Nach seinem kontroversen Wechsel zu den Golden State Warriors hat sich Kevin Durant erstmals richtig ausführlich geäußert. In einer Pressekonferenz im Rahmen des ersten Trainings von Team USA sprach KD über den Prozess seines Wechsels, Russell Westbrook und die Kritik von ehemaligen Spielern wie Charles Barkley oder Reggie Miller.
Kevin Durant über...
...die Zeit nach seiner Entscheidung: "Ich habe mein Bett kaum verlassen, weil ich dachte: 'Mann, draußen versucht vielleicht jemand, mich zu überfahren oder mich zu beleidigen.' Ich bin einfach zuhause geblieben, weil ich alles verarbeiten wollte. Ich wollte nur im Kreis meiner Familie sein und ihre Unterstützung spüren. Ich wusste ja nicht, wie es aufgenommen werden würde, nachdem ich so lange an einem Ort gewesen bin. Aber irgendwann habe ich mir einfach gesagt: 'Das Leben muss weitergehen und ich kann mich nicht ewig verstecken.' Danach konnte ich mich dem Ganzen stellen."
...die Kritik von Charles Barkley und Reggie Miller: "Das sind so zwei Typen, wisst ihr? Sie haben eine Stimme in unserem Spiel, und deswegen wird alles, was sie sagen, wie mit einem Megaphon verbreitet. Wenn Charles es sagt, muss es ja stimmen. Wenn Reggie es sagt, muss es ja stimmen. Ich habe einfach das Gefühl, dass zu viel aus der ganzen Sache gemacht wird. Aber im Großen und Ganzen spüre ich den Support. Ich habe eine Familie, die mich auch dann unterstützen würde, wenn ich jetzt Tennis spielen oder meine Karriere beenden würde. Wenn ich daran denke, geht es mir gut."
...seine Beziehung mit Russell Westbrook: "Natürlich kommen da jetzt alle möglichen Geschichten auf, nachdem ich weg bin. Ich kann das nicht kontrollieren, aber ich habe einfach nur eine Entscheidung getroffen, wo ich hingehen wollte. So simpel ist das. Wir können da alle über Gründe und Faktoren spekulieren, aber es war einfach. Ich wollte einfach in Golden State Basketball spielen, das hatte nichts mit ihm zu tun."
...über Westbrooks Free Agency im nächsten Sommer: "Wir haben noch nicht wirklich miteinander gesprochen. Aber ich denke, das werden wir irgendwann tun. Seine Free Agency war auch vor meiner Entscheidung noch nie ein Thema zwischen uns. Ich wünsche ihm nur das Beste."
...die Enttäuschung der OKC-Fans: "Nachdem ich dort acht Jahre gespielt und gesehen habe, wie die Stadt hinter unserem Team zusammenstand, kann ich verstehen, warum sie sauer sind. Es hat auch mich verletzt. Auch ich war einige Tage wirklich angeschlagen, weil ich wusste, dass ich viele Leute in Oklahoma City verletzt habe. Natürlich werden sie dann enttäuscht reagieren, ich verstehe das. Ich kann nicht wirklich etwas sagen, das an dieser Situation etwas ändern würde. Ich will einfach nur ich selbst sein und wie gesagt, das Leben geht weiter."
...seine Zeit in OKC: "Die Zeit wird zeigen, wie man sich an diese Teams erinnert. Wir hatten einige großartige Jahre. Wir hatten einige großartige Spieler, zwei großartige Coaches, eine großartige Arena und großartige Fans. Darum wird sich auch an den Thunder nichts ändern. Nicht ich allein habe das alles aufgebaut, sondern die ganze Gemeinde, das ganze Team und die ganze Organisation. Wir hatten großartige Chancen. Aber es ist sehr schwer, in dieser Liga Meisterschaften zu gewinnen."
...sein Treffen mit Tom Brady während dem Meeting mit Boston: "Ich war kurz davor zu sagen: 'Alles klar, los geht's. Ich bin bereit', nachdem ich ihn dort gesehen habe. Es war großartig, in der Präsenz von jemandem zu sein, der sein Handwerk so unglaublich gut beherrscht und der seine Sportart und seine Stadt so gut repräsentiert. Ich wusste aber gleichzeitig auch, dass ich mich davon nicht abbringen lassen durfte. Aber er war großartig und es war schön, ihn zu sehen."
...Angst vor der Kritik an seiner Entscheidung: "Ich habe darüber nachgedacht, auf einmal als Bösewicht dazustehen, aber ich halte es für falsch, seine Entscheidung von den Meinungen anderer abhängig zu machen. Ich kann keine wichtige Entscheidung für mein Leben treffen und dabei nur darauf achten, was andere davon halten. Ich habe mir daher einfach gesagt, dass ich mich selbst an die erste Stelle setzen musste. Das war die Entscheidung, die ich treffen wollte. Wer wird sich noch einen Scheiß darum scheren, wenn ich 49 Jahre alt bin?"