Frage der Woche
Die Qualität von Journalistenfragen lässt ja gerade im Sport gerne mal zu wünschen übrig. Ganz anders verhielt es sich diese Woche bei einem PR-Event von Steven Adams. Dort wurde dem Neuseeländer eine Frage gestellt, die sich seit den Playoffs jeder NBA-Fan gefragt haben muss: "How are your nuts?"
Endlich! Keiner hatte sich bisher getraut - doch jetzt nahm ein mutiger Medienkämpfer all seine Cojones zusammen und stellte dem 2,13-Riesen mit dem furchteinflößenden Pferdeschwanz die Frage aller Fragen.
Jemand, der die Playoffs nicht verfolgt hat, könnte vielleicht vermuten, es handele sich um Nüsse. Also um jene Schließfrüchte, bei denen alle drei Schichten der Fruchtwand verholzen. Schließlich könnte Adams mit seinem Kiefer ohne Probleme Kokosnüsse knacken. Aber weit gefehlt! Nein, Leute, es geht wirklich um seine Eier.
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Das Ergebnis: Im Gegensatz zu Olli Kahns berühmtem Ausspruch, sind die Eier im Falle von Steven Adams definitiv vorhanden: "Sie sind immer noch da", so der leicht irritierte, aber auch belustigte Hüne.
Und mit einem Grinsen fügte Adams noch hinzu: "Ich finde es grandios, dass die Leute immer noch an meine Eier denken." Wir auch, Steve-O, wir auch. Schon seit seinem Techtelmechtel mit Draymond Green ist für mich klar: Der Kiwi mit dem schönsten Schnauzer der Liga gehört definitiv in mein Dodgeball-Team. Jetzt hat er sich auch einen Platz in meiner Starting Six gesichert, Hulk muss dafür auf die Bank.
Teamplayer der Woche
Es ist schon beeindruckend, wie viele schwierige Würfe Kobe Bryant im Laufe seiner Karriere verwandelt hat. Über das Double Team aus der Ecke, von hinter dem Brett, von der Mittellinie - die Liste ist endlos.
Nicht selten - komischerweise vor allem bei Double Teams - gab es dabei mindestens einen besser postierten, offenen Mitspieler. Aber gut: Wenn die eine Option ein Dreier von Kobe gegen ein Triple Team und die andere ein Layup von Smush Parker war - ich hätte wohl auch auf die Mamba gesetzt.
Wie dem auch sei: In einem Interview sagte Kobe (der sich übrigens den Höhlenmenschen angeschlossen und einen Rentner-Bart hat wachsen lassen) jetzt, die neuen Lakers um D'Angelo Russell und Brandon Ingram hätten eine goldene Zukunft vor sich, allerdings müssten sie darauf achten, nicht zu viel Iso-Ball zu spielen. Das lassen wir jetzt einfach mal wirken.
Workout der Woche
Wie diese Woche bekannt wurde, haben die Lakers ein Auge auf Yi Jianlian geworfen. Der chinesische Big Man zeigte starke Vorstellungen bei Olympia, doch der Chairman wird leider nie in die NBA zurückkehren können. Nie, nie, niemals. Es geht einfach nicht.
Der Grund? Das Video, das ihm seinen Spitznamen bescherte. Leider unverständlicherweise von den Videoplattformen dieser Welt verschwunden (ich vermute eine Verschwörung der chinesischen Regierung), existiert doch tatsächlich ein Clip, der Yi dabei zeigt, wie er mit Post-Moves einen Stuhl dominiert. Aber das muss man ihm lassen: Der Stuhl sah gegen Jianlian wirklich alt aus.
Gezeigt wurde das Video 2007 in der Draft-Berichterstattung von ESPN. Den Bucks war der Clip wohl nicht Warnung genug. Sie zogen Yi dennoch mit dem sechsten Pick. Aber hey, Milwaukee hatte schließlich auch Dirk Nowitzki am Drafttag 1998 an die Dallas Mavericks abgegeben.
Sie stellten dann - genau wie Yi - fest, dass die anderen Teams in der NBA Menschen statt Stühle aufstellten. Dagegen war für Jianlian aber leider kein Kraut gewachsen. Er hatte sich schließlich jahrelang auf andere Gegner vorbereitet.
Ruhestifter der Woche
Da hatte sich der gute Carmelo Anthony mal ein Eigentor geschossen. Er behauptete nämlich, dass er auch ohne Ring "eine großartige Karriere" habe. Drei Mal Olympisches Gold sei schließlich auch ziemlich cool.
In die gleiche Kerbe schlug DeAndre Jordan, als er die kühne These aufstellte, dass eine Goldmedaille mehr wert sei als einer dieser komischen Ringe samt des seltsamen Pokals namens Larry O'Brien Trophy. Charles Barkley muss in diesem Moment applaudierend aus seinem Stuhl im TNT-Studio gesprungen sein und Melo sowie DeAndre6000 dafür imaginär auf die Schulter geklopft haben.
Wie wir aber wissen (nur anscheinend Carmelo nicht), ist das Internet nicht so verständnisvoll wie der stets besonnene Chuck, sondern hart und nicht immer fair. Der Star der New York Knicks wurde mal so richtig gerupft. Und Melo reagierte. Wie er später auf Instagram zugab, stand er kurz davor richtig "auszurasten" (Halt mich zurück, halt mich zurück!).
Edel-Buddy und Bananen-Boot-Kollege LeBron James erbarmte sich. Ist eben ein Pfundskerl, dieser King James. Also gab er Meloden weisen Ratschlag, dass er doch mal "chillen" sollte. Chillt sich wohl ganz gut mit drei Ringen am Finger und einem Vertrag über 100 Millionen Dollar in der Tasche. Wobei: Wenn alles seinen gewohnten Gang geht, liegen bei Anthony ab nächster Woche gleich vier Goldmedaillen in der Vitrine, während BronBron läppische Zwei vorweisen kann.