Russ auf sich allein gestellt, Clips marschieren

SPOX
15. November 201613:34
Russell Westbrook konnte die nächste Thunder-Pleite nicht verhinderngetty
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Die Oklahoma City Thunder mussten die nächste Pleite einstecken - diesmal bei den dezimierten Detroit Pistons. Die Los Angeles Clippers fegten die Brooklyn Nets aus der Halle und bleiben das Team der Stunde. Die Celtics unterlagen in einem Krimi den Pelicans, da sie einen Anfängerfehler begingen. Zudem: Frank Vogel wurde von seinem Ex-Team besiegt und James Harden hat die Sixers überrumpelt.

Indiana Pacers (5-6) - Orlando Magic (4-7) 88:69 (BOXSCORE)

Die große Story vor dem Tip-Off war die Rückkehr von Magic-Coach Frank Vogel an seine alte Wirkungsstätte. Er wurde mit warmem Applaus empfangen und entschuldigte sich vor dem Spiel dafür, dass er nun versuchen müsse, die Pacers zu schlagen. Allerdings sollte es beim Versuch bleiben.

Denn Indiana erinnerte sich offenbar daran, was Vogel ihnen einst beigebracht hatte und verteidigte auf einem sehr hohen Niveau. Besonders das letzte Viertel beeindruckte: Obwohl die Pacers bereits mit einer 71:57-Führung in den Schlussabschnitt gingen, hielten sie die Konzentration hoch und ließen nur noch 12 weitere Punkte und eine 25-prozentige Feldwurfquote zu.

"Das war unsere beste Defensiv-Leistung in dieser Saison. Wahrscheinlich sogar unser bestes Spiel", zeigte sich Paul George entsprechend zufrieden. Mit 13 Punkten (5/16 FG) und 6 Rebounds erwischte dieser zwar keinen guten Abend, konnte sich aber auf C.J. Miles (16 Punkte) oder Monta Ellis verlassen (13).

Bei den Magic enttäuschten vor allem die Starter um Serge Ibaka, der nicht an seine Gala gegen die Thunder anknüpfen konnte und magere 6 Punkte erzielte (3/13 FG). Immerhin zeigte sich die Second Unit engagiert und kam, angeführt von Aaron Gordon (11 Punkte), auf insgesamt 32 Zähler.

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Detroit Pistons (6-5) - Oklahoma City Thunder (6-5) 104:88 (BOXSCORE)

Nach dem furiosen Saison-Auftakt dürfte die anfängliche Euphorie bei OKC so langsam einer kleinen Ernüchterung weichen. In Detroit setzte es die vierte Pleite in Folge, obwohl die Pistons ohne ihre zwei besten Spieler auskommen mussten. Reggie Jackson fehlte nach wie vor mit seiner Knie-Verletzung, Andre Drummond pausierte mit einem lädierten Knöchel.

Nach einem ausgeglichenen Start dominierten die Hausherren aber trotzdem den Palace. Verwunderlich: Trotz der Abwesenheit von Drummond war das Spiel aus dem Lowpost die größte Waffe: Bei den Punkten in der Zone (60:44) behielt Detroit klar die Oberhand. Da half den Gästen auch der marginale Vorteil bei den Rebounds nicht weiter (47:51).

Drummond-Ersatz Aron Baynes hatte großen Anteil an diesem Erfolg, indem er 20 Punkte (8/13 FG) und 8 Rebounds beisteuerte. "Er ist ein Vollstrecker", urteilte dessen Team-Kollege Tobias Harris anschließend treffend. Mit 22 Punkten und 6 Rebounds vollstreckte er selbst auch recht erfolgreich.

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Aus Thunder-Sicht war mal wieder die Produktivität abseits von Russell Westbrook das Problem. Mit 33 Punkten, 15 Rebounds und 8 Assists zimmerte er zwar eine beeindruckende Statline aufs Scoreboard, allerdings punktete kein weiterer Starter zweistellig. Dass RW0 die 14 letzten Punkte seines Teams in der ersten Halbzeit alleine erzielen musste, war bezeichnend für dieses Spiel.

New Orleans Pelicans (2-9) - Boston Celtics (5-5) 106:105 (BOXSCORE)

Bis zu diesem Duell waren die Pelicans die großen Spezialisten darin, enge Spiele in der Crunchtime konsequent zu verlieren. Gegen die Celtics gaben sie den Sieg fast wieder in letzter Sekunde aus der Hand, doch ein Fehler Bostons und eigenes Glück von der Linie verhinderten die nächste Enttäuschung.

Bei noch 14,8 Sekunden auf der Uhr und einer Zwei-Punkte-Führung für New Orleans brachten die Gäste Isaiah Thomas zurück ins Spiel. Da die Pels-Defense kollektiv pennte, glich er mit einem einfachen Layup zum 105:105 aus. Im Gegenzug machte Kelly Olynyk aber einen Anfängerfehler und fiel auf eine Wurffinte von Tim Frazier rein. Dieser nahm dankend den Kontakt an und durfte an die Freiwurflinie.

Bei noch 2,5 verbleibenden Sekunden versenkte der Jungspund den ersten Versuch und vergab den zweiten. Da die Celtics keine Auszeit mehr hatten, reichte dies, um den zweiten Saisonsieg einzutüten. Ein Garant für den Erfolg war Anthony Davis, der 25 Punkte, 16 Rebounds, 4 Steals und 2 Blocks auflegte. Langston Galloway gab den Instant Scorer von der Bank und legte 21 Zähler auf, während Buddy Hield seinen ersten NBA-Start durchlebte, aber kaum auffiel (5 Punkte, 2/7 FG). E'Twaun Moore laboriert an einer Zehenverletzung und musste passen.

Die Celtics vermissten nach wie vor Al Horford als Lowpost-Scorer, sodass zu viel von Thomas abhing. Dieser legte auch 37 Punkte auf (13/29 FG), hatte aber zu wenig Unterstützung.

Houston Rockets (6-4) - Philadelphia 76ers (1-9) 115:88 (BOXSCORE)

Nachdem James Harden in den vergangenen beiden Spielen jeweils ein Triple-Double aufgelegt hatte, überlegte er sich für die Sixers eine andere Besonderheit: den Bitzstart.

Der Bart hatte offenbar keine Lust auf ein enges Spiel und machte mit den Gästen entsprechend kurzen Prozess. 23 Punkte, 8/8 Treffer aus dem Feld, 5/5 von der Freiwurflinie und dazu 4 Rebounds und 3 Assists - all das gelang ihm in den ersten 12 Minuten. Da seine Kollegen sich ebenfalls nicht lumpen ließen, stand nach besagtem Durchgang eine 38:26-Führung in den Büchern, an der die Sixers nicht mehr rütteln konnten.

Harden kühlte im zweiten Viertel zwar etwas ab, doch eine erneute Leistungssteigerung nach dem Pausentee räumte alle Zweifel am Sieger dieses Spiels beiseite. Am Ende kam Houstons Anführer auf 33 Punkte, 9 Assists und 7 Rebounds. Bei den Sixers kehrte Joel Embiid zurück, nachdem er zuletzt geschont wurde. Sein Double-Double (13 Punkte, 10 Rebounds) reichte aber bei Weitem nicht aus, um die Dominanz der Texaner zu gefährden.

San Antonio Spurs (8-3) - Miami Heat (2-7) 94:90 (BOXSCORE)

94:90 - was nach einem äußerst knappen Spiel klingt, war unter dem Strich ein nicht wirklich gefährdeter Heimsieg für die Spurs. Diese hatten gleich doppelten Grund zur Freude: Mit Tony Parker, Danny Green, Kawhi Leonard, LaMarcus Aldridge und Pau Gasol konnte Head Coach Gregg Popovich erstmals bei einem Heimspiel auf seine bevorzugte Starting Five zurückgreifen, nachdem er diese in den ersten neun Spielen aufgrund von Verletzungen fünfmal hatte ändern musste.

Nach einem 0:4-Start aus Sicht der Spurs nahm das Elite-Lineup auch Fahrt auf und stellte mit einem 21:6-Run die Weichen früh auf Sieg. Die daraus resultierende Führung gaben die Texaner nie mehr ab, obwohl sie sich ein sehr fahriges drittes Viertel erlaubten, in welchem sie gerade mal 26,1 Prozent aus dem Feld warfen. Glück für sie: Miami machte es nicht wirklich besser (34 Prozent).

Leonard glänzte mit einem Double-Double aus 24 Punkten und 12 Rebounds, Aldridge kam auf 18 Zähler. Auf der anderen Seite präsentierte sich Hassan Whiteside zwar in dominanter Form (23 Punkte, 9/11 FG, 17 Rebounds), doch da neben ihm lediglich Dion Waiters konstant punktete (27 Punkte, 12/26 FG), konnte dies die fünfte Niederlage in Folge nicht verhindern.

Utah Jazz (7-5) - Memphis Grizzlies (5-5) 96:102 (BOXSCORE)

Die Jazz kehrten nach einem erfolgreichen Fünf-Spiele-Roadtrip (vier Siege) zurück in die Heimat. "Man will immer zu Hause spielen", freute sich Head Coach Quin Snyder - allerdings bedeutete "zu Hause" in diesem Fall nicht "erfolgreich".

Die Vorzeichen waren für die Heimkehrer aber auch alles andere als gut. Mit George Hill (Daumenverletzung) und Rodney Hood (Erkältung) fiel der Starting Backcourt aus, sodass Dante Exum und Joe Ingles in die Bresche springen mussten. Das gelang ihnen auch ganz gut: Exum kam auf 9 Zähler, Ingles auf 20.

Woran es hingegen haperte, war die Produktivität aus dem Frontcourt. Weder Rudy Gobert, noch Derrick Favors kamen gegen die Dominanz von Marc Gasol (22 Punkte, Season-High) und Sixth Man Zach Randolph (18 Punkte, 10 Rebounds) an, die für einen 44:29-Vorteil bei den Rebounds sorgten.

Darüber hinaus präsentierte sich auch Vince Carter erneut in starker Verfassung. Air Canada stand 31 Minuten auf dem Feld und kam auf 20 Punkte und 6 Rebounds.

"Wir alle kämpfen füreinander und haben die richtige Einstellung. Im vierten Viertel haben wir zudem gute Entscheidungen getroffen und kaum den Ball verloren", zeigte sich Floor General Mike Conley (18 Punkte, 7 Assists) mit den entscheidenden Minuten des Spiels zufrieden.

Los Angeles Clippers (10-1) - Brooklyn Nets (4-6) 127:95 (BOXSCORE)

Die Clippers bleiben das heißeste Team der Western Conference - daran konnten auch die Nets absolut nichts ändern, die im Staples Center mächtig unter die Räder kamen. Mit einem beeindruckenden Start untermauerten die Clips von Anfang an ihre Dominanz und ließen fortan nichts mehr anbrennen.

Mit 39:14 ging der Eröffnungs-Durchgang an Hollywood, wobei Blake Griffin (13 Punkte, 6/10 FG) mehr Feldwürfe traf als die gesamte Gästemannschaft (5/18). Insgesamt standen die Clippers, die ein enorm hohes Tempo vorgaben, bei einer 60-prozentigen Feldwurfquote, die sich im ausgeglicheneren zweiten Durchgang nur bedingt normalisierte (52 Prozent). Ein 15:7-Run zu Beginn der zweiten Halbzeit beantwortete dann alle weiteren Fragen.

Chris Paul wurde Topscorer des Abends mit 21 Punkten nebst 9 Assists, Griffin ließ es letztendlich ruhig angehen und kam auf 20 Punkte und 6 Rebounds. Bester Mann der Gäste war Bojan Bogdanovic (18 Punkte).

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