NBA

So geht #Neuland, Jeff

Dennis Schröder und Jeff Teague stehen beide bei den Hawks unter Vertrag
© getty

In Atlanta duellieren sich Dennis Schröder und Jeff Teague nicht nur um die Point Guard Position, sondern auch im Internet. Dirk Nowitzki hat viel Liebe, aber wenig Geld für Mark Cuban übrig, Blake Griffin würde etwas mehr Weltoffenheit nicht schaden und Andrew Bogut sollte sich bessere Ausreden einfallen lassen. Der Rückblick auf die Woche in der NBA.

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Neuländer der Woche

Das Internet vergisst nicht. Niemals. Ist etwas online - und sei es auch nur wenige Sekunden - wird es früher oder später sehr viele Menschen erreichen. So geschehen bekanntlich bei Filmaufnahmen von D'Angelo Russell mit Hauptdarsteller Swaggy P. - so geschehen aber auch bei einem dubiosen Post von Jeff Teague.

Bei Instagram veröffentlichte der Point Guard der Atlanta Hawks ein Foto von sich bei der Physiotherapie und schrieb dazu: "Sie werden es euch nicht sagen, aber ich habe das ganze Jahr über mit einem Riss in meiner Patellasehne gespielt und konnte kaum springen oder abstoppen. Aber das ist in Ordnung, man hat sich darum gekümmert."

Wir schließen einfach mal aus, dass Teague so blöd war, die Aussage aus Versehen zu posten und wenig später zu bereuen. Was wollte er der Welt damit sagen? Vielleicht das gleiche, was so ziemlich jeder NBA-Spieler (oder angehende NBA-Spieler, nicht wahr, Jahlil?) seit längerer Zeit versucht, mitzuteilen? Das wäre dann: "Ich möchte nicht nach Philly."

Rücken wir das Ganze mal in den Zusammenhang: Vor wenigen Tagen kamen erneut Gerüchte auf, ein Deal zwischen Atlanta und den Philadelphia 76ers stünde bevor. Jeff Teague und Nerlens Noel sollen darin die Haupt-Trade-Objekte sein. Dazu befindet sich der 28-Jährige kommende Saison in seinem letzten Vertragsjahr, das natürlich für seine Zukunft äußerst relevant ist.

Man könnte also denken, Teague wollte mit seinem Statement potenzielle Trade-Partner abschrecken. Das Problem an der ganzen Sache: Das Sender-Empfänger-Modell ist nun einmal nur einseitig, daher hat Teague keine Ahnung, was sein Posting auslösen wird.

Schmälert das wirklich das Interesse anderer Teams? Oder wollte er das gar nicht erreichen? Sind die Hawks vielleicht angefressen, weil sich Teague hinter ihrem Rücken an die Öffentlichkeit gewandt hat? Oder ist das Tischtuch zwischen beiden Seiten ohnehin zerschnitten und Teague versucht, einen Trade zu forcieren? Auch das könnte nach dem Post schwieriger werden. Man wird das Gefühl nicht los: So richtig durchdacht war diese Aktion nicht. Und das #Neuland verstanden scheint Jeff Teague auch nicht zu haben.

Ein Glück, dass sich Dennis Schröder - Teagues legitimer Nachfolger als Starting Point Guard der Hawks - damit bestens auskennt. Ein Beispiel gefällig? Teague verwendete in seinem Post lediglich zwei Hashtags: #illbebackdunking und #theywontsaythatpart. Schwach. Echt schwach. Schröder weiß, dass zu einem guten Posting mindestens fünf Hashtags gehören. #SchrodersSwagTeam, #DS17, #FG, #FlexGanG und #TheGoldenPatch begleiten ihn auf Schritt und Tritt, wahlweise kommen auch noch #ATL, #THEDS17LOUNGE und/oder #FamOverEverything dazu. So geht Neuland, Jeff.

Teamkollege der Woche

Große Ehre für Vince Carter: Nachdem er im vergangenen Jahr die Wahl zum besten Teammate der Liga aus Zweiter abgeschlossen hatte, durfte er dieses Jahr den Twyman-Stokes-Award entgegennehmen.

Für einen Spieler wie Carter, der im Spätherbst seiner Karriere nicht mehr im Mittelpunkt steht und anderen Akteuren um sich herum dabei hilft, besser zu werden, ist das eine Auszeichnung, die wirklich Gewicht hat.

Und noch etwas ist besonders an dieser Ehrung: 2016 durften die Spieler zum ersten Mal für ihre Teammitglieder stimmen. Ja, wirklich: In den vorherigen Jahren war es den Spielern nämlich verboten, für ihre eigenen Kollegen zu stimmen. Also für die, die sie am besten kennen. Und für die, die sie als Teamkollegen wirklich beurteilen können.

Wirklich toll, dass sich die NBA immer wieder verstaubten Regelungen annimmt und sich Stück für Stück weiterentwickelt. Wahnsinn. Jetzt aber nur nicht übermütig werden und auf einmal solche Dinge ändern wie beispielsweise den Abstand der Kameraleute unter den Körben auf ein sicheres Maß vergrößern. Immer schön ruhig mit den jungen Pferden.

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