Auch die Summer League in Las Vegas nimmt ihren Betrieb auf. No.5-Pick Kris Dunn spielt alles in Grund und Boden, sein Gegner Emmanuel Mudiay mimt aber den Spielverderber. Brandon Ingrams Debüt läuft nicht ganz so spektakulär, er muss sich aber auch hinter D'Angelo Russell anstellen. Jakob Pöltl spielt solide. Bei den Bucks überzeugt Thon Maker. Zuvor feierten die Magic White den Titel in Orlando.
Summer League Orlando
Miami Heat (3-2) - Oklahoma City Thunder (4-1) 72:86 (BOXSCORE)
Punkte: Victor Rudd (22) - Semaj Chrinston (22)
Rebounds: Victor Rudd (12) - Josh Huestis (7)
Assists: Victor Rudd (4) - Cameron Payne (4)
22 Punkte, 10/14 FG. Semaj Chrinston war on fire. Nach der ersten Hälfte lag OKC mit einem Zähler in Front, doch im dritten Viertel konnten sich die Thunder absetzen und gaben das Spiel nicht mehr aus der Hand. Damit sicherte sich das Team Platz 3 der Summer League.
Ebenfalls einen guten Eindruck hinterließ Sophomore Cameron Payne, der auf 15 Punkte, 6 Rebounds und 4 Assists kam. MItch McGary war mit 11 Punkten der dritte Thunder-Akteur in Double Figures.
Bei den Heat bekamen Justise Winslow und Josh Richardson eine Pause, in ihrer Abwesenheit dominierte Victor Rudd das Geschehen (22 Punkte, 12 Rebounds, 4 Assists). Es reichte dennoch nicht zum Sieg.
Detroit Pistons (4-1) - Orlando Magic White (5-0) (BOXSCORE)
Punkte: Henry Ellenson (22) - Kevin Murphy (19)
Rebounds: Henry Ellenson (11) - Arinze Onaku (12)
Assists: Stanley Johnson (5) - Justin Dentmon (9)
Fünf Spiele, fünf Siege. Die Orlando White haben auch das letzte Match der Summer League gewonnen und sich knapp gegen die Detroit Pistons durchgesetzt. Aber das Ding war richtig eng. Mit 3,7 Sekunden auf der Uhr traf Justin Dentmon per Dreier zum Sieg. Kurios: Sein Korb war der einzige der zwei-minütigen Verlängerung.
Neben Dentmon (16 Punkte, 9 Assists) und Kevin Murphy (19 Punkte) überzeugte auf der Gegenseite erneut Henry Ellenson. Der 18. Pick des Drafts legte 22 Punkte und 11 Rebounds auf.
Charlotte Hornets (2-3) - Dallas Mavericks (2-3) 92:97 (BOXSCORE)
Punkte: Ramon Galloway (25) - Casey Prather (23)
Rebounds: Joseph Uchebo (8) - Jaleel Cousins (7)
Assists: Ramon Galloway (4) - Vander Blue (6)
Eine zweite Halbzeit mit 58 Punkten reichte den Mavs um sich im Spiel um Platz fünf durchzusetzen und die Hornets zu schlagen. Zur Pause hatte Charlotte noch mit 15 Punkten geführt.
Das Comeback gelang vor allem dank Casey Prather, der nicht nur 23 Punkte (8/16 FG) erzielte, sondern auch 6 Steals sammelte. Unterstützung bekam er von Vander Blue (17 Punkte, 6 Assists). Bei den Hornets überzueugte Ramon Galloway, der in 26 Minuten 25 Zähler (9/13 FG) verbuchte.
Die Mavs ziehen nun weiter nach Las Vegas, wo sie am Samstag auf die Miami Heat treffen.
Indiana Pacers (2-3) - Orlando Magic Blue (1-4) 85:79 (BOXSCORE)
Punkte: Glenn Robinson III (14) - Nick Johnson (20)
Rebounds: Jamari Traylor (7) - Gavin Ware (5)
Assists: Nate Wolters (5) - Nick Johnson (8)
Platz 7 geht an die Pacers, die ein furioses Comeback von Orlando im vierten Viertel gerad so verhindern konnten. Indy hatte im dritten Abschnitt bereits mit 20 Punkten in Front gelegen, bevor die Magic angeführt von Nick Johnson wieder heranstürmten. Es sollte dennoch nicht ganz reichen.
Neben Johnson konnte sich Okaro White (11 Punkte, 7 Rebounds) auszeichnen, bei den Pacers war Shayne Whittington in seinen 15 Minuten Spielzeit (12 Zähler, 7 Rebounds) auffällig.
New York Knicks (2-3) - Los Angeles Clippers (0-5) 106:77 (BOXSCORE)
Punkte: Ron Baker (20) - Branden Dawson (18)
Rebounds: Louis Labeyrie (12) - Brice Johnson (7)
Assists: Chasson Randle (6) - Brice Johnson (4)
Brice Johnson hatte am Vortag eine gute Partie gezeigt, doch gegen die Knicks wollte es so gar nicht klappen mit dem Wurf. Ein Treffer bei 13 Versuchen stand am Ende für ihn zu Buche. Immerhin hängte er sich rein und glänzte mit Einsatz, Rebounds und Vorlagen.
Das änderte jedoch nichts daran, dass die Clips von den Knicks vorgeführt wurden und überhaupt keine Sonne sahen. 106 Punkte sind für die Summer League mal eine Hausnummer. Alle Starter punkteten zweistellig und das Team traf knapp 48 Prozent aus dem Feld. Louis Labeyrie legte mit 14 Punkten und 12 Rebounds ein Double Double auf.
Summer League in Las Vegas
Cleveland Cavaliers (0-1) - Milwakuee Bucks (1-0) 75:81 (BOXSCORE)
Punkte: Jordan McRae (23) - Terran Petteway (16)
Rebounds: Deandre Liggins (7) - Thon Maker (13)
Assists: Kay Felder (5) - Julyan Stone (4)
Zum Auftakt der Summer League in Vegas gab es für Fans des erfolgreichen Dreiers nicht viel zu bestaunen. Beide Teams waren von draußen absolut kalt - und drückten doch immer wieder ab. 28-mal hielt jedes Team von jenseits der Dreierlinie drauf, wobei die Bucks mit 8 Treffern noch minimal besser dabei waren als die Cavs (6).
Dass die Partie dann am Ende genau mit diesen 6 Zählern Differenz entschieden wurde, ist da fast schon sinnbildlich. Mindestens genauso entscheidend war allerdings die Rebound-Überlegenheit Milwaukees: Sie gewannen das Duell an den Brettern mit 50:30. Großen Anteil daran hatte der viel diskutierte No.10-Pick Thon Maker, der mit 13 Rebounds sowie 15 Punkten sein Potential und vor allem seine Athletik aufblitzen ließ.
Thon Maker im Porträt: The Mysterious One
Auf der anderen Seite empfahl sich Jordan McRae für einen Kaderplatz in Cleveland und kam auf 23 Punkte, 4 Rebounds und 4 Assists.
Memphis Grizzlies (1-0) - D-League Selection (0-1) 99:79 (BOXSCORE)
Punkte: Andrew Harrison (23) - Verdell Jones (12)
Rebounds: Jonathan Holmes (9) - Joel Wright (6)
Assists: Andrew Harrison (4) - Brandon Fields (4)
Die D-League-Auswahl hatte in diesem Duell absolut nichts zu melden und führte nur ein einziges mal (4:3). Danach zogen die Grizzlies von dannen und führten schon nach dem ersten Viertel zweistellig. Vor der Pause legten sie sogar noch nach und nahmen einen 22-Punkte-Vorsprung mit in die Kabine - im Prinzip war der zweite Durchgang dann nur noch eine riesige Gargabe Time.
In der zog das Team aus Memphis dann sogar auf über 30 Punkte davon, ehe sich die Jungs auf der anderen Seite noch einmal steigern konnten und ein ordentliches letztes Viertel spielten, das sie sogar gewannen. Bester Mann auf dem Feld war Andrew Harrison, der mit 23 Punkten, 4 Rebounds und 4 Assists seine Vielseitigkeit zeigte. Allerdings leistete er sich auch 5 Ballverluste. Auf der anderen Seite stach kein Spieler aus der Masse heraus.
Houston Rockets (0-1) - Atlanta Hawks (1-0) 78:83 (BOXSCORE)
Punkte: Sam Dekker (18) - Kevin Pangos (16)
Rebounds: Michael Beasley (9) - Brandon Ashley, Edy Tavares (8)
Assists: Gary Payton II (5) - Lamar Patterson (6)
Mit Michael Beasley und K.J. McDaniels waren zwei gestandene NBA-Akteure mit im Kader der Rockets, was aber nur bedingt weiterhalf. Denn die Texaner hatten durch die Bank enorme Probleme im Abschluss und trafen nur 35 Prozent aus dem Feld. Das sah auf der anderen Seite bei den Hawks (44,3 Prozent FG, 43,5 Prozent 3FG) schon ganz anders aus.
Einzig das erste Viertel lief anders. Die Rockets kamen gut aus den Startlöchern und zogen auf 22:12 davon, doch noch vor der Halbzeit konnten die Hawks den Rückstand verkürzen - und bogen die Partie im dritten Viertel dann komplett um. Sie holten sich den Durchgang mit 26:12 und brachten den daraus resultierenden Vorsprung halbwegs souverän über die Zeit.
Dabei verteilten sie die Last auf verschiedenen Schultern: Bryce Cotton (14), DeAndre Bembry (14) und Kevin Pangos (16) übernahmen einen großen Teil des Scorings. Auf der anderen Seite fiel Beasley (7 Punkte, 9 Rebounds) nicht wirklich auf, dafür machte Sam Dekker mit 18 Punkten (6/9 FG) ein ordentliches Spiel.
Denver Nuggets (1-0) - Minnesota Timberwolves (0-1) 88:82 (BOXSCORE)
Punkte: Emmanuel Mudiay (23) - Kris Dunn (27)
Rebounds: Emmanuel Mudiay (8) - Tyus Jones (10)
Assists: Emmanuel Mudiay (6) - Tyus Jones (4)
Das Ergebnis dieser Partie war eigentlich nebensächlich - denn vor allem die Anhänger und Coaches der Wolves hatten nur ein Auge auf ihren No.5-Pick Kris Dunn! Und was sie dabei gesehen haben, dürfte ihr Herz höher schlagen haben lassen. Mit seinem explosiven Drive und einer guten Wurfauswahl feierte der Guard ein Debüt wie aus dem Märchenbuch - hatte allerdings einen gestandenen Gegenspieler.
Dieser hieß Emmanuel Mudiay und hatte etwas dagegen, dass Dunn seinen Auftritt mit einem Sieg krönte. So entwickelte sich ein hochwertiger Schlagabtausch, in welchem Mudiay mit 23 Punkten, 8 Rebounds und 6 Assists die Oberhand behielt. Aber: Mit 27 Punkten (10/18 FG) und 5 Rebounds musste sich Dunn keinesfalls grämen.
Einziger Wehmutstropfen waren auf beiden Seiten die Quoten von der Freiwurflinie und von der Dreierlinie. So trafen die Nuggets nur 5 ihrer 23 Versuche von Downtown (Mudiay: 1/6), die Wolves gar nur 4 von 20.
Toronto Raptors (1-0) - Sacramento Kings (0-1) 88:47 (BOXSCORE)
Punkte: Norman Powell (13) - Willy Cauley-Stein, Malachi Richardson, Skal Labissiere (7)
Rebounds: Jakob Pöltl (9) - Skal Labissiere (8)
Assists: Delon Wright (6) - Willy Cauley-Stein (3)
Ein einseitigeres Basketball-Spiel als dieses hat es selbst in der Summer League selten gegeben. Die Kings waren in allen Belangen hoffnungslos unterlegen und ließen sich phasenweise vorführen - ohne, dass die Kanadier über sich hinaus wachsen mussten. Vor allem die Viertel zwei und drei waren ein Offenbarungseid, in dem die Kings zusammengerechnet (!) nur 13 Punkte erzielten.
So konnten sich die Zuschauer sehr schnell darauf einstellen, dass die Raptors dieses Spiel als Sieger beenden würden. Dabei setzten sie auf selbstlosen Team-Basketball, ließen den Ball gut laufen und spielten insgesamt 21 Assists. Vier Spieler scorten dabei zweistellig, darunter Norman Powell (13) und E.J. Singler.
Nicht so auffällig war dagegen das Debüt vom österreichischen No.9-Pick Jakob Pöltl - dafür aber effizient. Er traf alle seine 3 Feldwürfe für 6 Punkte und war mit 9 Boards der beste Rebounder des Spiels. Dass bei den Kings 7 Punkte von verschiedenen Akteuren reichten, um sich die teaminterne Topscorer-Krone zu sichern, sagt derweil alles.
New Orleans Pelicans (0-1) - Los Angeles Lakers (1-0) 65:85 (BOXSCORE)
Punkte: Buddy Hield (13) - D'Angelo Russell (20)
Rebounds: Buddy Hield (6) - D'Angelo Russell (11)
Assists: Buddy Hield, Larry Drew II (2) - D'Angelo Russell (6)
Beim Auftritt der Lakers, der sogar im nationalen TV übertragen wurde, richteten sich aller Augen auf No.2-Pick Brandon Ingram mit der Frage, wie er mit D'Angelo Russell harmonieren würde. Die Antwort: Für einen ersten Auftritt war das durchaus beachtlich - mehr aber auch nicht.
Es muss aber auch gesagt werden, dass Russell den Spalding fast immer selbst in den Händen hielt und sich Ingram oft abseits davon aufhielt, ohne irgendwas zu erzwingen. Seine Aktionen hatte er natürlich trotzdem: Er legte 12 Punkte bei einer ordentlichen Wurfquote von 5 aus 9 auf. Darüber konnte Russell natürlich nur lachen, der die Partie mit 20 Zählern, 11 Rebounds und 6 Assists in allen Bereichen dominierte.
Auf der anderen Seite stand No.6-Pick Buddy Hield im Fokus. Dieser wurde mit 13 Punkten zwar Topscorer seines Teams, hatte aber enorme Probleme im Abschluss (5/20 FG).