NBA

Der Lohn für Dr. Frankenstein?

Welches Team hat eine Chance auf Ben Simmons oder Brandon Ingram am meisten verdient?
© spox

In der Nacht auf Mittwoch findet die jährliche Draft Lottery statt, wobei etliche Teams gleichzeitig hoffen und bangen. SPOX blickt auf die mathematischen Chancen jedes Teams - und analysiert mit einem Augenzwinkern, wer den Platz an der Sonne am meisten verdient hätte.

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Wer sich nicht mehr ganz sicher ist, wie die Lottery abläuft: Hier gibt es eine umfassende Erklärung.

Platz 14: Chicago Bulls

Bilanz: 42-40

Chance auf den 1st Pick: 0,5 Prozent

Chance auf die Top 3: 1,8 Prozent

Karma-Watch: Irgendwie fällt es schwer, ein Team belohnen zu wollen, das in der letzten Saison so krass unter seinen Möglichkeiten agiert hat und nur deshalb überhaupt in dieser Verlosung auftaucht. Klar, es gab einige Verletzungen, aber welches Team hatte diese nicht?

Im Vergleich zu den Thibs-Jahren war man sogar ziemlich gesund unterwegs und musste dennoch mit ansehen, dass Teams wie Charlotte, Detroit oder Indiana an Chicago vorbeizogen. Das Front Office hat in den letzten Jahren auch nicht unbedingt für gutes Karma gesorgt: Dass die Bulls Jimmy Butler zur Lottery schicken werden, um den sich seit längerem Trade-Gerüchte ranken, kommt ja nun auch nicht von ungefähr.

Außerdem hatten die Bulls schon 2008 unfassbares Lottery-Glück, als aus einer 1,7-prozentigen Chance der No.1-Pick namens Derrick Rose wurde.

Platz 13: Phoenix Suns (via Washington)

Bilanz: 23-59

Chance auf den 1st Pick: 0,6 Prozent

Chance auf die Top 3: 2,2 Prozent

Karma-Watch: Siehe unten (die Suns sind doppelt in der Lottery vertreten).

Platz 12: Utah Jazz

Bilanz: 40-42

Chance auf den 1st Pick: 0,7 Prozent

Chance auf die Top 3: 2,5 Prozent

Karma-Watch: Utah hat in den letzten Jahren vieles richtig gemacht und eine schon jetzt ziemlich schlagkräftige Truppe zusammen. Nur auf der Eins klafft noch ein Loch, wobei Exum dieses nach seinem Achillessehnenriss vielleicht ja bald füllen könnte. Ein großes "vielleicht", zugegeben.

Wenn man sich den Kader und den Draft-Jahrgang anschaut, sollten die Jazz sich aber vielleicht eher auf dem Free-Agent-Markt nach einem weiteren Einser umsehen. Der Kader ist zwar relativ jung, scheint aber dennoch bereit, schon bald den nächsten Schritt zu machen. Auf die Entwicklung eines jungen Point Guards zu warten, wäre für Hayward, Gobert, Favors und Hood vielleicht nicht das richtige, so langsam müssen mal Resultate her.

Gut möglich, dass die Jazz ihren Pick ohnehin auf der Suche nach direkter Verstärkung traden. Nicht falsch verstehen: Utah hat keineswegs mieses Karma, aber andere Teams haben einen hohen Pick dringender nötig.

Platz 11: Orlando Magic

Bilanz: 35-47

Chance auf den 1st Pick: 0,8 Prozent

Chance auf die Top 3: 2,9 Prozent

Karma-Watch: Irgendwie schon bizarr: Seitdem Dwight Howard 2012 nach Los Angeles wechselte, sind die Magic im Großen und Ganzen auch nicht besser unterwegs als die Sixers, kriegen dafür allerdings deutlich weniger Häme ab. Im Endeffekt haben sie seither auch nicht mehr gerissen, obwohl sie allein in den letzten drei Jahren viermal in der Lottery auswählen durften.

Die letzte Saison stellte zwar eine gewisse Steigerung dar. Dass Scott Skiles nach nur einer Saison jedoch keine Lust mehr hatte und offenbar verärgert war, weil ihm während der Saison die Veteranen Frye und Harris vor der Nase weggetradet wurden, wirft kein gutes Licht auf das Front Office. Talent ist bereits da, einen echten Plan gibt es aber wohl immer noch nicht.

(Außerdem beraubten uns die Magic 1993 der Möglichkeit, die Kombination aufeinanderfolgender No.1-Picks Shaq und Chris Webber in einem Team zu sehen. Wir mochten Penny Hardaway, dennoch: Bööööses Karma!)

Platz 10: Milwaukee Bucks

Bilanz: 33-49

Chance auf den 1st Pick: 1,8 Prozent

Chance auf die Top 3: 6,5 Prozent

Karma-Watch: Eins muss man sagen: Die Kombination aus Giannis, Jabari, Middleton, Henson und Brandon Ingram wäre schon irgendwie geil. Eine durchschnittliche Spannweite von vier Metern würde uns endlich zeigen, wie die Monstars aus Space Jam im echten Leben aussehen könnten. Und dennoch sollten die Bucks zu ihrem eigenen Schutz keinen zu hohen Pick bekommen.

In der Mitte sind die Bucks einfach besser! Abgesehen von Parker hießen die letzten Milwaukee-Picks innerhalb der ersten 9 Joe Alexander, Yi Jianlian, Andrew Bogut und T.J. Ford. Bogut ist ein toller Spieler, aber in einem Draft mit Chris Paul dann doch auch nicht unbedingt No.1-Pick-Material. Die 10er-Position ist daher vielleicht besser für Milwaukee. Andere Rookies haben auch lange Arme!