So sieht eine großartige Antwort aus. Cleveland startete brandheiß ins Spiel und ließ gegen indisponierte Warriors nie Zweifel am Sieger aufkommen. LeBron James war mit 32 Punkten (14/26 FG), 11 Rebounds und 6 Assists der überragende Mann auf dem Feld, wobei auch Kyrie Irving mit 30 Zählern (12/25 FG) und 8 Assists ein bärenstarkes Spiel machte.
Auch der restliche Supporting Cast konnte ohne den verletzten Kevin Love überzeugen. Tristan Thompson glänzt mit einem Double-Double (14 Punkte, 13 Rebounds), J.R. Smith fand seinen Wurf wieder und erzielte 20 Punkte, wobei er 5 seiner 10 Dreier versenkte.
Bei den Warriors konnten lediglich Harrison Barnes (18 Punkte, 7/11 FG, 8 Rebounds) und Andre Iguodala (11 Punkte, 5/7 FG) überzeugen. Draymond Green blieb mit 6 Punkten (2/8 FG) ebenso blass wie Klay Thompson (10 Punkte). Stephen Curry war mit 19 Zählern zwar Topscorer seines Teams, erlaubte sich aber auch 6 Turnover und war kaum ein Faktor im Spiel.
Die Reaktionen:
LeBron James (Cavaliers): "Wir haben endlich zu unserem Spiel zurückgefunden. Es war ein guter Fluss im Spiel, ein Sieg des Kollektivs."
Stephen Curry (Warriors): "Ich muss hundertmal besser spielen. Ich war nicht verletzt, der Abend lief einfach überhaupt nicht, wie wir das wollten."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Gänsehautatmosphäre in Cleveland, wo die gesamte Arena die Hymne im Chor gemeinsam sang und so für einen besonderen Augenblick sorgte. Auf dem Feld gab es beim Gast wenig Besonderes. Wieder begannen Curry, Thompson, Barnes, Green und Bogut für die Warriors. Bei den Cavs musste Tyronn Lue auf die Love-Verletzung reagieren und brachte Richard Jefferson an der Seite von Irving, Smith, James und Thompson.
1. Viertel: Während Curry und Thompson jeweils mit einem Airball begannen, war Cleveland direkt heiß. Durch einen Jefferson-Dreier setzte es früh das 9:0. Nach sieben Minuten hatten die Warriors doppelt so viele Turnover wie verwandelte Feldwürfe auf dem Konto und waren mit 4:19 zurück. Es wurde noch deutlicher. Irving drehte komplett durch, verwandelte zwei irre Dreier und stand am Ende des Viertels bei 16 Punkten. Curry leistete sich dagegen früh zwei Fouls, Thompson humpelte nach einem Zusammenstoß mit Mozgov in die Kabine, beide waren beim Stand von 33:16 für die Cavs noch ohne Zähler.
2. Viertel: Ohne ihre beiden Superstar-Guards auf dem Feld starteten die Dubs mit einem 7:0-Lauf, den erst Irving per Dreier beendete. Plötzlich stand aber James völlig neben sich und setzte mehrere Layups daneben. So kämpfte sich der Champ bis zur Hälfte des Viertels auf zehn Punkte Rückstand heran. Ein spektakulärer Reverse Dunk von James und ein Eckendreier von Smith stellten beinahe wieder alte Verhältnisse her, ehe Klay Thompson übernahm und die Dubs mit zehn schnellen Punkten zur Pause auf 43:51 heranbrachte.
3. Viertel: Dieses Mal waren es wieder die Cavs, die besser in die Gänge kamen und direkt einen 7:0-Run initiierten. James hatte wieder zurück in die Spur gefunden. Zur Hälfe des Viertels nagelte Smith einen langen Dreier rein, LeBron ließ einen Distanzwurf folgen. So führten die Cavs mit 70:48 und hatten plötzlich richtig Spaß. Ein scheinbar unmöglicher Alley-Oop-Dunk von James nach Irving-Pass ließ die Halle komplett ausrasten. Fast unbemerkt begann aber auch Curry gegen Ende des Viertels heiß zu laufen. Dennoch führte Cleveland letztlich 89:69.
4. Viertel: Die Cavs machten im Schlussviertel konzentriert weiter und zogen den Dubs so den Zahn. Golden State fand keinen Zugriff mehr, offensiv lief kein Spieler mehr heiß. Stattdessen brannte Cleveland noch eine kleine Show ab und begeisterte so die Fans. Die Stars gingen früh vom Feld, am Ende hieß es 120:90.
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Der Star des Spiels: LeBron James. Der King war gefordert und er übernahm. Abgesehen von einem fürchterlichen zweiten Viertel dominierte James das Spiel nach Belieben, zeigte einige unfassbare Dunks, spielte hervorragende Defense und traf vor allen Dingen seine Würfe. Nachdem es mit den Drives vor der Pause nicht mehr geklappt hatte, übernahm er in der zweiten Hälfte aus der Mitteldistanz und kontrollierte so das Spiel. Irving, Smith und Thompson spielten auch stark.
Der Flop des Spiels: Stephen Curry. Ganz kurz, gegen Ende des dritten Viertels, flammte etwas der MVP-Magie auf, als er innerhalb von drei Minuten 10 seiner 19 Punkte machte. Der Rest des Spiels war aber komplett zum Vergessen für Curry. Der Point Guard traf etliche schlechte Entscheidungen und dafür umso weniger Würfe. Sein Zug zum Korb war kaum vorhanden. Seine Statistiken beschönigen dabei sogar eine sehr fade Leistung. Green und Thompson spielten aber auch nicht besser.
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Das fiel auf:
- Die Defense der Cavs wirkte von der ersten Sekunde an wie ausgewechselt. Cleveland wirkte weitaus aggressiver, fand deutlich besser in die Duelle und ließ in der Verteidigung gar keine Abstände aufkommen. Die Dubs hatten viel mehr Probleme ihre Cuts zu laufen, weil sie viel besser an ihnen gehindert wurden. Durch das Fehlen von Love kümmerte sich James zumeist um Green, was dessen Kreise in der Offensive gehörig einschränkte.
- Stattdessen wirkten dieses Mal die Warriors so, als fänden sie einfach keinen Zugriff aufs Spiel. Defensiv machten die Dubs keinen ganz schlechten Job, hatten aber immer wieder kleinere Aussetzer, die zu einfachen Cavs-Punkten führten. Vorne leisteten sie sich aber viel zu viele vermeidbare Fehler oder unnötige Würfe und waren dann in der Transition regelmäßig einen Schritt zu spät. Cleveland machte 34 Punkte aus 18 Warriors-Ballverlusten, Golden State dagegen nur 8 Zähler aus den 14 Turnover der Cavs.
- Nicht etwa einer der Stars, sondern Lineup ohne Curry und Thompson hielt den Champ nach dem fürchterlichen Anfangsviertel im Spiel, wobei gerade die Flügelspieler um den starken Barnes und Iguodala den Cavs weh taten und dafür sorgten, dass Cleveland offensiv im zweiten Viertel abgemeldet war. In der zweiten Halbzeit hatte Cleveland dann aber eine Antwort auf jenes Lineup gefunden. James und Co attackierten weniger, trauten sich mehr Distanzwürfe und trafen diese gut (12/25 Dreier).
- Einer der Hauptgründe dafür, dass die Warriors bis zum Schluss nicht mehr richtig herankamen, war aber die überragende Reboundarbeit von Tristan Thompson. Der Center war der Anker im Zentrum, verteidigte nicht nur stellenweise Namensvetter Klay, sondern wühlte auch vorbildlich unter den Brettern. Als die Cavs im zweiten Viertel fast nichts trafen, kreierte er zahlreiche zweite Chancen. Zur Pause hatte er mehr als doppelt so viele Offensivrebounds gesammelt als alle Warriors zusammen. Denen mangelte es an manchen Stellen aber auch am Einsatz. Insgesamt ging das Reboundduell mit 52:32 an Cleveland.