Im Curry-Mode zur Überraschung

Philipp Jakob
08. Mai 201611:27
Damian Lillard (M.) schaltet in den Curry-Modus und führt die Trail Blazers zum Sieggetty
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Wahrlich unglaublich! Damian Lillard erinnert mit seinem Auftritt stark an den MVP und trifft einfach alles. So führt er die Portland Trail Blazers zum 120:108-Sieg (BOXSCORE) gegen die Golden State Warriors. Deren beiden Superstars bekommen keine Unterstützung, während ein weiterer Trail Blazer für Furore sorgt. Portland liegt damit nur noch 1:2 in den Western Conference Semi-Finals zurück.

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Nur wenige Experten und Fans hatten den Trail Blazers vor der Saison die Teilnahme an den Playoffs zugetraut. Noch weniger Experten und Fans hatten mit dem Weiterkommen in die zweite Runde gerechnet. Und erst recht niemand hatte erwartet, dass Portland den amtierenden Champion aus der Bay Area in Verlegenheit bringen könnte.

Doch genau das gelang mit dem beeindruckenden Sieg in Spiel drei. Angeführt von einem überragenden Damian Lillard verkürzten die Blazers in den Western Conference Semi-Finals auf 1:2. Der 25-Jährige erzielte dabei 40 Zähler (dazu 10 Assists) und hämmerte den Warriors im absoluten Curry-Modus 8 Dreier um die Ohren.

Unterstützung bekam Lillard vor allem von Al-Farouq Aminu, der ein fast perfektes Spiel ablieferte und auf 23 Zähler (8/9 FG, 4/5 Dreier) sowie 10 Assists kam. C.J. McCollum steuerte zudem 22 Punkte bei. Auf Seiten der Warriors, die weiterhin auf Stephen Curry verzichteten, wehrten sich allein Draymond Green (Career-High mit 37 Punkte, 9 Rebounds, 8 Assists) und Klay Thompson (35 Punkte) gegen die drohende Niederlage. In Spiel vier in der Nacht von Montag auf Dienstag müssen die Blazers nun die starke Leistung bestätigen.

Die Reaktionen:

Damian Lillard (Blazers): "Wir haben in der Schlussphase sehr viel cleverer gespielt als im Spiel davor und sie herausgefordert. Im letzten Spiel waren wir gut, haben dann aber ein bisschen nachgelassen und sie zogen davon, wie es Championship Teams tun. Heute haben wir das nicht zugelassen."

Terry Stotts (Coach Blazers) über Lillard: "Mir fallen keine Superlative mehr ein. Er ist ein so großartiger Kämpfer. Es bestand kein Zweifel daran, dass er heute ein sehr gutes Spiel abliefern würde."

Steve Kerr (Coach Warriors) über Lillard: "Hm, er hatte 40 Punkte. Dazu 10 Assists ... ja, man könnte sagen er hat wie ein All-Star gespielt."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Steph Curry wurde weiterhin geschont, auch wenn sich der amtierende MVP auf einem guten Weg zurück auf den Court befindet. Dafür sollten es wie in den vergangenen Spielen auch Livingston, Thompson, Barnes, Green und Bogut richten. Auf Seiten der Trail Blazers starteten Lillard, McCollum, Aminu, Harkless und Plumlee.

1. Viertel: Zunächst ließen beide Teams die Sache eher etwas ruhiger angehen. Portland brauchte ein paar Minuten, um in einen Rhythmus zu finden. Währenddessen gaben die Warriors in den Anfangsminuten gleich 5 Mal den Ball aus der Hand. Doch dann starteten Thompson und Lillard ihren Dreierregen. Der Splash Brother führte Golden State mit 18 Zählern zum 28:22.

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2. Viertel: Mit 8 Punkten lagen die Blazers zwischenzeitlich hinten - auf einmal hatte Portland aber einen Vorsprung von 6 Zählern vorzuweisen! Lillard (14 Punkte im zweiten Viertel) und Aminu (11 und einen Monster-Dunk) trieben die Blazers-Aufholjagd voran und erhöhten die Führung sogar - 58:46 für Portland.

3. Viertel: Zwar konnten die Blazers mit dem Start in die zweite Halbzeit zufrieden sein und den Vorsprung auf 15 Zähler ausbauen, doch dann schlug Golden State zu - dachte man zumindest. Zwei Dreier in Folge brachten GSW in Schlagdistanz. Die Antwort der Blazers ließ aber nicht lange auf sich warten. Wieder zog Portland davon, nur die 5 Dreier von Green in diesem Abschnitt hielten die Warriors im Spiel - 93:80 für die Trail Blazers.

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4. Viertel: Ähnlich wie in Spiel zwei hatten die Blazers einen großen Vorsprung zum Beginn des Schlussabschnitts auf der Habenseite. Und auch dieses Mal versuchten die Warriors das Comeback. Ein 9:0-Lauf brachte die Blazers-Fans ins Schwitzen, doch Lillard und Co. blieben cool. Der Point Guard hämmerte im Curry-Style mehrere Dreier durch die Reuse und machte damit den Sieg klar. Die Trail Blazers entschieden Spiel drei mit 120:108 für sich.

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Der Star des Spiels:Damian Lillard. Zugegeben, auch Al-Farouq Aminu hätte mit seinem fast perfekten Abend diese Auszeichnung verdient gehabt. Doch eigentlich war es Lillard, der mit seinem hervorragenden Auftritt die Leistungsexplosion von Aminu ermöglichte. Der Point Guard der Blazers stellte nämlich nicht nur seine eigenen Scoring-Qualitäten unter Beweis (40 Punkte, 14/27 FG, 8/13 Dreier), sondern setzte auch immer wieder seine Mitspieler stark ein (10 Assists).

Der Flop des Spiels:Andre Iguodala. Auch das kann mal vorkommen: Iguodala erwischte einen rabenschwarzen Abend! Der 32-Jährige lieferte keinerlei Unterstützung für Green und Thompson und schloss die Partie nur mit 1 Punkt ab (0/5 FG). Immerhin kam Iggy noch auf 4 Assists und 4 Rebounds, doch das änderte nichts an seiner enttäuschenden Leistung.

Das fiel auf:

  • Angesichts der Wurfquote der Trail Blazers in der ersten Halbzeit war die Führung der Gastgeber doch sehr überraschend. Die Warriors verteidigten insgesamt gesehen ziemlich gut, sodass Portland lange Zeit nur um die 30-Prozent-Marke kreiste. Doch die starken 9 Offensiv-Rebounds der Blazers ermöglichten Lillard und Co. viele Second-Chance-Points, die sie auch zu nutzen wussten. SPOX
  • Ein weiterer Grund für die Blazers-Führung war die Treffsicherheit aus der Distanz. Auch wenn die Feldwurfquote nicht wirklich zum Staunen anregte, von Downtown lief es über die komplette Partie hervorragend. Schon in den ersten 24 Minuten versenkte Portland 8 von 14 Versuchen von der Dreierlinie (57,1 Prozent), insgesamt standen 17 erfolgreiche Dreier bei 30 Versuchen im Boxscore. Da konnte selbst Golden State nicht ganz mithalten. Die lagen bei einer Quote von 48,3 Prozent (14/29 Dreier).
  • Von der hochgelobten Tiefe im Kader der Warriors war an diesem Abend wenig bis gar nichts zu sehen. Gerade offensiv war Golden State extrem abhängig von Draymond Green und Klay Thompson. Ansonsten enttäuschten aber alle Rollenspieler. Neben den beiden Superstars kam nur Leandro Barbosa auf eine zweistellige Punkteausbeute. Da ist man besseres gewohnt.
  • Kein Wunder also, dass Head Coach Steve Kerr mit der Leistung der Warriors nicht wirklich zufrieden war. Schon in der Halbzeitpause kritisierte er die Einstellung seiner Mannschaft - und dass nicht zu Unrecht. Gerade im Kampf um freie Bälle und den sogenannten Hustle Plays zeigte Portland regelmäßig mehr Willen als die Gäste aus der Bay Area.

Der Spielplan im Überblick