Ursprünglich hatte Gregg Popovich mal vor, zeitgleich mit Tim Duncan seine Karriere zu beenden. Im Rahmen vom Training mit Team USA erklärte der Spurs-Coach nun, warum daraus wohl nichts wird. Zudem blickte er voraus in eine Ära ohne Duncan.
"Ich habe ein großes Loch im Bauch", sagte Popovich über seinen Lieblingsschüler Duncan, der in der vergangenen Woche seine 19-jährige Karriere beendet hatte. "Ich denke über die Kultur und seinen Humor nach. Ich war fast 20 Jahre lang daran gewöhnt und jetzt ist es vorbei. Ich muss das in irgendeiner Form wiederfinden oder ersetzen. Ich muss etwas tun. Aber das Leben geht für alle von uns weiter."
Für Popovich geht es derzeit in Las Vegas weiter, wo er das Select Team trainiert, das gegen die Olympia-Mannschaft von Team USA trainieren soll. Nach den Spielen in Rio wird Popovich dann ja selbst den Trainerposten vom scheidenden Mike Krzyzewski übernehmen.
Tim Duncan tritt ab: I did it my way
Eigentlich hatte der 67-Jährige ja mal angekündigt, dass er zeitgleich mit Duncan aufhören würde, doch stattdessen geht es für ihn vorerst auf unbestimmte Zeit weiter. Popovich erklärte daher am Dienstag, was "schief gelaufen" sei.
"Hineingezogen" von Free Agents
"Wisst ihr, was passiert ist? Ich wurde einfach nur hineingezogen", witzelte Pop. "Ich musste immer wieder Versprechungen machen. Manu [Ginobili] wollte vor seiner letzten Vertragsverlängerung wissen, ob ich denn die ganze Zeit dafür bleiben würde. Tony [Parker] auch, später Kawhi [Leonard]. Dann haben wir LaMarcus [Aldridge] rekrutiert und er hat gefragt: 'Bist du denn auch die ganze Zeit über hier?' So läuft das die ganze Zeit.
"Also denke ich, dass ich das nie beenden kann. Ich kann niemals aufhören. Irgendwann muss aber mal die Zeit kommen, dass wir mit einem Free Agent sprechen und ich die Frage einfach so beantworten kann: 'Nö, ich bin nächste Woche weg hier.'"
"Todesangst" vor Team USA
Allzu bald wird dies jedoch nicht passieren. Und auch bei Team USA wartet auf Pop eine Herausforderung, die ihm nach eigenen Angaben gewissermaßen "Todesangst einjagt", weil er als Nachfolger von Coach K "sehr große Fußstapfen" zu füllen hat. "Dieses Programm war unter ihm ein Jahrzehnt lang großartig, nachdem es zuvor ein Debakel war", erklärte Pop.
"Ich würde lügen, wenn ich sagte, dadurch entstünde kein Druck für mich. Ich werde alles dafür tun, es richtig zu machen, und dafür jede nötige Information aus Coach K und allen anderen, die hier waren, herausquetschen", so Pop. "Ich bin froh, dass Jerry [Colangelo] noch dabei bleibt, und bestimmt steht auch Coach K weiter zur Verfügung. Es ist sehr wichtig für mich, solche Leute an meiner Seite zu haben."