Whistleblower Jackson bringt auf den Punkt, was wir schon lange wissen: Bei den Spurs brennt der Baum! Bei Olympia dagegen schlägt sich Andrew Bogut mit den nächsten Tücken des Alltags herum, während Coach K einfach nicht akzeptieren will, dass er jetzt auf einem dicken Schiff lebt. Thank God it's Friday!
Bogut der Woche
Man muss ihn ja jetzt schon lieb haben, den Mavs-Neuzugang aus Down Under. Als großes, gut gelauntes Unikum macht Andrew Bogut Olympia unsicher und per Twitter kann die Welt verfolgen, was der Center in Rio so treibt. Nachdem er den Betten-Skandal im olympischen Dorf eigenhändig beseitigte (wir berichteten!), wurde dem Australier das Leben seitens des IOC gleich erneut schwer gemacht.
Nach dem Sieg der Australier gegen Frankreich wurde Bogut zur Dopingprobe bestellt. Sein persönlicher Wachhund tauchte bereits direkt nach Spielende auf, während der Aussie gerade noch Interviews gab. Bogut nahm's locker und sprach den Dopingprobenbeauftragten (was ein Wort) gleich an: "Was geht, Mann? Du schaust mir also gleich beim Pinkeln zu? Das bist du?"
Ob russische Atleten dieser Tage auch dermaßen locker auf Dopingkontrollen reagieren, konnten wir trotz intensiver Recherche nicht herausfinden. Dafür wissen wir dank Andrew Bogut nun aber auch, wie viele Lagen das Toilettenpapier in Rio hat.
Naja, zumindest so ungefähr...
Whistleblower der Woche
Mon Dieu! Da muss sich Tony Parker schon mit aller Mühe durch das olympische Turnier kämpfen und von Andrew Boguts Australiern herspielen lassen, da setzt es gleich auch noch einen gemeinen Seitenangriff aus den Staaten. Als "Doppelagent" wird der Franzose von Stephen Jackson bezeichnet. In der Schauspielwelt seiner Ex-Frau Eva Longoria ist das ja durchaus ein Kompliment, doch in der Basketballwelt ist das alles weniger nett.
So meinte Jackson in einem Interview bei ESPN, dass Parker selbstsüchtig sei und das Playoff-Aus der Spurs anno 2012 verschuldet hat, weil er in Spiel 6 gegen die Thunder plötzlich einen auf Held machen wollte und aufgehört hätte, Team-Basketball zu spielen, obwohl Jackson und Leonard viel besser gespielt hätten. Coach Popovich hat Jacksons Meinung nach dem Spiel angeblich bestätigt.
Seien wir mal ehrlich: Das alles klingt doch höchst plausibel und es ist ein weiteres Kapitel in der Skandal-Saga der Spurs. Diese Story passt einfach zu den Texanern, diesem Haufen von zerstrittenen Egomanen und ihrem zwielichtigen Anführer an der Spitze. Und dann dem eigenen Superstar nach dem Spiel in den Rücken fallen? Das hört sich auch nach einem typischen Move von Gregg Popovich an, diesem mediengeilen Bock!
Wenn man dann auch noch auf die Zahlen von besagtem Spiel sechs schaut, wird alles noch klarer. Gerade einmal 29 Punkte und magere 12 Assists hat TP da aufgelegt, von den letzten fünf Würfen des Spiels tatsächlich auch noch einen einzigen selbst genommen! Indiskutabel. Vielleicht sollten die Spurs mal versuchen, Jackson diese Saison zurückzuholen und sich von Parker zu trennen. Wie passend, dass Captain Jack gerade jetzt ein Comeback anpeilt.
Menü der Woche
Hakeem Olajuwon hat ja nicht gerade wenig erreicht in seiner Karriere. The Dream hat von Jordan bis Kobe alles weggeblockt, was sich ihm in den Weg gestellt hat, den Dream Shake beim Patentamt angemeldet und die Rockets ganz ohne Monsterbart zum zweifachen NBA-Champ gemacht. Sein wohl größter Erfolg kam aber erst jetzt ans Licht.
Am Anfang seiner illustren Karriere hat der Center wohl bei einem Werbespot für die Fast-Food-Kette mit dem großen M mehr als 100 Chicken McNuggets verdrückt. Für die Fernsehwerbung sollte er einen Dunk darstellen, indem er das kleine Hähnchen-Nugget mit seiner Hand gewaltsam in den Mund stopft. Hakeem musste das ganze aber über hundert Mal wiederholen, bis der richtige Spot gefunden war. Schon da gibt es schönere Vorstellungen.
Man könnte jetzt denken, er hätte das Ding nach jedem Spot ausgespuckt und wiederverwendet, doch Hakeem aß jedes Nugget auf. Bereits nach wenigen Aufnahmen waren die Produzenten ein wenig besorgt um die Gesundheit ihres Models und fragten Olajuwon, ob der nicht lieber einen nicht-essbaren Ersatz hätte. The Dream verneinte mit den Worten: "Nein danke. Ich mag die Dinger, lass uns weiter machen." Ein wahrer Held.
Im Sinne der Moral müssen wir an dieser Stelle aber allen Kinder und Menschen, die ein wenig auf ihre Gesundheit achten, klar sagen: Nicht nachmachen, auch wenn McDonalds demnächst mit dem Olajuwon-Menü (100 Chicken McNuggets und ein Dream Shake) wirbt!
Fotocrasher der Woche
Bislang hat das Team USA dem olympischen Dorf ja ein wenig die kalte Schulter gezeigt. Auf ihrem dicken Kreuzfahrtschiff wirkten die Helden ein wenig unnahbar. Bis jetzt. Denn, wenn der erfolgreichste Olympionik seit Leonidas von Rhodos (164 bis 152. v. Chr.) ins Wasser steigt, werden auch die US-Boys zu Groupies.
Während Michael Phelps am Dienstag zwei weitere Goldmedaillen einkassierte, saßen die großen Jungs mit glühenden Augen auf der Tribüne, wedelten sogar mit kleinen USA-Fähnchen, die in den großen Pranken ganz süß aussahen und stimmten ganz wie Homer Simpson "USA"-Sprechchöre an. Bei so viel nackter Haut im Schwimmbecken war selbstverständlich auch Draymond Green per Snapchat zugegen.
Und als Phelps in der Umkleide seinen Sieg feierte, durften die Basketballer sogar zu ihrem Idol in die Kabine. Während Kevin Durant dabei daran dachte, dass er ja noch immer ein Medienprofi ist und adrett mit Phelps posierte, legte Klay Thompson einen klassischen Cameo hin und crashte das Foto im Hintergrund.
Was soll uns dieser Blick jetzt sagen? Vielleicht dachte sich Klay auch nur: "Mein Gott, warum hat dieser Typ so komische, runde Flecken am Körper?"
Kapitän der Woche
Bleiben wir an dieser Stelle doch mal bei der Geschichte mit dem Schiff vor der Küste von Rio. Ja, tatsächlich: Dort leben die US-Basketball während der Spiele. Coach Krzyzewski will das jedenfalls noch immer nicht so ganz wahr haben.
"Wir leben nicht auf einem Schiff, wir sind nur dort untergebracht. Ich lebe noch immer in North Carolina und habe da einen Swimming Pool, in dem ich hin und wieder liege. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal auf einem Schiff leben müsste. Ich bin seit 1992 dabei und wir hatten verschiedene Unterkünfte, die immer gut waren, aber jetzt bin ich auf einem Schiff", stellte Coach K fest.
So richtig damit abgefunden zu haben, scheint sich der Head Coach damit aber nicht. Während Jimmy Butler, der auf der Pressekonferenz neben ihm saß, alles Menschenmögliche tat, um nicht laut loszulachen, redete sich normalerweise so seriöse Krzyzewski in Rage.
"Das ist ja auch gar nicht unser Schiff und wir sind auch nicht die einzigen Leute da. Wir treffen da auch andere Leute, die uns 'Guten Morgen' und 'Hallo' sagen. Wir haben sogar Freunde gefunden", versucht er sich zu rechtfertigen. Anscheinend bahnt sich nach dem Motto "Was sich liebt, das neckt sich" sogar eine wahre Love-Storie um DeMarcus Cousins an.
Schließlich meinte Captain K: "Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Bootsfreunde finde. Wenn ich so darüber nachdenke, sollte ich mir vielleicht doch ein Boot zulegen. Aber ich hätte dann doch lieber einen größeren Pool. Aber na ja, wir wollen hier ja auch nur Basketball spielen." Jimmy Butler lag zu diesem Zeitpunkt schon fast unter dem Tisch.
Wenn du willst, können wir übrigens gerne tauschen, Mike! Hier hätte wohl keiner ein Problem mit dem kleinen Bötchen.
Verfolge die kommende NBA-Saison live auf DAZN!
Weicheier der Woche
Während unser sowieso schon riesiger Respekt für Hakeem Olajuwon noch einmal um einige Nuggets gewachsen ist, sind wir von Larry Bird und Reggie Miller ein wenig enttäuscht. Nicht etwa wegen des extrem launigen Radiogesprächs, das die beiden miteinander geführt haben, sondern wegen des Gesprächsinhalts. Beziehungsweise dem nicht vorhanden Gesprächsinhalt.
Zunächst wurde über eine Umfrage diskutiert. Im Internet konnten die Fans entscheiden, welcher der beiden Spieler in seiner Prime einen Dreier-Contest im direkten Duell gewonnen hätte. Mit 52 Prozent entschied Bird die Umfrage für sich. Und Miller? Der gab sogar zu, dass er auch für Bird gestimmt hätte, während Larry Legend sich artig bedankte.
Da sitzen also zwei der größten Trash-Talker aller Zeiten und nehmen dieses knappe Umfrage-Ergebnis so diplomatisch hin? Traurig! Und es kam noch schlimmer: Miller sprach die Celtics-Legende auf seinen legendären Dreier-Shootout an und fragte, ob er damals wirklich zur Konkurrenz gegangen wäre und gesagt hätte: "Wer wird denn Zweiter hinter mir?"
Bird gab zwar zu, den Satz gesagt zu haben, meinte dann aber, dass er sich schlecht gefühlt hätte und ja auch nur Glück gehabt hätte, nicht schon in der ersten Runde rausgeflogen zu sein. Wir hatten uns schon gefreut auf eine direkte Herausforderung zum Duell, auf ein Legenden-Shootout mit Beleidigungen. Aber die Herren sind weich geworden. Pah! Darauf erstmal ein Chicken McNugget.