Was für eine Show des amtierenden MVP! Stephen Curry kontert seine desaströse Bilanz aus dem vorherigen Spiel und fackelt gegen die Pelicans eine unfassbare Dreiershow ab. Am Ende steht der alleinige NBA-Rekord beim äußerst knappen Sieg. Auch John Wall schreibt Geschichte, unterliegt aber einem einmal mehr starken James Harden.
Philadelphia 76ers (0-6) - Utah Jazz (5-3) 84:109 (BOXSCORE)
Vor Beginn des Spiels mussten die Jazz erstmal die Nachricht verdauen, dass ihr Ballverteiler George Hill, der jüngst als Western Conference Player of the Week ausgezeichnet wurde, verletzt ausfallen würde. Gegen die bisher sieglosen 76ers kam es letztendlich trotzdem zu einem ungefährdeten Erfolg der Gäste.
Hayward knüpfte im zweiten Spiel nach längerer Verletzungspause an seine Rolle der letzte Saison an und erzielte mit 20 Punkten zum zweiten Mal in Folge die meisten Zähler seines Teams. Unterstützt wurde er von Big Man Derrick Favors, der ein Double-Double auflegte (16 Punkte, 14 Rebounds).
Das Duell der Center zwischen Rookie-Sensation Joel Embiid und Shot-Blocker Rudy Gobert konnte die hohen Erwartungen dagegen nicht erfüllen. Beide fielen vor allem durch Foul-Trouble auf und mussten so länger auf der Bank Platz nehmen als geplant. "The Process" kam am Ende mit 14 Punkten und 9 Rebounds dennoch beinahe auf ein Double-Double.
Coach Brett Brown zeigte sich nach dem Spiel jedenfalls rational und erkannte an, dass die Niederlage gegen "eines der besseren Teams im Westen" erfolgte. Philadelphia wartet weiter auf den ersten Saisonsieg. Dass dieser noch in diesem Monat erfolgt, ist mehr als fraglich. Seit 43 Spielen warten die Sixers auf einen Sieg in den Kalendermonaten Oktober und November.
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Washington Wizards (1-5) - Houston Rockets (4-3) 106:114 (BOXSCORE)
Der Start ins Spiel lief wahrlich bescheiden für James Harden. Nach dem ersten Viertel hatte der Bart gerade einmal einen seiner vier Wurfversuche verwandelt, dafür aber schon fünf Ballverluste auf dem eigenen Konto. Star-Spieler mit derartigem Selbstbewusstsein lassen sich von einem Negativ-Lauf aber so leicht nicht verunsichern.
So vergaß Harden das erste Viertel, nach dem die Wizards auch mit sieben Punkten führten, nahm im Anschluss das Heft komplett in die Hand und führte seine Rockets am Ende mit seinen beinahe schon gewohnten 32 Punkten (9/19 FG) und 15 Assists zum Sieg. Die 8 Turnover? Am Ende Nebensache in einem wechselhaften Spiel, in dem das Momentum etliche Male hin- und herwechselte.
Die Rockets, bei denen Harden vor allem von Ryan Anderson (23 Punkte, 9/15 FG) unterstützt wurde, entschieden das Spiel dabei erst kurz vor Schluss. Als John Wall in der letzten Minute des Feldes verwiesen wurde, war schließlich die Hoffnung bei den Wizards weg. Zuvor hatte der Point Guard sich mit einer Vorlage auf Bradley Beal an Wes Unseld vorbei zum All-Time-Assist-Leader der Wizards aufgeschwungen und sein Team mit 21 Punkten sowie 8 Assists im Spiel gehalten.
Es half am Ende alles nichts gegen Harden sowie Houstons Dreierregen. Die Texaner versenkten am Ende eindrucksvolle 17 ihrer 37 Dreierversuche und sorgten für einen weiteren Dämpfer bei den sowieso schon enttäuschend gestarteten Hauptstädtern.
Charlotte Hornets (5-1) - Indiana Pacers (3-4) 122:100 (BOXSCORE)
Auch im dritten Anlauf schafften es die Indiana Pacers nicht, ihre erste Winning-Streak der Saison zu starten. Schuld daran ist, dass die Pacers bisher zwei verschiedene Gesichter zeigen. Zu Hause gewannen sie jedes ihrer drei Spiele, auswärts zahlten sie vier Mal Lehrgeld. So auch in Charlotte.
Die Pacers verschliefen dieses Mal den Start komplett und ließen sich 43 Punkte im ersten Viertel einschenken. Nachdem das zweite Viertel auch mit 11 Punkten verloren ging, war das Spiel nach der ersten Halbzeit bereits vorentschieden. Während die Bank, angeführt von C.J. Miles (23 Punkte, 5/11 Dreier), eine couragierte Leistung zeigte, waren es vor allem die Starter, die für Indiana enttäuschten. Superstar Paul George (10 Punkte, 5 Turnover) zeigte seine schlechteste Saisonleistung und Neuzugang Thaddeus Young blieb sogar ohne Punkt.
Die Hornets wurden erneut von Kemba Walker angeführt, der mit 24 Punkten und 10 Assists sein erstes Double-Double der Saison verzeichnete. Kemba überzeugte nicht nur durch seine pfeilschnellen Drives zum Korb, sondern traf auch 5 seiner 6 Dreierversuche. Belohnt wurde dies von Coach Clifford durch einen frühen Feierabend nach nur 25 Minuten Spielzeit.
Den Grundstein für den Sieg legten die überraschend starken Hornets, bei denen gleich acht Spieler zweistellig punkteten, in Hälfte eins. Mit 75 Punkten in den ersten 24 Minuten, stellte Charlotte einen 23 Jahre alten Franchise-Rekord ein.
Chicago Bulls (4-3) - Orlando Magic (3-4) 112:80 (BOXSCORE)
Auch wenn die Saison noch nicht allzu alt ist, stand in Chicago schon ein leicht richtungsweisendes Spiel an, denn die Bulls trafen nach drei Niederlagen in Folge auf die formstarken Magic, die ihrerseits nach dem verpatzten Start drei Spiele in Folge gewonnen hatten. Von jener aufsteigenden Form war bei den Gästen aber von Beginn an nur äußerst wenig zu sehen.
Chicago dominierte vom Start weg und ging schon schnell im ersten Viertel mit 37:24 in Führung. Weil die Bulls ähnlich stark in die zweite Hälfte kamen, war das Spiel vor dem Schlussviertel schon entschieden. Daher kam auch Paul Zipser wieder auf sechs Minuten Spielzeit in der Garbage-Time, in denen der Deutsche einen Dreier verfehlte und zwei Rebounds holte.
Auftrumpfen konnten andere Bulls. Jimmy Butler zum Beispiel, der mit 20 Punkten, 7 Assists und 4 Steals auffiel. Dabei verwandelte Jimmy Buckets all seine zehn Freiwurfversuche, während die Magic insgesamt gerade einmal sechs Mal im ganzen Spiel an die Linie wanderten. In Verbindung mit der klaren Unterlegenheit im Reboundduell (39:56) war das der Grund für die Niederlage.
Bester Punktesammler bei den enttäuschenden Magic war Aaron Gordon mit 15 Zählern (6/15 FG), während Taj Gibson mit 16 Punkten und 11 Rebounds für die wenig zielsicheren Bulls (3/19 Dreier) für ein Double-Double sorgte.
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Los Angeles Clippers (6-1) - Detroit Pistons (4-3) 114:82 (BOXSCORE)
Der vier Spiele andauernde Road-Trip der Pistons hat zwar gerade erst begonnen, doch die Truppe von Stan van Gundy würde wohl am liebsten schon jetzt nach Detroit zurück. Der Grund dafür? Beeindruckende Clippers, die von der ersten Minute an keine Zweifel daran ließen, wer das Spiel an diesem Abend dominieren sollte. Das Team von Doc Rivers startete gleich mit aggressiver Defense, welche den Kontrahenten aus Mo-Town komplett aus dem Konzept brachte.
So machten die Clippers schon im ersten Viertel mehr als doppelt so viele Punkte (33:15) und kannten auch im Anschluss keine Gnade mit den hilflosen Pistons. Der Vorsprung vor dem Schlussviertel betrug folglich 40 Punkte. Die Messe war zu diesem Zeitpunkt bereits gelesen.
Eklatant waren vor allem die Unterschiede im Backcourt. Bei Detroit erwischten Ish Smith und Kentavious Caldwell-Pope einen ganz schwachen Abend. Vorne wollte nichts fallen, hinten bekamen sie die starken Chris Paul und J.J. Redick nicht unter Kontrolle. CP3 überragte mit 24 Punkten (8/10 FG, 5/5 Dreier), Redick fiel mit 20 Punkten (6/9 FG) nicht merklich ab.
Annähernd Normalform erreichte bei den Pistons, die insgesamt nur 37 Prozent ihrer Feldwürfe verwandelten, lediglich Andre Drummond, der auf ein Double-Double (15 Punkte, 12 Rebounds) kam. Auch er wurde aber von einem Clipper in den Schatten gestellt, denn Blake Griffin machte mit dem Pistons-Frontcourt, was er wollte. Am Ende standen für ihn 13 Punkte, 10 Rebounds und 9 Assists auf dem Konto. Dass er am Ende das Triple-Double verpasste, lag nur daran, dass er, wie die anderen Clippers-Starter, das Schlussviertel bereits von der Bank verfolgte.
Golden State Warriors (5-2) - New Orleans Pelicans (0-7) 116:106 (BOXSCORE)
Das viel beschriene Super-Team traf auf das bis dato schlechteste Team der Liga. Eigentlich eine klare Sache. Doch die Warriors ließen es nach einem guten Start in der zweiten Hälfte schleifen. Ein 22:6-Run brachte die Pelicans in der zweiten Hälfte ins Spiel zurück zu einem Zeitpunkt, als die Warriors so gut wie keinen Wurf trafen.
Dann allerdings ging es ins letzte Viertel und es stand der große Auftritt von Stephen Curry an. Der amtierende MVP war schon das gesamte Spiel über enorm treffsicher aus der Distanz, nachdem er bei der Pleite gegen die Lakers noch all seine zehn Dreierversuche vergeben hatte. Als die Warriors ihren Chef am meisten brauchten, schlug er schließlich zu. Mit drei schnellen Dreiern in Folge brachte er Golden State wieder deutlicher in Führung.
Doch nicht nur das, Currys Distanzwurf zum 109:97 war sein 13. erfolgreicher Dreier im Spiel. Das bedeutete einen alleinigen NBA-Rekord nur ein Spiel nach seinem desaströsen Auftritt aus der Distanz. Die Bay Area stand Kopf. He did it again! Die Pelicans, die bis dahin wacker gekämpft hatten und in Anthony Davis (33 Punkte, 13 Rebounds) einmal mehr ihren besten Mann hatten, wussten nicht mehr zu antworten. Auch sie waren geschockt vom Rekord.
Am Ende stand Curry bei 46 Punkten (16/26 FG), Saison-Bestmarke für den Point Guard, der ansonsten von Kevin Durant (22 Punkte, 8/17 FG) und Klay Thompson (24 Punkte, 11/20 FG) unterstützt wurde. Die anderen Warriors-Stars waren am Ende aber nur Nebendarsteller bei der Curry-Show.