Zu allem Überfluss knickte der Franzose auch noch um und kam nicht mehr aus der Kabine. Die Hornets zeigten sich nach dem Spiel besorgt, da Batum schon die ganze Saison über mit Knöchelproblemen zu kämpfen hat.
Das Hornets-Team als solches kämpft derzeit mit zwei Elementen, die sonst einen großen Teil ihres Spiels einnehmen: Defense und Dreier (1/16 FG). Gerade das 43-Punkte-Viertel der Heat macht Sorgen, da Charlotte in der Regular Season zuvor nur zwei 40-Punkte-Viertel überhaupt zuließ. Das erste Heimspiel der Serie ist nun schon fast ein Endspiel.