Spurs gehen unter, LeBron schreibt Geschichte

SPOX
06. November 201609:58
Chris Paul fuhr mit seinen Clippers einen Sieg eingetty
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Die San Antonio Spurs haben das Topspiel gegen die Los Angeles Clippers deutlich verloren. LeBron James erreicht derweil einen weiteren Meilenstein, während die Cavaliers in Philly mit einem blauen Auge davon kommen. Die Thunder liefern eine starke Antwort nach der Pleite, die Pacers und Pistons dominieren zu Hause.

Oklahoma City Thunder (5-1) - Minnesota Timberwolves (1-4) 112:92 (BOXSCORE)

Das war dann wohl die Definition einer "beeindruckenden Reaktion" der Thunder. Nach der verheerenden Schlappe bei den Warriors durften sie wieder daheim ran - und machten zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, als würde sie das vergangene Spiel noch in irgendeiner Weise jucken.

Angeführt von Energie-Bündel Russell Westbrook erspielte sich OKC eine frühe 9-Punkte-Führung, auf die zunächst lediglich Karl-Anthony Towns eine Antwort wusste. Dieser legte in den ersten 24 Minuten 25 Punkte bei 10/14 Treffern aus dem Feld auf und sorgte somit dafür, dass der Rückstand seines Teams bis zur Pause erträglich blieb.

Doch im dritten Viertel konnte auch KAT nicht verhindern, dass die Thunder einen beeindruckenden 19:1-Run hinlegten und das Spiel dadurch früh entschieden. "Wir waren von der ersten Sekunde an aggressiv und haben unser Spiel durchgezogen. Wir haben viele talentierte Scorer, von denen einer jederzeit heiß laufen kann", erklärte Andre Roberson nach dem Erfolg.

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Einer davor war Enes Kanter, der nach seinem enttäuschenden Auftritt stark zurück kam und von der Bank 20 Punkte auflegte (9/14 FG). Westbrook kam auf 28 Zähler (9/18 FG), 6 Rebounds und 8 Assists, während bei den Wolves neben Towns (33 Punkte) lediglich Shabazz Muhammad mit 15 Punkten zweistellig scoren konnte.

Philadelphia 76ers (0-5) - Cleveland Cavaliers (6-0) 101:102 (BOXSCORE)

Mitte des ersten Viertels war es soweit: LeBron James schloss einen einfachen Layup ab und überholte dadurch Hakeem Olajuwon auf der All-Time Scoring List. Der King steht jetzt mit 26.970 Punkten auf Platz 10. "Es ist eine große Ehre", bewertete er anschließend kurz angebunden sein Überholmanöver. Einst hatte er mit The Dream individuell an seinem Game gearbeitet.

Zurück zum Spiel: Zunächst sah es danach aus, als könnte der Champion im Schongang durch die Stadt der brüderlichen Liebe marschieren. Nach dem ersten Durchgang führten die Cavs bereits mit 15 Punkten und auch zur Halbzeit war der Vorsprung noch zweistellig. Allerdings: Die Sixers bewiesen Moral und kamen zurück. Am letzten Schritt scheiterten sie dennoch.

Bei noch 7 verbleibenden Sekunden und der Ein-Punkt-Führung der Cavs hatte Philly den letzten Angriff der Partie und isolierte Gerald Henderson. Dieser zog zum Korb und wollte per Layup abschließen, doch der Ball wurde ihm von J.R. Smith aus der Hand geschlagen. Henderson forderte zwar vehement einen Pfiff, wurde aber von den Refs nicht erhört.

So gehörte der Gamewinner letztlich Channing Frye, der bereits 1:05 Minute vor Schluss von Downtown zum Endstand traf. Mit 4 versenkten Dreiern erwischte er ohnehin einen soliden Abend. James kam auf 25 Zähler und 14 Assists, Kyrie Irving gelang hingegen nicht viel (8 Punkte, 3/17 FG). Bester Mann der Sixers war einmal mehr Joel Embiid (22 Punkte, 6 Rebounds, 4 Blocks).

Orlando Magic (3-3) - Washington Wizards (1-4) 88:86 (BOXSCORE)

Achtung, Floskel: Wenn das Ergebnis stimmt, fragt nach der Art und Weise eines Siegs nach der Schlusssirene niemand mehr. Das gilt auch für die Orlando Magic, die ihren dritten Sieg in Folge einfuhren und nun bei einer ausgeglichenen Bilanz stehen. Mit Ruhm bekleckert haben sie sich gegen die Wizards allerdings nicht.

Mit einer Quote von 39 Prozent aus dem Feld und 31 Prozent von der Dreierlinie gewinnt man in der NBA eigentlich nicht viele Spiele, vor allem, wenn nur zwei Starter eine zweistellige Punktausbeute verbuchen können. Gegen die Gäste aus der Hauptstadt reichte es aber, denen es ohne den geschonten John Wall an Playmaking fehlte.

Die Chance zum Sieg hatte Washington dennoch. 0,8 Sekunden vor Schluss drückte Markieff Morris einen Dreier ab, der zum Sieg gereicht hätte, doch der Spalding wollte nicht durch die Reuse fliegen. So jubelten am Ende die Hausherren vor einer Playoff-würdigen Kulisse, wobei sie sich auf die Second Unit verlassen konnten: Angeführt von Jeff Green (18 Punkte, 5 Rebounds) dominierte sie die Bank der Wizards mit 45:28 Punkten.

"Dass wir nach so einem schlechten Saisonstart zurückkommen, zeigt, dass wir einen guten Charakter haben. Daran müssen wir jetzt anknüpfen und weiter Fortschritte machen", zeigte sich Matchwinner Green zufrieden.

Detroit Pistons (4-2) - Denver Nuggets (2-3) 103:86 (BOXSCORE)

Wer in die Playoffs will, muss seine Heimspiele gewinnen. Das haben offenbar auch die Pistons verinnerlicht und bleiben im Palace weiterhin ungeschlagen (4-0). Die Dominanz dieser Serie ist erdrückend: Alle diese Siege gingen mit einer zweistelligen Punkte-Differenz zu Ende und nie lag Detroit zu Hause mit mehr als 3 Punkten zurück.

Gegen die Nuggets profitierte Motor City von einem starken Start. Nach wenigen Minuten stand es 10:0, das erste Viertel endete gar mit 29:12. Davon erholten sich die Nuggets nicht mehr. Im zweiten Viertel bahnte sich zwar so etwas wie ein Comeback an, doch nach dem Seitenwechsel setzte sich die Pistons-Dominanz fort.

Head Coach Stan van Gundy war besonders von den ersten 12 Minuten des Spiels angetan: "Unsere Defense im ersten Viertel war unsere beste Defense in diesem Jahr. Vielleicht sogar die beste, seit ich hier bin", schwärmte er. Verlassen konnte sich van Gundy diesmal wieder auf Andre Drummond, der nach zwei schwachen Auftritten wieder groß aufspielte und 19 Punkte bei 20 Rebounds auflegte.

"In den letzten beiden Spielen war ich nicht ich selbst. Ich habe ohne Energie gespielt und nicht das gemacht, was von mir erwartet wird. Das habe ich heute geändert", so Dre. Unterstützt wurde der Center von Marcus Morris (15 Punkte, 6 Rebounds) und Jon Leuer (15 Punkte), während für die Nuggets Wilson Chandler (21 Punkte, 9 Rebounds) und Danilo Gallinari (16 Punkte) ihre Normalform erreichten.

Indiana Pacers (3-3) - Chicago Bulls (3-3) 111:94 (BOXSCORE)

Was die Pistons können, können die Pacers allerdings auch: Auch sie sind vor heimischer Kulisse noch unbesiegt (3-0). Gegen völlig indisponierte Bulls hatten sie leichtes Spiel und stellten schon im ersten Viertel, das sie mit 31:15 für sich entschieden, die Weichen auf Sieg.

Dabei trafen sie 12 Dreier bei einer Quote von 46 Prozent. Im Gegensatz zu den vergangenen Spielen war das eine deutliche Steigerung und mitentscheidend für den Sieg, auch, weil die Bulls nur 6/18 von jenseits der Dreierlinie trafen. Einen Aufreger gab es am Ende des dritten Viertels, obwohl das Spiel im Prinzip schon entschieden war: Paul George schoss mit dem Spalding versehentlich einen Zuschauer ab und wurde von den Refs suspendiert. "Meine Fußball-Skills sind nicht so gut, wie ich dachte. Ich wollte den Ball gegen die Bande schießen", analysierte PG-13 sein Malheur später.

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Head Coach Nate McMillan war derweil hochzufrieden: "Heute haben wir sehr gute Ansätze von dem gezeigt, was unsere Philosophie sein wird", erklärte er. George erzielte trotz Suspendierung 13 Punkte und 7 Rebounds, Jeff Teague avancierte zum Topscorer (21 Punkte, 6 Assists). Auf der anderen Seite blieb Dwyane Wade blass (4 Punkte, 1/9 FG), Paul Zipser sah 8 Minuten Spielzeit, verbuchte aber keinen Abschluss.

Milwaukee Bucks (4-2) - Sacramento Kings (2-5) 117:91 (BOXSCORE)

Eine Sequenz zu Beginn des Spiels dokumentierte recht gut, wie dieser Abend verlaufen würde. Kings-Guard Ty Lawson zog zum Korb, ging zum Layup hoch - und wurde übel von Giannis Antetokounmpo abgeräumt, der das Spielgerät ans Brett pinnte, anschließend selber den Fastbreak einläutete, einen No-Look-Pass auf Miles Plumlee spielte und diesem dann dabei zusah, wie er per Dunk abschloss.

Es war zwar erst das 14:8, aber trotzdem der Anfang vom Ende für die Kings, die nie in diese Partie fanden. Spätestens ein 21:3-Run im dritten Viertel beantwortete alle Fragen. Die Defensiv-Probleme Sacramentos wurden erneut sichtbar: Zum sechsten Mal in Folge kassierten sie mindestens 100 Punkte. Gegen die Bucks ließen sie eine Feldwurfquote von 50 Prozent zu und verloren obendrein das Rebound-Duell mit 36:53.

DeMarcus Cousins beließ es bei bescheidenen 15 Punkten, die er allesamt in der ersten Halbzeit erzielte. Ihm fehlte die Unterstützung vom angeschlagenen Rudy Gay. Auf der anderen Seite überzeugte der Greek Freak mit 17 Zählern, 8 Rebounds und 8 Assists. Topscorer des Spiels wurde Mirza Teletovic mit 22 Zählern (Career High mit 7 Dreiern).

San Antonio Spurs (5-2) - Los Angeles Clippers (5-1) 92:116 (BOXSCORE)

Es war das Topspiel der Western Conference - schließlich trafen mit den Spurs und Clippers zwei Teams aufeinander, die um den Top Seed kämpfen wollen und jeweils erst eine Niederlage auf dem Konto hatten. Was dann im ersten Viertel passierte, ließ den einen oder anderen Fan im AT&T Center aber sehr verwundert zurück - denn Spannung ließen die Gäste aus L.A. nie aufkommen.

Dabei begann es für die Spurs zunächst optimal. Sie erarbeiteten sich eine 8:0-Führung und schienen sich in einen Rausch zu spielen, ehe die Clippers zurückschlugen. Chris Paul (9 Punkte, 10 Assists, 8 Rebounds) trieb seine Jungs zu etwas mehr Tempo an, was sich diese auch zu Herzen nahmen und mal eben einen 16:0-Run hinlegten. Die daraus resultierende Führung geriet anschließend nicht mehr in Gefahr.

Zur Halbzeit stand es bereits 73:55. So viel Punkte hatten die Spurs unter Gregg Popovich noch nie zum Pausentee kassiert, was aber nur eine von zwei gerissenen Serien war: Seit Dezember 2014 haben die Texaner keine zwei aufeinanderfolgende Heimspiele verloren.

"Es war ein schöner Sieg", erklärte Head Coach Doc Rivers anschließend. "Aber solche Spiele sollte es nicht geben. Man hat gesehen, wie beide Teams zum Ende des Spiels kaum noch laufen konnten. Ein Spiel, das im nationalen TV gezeigt wird, mit zwei Elite-Teams, sollte keines sein, in dem beiden Mannschaften Back-to-Back antreten."

Topscorer des Abends wurde Blake Griffin mit 28 Punkten (13/19 FG), Jamal Crawford streute von der Bank kommend 16 Zähler ein. Bei den Spurs fehlten nach wie vor Danny Green und Tony Parker. Bester Scorer der Texaner war LaMarcus Aldridge (19 Punkte).

Der Spielplan im Überblick