Wenn Rentner die Courts der NBA unsicher machen, eine Spielerfrau auf die schiefe Bahn gerät, Selbstmörder die Stimmung killen und die neuen Superhelden Schnurrbärte tragen, dann ist klar: Thank God It's Friday!
Rentner der Woche:
Jeder kennt sie, jeder hasst sie: Pensionäre, die nicht mit ihrem Ruhestand klarkommen. Bei jedem dieser seltsamen Exemplare gibt es ein anderes Problem. Angefangen bei Herrn Lohse, der mit dem Einkaufen überfordert ist, über Methusalix, der auf sein Recht auf Schläge pocht, bis hin zu prominenten Basketballern, die plötzlich Baseball spielen.
In der NBA gibt es nun schon wieder einen solchen Fall. Einen? Eigentlich eher drei. Nachdem John Stockton daran gescheitert war, seinen Sohn in der besten Liga der Welt unterzubringen, fühlt er sich anscheinend berufen, selbst wieder die Sneaker zu schnüren. Im stolzen Alter von 54 Jahren fand er sich im Training Camp der Milwaukee Bucks ein, um Jason Kidd unter die Arme zu greifen. Das war zumindest der Vorwand.
Extrem unsauber recherchierten Insider-Quellen zufolge forderte Stockton, der All Time Leader bei Steals und Assists, J-Kidd, den Zweitplatzierten in diesen beiden Kategorien, zu einem Eins-gegen-Eins-Duell heraus. Der Einsatz von Stockton: seine Ehre. Der Einsatz von Kidd: sein Championship Ring. Es ist nicht überliefert, ob Kidd die Herausforderung von Mr. Pick-and-Roll angenommen hat.
Ein ähnlicher Fall ereignete sich unlängst in San Antonio, allerdings liegt die Karriere von Tim Duncan noch nicht so lange zurück wie Stocktons. Dennoch war es ärgerlich für die Spurs. Da wollten sie nach 19 Jahren das erste Mal ein Training Camp ohne den arbeitsamen Big Man durchziehen und so richtig auf die Kacke hauen - und dann steht dieser große Fundamentalist einfach wieder vor der Tür. Nix mit Party, alle an die Arbeit.
Ein sichtlich genervter Gregg Popovich sagte: "Die meisten Menschen haben einen Vertrag, damit sie zur Arbeit erscheinen. Bei Tim ist das anders. Er gibt sogar zu, dass er keinen Vertrag hat. Wir haben es mit ihm wirklich nicht leicht und versuchen, ihn wieder hinzubekommen. Es war immer schon schwer, mit ihm umzugehen, aber seit er in den Ruhestand gegangen ist, ist es noch schlimmer geworden."
Aus Mitleid gab Pop dem alten Timmy ein Stück Carrot Cake, taufte ihn "Coach von wonach auch immer er sich fühlt" und versprach ihm, dass er in den legendären Werbespots der Spurs weiterhin mitspielen dürfe. Aber ob das reicht, um den besten Power Forward aller Zeiten vom Court fern zu halten?
Noch ein wenig schlimmer hat es anscheinend die Psyche von Kevin Garnett erwischt. Gleich wenige Tage nach der Bekanntgabe seines Ruhestands fand sich der ehemalige MVP wieder in der Trainingshalle ein, allerdings unterlief ihm dabei ein folgenschweres Missgeschick.
KG hatte sich wohl ein Big Wrong Ticket gekauft und landete statt der Arena der Minnesota Timberwolves in der um etwa 20 Grad wärmeren Facility der Los Angeles Clippers. Zu allem Überfluss behinderte er dann auch noch Blake Griffin in dessen Wurfeinheit.
Garnett scheint offensichtlich geistig verwirrt zu sein. Der 40-Jährige Mann ist 2,11 groß, verdeckt seine Glatze mit einem Handtuch und schreit ununterbrochen: "Everything is possible!" Sachdienliche Hinweise bitte an Donald Trump.
Kassierer der Woche:
Kennt noch jemand Anthony Carter? Guard, Glatze, Stromberg-Bart? Nein? Egal. Der Kollege zockte die meiste Zeit seiner Karriere (1999-2012) als Backup-PG bei den Miami Heat und den Denver Nuggets. Um genau zu sein, hätte Carter gern noch länger am South Beach gespielt.
Zum Antritt seines neuen Jobs bei Miamis D-League-Team Sioux Falls Skyforce berichtete der inzwischen 41-Jährige diese Woche, dass der berühmt gewordene Fauxpas seines Agenten Bill Duffy immer noch ein Segen für ihn ist.
Die Geschichte ist zu gut, um sie euch vorzuenthalten. Carter entschied sich nach der Saison 2002/2003, seine Spieleroption im Wert von 4,1 Mio. Dollar zu ziehen, und teilte das Duffy auch mit. Dummerweise vergaß der Agent, die Franchise darüber zu informieren. Carter unterschrieb daraufhin mangels Alternativen für eine Saison und rund 750.000 Dollar in San Antonio.
Zum Glück für Carter war Duffy ein aufrechter Kerl und nahm den Fehler auf seine Kappe. Seit nunmehr 13 Jahren zahlt der Agent Geld an Carter, um ihn für die durch die Lappen gegangenen Gehälter zu entschädigen.
"Letztlich war es ein Segen", so Carter: "Ich werde immer noch bezahlt, bis heute und noch bis 2020." Aktuell unter anderem bei Duffy unter Vertrag - und scheinbar Adrenalin-Junkies - sind übrigens Mike Conley, Klay Thompson und Rajon Rondo.
Stargast der Woche:
Kein Spieler der Philadelphia 76ers wusste Bescheid. Es sollte ein ganz normales Team Dinner werden, doch dann kam ER zur Tür herein. Will Smith, the one and only Fresh Prince of Bel Air. Der Plan: Motivationsaufbau für die zuletzt so arg gebeutelten Sixers.
Wie passend, dass der gute Will in seiner Paraderolle aus Philadelphia wegziehen musste, weil es dort in den Straßen zu gefährlich war. Ja, genau, Jahlil Okafor, wegen solcher Typen wie dir, die sich gern mal daneben benehmen. Und wohin ging es? Nach L.A. Und schon wieder schade, Jahlil: Der zweite Pick des Drafts und es wäre auch für dich zu den Lakers gegangen.
Wie dem auch sei. Smith, der 2011 einen kleinen Teil der Franchise aus seiner Heimatstadt gekauft hatte, plauderte mit den Spielern beim Abendessen über dies und jenes. Alle waren angetan vom Star, auch Joel Embiid.
Der langzeitverletzte "Rookie-Center", der vor kurzem hollywoodreif als neuer Überflieger der Liga inszeniert worden war, sagte: "Der Kern von dem, was er gesagt hat, war: Es ist wichtig, gute Menschen um sich herum zu haben." Anschließend blickten dann vermutlich alle Anwesenden verstohlen nach links und rechts.
Um die Situation zu retten, versuchte Smith, die Stimmung wieder ein wenig aufzulockern. Er berichtete von seinem neuen Film: Suicide Squad. Ähm, ja. Passt doch wie die Faust aufs Auge. Oder, Jahlil?
Sorgenkind der Woche:
Das Sorgenkind der Woche ist eigentlich eine Sie. Ihr Name: Curry, Ayesha Curry. Die Frau von MVP-MVP Steph bereitet der Welt zunehmend Kopfzerbrechen. Nicht, dass sie nicht schon vorher einen fragwürdigen Weg eingeschlagen hätte - doch nun ist sie endgültig auf die schiefe Bahn geraten.
Wer erinnert sich nicht an Ayeshas Twitter-Tiraden über unfaire Gegner ihres Schnuckis Steph, Verschwörungstheorien und überhaupt die böse, böse Welt? Es war wie sich jetzt herausgestellt hat nur der Anfang.
Frau Curry hat nun endgültig die dunkle Seite der Macht gewählt und - es tut fast weh, das zu schreiben - ein Kochbuch veröffentlicht. Das Teufelswerk trägt den wundervoll abscheulichen Namen: "The Seasoned Life: Food, Family and the Joy of Eating Well" Wow. Oder besser gesagt: Kotz.
Die Message, die uns hier untergejubelt werden soll, lautet in etwa wie folgt: Hey, ihr Kind wird vielleicht nur 1,91 Meter groß, aber wenn Sie es so bekochen wie ich meinen Schatz, dann wird es ganz sicher später mal MVP. Und das Ganze auch noch aufgebaut auf dem herrlichen Ami-Klischee der braven und fürsorglichen Hausfrau. Dabei wirft die Gute doch Dreier und steigt mit ihrem Gatten in Rennwagen.
Ein gut gemeinter Hinweis an den - anscheinend - ehemaligen Chefkoch Curry des Hauses: Pass auf deine Frau auf, Steph! Social-Media-Attacken, Kochbücher, was kommt als nächstes? Nutten, Koks und Geldwäsche? Junge, junge...
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Superhelden der Woche:
Es gab einmal eine Welt vor der Xbox, der PS4 und auch vor dem Smartphone. Ja, viele von euch werden es kaum glauben. Die Menschen, die - rein zeitlich gesehen - eine Generation näher an den Neandertalern aufgewachsen sind, schwärmten damals für die Backstreet Boys, Neonfarben und Plateau-Schuhe. Zum Glück gibt es von ihnen noch ein paar. Also von den Menschen jetzt. Puh, das war knapp.
Eine andere famose Sache der 90er waren Konsolenspiele, ganz vorn dabei natürlich die Super Mario Bros., die auszogen, um Prinzessin Toadstool vor dem personifizierten Bösen zu retten. Eine starke Hommage an diese Zeit haben die Kollegen vom Ringer nun gezaubert und dabei zeitgemäß die Klempner von damals mit den Superhelden der heutigen Zeit ersetzt: den Super Mustache Bros.
Enes Kanter und Steven Adams haben es dank ihrer Schnurrbärte zu internationaler Bekanntheit gebracht und sind in geheimer Mission unterwegs. Als Co-Star agiert übrigens ein shirtloser Russell Westbrook. Der Auftrag: Na ja, sagen wir so: Es hat mit Kevin Durant zu tun.
Und sonst so?
Andre Drummond übt Freiwürfe. So weit so sinnvoll. Allerdings nicht in herkömmlicher Art und Weise, sondern in der Virtualität. "Ich mache es drei Mal pro Woche. Ich habe ein VR-System in der Trainingshalle und eines zu Hause, sodass ich entweder nach dem Training oder zu Hause daran arbeiten kann." Vielleicht sollte der Pistons-Center auch in der Saison an der Charity Stripe öfter mal eine VR-Brille aufsetzen. Schlechter kann es ja nicht werden.