Die Golden State Warriors unterliegen bei den Los Angeles Lakers - und das überraschend deutlich. Dennis Schröder verliert mit den Atlanta Hawks knapp. Die New Orleans Pelicans können einfach nicht gewinnen. Die San Antonio Spurs und die Los Angeles Clippers festigen ihren Platz in der Spitzengruppe.
Washington Wizards (1-3) - Atlanta Hawks (3-2) 95:92 (BOXSCORE)
Dank eines starken Bradley Beal, der 20 seiner 28 Punkte in der zweiten Halbzeit erzielte, haben die Wizards ihren ersten Saisonsieg eingefahren. Noch vor dem Spiel prophezeihte Head Coach Scott Brooks eine Leistungsexplosion seines Schützlings, die prompt erfolgte: "Früher oder später wird es bei ihm klicken." Und so war es dann auch - zum Leidwesen der Atlanta Hawks.
Diese fanden zunächst überhaupt nicht ins Spiel und standen nach über sechs Minuten bei lediglich vier mageren Zählern, bis Dennis Schröder per Drive die Flaute durchbrach. Der Nationalspieler sammelte über die Partie 20 Punkte, konnte aber seine Mitspieler nicht wie gewünscht einsetzen und leistete sich einige unnötige Ballverluste (3 Assists, 4 Turnover).
Auch seine Kollegen Paul Millsap (16 Punkte, 5/14 FG) und Kyle Korver (1/9 FG) erwischten nicht ihren besten Abend. Korver hatte drei Sekunden vor dem Ende noch die Chance, das Spiel in die Verlängerung zu bringen, produzierte jedoch einen Air Ball. Dwight Howard legte derweil ein Double-Double (20 Punkte, 12 Rebounds) auf.
Erlebe die NBA Live auf DAZN. Hol Dir jetzt Deinen Gratismonat
Dies war gegen den starken Backcourt der Wizards aber nicht genug, denn auch John Wall zeigte sich deutlich verbessert mit 21 Zählern, 10 Boards und 6 Assists. Das war auch nötig, denn die Bank der Wizards produzierte ganze acht Punkte. Dass es dennoch zum Erfolg reichte, lag auch an der schwachen Performance der Hawks an der Freiwurflinie, wo ganze 13 Freebies liegen gelassen wurden, während Washington 80 Prozent traf.
Toronto Raptors (4-1) - Miami Heat (2-3) 96:87 (BOXSCORE)
DeMar DeRozan ist weiter on fire. 34 Punkte schenkte er diesmal den Miami Heat ein und ist damit der erste Spieler seit Michael Jordan im Jahr 1986, der in eine Saison mit fünf Spielen über 30 Punkte startete. "Ich habe das gehört. Das kann ich gar nicht glauben", staunte DeRozan, auf die Statistik angesprochen, nicht schlecht.
Dabei ging es für ihn und die Raptors gar nicht gut los. Allein sechs Turnover im ersten Viertel ermöglichten den Heat eine 12-Punkte-Führung. Doch vor allem die Second Unit um Terrence Ross (20 Punkte) brachte die Kanadier wieder zurück in die Partie. "Wir haben eben ein tiefes Team", bilanzierte Kyle Lowry, der erneut Probleme mit seinem Wurf hatte (13 Punkte, 4/15 FG).
Im dritten Viertel sah es danach aus, als ob die Heat nach einem 16-Punkte-Rückstand wieder ins Spiel finden würden, doch ein 7:0-Lauf der Raptors zerstörte jegliche Träume. "Wir waren im vierten Viertel nicht fokussiert genug und haben dumme Fehler gemacht, die sie bestraft haben", ärgerte sich Goran Dragic (17 Punkte).
Dabei half auch das starke Double-Double von Hassan Whiteside (21 Punkte, 16 Rebounds) nicht. Insgesamt versenkte Miami nur 38,6 Prozent der Würfe, was auch an der starken Defense der Raptors lag, die nun bereits in vier Spielen ihre Gegner bei unter 42 Prozent Trefferquote hielt.
Brooklyn Nets (2-4) - Charlotte Hornets (4-1) 95:99 (BOXSCORE)
Es war knapp, doch am Ende tüteten die Hornets den vierten Sieg im fünften Spiel ein und feierten somit den besten Saisonstart seit 16 Jahren. Bedanken kann sich Charlotte dabei mal wieder bei Kemba Walker, der mit 30 Zählern ein Season High auflegte. Untersützung bekam der Point Guard von Nicolas Batum, der 18 Punkte und 9 Rebounds beisteuerte.
"Es ist ziemlich früh, aber mir gefällt dieses Team, welches wir werden können", lobte Steve Clifford im Anschluss. Marvin Williams setzte seine ersten zehn Versuche zwar alle daneben, sein einziges Field Goal war aber das entscheidende, als er eine Minute vor Schluss von draußen traf und die Führung wieder auf vier Punkte ausbaute.
Die Nets mussten derweil auf Jeremy Lin verzichten, der zwei Wochen ausfallen wird. Sein Verlust wurde mit ausgeglichenem Scoring ersetzt. Insgesamt fünf Nets scorten mehr als 11 Punkte, wobei Sean Kilpatrick mit 19 Zählern am erfolgreichsten war. Brook Lopez kam auf 18 Zähler, während Trevor Booker ein Double-Double verbuchen konnte (12 Punkte, 13 Bretter).
In der ersten Halbzeit führte Brooklyn mit bis zu 13 Punkten, konnte diese Führung allerdings nicht nutzen. "Es war eine gute Erfahrung, aber wir haben verloren. Das ist nie gut", stellt Lin-Ersatz Isaiah Whitehead fest.
Chicago Bulls (3-2) - New York Knicks (2-3) 104:117 (BOXSCORE)
Das große Thema des Abends war natürlich die Rückkehr von Joakim Noah und vor allem Derrick Rose nach Chicago. Während die Bulls in einer Auszeit ein Tribut-Video einspielten, pfiffen die Fans den Sohn der Stadt im ersten Viertel bei jedem Ballbesitz gnadenlos aus.
Beeinflussen ließ sich Rose davon aber augenscheinlich nicht. Der MVP von 2011 zeigte sein wohl bislang stärkstes Spiel im Knicks-Jersey und legte mit 15 Punkten und 11 Assists ein Double-Double auf. Auch Noah wusste mit 16 Zählern und 9 Boards zu überzeugen.
Die Entscheidung fiel zu Beginn des Schlussabschnitts, als die Mannen aus dem Big Apple zehn Punkte am Stück machten und so die Bulls demoralisierten. Auch der starke Dwyane Wade (35 Punkte, 5/7 Dreier) hatte darauf keine Antwort parat. Neben ihm punkteten lediglich Jimmy Butler (26 Zähler, 11/11 FT) und Nikola Mirotic zweistellig.
Ganz im Gegensatz zu den Knicks, wo alle Starter mindestens 15 Punkte erzielten, angeführt vom sehr effizienten Kristaps Porzingis (27 Punkte, 10/15 FG). Solche Quoten konnte Carmelo Anthony zwar nicht bieten (9/22 FG), am Ende standen dennoch 25 Zähler zu Buche.
Memphis Grizzlies (3-3) - Los Angeles Clippers (4-1) 88:99 (BOXSCORE)
Das beste Defensiv-Team der Liga? Wer hätte es gedacht, es sind die Clippers. Auch gegen den Rivalen aus Memphis war Defense Trumpf. "Auf unserer Defense lässt sich aufbauen", war Chris Paul zufrieden mit dem Team. Der Point Guard glänzte aber auch im Angriff mit 27 Punkten und 11 Assists, schränkte aber auch ein: "In der Offense müssen wir uns noch finden. Es wäre schön, wenn das bald besser klappen würde."
Neben Paul griff sich Blake Griffin ein Duble-Double (14 Zähler, 10 Rebounds), während sein Nebenmann DeAndre Jordan satte 21 Bretter pflückte. Im dritten Viertel führten die Clippers zeitweise mit 21 Punkten, doch Memphis biss sich in gewohnter Manier zurück in die Begegnung.
Angeführt vom starken Mike Conley (30 Punkte, 10 Assists, 7/11 Dreier) kamen die Grizzlies kurz vor dem Ende bis auf sieben Zähler heran, doch dann rissen sich die Clippers zusammen und brachten das Spiel letztlich souverän nach Hause.
Zach Randolph kam wieder von der Bank und kratzte am Double-Double (15 Zähler, 9 Rebounds), erkannte die Stärke der Clippers aber neidlos an: "Wir müssen auf das Level kommen, auf dem sie sind. Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Sie waren heute das bessere Team."
New Orleans Pelicans (0-6) - Phoenix Suns (2-4) 111:112 OT (BOXSCORE)
Die Pelicans haben die Seuche und bleiben weiter sieglos. Zwei Sekunden vor dem Ende brachte Lance Stephanson die Pels mit einem schweren Fadeaway mit zwei Punkten in Front, doch der mit 38 Punkten überragende Devin Booker hatte mit der Sirene die passende Antwort und traf seinerseits einen schweren Jumper. "Ich erinnere mich an den Wurf, aber nicht an das Play, was aufgezeichnet war", gab Booker schmunzelnd zu.
In der Verlängerung brachte E'Twaun Moore New Orleans acht Sekunden vor dem Ende wieder auf die Siegersraße, doch beim anschließenden Einwurf pennten die Pelicans kollektiv und T.J. Warren dunkte Phoenix zum Auswärtssieg. "Wir waren in einigen Situationen zu nachlässig. So kann man nicht auftreten", legte Coach Alvin Gentry den Finger in die Wunde. Bereits am Mittwoch hatte New Orleans in Memphis nach Verlängerung verloren.
Anthony Davis erzielte 22 Zähler und 11 Rebounds, scorte dabei effizient, nahm aber nur wenig Würfe (7/11 FG, 4 Blocks). Die offensive Last wurde stattdessen auf mehrere Schultern verteilt, was sieben Spieler mit mehr als zehn Punkten belegen. Verloren wurde das Spiel unter anderem an der Freiwurflinie, wo beinahe jeder zweite auf den Ring klatschte (15/28 FT).
Da war Booker aus einem anderem Holz geschnitzt, der jeden seiner Freebies versenkte. Hinzu kam eine gute Feldwurfquote (13/22 FG). Tyson Chandler lieferte ein gutes Double-Double (12 Punkte, 18 Boards) und auch Eric Bledsoe steuerte 17 Zähler zum knappen Sieg bei.
Utah Jazz (3-3) - San Antonio Spurs (5-1) 86:100 (BOXSCORE)
Quin Synder, seines Zeichens Head Coach der Utah Jazz, fasste die Partie perfekt zusammen: "Kawhi Leonard war ziemlich gut." Der Forward legte 29 Punkte und 11 Rebounds auf und war damit einmal mehr der Garant für den Erfolg. Auch Joe Johnson staunte nicht schlecht: "Er wirft nach Picks einfach unfassbar gut. Er war einfach sehr schwer zu verteidigen."
Dabei kamen die Jazz gut aus den Startlöchern, doch nach einem 10:2-Lauf wurde es Gregg Popovich zu bunt und nahm die Auszeit. Nach dem folgenden 29:7-Run gaben die Spurs die Führung nicht mehr her. LaMarcus Aldridge steuerte dabei ebenfalls 19 Punkte bei.
"Wir haben nicht den heiligen Gral gefunden, sondern einfach nur gut gespielt", analysierte Popovich mit dem gewohnten Humor die Leistung seines Team. Vor allem defensiv war die Leistung überzeugend. Utah wurde bei unter 38 Prozent aus dem Feld gehalten.
George Hill konnte dabei nicht an seine Gala gegen die Dallas Mavericks anknüpfen und blieb mit insgesamt 13 Punkten eher blass. Topscorer war Rodney Hood, der als einziger Jazzer effizient warf und 18 Punkte für sich verbuchen konnte (7/12 FG).
Los Angeles Lakers (3-3) - Golden State Warriors (4-2) 117:97 (BOXSCORE)
Blowout in LA. Doch nicht die Warriors machten kurzen Prozess, sondern die Lakers fegten den Topfavoriten aus der Halle. Der Grund war dabei recht simpel: Die Dubs trafen absolut nichts von draußen. 15,6 Prozent Trefferquote von Downtown, ein echter Gruselwert, den man in der Vergangenheit nur von Teams wie den Grizzlies kannte.
Stephen Curry kratzte zwar an einem Triple-Double (13 Punkte, 8 Rebounds, 11 Assists), setzte aber alle (!) zehn Dreierversuche daneben. Damit ging die Rekord-Serie von 157 Spielen mit mindestens einem Triple zu Ende. Kollege Klay Thompson machte es nicht viel besser und stand letztlich bei 2/10 Dreiern.
Normalform erreichte von den Stars nur Kevin Durant, der 27 Punkte machte, aber auch, untypisch für ihn, drei seiner acht Freiwürfe liegen ließ. Damit war der Weg geebnet für den Upset und den Sieg von Head Coach Luke Walton über sein altes Team. Die Lakers liefen den Dubs früh davon und spielten sich bis ins dritte Viertel eine 21-Punkte-Führung heraus.
Julius Randle (14 Rebounds) und Lou Williams machten dabei je 20 Zähler und führten ihr Team im Scoring an. D'Angelo Russell streute weitere 17 Punkte ein. Für das Highlight des Abends sorgte aber Larry Nance Jr., der bei sechs Würfen nicht nur perfekt aus dem Feld war, sondern mit einem unfassbaren Dunk über den mitleidenswerten David West die Zuschauer aus den Sitzen riss.