Dennis Schröder führt die Atlanta Hawks mit einem Double-Double zum deutlichen Auswärtserfolg über die Philadelphia 76ers. Die Boston Celtics siegen dank Avery Bradley, während die San Antonio Spurs Anthony Davis eindämmen können. Der Champion bleibt ungeschlagen. In Denver regiert das Chaos.
Philadelphia 76ers (0-2) - Atlanta Hawks (2-0) 72:104 (BOXSCORE)
Die Atlanta Hawks sind weiter im Höhenflug. Mit 104:72 fegten Dennis Schröder und Co. die 76ers aus dem Wells Fargo Center. Der 70 Millionen-Mann glänzte mit einem Double-Double. Neben seinen elf Zählern fiel die Nummer 17 vor allem durch sein Passing auf. Letztendlich standen unter seinem Namen ebenfalls elf Assists im Stat Sheet. Topscorer der Franchise aus Georgia war abermals Paul Millsap (17 Punkte).
Hawks-Coach Mike Budenholzer nahm nach einem guten 8:0-Start der Sixers zunächst eine Auszeit: "Ich denke, wir haben nicht verteidigt. Da müssen wir fokussierter sein."
Im Anschluss übernahm Atlanta Mitte des ersten Viertels aber die Führung und gab diese bis zum Final Buzzer nicht mehr her. Die Führung hätte dabei noch höher ausfallen können. Die Hawks trafen nur 25 Prozent von Deep und mickrige 65,2 Prozent von der Freiwurflinie. Philly war in diesen Bereichen nicht viel besser. Knapp 28 beziehungsweise 73 Prozent waren längst nicht genug, um die dominanten Hawks unter Zugzwang zu bringen.
Charlotte Hornets (2-1) - Boston Celtics (2-1) 98:104 (BOXSCORE)
Avery Bradley war der Mann der Stunde bei den Celtics. Acht Dreier versenkte der Defensivspezialist bei lediglich elf Versuchen, was zusammen mit 31 Punkten ein Career High bedeutete. Mit 11 Rebounds erzielte der Shooting Guard gar ein Double-Double. "So will ich dieses Jahr auftreten. Gut rebounden, den Ball passen und meine Mitspieler finden", erklärte Bradley nach dem Spiel, wobei die Mitspieler an diesem Tag eher die Nummer Null der Celtics suchten.
Unterstützt wurde Bradley zudem von Isaiah Thomas (24 Punkte, 7 Assists) und Al Horford, der 14 Zähler beisteuerte. Dabei war das Spiel die meiste Zeit komplett offen und die Hornets nahmen dank Nicolas Batum sogar eine Führung mit ins Schlussviertel. Dort fing Bradley dann aber Feuer und versenkte jeden seiner drei Dreier. Insgesamt schossen die Celtics knapp 50 Prozent von Downtown (15/31 Dreier).
"Diese Phase im Schlussviertel hat uns das Genick gebrochen", gab auch Hornets-Coach Steve Clifford zu. Der hoffnungsvoll in die Saison gestartete Jeremy Lamb musste bereits in der ersten Halbzeit in die Kabine. Topscorer der Hornets war Kemba Walker mit 29 Punkten. Mit Batum und Frank Kaminsky, der sein Saison-Debüt gab, scorten nur zwei weitere Spieler zweistellig.
New York Knicks (1-1) - Memphis Grizzlies (1-1) 111:104 (BOXSCORE)
Ein guter Start und ein starkes Ende reichten den New York Knicks, um ihren ersten Sieg einzufahren. Derrick Rose erzielte in seinem MSG-Debüt 13 Zähler und wirkte deutlich explosiver als zuletzt. Auch Joakim Noah fügte sich mit 6 Punkten, 10 Rebounds und 7 Assists gut ein.
Rose zeigte sich im Anschluss vom Garden begeistert: "Das Publikum war unglaublich. Wir haben super angefangen und Memphis damit überrascht", so der euphorische Debütant.
Die besten Scorer waren aber in Carmelo Anthony (20) und Kristaps Porzingis zwei Altbekannte. Nach einem starkem 32:19-Viertel zu Beginn ließen die Knickerbockers ein wenig nach und Memphis kam nach einem 18-Punkte-Rückstand unter anderem durch Marc Gasol (20 Zähler) wieder zurück in die Partie.
Doch anders als gegen Minnesota, als man mit einem 20:3-Run die Partie für sich entscheiden konnte, hatten die Knicks in Person von Melo die richtige Antwort. Er läutete im Schlussabschnitt mit einem Dreipunktspiel einen 12:0-Run ein, der letztlich die Partie zugunsten New Yorks entschied.
Cleveland Cavaliers (3-0) - Orlando Magic (0-3) 105:99 (BOXSCORE)
Seit dem 23. November 2012 hatte Orlando nicht mehr bei den Cavs gewonnen und dabei sollte es auch bleiben. Zunächst sah auch alles nach einer klaren Sache für den Champion aus, doch die Magic kämpften sich trotz einem zwischenzeitlichen 22-Punkte-Rückstand wieder zurück in die Partie.
Vier Minuten vor dem Ende war Orlando auf drei Punkte herangekommen, doch zwei Dreier in Folge von J.R. Smith und eine Shotclock-Violation der Magic verhinderten den Turnaround. 45 Sekunden vor dem Ende verkürzte Serge Ibaka per And-One noch einmal auf drei Zähler, doch Smith hatte von draußen erneut die richtige Antwort parat und erzielte 11 seiner 16 Punkte im Schlussabschnitt.
LeBron James kam auf 23 Zähler, sorgte im ersten Durchgang aber für mehrere Highlight-Plays, darunter auch ein Dunk über Nikola Vucevic und einem Vier-Punkte-Spiel. Kyrie Irving (20) und Kevin Love (19) unterstützen den King dabei in gewohnter Manier.
Bei den Magic war vor allem Evan Fournier mit insgesamt 22 Punkten an der letztlich erfolglosen Aufholjagd beteiligt. Ibaka streute weitere 19 Punkte ein.
Milwaukee Bucks (1-1) - Brooklyn Nets (1-2) 110:108 (BOXSCORE)
Nachdem die Nets bereits am Tag zuvor im heimischen Barclays Center gefordert waren, trat Center Brook Lopez die Reise nach Wisconsin gar nicht erst an. Doch auch ohne ihren Star schnupperte Brooklyn am Sieg. Bojan Bogdanovic (26 Punkte, 8 Rebounds) traf elf Sekunden vor dem Ende zum Ausgleich und zur möglichen Verlängerung.
Doch John Henson hatte keine Lust auf Überstunden und tippte den Ball, nach einem Block von Justin Hamilton gegen Jabari Parker 0,5 Sekunden vor dem Ende, zum Sieg in den Korb.
Für Milwaukee gelangen Rashad Vaughn 22 Punkte, wobei er sechs Dreier versenkte (beides Career-Highs). Giannis Antetokounmpo steuerte 21 Zähler und 11 Rebounds bei, wobei er alle Punkte in der Zone erzielte, darunter auch sieben teils krachende Dunks.
Auf Seiten von Brooklyn konnte Jeremy Lin nicht an sein starkes Spiel gegen die Pacers anknüpfen. Der Spielmacher hatte große Probleme mit seinem Wurf (4/16 FG), kam aber dank 10 Assists dennoch auf ein Double-Double.
San Antonio Spurs (3-0) - New Orleans Pelicans (0-3) 98:79 (BOXSCORE)
Anthony Davis ist menschlich. Nach 50 und 45 Punkten folgten gegen die bärenstarke Defense der San Antonio Spurs lediglich 18 Punkte und 5 Rebounds (6/15 FG). Dennoch hatte LaMarcus Aldridge mit dem Star der Pelicans alle Hände voll zu tun und holte sich in der ersten Hälfte drei Fouls ab.
"Aldridge hat das sehr gut gemacht", lobte Coach Gregg Popovich seinen Power Forward trotzdem. "Er ist offensichtlich ein überragender Spieler, aber wir wollten ihn nur im Eins-gegen-Eins verteidigten", führte Pop weiter aus.
Doch ohne die Scoringpower von AD blieben bei NOLA zu viele Waffen stumpf. Neben Davis scorte nur E'Twaun Moore (18 Punkte) zweistellig. Von der Dreierlinie waren alle Pelicans eiskalt (4/22 Dreier). "Wir haben nicht mit der Energie gespielt, wie wir es sonst tun", stellte die Braue dementsprechend nach der Partie fest.
So konnten die Spurs auch ohne die geschonten Tony Parker und Manu Ginobili einen ruhigen Abend verleben. Kawhi Leonard nahm lediglich 12 Würfe und konnte 20 Zähler für sich verbuchen. Parker-Ersatz Patty Mills legte 18 Punkte und 5 Assists auf.
Denver Nuggets (1-1) - Portland Trail Blazers (2-1) 113:115 OT (BOXSCORE)
Verrücktes Spiel in der Mile High City. In der Halbzeit wurde die Nummer 55 von Dikembe Mutombo unter die Hallendecke gezogen, dann ging es aber drunter und drüber. Die Nuggets setzten zur Aufholjagd nach zweistelligem Rückstand im dritten Viertel an und erspielten eine 7-Punkte-Führung - bis im Pepsi Center die Lichter ausgingen. Stromausfall! Mehrere Minuten saßen alle Anwesenden im Dunklen, erst nach einer halben Stunde konnte das Spiel fortgesetzt werden.
Portland kam wieder heran, auch weil Denver eine grauenhafte Schlussphase spielte: 0/4 FG und 2 Turnover. 14 Sekunden vor dem Ende folgte ein weiterer Ballverlust beim Einwurf und die Blazers hatten die Chance zum Ausgleich durch einen einfachen Zweier, doch Lillard verlor gegen Mudiay beim Drive zum Korb den Ball. Wilson Chandler setzte die anschließenden Freiwürfe aber daneben und Lillard glich die Partie per Alley-Oop-Leger zwei Sekunden vor dem Ende aus. Verlängerung!
Dort gingen die Gastgeber wieder mit vier Punkten in Führung und erneut brachten sie es nicht über die Zeit. Im Gegenteil: 0,3 Sekunden vor dem Ende sorgte ein Floater von Lillard (37 Punkte, 15/27) für die Entscheidung. Die Nuggets bekamen keinen Wurf mehr los.
Der Matchwinner stellte im Anschluss fest: "Das war einer der verrücktesten Spiele, die ich je erlebt habe. Wir haben trotz des Stromausfalls ein tolles Spiel abgeliefert." Des Weiteren verteilte Lillard noch Lob an die Kameraden: "Es spricht für unsere mentale Stärke, dass trotz Rückstand in der Overtime dieses Spiel noch gewonnen haben."
Für Denver scorten alle Starter zweistellig mit Nikola Jokic als Topscorer, der auch ein bärenstarkes Double-Double auflegte (23 Punkte, 17 Rebounds). Auf Seiten von Portland steuerte C.J. McCollum 23 Punkte und 10 Rebounds zum Sieg bei.
Sacramento Kings (2-1) - Minnesota Timberwolves (0-2) 106:103 (BOXSCORE)
Ein Comeback gab es auch in Kaliforniens Hauptstadt. Die Kings lagen zu Beginn des zweiten Viertels bereits mit 18 Punkten zurück, arbeiteten sich aber dank DeMarcus Cousins (29 Punkte, 7 Rebounds) und Rudy Gay (28 Zähler) Stück für Stück wieder heran und gingen Mitte des dritten Abschnitts sogar in Führung.
Obwohl die Kings das Momentum auf ihrer Seite hatten, entwickelte sich eine spannende und hitzige Schlussphase, in der sich Boogie schließlich ausfoulte. Die Wolves bekamen durch einen gewonnenen Jump Ball sogar noch einmal die Chance zum Ausgleich, doch der ansonsten starke Andrew Wiggins (29 Punkte) vergab seinen Jumper aus der Mitteldistanz zur möglichen Verlängerung.
Matt Barnes (12 Zähler, 9 Assists), der ein starkes letztes Viertel spielte, tütete die Partie mit einem verwandelten Freebie für die Kings endgültig ein. Die letzten 112 Spiele der Kings gingen verloren, wenn sie mit mindestens 18 Punkten in einem Spiel zurücklagen. An diesem Tag wurde diese Horror-Statistik weggefegt.
Sacramento dominierte vor allem die Zone (48:31 Points in the Paint), wo der blasse Karl-Anthony Towns (15 Punkte, 6 Rebounds, 5 Fouls) gegen Cousins mehrmals Lehrgeld zahlen musste. Auch Rookie Kris Dunn zeigte in der Schlussphase Nerven, als er gleich zwei Freiwürfe nur auf den Ring setzte.