Die Philadelphia 76ers hätten beinahe ihren ersten Saisonsieg eingefahren, doch Joel Embiid wurde zum tragischen Helden. Die Golden State Warriors schossen die Blazers aus der Halle und die Spurs ließen sich von den Utah Jazz die Butter vom Brot nehmen. Die Pacers siegten dank Paul George und die Timberwolves trafen fast alles.
Philadelphia 76ers (0-3) - Orlando Magic (1-3) 101:103 (BOXSCORE)
In der Ankündigung vor dem Spiel nannte ihn der Hallensprecher "The Process" - und damit sollte er Recht behalten. Joel Embiid beeindruckt in seiner ersten Saison weiterhin (18 Punkte, 10 Rebounds in 25 Minuten), jedoch hat er noch eine ganze Menge Arbeit vor sich. Gegen die Magic kosteten seine Turnover den Sixers ihren ersten Saisonsieg.
Zwei Mal in der letzten Minute schenkte Embiid den Spalding her, dabei hatte Philly die Overtime eigentlich sicher und die Chance auf den Sieg. Doch stattdessen schickte T.J. McConnell Serge Ibaka nach dem Embiid-Ballverlust an die Freiwurflinie. Dort behielt der Big Man die Nerven und tütete den Erfolg für Orlando ein.
Joel Embiid: Der personifizierte Prozess
Die Magic lagen zwischenzeitlich schon mit 18 Punkten hinten, doch angeführt von Nik Vucevic (24 Punkte, 14 Rebounds) und Serge Ibaka (21 Punkte, 2 Blocks) kämpfte sich Orlando zurück. Für die Sixers machte Dario Saric sein erstes starkes Spiel und kam auf 21 Punkte. Sergio Rodriduez erzielte 12 Zähler, verteilte 11 Vorlagen und griff sich 5 Boards.
Indiana Pacers (2-2) - Los Angeles Lakers (1-3) 115:108 (BOXSCORE)
PG-13 ist ein besonderer Spieler. Nicht nur, dass er den Lakers 30 Punkte einschenkte, nein, er erzielte auch noch die letzten 12 Zähler für sein Team und machte so in einem engen Spiel den Unterschied aus. Ende der ersten Hälfte war Indy bereits mit 16 Punkten im Hintertreffen, doch die gesamte zweite Halbzeit ging es eng zu.
D'Angelo Russell erwischte keinen guten Tag (11 Punkte, 3/10 FG), Topscorer der Lakers war Lou Williams mit 19 Punkten. Nach seinen starken Auftritten war auch Myles Turner etwas abgekühlt und beendete das Spiel mit 9 Punkten (2/7 FG), 6 Rebounds und 2 Blocks.
Kurios war es übrigens in den ersten sechs Minuten: Da die Uhr nicht funktionierte, mussten die Anschreiber mit Stoppuhren arbeiten und der Hallensprecher ansagen, wenn noch 10 Sekunden auf der Shotclock waren. Das kennt man sonst nur von Amateurligen.
Miami Heat (2-2) - Sacramento Kings (2-3) 108:96 OT (BOXSCORE)
Man konnte es kaum mit ansehen. DeMarcus Cousins machte wieder einmal ein starkes Spiel und ging ohne Fouls ins Schlussviertel, doch das Ende der regulären Spielzeit erlebte der Kings-Big-Man auf der Bank. "Beeindruckend, nicht wahr?" kommentierte Coach Dave Joerger sarksatisch die sechs Fouls innerhalb weniger Minuten gegen Cousins.
In einem sehr physischen Spiel schenkten sich Boogie (30 Punkte, 7 Rebounds, 4 Assists) und Hassan Whiteside (14 Punkte, 11 Rebounds, 2 Blocks) nichts und zogen und zerrten unaufhörlich aneinander.
Wirklich äußern wollten sich die beiden Protagonisten zur Partie nicht. "Gutes, hartes, enges Spiel" so Cousins unmotiviert. "Ich sage besser nichts dazu, sonst nimmt mir die Liga Geld weg", meinte Whiteside.
In der Verlängerung fehlte Cousins den Kings an allen Ecken und Enden, zudem hatten sie keine Antwort für den aufdrehenden Tyler Johnson (22 Punkte, 4 Rebounds, 2 Assists, 2 Steals, 2 Blocks).
Rudy Gay machte erneut ein starkes Spiel und kam auf 30 Punkte sowie 12 Rebounds. Für die Heat konnte Dion Waiters mit 20 Punkten, 4 Rebounds und 4 Assists positive Akzente setzen. Goran Dragic kam auf 25 Punkte, 8 Rebounds und 8 Assists. Während die Heat 45 Prozent von Downtown trafen, setzte Sacramento fast alle Würfe vom Perimeter daneben (5/23 Dreier).
Detroit Pistons (3-1) - New York Knicks (1-2) 102:89 (BOXSCORE)
Nach der Pleite im ersten Spiel hat Detroit auch die dritte Partie in Serie mit zweistelligem Abstand gewonnen. Gegen die Knicks machten die Pistons in der Crunchtime die Schotten dicht.
"Unsere Offense war in der ersten Hälfte exzellent", resümmierte Coach Stan van Gundy: "Defensiv haben wir vor allem in der Schlussphase einen guten Job gemacht." Ganz zutreffend die Beschreibung, bedenkt man, dass es den Knicks in den letzten fünfeinhalb Miunten nicht gelang, zu punkten.
Joakim Noah erzielte zwar nur 2 Punkte, verteilte aber 8 Assists und sammelte 12 Boards. Carmelo Anthony war mit 24 Punkten (8/18 FG) Topscorer für New York.
Andre Drummond, der mal wieder von der Linie schwächelte, kam auf 9 Punkte und 13 Rebounds. Bester Mann bei den Pistons war Tobias Harris (25 Punkte, 10 Rebounds).
New Orleans Pelicans (0-4) - Milwaukee Bucks (2-2) 113:117 (BOXSCORE)
Anthony Davis ist angefressen. Zu Recht. Zwar legte der Star der Pels dieses Mal keine 50 Punkte auf und musste eine Niederlage betrauen, doch es waren immerhin 35 Zähler, 15 Rebounds, 3 Steals und 3 Blocks. "Wir können einfach nicht gewinnen", so Davis nach der vierten Pleite in Serie: "Aber was auch immer wir ändern wollen, wir müssen es schnell tun."
Gegen die Bucks war es eine knappe Angelegenheit, in der am Ende die Freiwurfquote ausschlaggeben war. Während Milwaukee starke 91 Prozent von der Charity Stripe traf, ließen Davis' Mitspieler reihenweise Freiwürfe liegen. Bei annähernd gleicher Wurfquote, Angriffszahl und Dreierquote kostete das am Ende den Sieg.
Wenig vorzuwerfen hatte sich Spielmacher Tim Frazier (20 Punkte, 9 Assists, 3 Rebounds, 4 Steals), der neben der Braue noch der Beste bei New Orleans war.
Auf der Gegenseite bewies Giannis Antetokounmpo einmal mehr seine Allround-Fähigkeiten. Am Ende standen für ihn 24 Zähler, 10 Rebounds, 7 Vorlagen und 2 Blocks im Boxscore. 45 Bankpunkte halfen Milwaukee ebenfalls, den zweiten Sieg einzufahren.
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Minnesota Timberwolves (1-2) - Memphis Grizzlies (2-2) 116:80 (BOXSCORE)
"Wir dachten, es wäre heute das Beste, sie zu schonen", so Grizzlies-Coach David Fizdale über Marc Gasol und Mike Conley. Memphis befindet sich mitten in einer Serie von vier Spielen in fünf Tagen und beide Leistungsträger waren in der Offseason operiert worden.
Ohne die beiden Stars sahen die Grizzlies im hohen Norden keinen Stich. Minnesota fegte über Memphis hinweg und traf aus allen Lagen (55 Prozent FG, 60 Prozent Dreier). Im dritten Viertel war die Führung so groß, dass selbst die Wolves den ersten Sieg der Saison nach Hause brachten.
Aus einem starken Kollektiv stach vor allem Zach LaVine heraus (31 Punkte, 5/9 Dreier). Aufgrund der Ellenbogen-Verletzung von Ricky Rubio durfte Rookie Kris Dunn das erste Mal starten und kam auf 10 Punkte, 6 Assists und 5 Steals. Auf Seiten der Grizzlies konnte einzig Deyonta Davis (17 Punkte, 7/8 FG, 6 Rebounds) positive Akzente setzen.
San Antonio Spurs (4-1) - Utah Jazz (2-2) 91:106 (BOXSCORE)
Es war ein richtig harter Fight und fast schon Playoff-Atmosphäre am Alamo. Die Jazz brachten die Spurs ganz schön ins Schwitzen und mit einem starken Schlussspurt zogen sie sich am Ende sogar den Sieg. Hauptverantwortlich dafür war Ex-Spur George Hill (22 Punkte, 9/13 FG, 7 Assists).
"Er hatte ein großartiges Spiel", so Manu Ginobili, der die Leistung des ehemaligen Teamkollegen neidlos anerkannte: "Drei Viertel lang hatte er ein gutes Spiel, dann hat er es komplett übernommen. Er ist ein toller Spieler und wir wussten, dass er so etwas drauf hat."
Da konnte auch die starke Defense von San Antonio nicht mehr viel ausrichten, zumal Utah auch noch 48 Prozent vom Perimeter traf. Noch vor Kurzem hätten die Jazz solch ein Spiel verloren, da das Momentum in den letzten Minuten auf die Seite der Gastgeber wechselte. Doch man sah den Spielern an, dass sie reifer geworden sind. Für die Spurs war es erst die zweite Heim-Niederlage seit März 2015.
Kawhi Leonard setzte seine beeindruckende Saison fort und legte 30 Punkte (10/18 FG) sowie 7 Rebounds auf. LaMarcus Aldridge steuerte 21 Punkte (8/16FG) hinzu. In seinem ersten Start konnte Jonathon Simmons nicht überzeugen (2 Punkte, 1/7 FG).
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Portland Trail Blazers (2-2) - Golden State Warriors (3-1) 104:127 (BOXSCORE)
Bis zur Halbzeit waren die Blazers dran, doch im dritten Viertel erwachte der MVP. Steph Curry schickte innerhalb wenigern Minuten vier Dreier durch die Reuse und schoss den Warriors ein Polster heraus.
Danach ging es dahin für Portland, das sich alle Mühe gab, nicht abgeschlachtet zu werden. Doch die Offense funktionierte nicht mehr und immer öfter bedankten sich die Dubs in Transition.
Vor allem in den ersten beiden Vierteln glänzte Ian Clark (22 Punkte, 8/8 FG), Kevin Durant kam auf 20 Zähler, 5 Rebounds und 4 Steals. Curry kam nach starker zweiter Hälfte auf 28 Punkte (5/10 Dreier), 4 Rebounds und 3 Assists.
Damian Lillard versuchte viel, doch alles gelingen wollte auch ihm nicht. Am Ende stand er bei 31 Punkten (8/19 FG). In der Gargabe Time feierte Zweitrundenpick Jake Layman ein ungewöhnliches NBA-Debüt. Innerhalb weniger Minuten jagte er 5 von 7 Triples in den Korb und kam auf 17 Punkte.