Die Titelverteidigung ist ganz nah! Die Golden State Warriors haben Spiel 4 der NBA Finals bei den Cleveland Cavaliers mit 108:97 gewonnen und führen in der Serie nun mit 3-1. Dabei stellen der wiedererstarkte Stephen Curry und sein Team einen neuen Finals-Rekord für getroffene Dreier auf.
nbaNach drei keineswegs spannenden Spielen zum Auftakt der Finals begegneten sich beide Teams in Spiel 4 erstmals wirklich auf Augenhöhe und lagen nach 24 Minuten nur 5 Punkte auseinander. Nach der Pause wurden die Warriors, angeführt von ihrem Backcourt-Duo Stephen Curry und Klay Thompson, allerdings immer stärker und übernahmen nach und nach die Kontrolle. Mit 17 Dreiern (bei 36 Versuchen) stellten die Dubs gar einen Dreier-Rekord für Finals-Spiele auf.
Curry (38 Punkte, 11/25 FG) und Thompson (25) waren dabei die Topscorer, sie hatten in Harrison Barnes (14), Andre Iguodala (10) und Draymond Green (9, dazu 12 Rebounds) allerdings auch viel Unterstützung. Die starke Leistung von Kyrie Irving (34 Punkte, 14/28 FG) reichte dagegen nicht aus, zumal LeBron James zwar am Triple-Double kratzte (25 Punkte, 13 Rebounds, 9 Assists), dabei aber auch siebenmal den Ball verlor.
Die Warriors reisen dank dem Sieg nun mit einer 3-1-Führung in die heimische Oracle Arena und haben in Spiel 5 nun die Möglichkeit, ihren Titel zu verteidigen. SPOX zeigt die Partie in der Nacht von Montag auf Dienstag (3 Uhr) im LIVESTREAM FOR FREE.
Die Reaktionen:
Steve Kerr (Coach Warriors): "Steph hat nicht die Kraft, um ein Spiel physisch zu dominieren. Er muss es mit seinen Skills machen. Trotz aller Freude dürfen wir aber nicht denken, dass wir die Serie jetzt gewonnen haben. Spiel 5 wird das schwierigste Spiel bisher."
Tyronn Lue (Coach Cavaliers): "Ich habe meinen Spielern gesagt: Wenn ihr nicht glaubt, dass wir Spiel 5 gewinnen können, betretet gar nicht erst das Flugzeug."
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Vor dem Tip-Off: Rund eine Stunde vor Spielbeginn sickerte durch, dass Love alle Tests bestanden hatte und wieder zur Verfügung stand - Lue ließ ihn aber tatsächlich von der Bank kommen und wieder Irving, Smith, Jefferson, James und Thompson starten. Auch bei den Dubs gab es keine Änderungen: Curry und Thompson im Backcourt, dazu Barnes, Green und Bogut.
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1. Viertel: Nachdem Golden State in Spiel 3 die Anfangsphase komplett verschlafen hatte, ging es diesmal besser los für die Dubs, bei denen Barnes zwei frühe Dreier versenkte. Cleveland hatte seinen Touch allerdings auch nicht verloren, insbesondere Irving startete erneut heiß. So entwickelte sich ein spektakuläres erstes Viertel, an dessen Ende die Gäste mit 29:28 führten.
2. Viertel: Die Warriors legten defensiv einen Zahn zu und zwangen die Cavs zu mehreren schlechten Abschlüssen, allerdings ließen sie weiter zu viele Offensiv-Rebounds zu und konnten daher nicht davonziehen. LeBron sorgte mit einem Fastbreak-Layup und anschließendem Pass für den Love-Dreier kurz für eine 5-Punkte-Führung, aber die Gäste konterten sofort wieder. Nach einem irren Jumper von Tristan Thompson off the dribble ging es dennoch mit 55:50 Cleveland in die Pause.
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3. Viertel: Irving und LeBron starteten richtig gut, aber Curry und Thompson trafen ihrerseits 3 Dreier und zwangen Lue somit zur schnellen Auszeit. Doch die Splash Brothers hatten nun Morgenluft geschnuppert, nutzten die nun häufiger vorkommenden Fehler der Cavs-Defense und drehten das Spiel aus der Distanz. Danach wurde die Angelegenheit immer hitziger - die Referees hielten die Partie an einer sehr langen Leine. Vor dem letzten Viertel führten die Gäste mit 79:77.
4. Viertel: Die Cavs vergaßen zwischenzeitlich, was sie so stark gemacht hatte, und versuchten es wieder viel zu oft mit Isolationen gegen die starke Dubs-Defense, die genau darauf spekuliert hatte. Da Irving nicht alles treffen konnte, zogen die Warriors gut 3 Minuten vor Schluss auf 10 Punkte davon. Die Cavs kämpften, doch diesen Vorsprung ließ sich der Meister nicht mehr nehmen. Curry brachte das Spiel an der Linie nach Hause.
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Der Star des Spiels:Stephen Curry. Endlich eine MVP-Leistung des zweifachen MVPs! Er brauchte zwar etwas Zeit und hatte durchaus auch unglückliche Aktionen. Aber Steph war in den wichtigsten Phasen zur Stelle, schraubte den Cavs 7 Dreier rein und besorgte dann 55 Sekunden vor dem Ende die Entscheidung per Floater. Auch stark: Green und Iguodala in der Defense.
Der Flop des Spiels:Tristan Thompson. Ganz kuriose Partie des Kanadiers: Im ersten Viertel war er womöglich der beste Cavalier, als er 8 Punkte und gleich 5 Offensiv-Rebounds einsammelte. Danach war jedoch fast überhaupt nichts mehr von ihm zu sehen. Thompson verfehlte alle Freiwürfe und hatte in Halbzeit zwei auch keine Antwort, als die Dubs einen Offensiv-Rebound nach dem anderen holten. Ebenfalls schwach: J.R. Smith und Iman Shumpert.
Das fiel auf:
- Kerr überraschte gewissermaßen mit der Entscheidung, bei seiner gewöhnlichen Starting Five zu bleiben, nachdem von Vielen die Hereinnahme Iguodalas erwartet wurde. Da ihm aber das Spieltempo in der Anfangsphase nicht wirklich gefiel, dauerte es dann bloß gut vier Minuten, bis Iggy tatsächlich für Bogut reinkam und das sonst für "schwere Zeiten" reservierte "Death Lineup" komplettierte.
- A propos überraschend: LeBron nahm in den ersten sieben Minuten überhaupt keinen Wurf und trotzdem funktionierte die Cavs-Offense gut - dank dem erneut gut aufgelegten Irving, dem unermüdlichen Thompson, aber auch dank James selbst, der als Facilitator in Erscheinung trat. Zeitweise übertrieb er es jedoch mit der "Pass First"-Attitüde. Zumal er teilweise wirklich unsaubere Pässe spielte.
- Obwohl beide Teams vorwiegend klein spielen ließen, war die erste Halbzeit von der Pace her keineswegs rasant. Neben den Offensiv-Rebounds lag das vor allem daran, dass sich beide Teams kaum Turnover leisteten (Curry und James ausgenommen) - und so gab es in Halbzeit eins bloß 6 Fastbreak-Punkte (alle von den Cavs).
- Das änderte sich nach der Pause. Zum einen, weil Thompson und Curry langsam zurück zu ihrem Selbstvertrauen und damit schnellen Dreiern fanden, zum anderen aber auch deshalb, weil Cleveland defensiv einfach weniger diszipliniert agierte als noch in der Anfangsphase. Gepaart mit der dann wieder viel zu einseitigen Offense war das Gift für die Cavs - kein Team kommt mit Chaos besser zurecht als die Warriors.