Nach einem durchwachsenen Spiel bauten die Hawks ihre positive Bilanz aus und sicherten sich ihren Platz in der Nähe der Spitze im Osten. Thabo Sefolosha war die Überraschung des Spiels. In seiner gewohnten Rolle als Bankspieler traf der Schweizer seine ersten sieben Feldwürfe und war mit extrem effizienten 20 Punkten (8/9 FG) und drei Steals der Held des Spiels.
Unterstützung bekam er von Dwight Howard (18 Punkte, 10 Rebounds), der sich vor allem unter dem Korb sehr dominant präsentierte und die Big Men der Bulls komplett aus dem Spiel nahm. Bei den Bulls waren Wade (25 Punkte, 10/17 FG) und Butler (39 Punkte, 13/24 FG) kaum zu stoppen, standen aber mit ihren Leistungen allein auf weiter Flur.
Dennis Schröder konnte nicht an die beste Leistung seiner jungen Karriere anknüpfen. Er begann aggresiv, ging dann komplett unter und schaffte es selten, seine Mitspieler gekonnt in Szene zu setzten. Vier Turnover standen drei Assists gegenüber. Für seine 13 Punkte benötigte er 19 Würfe.
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Die Reaktionen:
Thabo Sefolosha (Hawks): "Jeder kann in diesem Team spielen. An verschiedenen Nächten, springt jemand anders in die Bresche. Das ist ein riesen Plus für uns."
Jimmy Butler (Bulls): "Sie haben alles bekommen, was sie wollten. In der Defensive geht es vor allem um persönlichen Einsatz. Wir müssen das persönlich nehmen. Uns geht es gut, aber wir müssen verteidigen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Alles wie gewohnt bei den Bulls. Sie starteten mit Rondo, Wade, Butler, Gibson und Lopez. Bei den Hawks meldete sich Kyle Korver nach erfolgreicher Geburt seines Sohnes wieder bereit. So rückte Sefolosha zurück auf die Bank. Die restlichen Positionen füllten wie üblich, Schröder, Bazemore, Millsap und Howard auf.
1. Viertel: Die Bulls erwischten einen guten Start. Butler brachte sie früh mit zwei Dreiern in Führung, während Schröder die einzigen fünf Hawks-Punkte in den ersten drei Minuten erzielte. Atlanta war sehr aktiv am offensiven Brett. Millsap verlegte gleich mehrmals aus aussichtsreicher Situation, seine Kollegen waren aber meistens da, um sich den Rebound zu schnappen. Die Hawks zeigten vor allem wegen Sefolosha ein starkes Finish des Viertels. Acht Punkte und zwei Steals des Schweizers sorgten für eine 35:27-Hawks Führung.
2. Viertel: Thabo drehte weiter auf und traf auch seine nächsten vier Würfe, wodurch er den Hawks einen 14-Punkte-Vorsprung verschaffte. Lediglich die starken Wade und Butler verhinderten, dass die Hawks Führung weiter explodierte. Schröder tauchte im zweiten Viertel unter. Spät im Viertel kühlten beide Teams ab. Die letzte Posession der Bulls endete dann mit einem weiteren Butler-Dreier, der die Hawks-Führung zur Pause auf 68:61 verkürzte.
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3. Viertel: Die Bulls kamen wach aus der Kabine und übernahmen mit einem 13:5-Run zum ersten Mal die Führung. Für Atlanta fiel kaum mehr ein Jumper. Als Konsequenz suchten sie verstärkt Howard unter dem Korb und konnten das Spiel so weiter offen halten. Gerade als das Momentum drohte, in Richtung Chicago zu kippen, kam Atlanta zurück und ging durch einen Buzzer-Beater von Delaney mit 94:88 ins Schlussviertel.
4. Viertel: In den ersten Minuten domierte erneut die Second-Unit der Hawks die der Bulls und baute die Führung um sechs Punkte aus. Mit den Startern zurück auf dem Court stagnierte die Hawks-Offense erneut. Erst ein Alley-Oop-Dunk von Howard unterbrach einen 9:0-Lauf der Bulls und rüttelte sein Team wach. In Folge wachte die Hawks-Defense spät auf und verhidnerte gleich mehrmals einen Wurfversuch der Bulls. Schröders Layup zur zweistelligen Führung machte eineinhalb Minuten vor Schluss den Deckel drauf. 115:107 hieß es am Ende.
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Der Star des Spiels: Thabo Sefolosha. Der Schweizer zeigte nicht nur die von ihm bekannte knüppelharte Defense, sondern sorgte offensiv für einen absoluten Ausbruch. Sein bisheriges Season-High an Punkten hatte er bereits nach wenigen Minuten auf dem Court überboten. In dieser Phase war Thabo mit 7 von 7 verwandelten Feldwürfen komplett on fire. Zwar kühlte er wie viele der Hawks in der zweiten Hälfte ab, sorgte aber spät im letzten Viertel für Stops und streute vorne ein paar Key-Buckets ein.
Der Flop des Spiels: Robin Lopez. Abgesehen von seiner Haarpracht, fiel Lopez kaum auf. Gegen Dwight Howard war er völlig unterlegen und war mit lediglich fünf Boards ein großer Teil der ganz schwachen Rebounding-Leistung der Bulls.
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Das fiel auf:
- Mit den Bulls war eigentlich eins der besten Rebounding-Teams der NBA zu Gast in Atlanta. Gegen die Hawks hatten sie jedoch mächtige Probleme an den Brettern. Mit 49:30 ging das Rebound-Duell mehr als deutlich an Atlanta. Vor allem mit 13 Offensiv-Rebounds kamen die Hawks immer wieder zu leichten zweiten Chancen.
- Den Vorteil, den sich die Hawks durch ihr Rebounding erarbeiteten, egalisierten sie nahezu komplett durch ihre schlampige Offensive. 38 Punkte ließen sie durch satte 24 Turnover zu - der höchste Wert für die Hawks in der bisherigen Saison. Schröder (4 TO) besaß nur eine Teilschuld. Vor allem Millsap (6), aber auch Korver (3) und Sefolosha (4) sorgten für uncharakteristisch viele Ballverluste. Mit so einer Leistung gewinnt man nur selten Spiele.
- Nachdem Sefolosha wieder abgekühlt war, wirkten die Hawks teilweise ratlos in der Offensive. Schröder war nach einigen Fehlversuchen verständlicherweise nicht mehr aggresiv, hatte aber auch sonst kaum aussichtsreiche Anspielstationen. Als Notlösung forcierten sie das Anspiel auf Howard unterm Korb, hatten da aber auch Probleme den Ball nicht direkt wieder herzuschenken. Phasenweise fehlte den Hawks eine klare Anspielstation. Weder Milsap, noch Schröder sind Spielertypen, die sich ihr Team einfach auf den Rücken schnallen und mit Einzelaktionen übernehmen können.
- Entscheidend am Ende: Das Bankduell verloren die Bulls sang- und klanglos. Mit 54:18 dominierte die Bank der Hawks. Durch die fehlende Unterstützung der Bulls-Rollenspieler waren die sehr guten Leistungen von Wade und Butler letztendlich nichts wert.