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Was? Hier gibt's kein WLAN?

LeBron James hat ungeahnt geizige Eigenschaften
© getty

Kevin Durant spielt den Paten nach und empfängt seine Bittsteller. Danny Ainge fährt zwar schwere Geschütze (Sneaker) auf, hat aber irgendwas falsch verstanden. Jordan Clarkson unterschreibt für einen Hungerlohn, Swaggy P macht sich und seinem Ruf mal wieder alle Ehre und LeBron ist überraschend geizig.

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Sneaker der Woche

In Mario Puzos Meisterwerk "Der Pate" empfängt das Mafia-Oberhaupt Don Corleone in seinem Hinterzimmer regelmäßig "Freunde der Familie", um sich diverse Deals, Angebote und Bitten um Gefallen anzuhören. Der Ort des Geschehens war in den 40er Jahren New York - wo sich nun, rund 70 Jahre später, ein ähnliches Szenario abspielte.

Don Corleone schlüpfte aber in diesem Fall in die Haut von Super-Free-Agent Kevin Durant, der sich in den Hamptons niederließ und in seinem "Büro" ein paar ausgewählten Franchises eine Audienz gewährte. Ausgerüstet mit PowerPoint-Präsentationen, Football-Spielern und sonstigen Argumenten gingen also die General Manager der Association dort ein und aus. Mit dabei: Danny Ainge und die Boston Celtics.

Und gewieft, wie er nun einmal ist, griff Ainge ganz tief in die Trick-Kiste: Er organisierte sich aus gegebenem Anlass die brandneuen "Nike KD 8 Elite"-Sneaker und polierte sie auf Hochglanz. Wirklich beeindruckt schien KD von diesem Geniestreich aber nicht zu sein, er entschied sich bekanntlich anders. Vielleicht lag es daran, dass ihm die Ehre an den Füßen von Ainge gar nicht aufgefallen ist? Vielleicht hätte dieser seine Hose in die Socken stecken sollen, um besser auf sein Schuhwerk aufmerksam zu machen?

Fest steht: Damit hätte er auch zum Rest der Gruppe gepasst! Quarterback Tom Brady kam mit weit aufgeknöpftem Hemd und weißer Hose, Marcus Smart stilsicher im Hoody und blondem Iro und dann war da natürlich noch Kelly Olynyk, der seine Superhelden-Mähne ohne Erfolg unter seiner Cap versteckte. Hätten sie vorher mal hingehört: Durant wollte eine Basketball-Entscheidung treffen - wäre es ihm um verrückte Outfits (Hallo, Russel) und kreative Frisuren gegangen (Hi, Stevie), hätte er längst in OKC verlängert.

Voreilige Unterschrift der Woche

Deals, Deals, Deals! Money, Money, Money! Dank des ansteigenden Salary Caps nehmen die Verträge der Free Agents Verhältnisse an, die vermutlich selbst Sandro Wagner so nicht gut heißen würde - auch wenn NBA-Stars, ähnlich wie Fußball-Spieler, natürlich ihre komplette Freizeit opfern (schnüff) und nach der kurzen Karriere auch noch was zum Leben brauchen.

Das haben auch die Front Offices erkannt und offenbar ein großes Herz für Rollenspieler entwickelt - irgendwie muss man das verfügbare Gehalt ja loswerden. 64 Millionen für Timofey Mozgov? Check. 50 Millionen für Tyler Johnson? Easy. 75 Millionen für Allen Crabbe? Klar, sie haben's ja.

An einem Free Agent ist der Trend mit den hohen Gehältern aber vorbei gegangen. Mit erst 24 Jahren und einer ordentlichen Saison im Rücken stand Jordan Clarkson vor dem ersten "richtigen" Deal seiner Karriere. Und, besonders vorteilhaft: Die Lakers wollten ihn behalten und haben bekanntlich Geld wie Heu (siehe oben). Aber: Clarkson zeigte sich von seiner bescheidenen Seite und unterschrieb für nur 12,5 Millionen pro Jahr! Wie lächerlich. Dabei war der Deal von Mozgov schon zuvor durchgesickert, da könnte man doch Ansprüche stellen?

Nun ist es zu spät und es ist noch nicht überliefert, ob Clarkson nebenbei Pizza oder Taxi fährt, um irgendwie über die Runden zu kommen. Ein Geizhals ist aus ihm aber nicht geworden: Zur Feier des Tages lud er seine Buddies D'Angelo Russell, Julius Randle und Brandon Ingram zum Essen ein - Gerüchten zufolge aber nur bei Burger King. Mehr war einfach nicht drin.

Knallkörper der Woche

Wer in dieser illustren Runde fehlte, war Nick Young aka Swaggy P. Dieser passt zugegebenermaßen gar nicht in diesen Artikel, da er ja gar kein Free Agent ist - wenn man sich auf seinen Vertrag bei den Lakers beschränkt. Aber das Leben besteht bekanntlich ja nicht nur aus Basketball, schon gar nicht bei Young. Dessen berüchtigte Beziehung zu Rapperin Iggy Azalea ist schon vor gut 3 Wochen endgültig in die Brüche gegangen, was den Laker also gewissermaßen doch zum Free Agent macht.

Ob er das als einen Grund zum Feiern sieht, sei mal dahingestellt. Was aber definitiv einer ist: Seine Ex-Verlobte Keonna Green erwartet das zweite Kind von ihm. Den Name "Nick Young Jr." trägt aber leider schon der Erstgeborene - deshalb bleibt wohl nur noch "Swaggy P Jr." als Option.

An seiner Rolle als Vorbild muss der Senior aber noch arbeiten: Am 4. Juli - bekanntlich Independence Day und höchster Feiertag in den USA - zündete er ein kleines Feuerwerk an und hielt es anschließend für eine gute Idee, dieses in die Hand zu nehmen. Was ihn aber überraschte war, dass das Feuerwerk die Frechheit besaß, zu explodieren - zum Glück ist nichts passiert. Dinge, die Nick Young ebenfalls überraschen: D'Angelo Russell besitzt eine Kamera. Und: Die Lakers würden ihn gerne loswerden.

Geizhals der Woche

Weiter geht's mit dem lieben Geld. Von diesem besitzt der Auserwählte LeBron James sicherlich nicht ganz so wenig, da braucht es keine SCHUFA-Auskunft. Aber ist das ein Grund für ihn, verschwenderisch damit umzugehen? Nein, im Gegenteil! Den Beweis lieferte Dwyane Wade. Dieser hängt mit dem King bekanntlich gerne mal auf Booten ab, um gemeinsame Urlaube zu verbringen. Da bleibt es nicht aus, dass D-Wade auch ein paar Insider-Infos am Start hat, von denen er eine jüngst in der Show "Live! With Kelly" preisgab.

Demnach sei LeBron eine der geizigsten Personen, die er kenne. Als Beispiel nannte der Neu-Bulle die Tatsache, dass James mit seinem Handy kein mobiles Netz nutzen würde, sondern sich stattdessen mühselig von WLAN-Netz zu WLAN-Netz hangele. Sein Partyboot war zum Glück mit Internet ausgestattet, weshalb LeBron uns einige Eindrücke von dort vermitteln konnte.

Aber wehe dem, die Gruppe wollte das Boot verlassen. Dann nämlich war Warten angesagt - auf den König, der noch ein paar Dinge erledigen musste. "Kein Scherz", erläuterte Wade. "Er sagt Dinge wie: 'Ich muss noch eben den Text hier senden, bevor ich das Boot verlasse. Da draußen gibt's ja kein WLAN.'" Wades bessere Hälfte Gabrielle Union ergänzte: "Wenn es kein WLAN gibt, ist LeBron offline."

Man mag sich kaum ausmalen, auf was LeBron sonst noch alles verzichtet. Heizt er im Winter? Wechselt er seine Unterhosen? Man weiß es nicht. Fest steht: Es wird Zeit, dass der Mann einen Max-Deal bekommt! Das sind ja sonst keine Zustände.

Feierbiester der Woche

Was haben Tarik Black und Jeremy Lin gemeinsam? Nicht viel - außer dass sie beide einen neuen Vertrag unterschrieben haben. Black bekommt in den nächsten 2 Jahren 13 Millionen von den Lakers, für Lin läuft es mit 35 Millionen für 3 Jahre bei den Nets sogar noch besser. Das muss natürlich gefeiert werden, was beide auch taten. Das "wie" hätte aber unterschiedlicher kaum sein können.

Black nutzte seine Kontakte in Hollywood gnadenlos aus und besuchte eine Privat-Party von Taylor Swift, die er wiederum über seine Liebste Kennedy Rayé kennt. Die Sängerin fuhr natürlich schwere Geschütze auf und installierte eine party-eigene Wasser-Rutsche - die auch Black mit Vollspeed und Body-Painting herunter rauschte. Die "restliche" Gästeliste der Party liest sich übrigens recht prominent: So waren unter anderem auch Blake Lively und Mr. Deadpool Ryan Reynolds am Start.

Und Jeremy Lin? Der feierte in kleinerem Kreise. Genauer gesagt: Mit sich selbst und seinem Handy. Mit diesem filmte er nicht nur Ausschnitte seines Vertrags, sondern auch eine Tüte Chips, die er zur Feier des Tages erworben hatte. Es waren allerdings nicht irgendwelche Chips, sondern "Flamin Hot Cheetos" - der Mann hat Mut. Trotzdem: Nur eine Tüte Chips zur Zelebrierung des neuen Vertrags? LeBron wäre stolz!

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