Das Spektakel in Omaha, Nebraska war die Rückkehr der beiden College-Helden Doug McDermott und Kyle Korver. Die beiden Shooter führten die Creighton Blue Jays zu Ruhm und Ehre - entsprechend häufig durften sie abdrücken und wurden für jeden Treffer gefeiert.
Angesehen davon geizte die Partie, in der Neuzugang Michael Carter-Williams sein Debüt für die Bulls gab, sowohl mit gutem Spiel als auch mit Highlights. Dennis Schröder zeigte eine seiner schwächeren Partien der Preseason und legte in 30 Minuten 7 Punkte (3/12 FG), 6 Assists und 3 Turnover auf. Zum direkten Duell mit Paul Zipser kam es nicht, da der Heidelberger lediglich in den Schlussminuten aufs Parkett kam.
Topscorer des Spiels war Jimmy Butler mit 18 Zählern, allerdings hatte er wie Dwyane Wade (3/13 FG) mit seinem Wurf zu kämpfen (5/16 FG). Auf Seiten der Hawks punkteten Kyle Korver (16 Zähler) und Dwight Howard (16 Punkte, 15 Rebounds) am besten.
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Vor dem Tip-Off: Das erste NBA-Duell von Paul Zipser und Dennis Schröder. Der Braunschweiger stand wie gewohnt in der Starting Five der Hawks. An seiner Seite: Kent Bazemore, Kyle Korver, Paul Millsap und Dwight Howard. Chicago begann ebenfalls mit dem stärksten Lineup: Rajon Rondo, Dwyane Wade, Jimmy Butler, Taj Gibson und Robin Lopez.
1. Viertel: Beide Teams brauchten in der ungewohnten Halle lange, um ins Spiel zu kommen. Einzig Bazemore setzte frühe Akzente. Offensiv wollte außer Layups kaum etwas fallen. Carter-Williams durfte erstmals im Bulls-Trikos ran und verwandelte zum Einstand einen Alley-Oop-Pass von Wade. 25:21 Atlanta.
2. Viertel: Korver und McDermott standen im Fokus und beide Teams wollten ihre Shooter gut aussehen lassen. McDermott begeisterte seine Fans in Omaha mit einem einbeinigen Fadeaway a la Dirk. Schröder wurde gleich dreimal von Lopez (schon 6 Blocks) abgeräumt. Das Spiel dümpelte ansonsten vor sich hin. Mit 44:39 für die Hawks ging es in die Pause.
3. Viertel: Schröder bekleckerte sich weiterhin nicht mit Ruhm und fiel eher durch Turnover auf, ein Airball-Floater aus drei Metern vermochte das Bild nicht ins Positive zu wernden. Chicago traf nun besser und ging dank guter Arbeit von Taj Gibson erstmals seit langer Zeit wieder in Führung, doch Atlanta spielte ein paar konzentrierte Angriffe und war wieder oben auf. 68:62.
4. Viertel: Das Niveau nahm nicht mehr zu.Mit den anderen Reservisten durfte Paul Zipser die letzten zwei Minuten noch aufs Parkett. Mit einem Hockey-Assist nach starkem Drive konnte er immerhin noch eine gute Aktion zeigen. Die Hawks verteidigten die Führung bis zum Ende und siegten mit 97:81.
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Der Star des Spiels: Kyle Korver. Im Duell der beiden Ex-Blue-Jays machte Korver eindeutig die bessere Figur. Im Gegensatz zu McDermott, der viele Würfe erzwang, ließ es Korver ruhiger angehen und kam am Ende auf 16 Zähler (6/10 FG). Dazu lieferte er 4 Rebounds und 6 Assists.
Der Flop des Spiels: Rajon Rondo. Uninspiriert ist noch das beste Wort, das die Leistung von Rondo beschreibt - so hat man ihn auch schon in Dallas gesehen. Traf keinen offenen Wurf und leistete sich bei 6 Assists auch 4 Ballverluste. Die Bulls punkteten selten aus einem System, meist waren es Einzelaktionen von Wade oder Butler.
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Das fiel auf:
- Die Bulls zeigten eine interessante Pick-and-Roll-Variante, bei der Lopez nicht direkt zum Ring abrollte, sondern den Screen nutzte, um eine gute Post-Position zu bekommen. Anschließend folgten der Swing, das Anspiel von der Weakside und die einfachen Punkte für den offensiv nicht unbedingt versierten Lopez. Das könnten wir in der Regular Season öfter sehen.
- Das Spacing der Bulls ist wie erwartet nicht das Beste. Schröder ließ Rondo viel Platz im Aufbau und nahm ihn so gut aus dem Spiel. Wie ungefährlich der Point Guard der Bulls ist, zeigte er eindrucksvoll mit einem offenen Dreier, der nicht einmal den Ring berührte.
- Howard wirkte wie ein Fremdkörper im System der Hawks. Im Gegensatz zu Al Horford, der im Flow der Atlanta-Offense agieren konnte, scheinen seine Teamkollegen noch nicht so richtig zu wissen, wie sie ihren neuen Center einbinden sollen. Die neue Nummer acht ("Dweight") beschwerte sich zudem über fehlende Anspiele in den Post. Sein Double-Double kann nicht über die durchschnittliche Leistung hinwegtäuschen.
- Mit Carter-Williams haben die Bulls neben Wade nun einen weiteren Guard, der im Post agieren kann. Aufgrund seiner Länge und seiner Playmaking-Skills hat Fred Hoiberg damit eine gute Option, der zweiten Garde in der Offensive Struktur zu verleihen.