Nowitzki-Vertreter glänzt bei Pleite

SPOX
09. Oktober 201606:50
Dwight Powell (r.) überzeugte in Abwesenheit von Dirk Nowitzkigetty
Werbung

Die Philadelphia 76ers stellen dem Champion beinahe ein Bein, verzweifeln aber an einem LeBron James in starker Frühform. Dirk Nowitzki und Dennis Schröder werden geschont und müssen ansehen, wie ihre Teams verlieren. Bei beiden überzeugt aber die Vertretung auf der Position.

Boston Celtics (2-1) - Charlotte Hornets (0-3) 104:86 (BOXSCORE)

Punkte: Jordan Mickey (16) - Christian Wood (13)

Rebounds: Jordan Mickey (6) - Frank Kaminsky (12)

Assists: Marcus Smart, R.J. Hunter (je 5) - Spencer Hawes (5)

Die Hornets suchen weiterhin nach ihrer Frühform. Auch im TD Garden war nichts zu holen für die Gäste, die ihre dritte Pleite im dritten Preseason-Spiel kassierten. Dabei lief gerade offensiv von Beginn an äußerst wenig zusammen beim Team von Head Coach Steve Clifford.

Während die Celtics anfangs ebenfalls Probleme mit der Effektivität hatten, zogen sie ab dem zweiten Viertel aber deutlich davon. Die Hornets strauchelten vor allem aus der Distanz. Lediglich einer von 19 Dreierversuchen fand den Weg ins Ziel, da half es auch wenig, dass Charlotte das Duell an den Brettern dominierte. Allzu viel sollte man in das Ergebnis naturgemäß nicht hineininterpretieren, schließlich wurden auf beiden Seiten etliche Stammspieler geschont.

Bei den Hornets saßen Batum und Williams nur auf der Bank, bei den Celtics erhielten mit Horford, Thomas und Bradley die drei wohl wichtigsten Spieler eine Pause. In ihrer Abwesenheit konnte Big Man Jordan Mickey (16 Punkte, 8/10 FG) sich empfehlen. Rookie Jaylen Brown dagegen hatte Probleme mit seinem Wurf. So kam er in 27 Minuten Spielzeit nur auf 4 Punkte (2/10 FG).

New York Knicks (1-1) - Brooklyn Nets (1-1) 116:98 (BOXSCORE)

Punkte: Carmelo Anthony (16) - Anthony Bennett (15)

Rebounds: Kristaps Porzinigs (6) - Chris McCullough, Justin Hamilton (je 7)

Assists: Brandon Jennings (5) - Yogi Ferrell (3)

Die Fans im Madison Square Garden bekamen ein frühes erstes Stadtduell geboten, das die Nets zumindest eine Hälfte lang offen gestalten konnten. Dank eines entscheidenden Runs kurz nach der Halbzeit konnten sich die Knicks, die ohne den verletzten Derrick Rose angetreten waren, aber absetzen.

Dabei trat Brandon Jennings als Rose-Vertreter in Erscheinung und dirigierte das Spiel der neuen Knicks bereits ordentlich. Oftmals musste er aber auch einfach nur Carmelo Anthony finden, der sich in nur 19 Einsatzminuten schnell zum Topscorer aufschwang. Noch auffälliger als Jennings war der ungedraftete Rookie Chasson Randle, der als Spielmacher mit 14 Punkten und 3 Steals überzeugte.

Gegenüber erhielt Jeremy Lin eine kleine Verschnaufpause und auch die restlichen Starter um Brook Lopez mussten nicht allzu lange ran, was die Chance für Anthony Bennett war. Der Nummer-1-Pick von 2013 marschierte beinahe unentwegt an die Freiwurflinie, traf 11 seiner 14 Versuche von der Charity Stripe und war so am Ende bester Punktesammler seines Teams, das insgesamt deutlich weniger als 40 Prozent der Feldwürfe traf.

Cleveland Cavaliers (2-0) - Philadelphia 76ers (1-2) 108:105 (BOXSCORE)

Punkte: Jordan McRae (20) - Richaun Holmes (19)

Rebounds: Chris Andersen (6) - James Webb III (7)

Assists: McRae, Andersen (je 4) - Sergio Rodriguez (8)

Es ist beinahe ein wenig schade, dass die Preseason meist nur sehr wenig Auskunft über den Leistungsstand der Teams gibt, ansonsten dürften sich die Sixers nämlich durchaus auf Augenhöhe mit dem Champion sehen. In einem unterhaltsamen Duell boten beide Teams einige Highlights und am Ende auch ein wenig Spannung. Zumindest hätte der starke Sergio Rodriguez (15 Punkte, 8 Assists) das Match mit einem Buzzer-Beater in die Overtime schicken können, verfehlte seinen Dreier am Ende aber.

So behielten die Cavs die Oberhand. LeBron James zeigte dabei, dass er das Basketballspiel nicht unbedingt im Sommer verlernt hat und legte 15 Punkte (6/8 FG) in nur 17 Minuten Spielzeit auf, wobei er gerade Rookie Dario Saric einige Male schlecht aussehen ließ. Der Kroate hatte sowohl defensiv wie auch offensiv mit nur 4 Punkten (1/7 FG) Probleme.

Dafür zeigte Joel Embiid allerdings wieder ein vielversprechendes Spiel. Zwar wollten einige Postmoves nicht fallen, dafür sorgte er aber mit einem spektakulären Slam Dunk für Begeisterung und war neben dem erneut starken Richaun Holmes einer der Besten bei den Sixers.

Miami Heat (1-1) - Minnesota Timberwolves (1-0) 100:109 (BOXSCORE)

Punkte: Hassan Whiteside (17) - Karl-Anthony Towns (20)

Rebounds: Hassen Whiteside (12) - Karl-Anthony Towns (10)

Assists: Dion Waiters (6) - Kris Dunn (7)

Die jungen Timberwolves um Head Coach Tom Thibodeau gehören wohl zu einem der interessantesten Projekte der kommenden Saison. Dementsprechend gespannt durfte man vor dem Auftakt in die Preseason gewesen sein. Und Minnesota enttäuschte nicht. Angeführt von einem starken Karl-Anthony Towns konnte die Defense der Wölfe an einigen Stellen schon durchaus überzeugen.

Die Heat mussten vor allem im Reboundduell nachgeben, obwohl Hassan Whiteside einmal mehr unter den Brettern wühlte. Während die Heat zur Halbzeit mit 15 Punkten schon wie der sichere Sieger aussahen, leisteten sie sich in der zweiten Hälfte einige grobe Schnitzer in der Defensive, weswegen Minnesota schließlich trotz schwacher Wurfquoten (39,3 Prozent FG) aufholte.

Stellvertretend für die schwache Ausbeute aus dem Feld standen bei Minnesota zwei Spieler: Andrew Wiggins traf nur 3 seiner 11 Feldwürfe, wanderte dafür aber 16 Mal an die Freiwurflinie und verwandelte dort 13 Würfe, weswegen er auch noch immer auf 19 Zähler kam. Weniger gut lief es für Rookie Kris Dunn, der im Scoring mit 6 Punkten (2/8 FG) blass blieb, dafür aber auch schon mit 7 Assists und 2 Steals in anderen Bereichen glänzte.

Milwaukee Bucks (2-0) - Dallas Mavericks (1-2) 88:74 (BOXSCORE)

Punkte: Jabari Parker (21) - Dwight Powell (15)

Rebounds: Michael Beasley (9) - Dwight Powell, Harrison Barnes (je 7)

Assists: Malcolm Brogdon (6) - Bogut, Williams, Barea, Curry, Collinsworth (je 2)

Die Preseason gehört eher zu der Zeit, in der Senioren ihre Knochen häufiger schonen dürfte. Dementsprechend ließ Mavs-Coach Rick Carlisle seinen 38-jährigen Star aus Deutschland auch wieder durchweg auf der Bank. In Abwesenheit von Dirk Nowitzki konnte sein Vertreter in der Starting Five, Dwight Powell, mächtig Eigenwerbung betreiben. Mit 15 Punkten (6/8 FG) und 7 Rebounds riss er das Spiel der Mavericks an sich.

Powells Problem: Seine Mitspieler waren weniger gut aufgelegt. Gegen die langarmige Defensive der Bucks kam Dallas kaum an, außer Powell traf kein Maverick mehr als 50 Prozent seiner Würfe, insgesamt traf Dallas nur 6 von 32 Dreiern. Bei einer derart schwachen Vorstellung in der Offensive rückt ein Sieg logischerweise außer Reichweite, umso mehr wenn beim Gegner ein Spieler besonders aufdreht.

Bei den Bucks war das an diesem Abend Jabari Parker, auf den die Mavs nur selten eine Antwort fanden, weswwegen der Forward am Ende mit 21 Punkten (9/14 FG) in 24 Minuten Einsatzzeit Topscorer war. Rookie Thon Maker konnte in seinem ersten Spiel für die Bucks ebenfalls überzeugen und legte 9 Punkte (3/6 FG) sowie 4 Rebounds auf.

San Antonio Spurs (1-1) - Atlanta Hawks (1-1) 102:91 (BOXSCORE)

Punkte: Tony Parker (15) - Malcolm Delaney, Tayshaun Prince (je 13)

Rebounds: LaMarcus Aldridge (6) - Walter Tavares (7)

Assists: Gasol, Green, Lee, Mills (je 3) - Will Bynum (7)

Kein Dirk in Dallas und auch kein Dennis bei den Hawks. Head Coach Mike Budenholzer hatte sich kurzerhand entschlossen seine komplette Starting Five zu schonen, somit saß auch Dennis Schröder neben Bazemore, Korver, Millsap und Howard das gesamte Spiel über auf der Bank, wo er ansehen musste, wie sich die Reservisten tapfer schlugen, am Ende aber wenig Chancen gegen die Spurs hatten.

Bei San Antonio gab es die größte Änderung dagegen an der Seitenlinie, wo Ime Udoka als Trainer fungierte, während Gregg Popovich gemeinsam mit GM R.C. Buford auf der Tribüne Platz nahm, um das Spiel seines Teams aus einer anderen Perspektive zu beobachten.

Was er sah, dürfte ihm gefallen haben, denn die Spurs überzeugten wie gewohnt mit einer starken Teamleistung. Parker, Aldridge, Ginobili und Gasol teilten sich die Last im Scoring, die Turnover hielten sich für Preseason-Verhältnisse in Grenzen und der litauische Neuzugang Davis Bertrans machte mit 10 Punkten in nur neun Minuten auf sich aufmerksam. Bei den Hawks fiel Ex-Bayern-Star Malcolm Delaney am ehesten auf.

Der Spielplan im Überblick