Die Erfolgsserie der Atlanta Hawks wird von den Charlotte Hornets beendet, auch, weil Dennis Schröder Probleme im Abschluss hat. Bei den Cleveland Cavaliers kehrt LeBron James zurück und dominiert die Detroit Pistons. Die Pelicans schlagen etwas überraschend die Blazers, während Russell Westbrook seine Thunder mit einem Triple-Double zum Erfolg führt. Außerdem: Die Dubs siegen in Boston - dank guter Defense.
Charlotte Hornets (9-3) - Atlanta Hawks (8-3) 100:96 (BOXSCORE)
Im Spitzenduell der Eastern Conference mussten Dennis Schröder und seine Hawks sich nach fünf Siegen in Folge geschlagen geben. Ein Sündenbock war schnell gefunden - Dwight Howard.
Der Center der Hawks wurde mit noch 5:35 Minuten zu spielen des Feldes verwiesen, nachdem er Cody Zeller mit dem Ellenbogen am Kopf traf. Die Hornets starteten danach einen 9:0-Lauf und sicherten sich den Sieg. Sieben von diesen Punkten kamen vom Kemba Walker (21 Punkte, 6 Assists, 5 Rebounds), der so gemeinsam mit Batum (24 Punke, 10 Rebounds) zum Matchwinner avancierte.
Bester Spieler der Hawks war Paul Millsap, der mit 22 Punkten (8/13 FG) und 13 Rebounds ein Double-Double auflegte. Schröder spielte durchwachsen (11 Punkte, 0/5 3P).
Indiana Pacers (6-7) - Phoenix Suns (4-9) 96:116 (BOXSCORE)
Lange sah es so aus, als ob die Pacers auch ohne ihren Superstar Paul George (Knöchelprobleme) einen Sieg hole könnten, letztendlich endete das Spiel jedoch deutlich. Phoenix überzeugte vor allem durch eine überragende Bank-Leistung.
Mit Williams (15), Dudley (16), Ulis (10), Knight (17) und Barbosa (13) punkteten fünk Bankspieler zweistellig. Mit insgesamt 78 Bankpunkten stellten die Suns einen neuen NBA-Saison-Bestwert auf.
Indiana hielt das Spiel durch gute Leistungen von Myles Turner (22 Punkte, 9/13FG) und Jeff Teague (21 Punkte, 7 Assists) lange offen und führte sogar noch im dritten Viertel, doch dann drehte Knight komplett auf und erzielte zwölf Punkte in 150 Sekunden. Das Schlussviertel ging dann mit 14:27 auch deutlich an die Gästemannschaft. Den rasanten Spielverlauf analysierte Knight rational: "Basketball ist geprägt von Runs und wir haben es letztendlich geschafft, genug Stopps zu bekommen."
Cleveland Cavaliers (10-2) - Detroit Pistons (6-7) 104:84 (BOXSCORE)
Bei den Cavs gilt eine einfache Formel - stelle LeBron James auf den Court und du wirst meistens gewinnen. LeBron (21 Punkte, 9/14 FG) war nach seiner Ruhepause bei der Niederlage gegen die Pacers wieder locked-in und gab das Lob direkt an seine Teammates weiter: "Offensiv wie defensiv war das heute das beste, was wir in dieser Saison über 48 Minuten gespielt haben".
Kyrie Irving war sogar noch spektakulärer. Der hauptberufliche Scorer (25 Punkte, 11/15 FG) war in Geberlaune und fügte elf Assists zu seinem für ihn seltenen Double-Double hinzu.
Coach Van Gundy war stinksauer wegen der Leistung seines Teams und setzte seine Starter das komplette letzte Viertel auf die Bank. "Heute gibt es keine Erkenntnis. Wir wurden zerstört. Wir waren einfach grausam", erkärte der Pistons-Coach.
New Orleans Pelicans (3-10) - Portland Trail Blazers (7-7) 113:101 (BOXSCORE)
Anthony Davis hat endlich seinen Robin gefunden! Viel zu lange haben die sensationellen Leistungen von der Braue keinen Erfolg gebracht, weil er keine Unterstützung von seinem Team bekommen hat. Das Bilderbuch-Debut von Jrue Holiday, der den Saisonstart verpasste, weil er sich um seine krebskranke Frau kümmerte, gibt den Pelicans nun neue Hoffnung.
21 Minuten brauchte Holiday nur, um 21 Punkte (8/14 FG) und sieben Assists zu verbuchen. Beflügelt von einem echten NBA-Point Guard an seiner Seite, legte Davis mal wieder eine irrsinnige Statline hin (38 Punkte, 9 Rebounds, 6 Assists, 4 Blocks, 2 Steals).
Für die Blazers war diese zweite Niederlage in Folge ein weiterer Dämpfer. Die hohen Erwartungen um den spektakulären Backcourt konnten bisher nicht erfüllt werden. Lillard (27 Punkte) und McCollum (24 Punkte) taten ihr Nötiges, bekamen aber wenig Unterstützung und punkteten mit gemeinsamen 15 von 42 getroffenen Feldwürfen dafür nicht effizient genug.
Oklahoma City Thunder (8-5) - Brooklyn Nets (4-8) 124:105 (BOXSCORE)
Am Vortag zog James Harden mit Russell Westbrook gleich, indem er sein drittes Triple-Double der Saison erzielte. Das konnte Russ natürlich nicht auf sich sitzen lassen - und bekam mit den Nets ein gefundenes Fressen vorgelegt, um in dieser Hinsicht wieder in Führung zu gehen.
30 Punkte, 13 Assists und 11 Rebounds knallte er den Gästen rein, wobei er vor allem in der Zone zum Erfolg kam. Das kritisierte auch Nets-Coach Kenny Atkinson: "Er hatte zu viele Würfe am Brett, viele davon in Transition. So kann man ihn nicht stoppen."
Dabei sah es zu Beginn ganz gut aus für Brooklyn: Sie starteten brandheiß in die Partie und hatten nach dem ersten Durchgang schon 40 Punkte auf dem Konto. Anschließend schraubte die OKC-Defense aber etwas die Intensität nach oben. "Zu Beginn haben sie ehrlich gesagt härter gespielt als wir und viele Schüsse getroffen. Danach haben wir aber einen guten Job gemacht und ihre Würfe immer mehr erschwert."
Neben Westbrook überzeugte Victor Oladipo mit 26 Punkten (11/17 FG), 5 Rebounds und 6 Assists, für die Nets war Brook Lopez (22 Punkte) der beste Mann auf dem Parkett.
Boston Celtics (6-6) - Golden State Warriors (10-2) 88:104 (BOXSCORE)
Schon mehrfach in der noch jungen Saison trieben die Dubs ihren Head Coach Steve Kerr zur Weißglut, indem sie die Defense nicht unbedingt ernst nahmen und ihr Heil im schnellen Offensiv-Basketball suchten.
Beim Gastspiel in Boston gaben sie ihm zumindest im dritten Viertel keinen Grund dazu: Nach einer abwechslungsreichen ersten Halbzeit ging dieser Durchgang mit 31:9 an die Dubs. Dabei erlaubten sie den bemitleidenswerten Kobolden, die im vierten Viertel noch Schadensbegrenzung betrieben, eine nur 11-prozentige Wurfquote.
"Die Art und Weise, wie wir in die zweite Halbzeit gestartet sind, war großartig", freute sich Draymond Green über die Leistung. Er kam auf 11 Punkte, 8 Rebounds und 8 Assists. Ein besonderes Augenmerk lag auf Kevin Durant, der 23 Punkte erzielte und dem nachgesagt wurde, beinahe in Boston unterschrieben zu haben. Ein paar Fans im TD Garden nahmen ihm das übel - doch KD ließ das kalt. "Sie kamen her, um die Show zu genießen. Sie sind eine der besten Crowds der Liga."
Klay Thompson legte derweil 28 Punkte auf (3/6 3FG), Stephen Curry kam auf 16. Bei den Celtics fehlte nach wie vor Al Horford (Gehirnerschütterung). Isaiah Thomas (18 Punkte) gab den Topscorer.
Denver Nuggets (4-8) - Toronto Raptors (8-4) 111:113 OT (BOXSCORE)
Die Raptors kassierten zuletzt zwei Niederlagen in Folge - allerdings mussten sie auch hintereinander gegen die Cavaliers und gegen die Warriors ran. Denver ist da natürlich ein kleineres Kaliber, eng wurde es allerdings trotzdem.
Die Kanadier lagen zu Beginn des vierten Viertels noch mit fünf Zählern zurück, drehten das Spiel aber um und hatten in der Schlussphase das nötige Quäntchen Glück. Nachdem in der regulären Spielzeit DeRozan zum 102:101 für sein Team getroffen hatte, bekam Wilson Chandler auf der anderen Seite zwei Freiwürfe zugesprochen - traf aber nur einen. So ging das Duell in die Verlängerung, wo die Gäste in der Crunchtime die besseren Entscheidungen trafen.
"Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison", so Nuggets-Coach Mike Malone. "Emmanuel Mudiay wirft den Ball ins Aus, Jameer Nelson läuft ins Aus. Das sind am Ende sehr schlechte Zeitpunkte für Turnover", motzte er.
Derweil legte DeMar DeRozan seine fast schon obligatorischen 30 Punkte auf (12/25 FG), Kyle Lowry kam auf ein starkes Double-Double (18 Punkte, 13 Assists). Für die Nuggets kam Mudiay auf 25 Zähler und 9 Assists, Danilo Gallinari auf 21 Punkte. Als Team erlaubten sie sich 19 Turnovers, die Raptors kamen auf nur 12.
Los Angeles Lakers (7-6) - San Antonio Spurs (10-3) 107:116 (BOXSCORE)
Zwischenzeitlich sah es mal so aus, als würden die Spurs ihrer Favoritenrolle bei den Lakers gerecht werden und einen halbwegs ungefährdeten Sieg einfahren. Denn besonders im dritten Viertel, das die Texaner mit 39:24 für sich entschieden, war das Auftreten des Pop-Teams sehr dominant.
Doch es wurde trotzdem noch einmal spannend. In der Crunchtime hatten Kawhi Leonard und LaMarcus Aldridge Probleme damit, ihre Würfe zu treffen, sodass die LakeShow 33 Sekunden vor dem Ende dank Freiwürfen von Louis Williams noch einmal auf 6 Zähler herankam. Dann schlug allerdings die Stunde von Tony Parker, der die letzten Hoffnungen der Fans im Staples Center zerstörte, indem er einen Jumper versenkte.
Der Franzose war ohnehin gut drauf und legte 16 Punkte bei 7 Assists auf. Leonard und Aldridge kamen jeweils auf 23 Zähler. Für die Lakers überzeugten Nick Young (22 Punkte) und Williams. D'Angelo Russell pausierte mit einem leicht lädierten Knie.
Gregg Popovich feierte damit den 1.099. Sieg seiner Karriere und zog in der All-Time-Liste damit an Larry Brown vorbei und steht nun auf Rang sieben.
Sacramento Kings (4-9) - Los Angeles Clippers (11-2) 115:121 (BOXSCORE)
Die Clippers sind nach wie vor das beste Team in der NBA. Die Niederlage gegen die Grizzlies ist vergessen und jetzt arbeitet das Team aus Hollywood an der nächsten Siegesserie. Acht der letzten neun Spiele gewannen sie und sind auswärts nach wie vor ungeschlagen. So wurden sie im Pazifik-Duell ihrer Favoritenrolle gerecht, bekamen aber erstaunlich viel Gegenwehr.
Eine weitere spektakuläre Nacht von DeMarcus Cousins (38 Punkte, 13 Rebounds, 7 Assists) schien sich als nutzlos zu erweisen, doch dann holten die Kings einen 19-Punkte-Rückstand im vierten Viertel bis auf zwei Punkte auf und machten die Partie kurz vor Schluss nochmal spannend. Zwei Chris-Paul-Freiwürfe machten dann aber doch den Deckel drauf.
Blake Griffin (29 Punkte, 7 Rebounds, 6 Assists) zeigte seine Vielseitigkeit in ganzer Pracht und J.J. Reddick (26 Punkte) lief in der ersten Halbzeit heiß und traf dort sechsmal von Downtown. Griffin erklärt seinen guten Start in die Saison durch eine gesunde Offseason: "Ich konnte mich auf mein Training konzentrieren. Dribbeln, werfen, passen. Eben ein kompletter Spieler zu sein".