Melo! Schröder! Westbrook! Black-Friday-Wahn

SPOX
26. November 201611:20
Anthony, Schröder und Westbrook waren allesamt auffälliggetty
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Es war die Hölle los am Black Friday! Zum fünften Mal in der Geschichte der NBA waren alle 30 Teams an einem Abend im Einsatz. Die Spurs siegen früh gegen die Celtics, Dennis Schröder ist Topscorer einer desolaten Hawks-Offensive, Carmelo Anthony sorgt mit einem überragenden Gamewinner für die Entscheidung gegen Charlotte und Russell Westbrook haut das nächste unglaubliche Triple-Double raus. Derweil bangen die Warriors nach dem Sieg um Draymond Green.

Boston Celtics (9-7) - San Antonio Spurs (13-3) 103:109 (BOXSCORE)

Nachdem San Antonio den frühen Tip-Off noch verschlief, entwickelte sich ab dem 2. Viertel eine durchgehend ausgeglichene Partie mit vielen Führungswechseln.

Die Spurs hatten den Luxus einer herausragenden Bank, die insgesamt 56 Punkte auflegte. Insbesondere Rookie Davis Bertans konnte mit 15 Punkten bei 75 Prozent seine zuletzt starken Leistungen bestätigen. Doch auch Patty Mills (19 Punkte) und David Lee (15 Punkte) spielten stark auf

Den Unterschied machte wie so oft in dieser Saison jedoch Kawhi Leonard. In der Defensive überall zu finden, war Leonard auch in der Offensive immer wieder die treibende Kraft. 25 Punkte, 10 Rebounds, 4 Assists und 2 Blocks sprechen eine deutliche Sprache über den Einfluss des MVP-Kandidaten.

Bostons Backcourt mit Isaiah Thomas (24 Punkte und 8 Assists) und Avery Bradley (19) konnte offensiv zwar überzeugen, erhielt aber weder von der Bank noch aus dem Frontcourt die nötige Unterstützung.

Orlando Magic (6-9) - Washington Wizards (4-9) 91:94 (BOXSCORE)

Was ein gutes erstes Viertel doch so wert sein kann. Die Wizards kamen in Florida bestens aus den Startlöchern und erspielten sich dank starker Verteidigung und einer effektiven Offensive schnell eine 26:14-Führung nach dem ersten Viertel. Genau von dieser sollten sie den Rest des Spiels noch zehren.

Im Anschluss beschränkten sich die Hauptstädter auf das Verwalten jener Führung, während sich die Magic angeführt von einem starken Nikola Vucevic (17 Punkte, 8/16 FG, 17 Rebounds) Stück für Stück an den Ausgleich herantasteten, bis Elfrid Payton gut zehn Minuten vor Schluss mit einem langen Jumper ausglich und Evan Fournier kurz darauf sogar per Dreier für die Führung sorgte.

Dann aber besannen sich die Wizards wieder auf ihr starkes Anfangsviertel. Der gerade in der Schlussphase großartig aufspielende Otto Porter (19 Punkte, 7 Rebounds) drehte das Spiel mit zwei Dreiern wieder. Nach einem Payton-Layup kam Orlando vier Sekunden vor Schluss zwar noch einmal auf zwei Punkte ran, dann blieb John Wall allerdings cool von der Linie und entschied das Spiel.

Auch ansonsten war Wall neben Porter der prägende Mann im Spiel der Wizards und legte 26 Punkte, 10 Assists sowie 7 Rebounds auf. Bei Orlando war Serge Ibaka (19 Punkte, 8 Rebounds, 4 Blocks) Topscorer.

New York Knicks (8-7) - Charlotte Hornets (8-7) 113:111 OT (BOXSCORE)

In letzter Zeit sind sie ein wenig seltener geworden, die magischen Momente von Carmelo Anthony. In einer Zeit, in der man im Big Apple über Kristaps Porzingis schwärmt, nimmt sich Melo in der Offensive ein wenig zurück, ist oftmals nicht mehr ganz so auffällig wie in anderen Spielzeiten. Gegen die Hornets allerdings war sie wieder da, die Melo-Magie.

Anthony hatte schon das gesamte Spiel über in der Offensive brilliert. Seine 35 Punkte, 14 Rebounds und 5 Assists (allesamt persönliche Saisonbestwerte) waren ein Indiz dafür. Als es schließlich in der Overtime in die entscheidende Phase ging, entschied der 32-Jährige das Spiel mit seinem so oft gesehenen Turnaround-Jumper. Mit 3,2 Sekunden auf der Uhr verwandelte er den entscheidenden Wurf des Spiels über den hauteng verteidigenden Michael Kidd-Gilchrist.

Es war die Entscheidung, da Derrick Rose (16 Punkte, 5 Assists) im Anschluss den potenziellen Buzzer-Beater-Dreier von Kemba Walker (17 Punkte, 7/16 FG) bärenstark wegblockte. Zuvor hatte Walker überhaupt dafür gesorgt, dass es in die Verlängerung ging, nachdem er 20 Sekunden vor Schluss mit einem Three-Point-Play ausgeglichen hatte.

Während die Knicks dank Anthony und Rose ihren sechsten Heimsieg in Serie sammelten, gab es für Charlotte, wo Marco Belinelli (19 Punkte, 5/6 Dreier) bester Punktesammler war und Nicolas Batum (18 Punkte, 9 Rebounds, 9 Assists) am Triple-Double kratzte, die vierte Niederlage in Folge.

Philadelphia 76ers (4-12) - Chicago Bulls (10-6) 89:105 (BOXSCORE)

Nach zuletzt drei Siegen aus den letzten fünf Spielen sowie einer ganz unglücklichen Overtime-Niederlage gegen die Grizzlies kam ja beinahe so etwas wie Euphorie in Philadelphia auf. Die wurde seitens der Bulls aber ganz schnell eingedämmt. Chicago ging von Beginn an hochkonzentriert zu Werke und startete mit einem 8:0-Lauf, an dessen Ende ein souveräner Start-Ziel-Sieg stand.

Bei den Sixers saß Embiid wegen seines etwas merkwürdig anmutenden Reha-Plans auch nach einem Tag Spielpause nur auf der Bank und war zum Zuschauen verdammt. Das stieß auch bei den Fans in der Stadt der brüderlichen Liebe auf wenig Verständnis, die im dritten Viertel lautstark "Free The Process" skandierten.

In Abwesenheit des Rookies fehlte den Sixers ein Go-to-Guy. Zwar punkteten sechs Spieler zweistellig, effizient agierte aber keiner der Sixers, wobei Ersan Illyasova (14 Punkte, 7 Rebounds) bereit war und Embiid-Vertreter Jahlil Okafor auf 10 Punkte sowie 6 Boards kam.

Die Bulls dagegen konnten sich wie schon häufiger in dieser Saison auf gleich zwei Go-to-Guys verlassen. Jimmy Butler (26 Punkte, 10/15 FG) und Dwyane Wade (26 Punkte, 11/18 FG) entschieden das Spiel früh zugunsten ihres Teams und wurden schließlich auch im kompletten letzten Viertel geschont, während Philly noch etwas Ergebniskosmetik betrieb.

Detroit Pistons (8-9) - Los Angeles Clippers (14-3) 108:97 (BOXSCORE)

Es ist lange her, dass der ehrwürdige Palace of Auburn Hills noch als Festung der Pistons galt, doch in dieser Saison mausert sich Detroit zur absoluten Macht in der heimischen Spielstätte. Dieses Mal erwischte es das bis zu diesem Abend noch beste Team der NBA.

Nachdem die Clippers Detroit Anfang des Monats noch einen brutalen 114:82-Blowout im Staples Center verpasst hatten, befanden sie sich in Detroit schon ganz früh im Hintertreffen. Die Pistons legten los wie die Feuerwehr, initiierten früh im Spiel einen 11:2-Run und führten so schnell mit 31:14 im ersten Viertel, obwohl Center Andre Drummond (16 Punkte, 10 Rebounds) da mit Foulproblemen schon auf der Bank saß.

Doch Detroit brauchte Drummond nicht unbedingt, denn die Pistons glänzten vor allem mit ihrer Vielseitigkeit. Keiner der fünf Starter legte weniger als 15 Punkte auf, keiner mehr als 17, Kentavious Caldwell-Pope legte mit 16 Zählern und 10 Assists ein Double-Double auf. Vor allem dominierte das Van-Gundy-Team gegen Blake Griffin (24 Punkte, 9/17 FG) und DeAndre Jordan (12 Punkte, 9 Rebounds) aber die Zone.

Dennoch kamen die Clippers unter der Leitung von Chris Paul (15 Assists) und mit zehn Punkten in Folge von J.J. Redick gegen Ende wieder zurück ins Spiel. Noch zu Beginn des dritten Viertels war Detroit mit 18 Zählern in Front, am Ende waren es nur noch zwei Punkte. Die Clippers übernahmen im letzten Viertel sogar die Führung, trafen plötzlich aber keinen Wurf mehr und kassierten dann einen 15:2-Lauf gegen sich. Die Entscheidung.

Utah Jazz (9-8) - Atlanta Hawks (10-6) 95:68 (BOXSCORE)

Es hatte alles gut begonnen für die Hawks und Dennis Schröder. Der Deutsche, der in den letzten Spielen etwas mit seinem Wurf haderte, begann mit starken 12 Punkten (5/6 FG) im ersten Viertel, das Atlanta ausgeglichen gestalten konnte. Dann aber schaltete Utah in der Defensive zwei Gänge nach oben und stellte die Hawks komplett kalt.

Gerade einmal 45 Punkte konnte Atlanta zusammen in den letzten drei Vierteln erzielen, die Offensive um Schröder, der am Ende mit 16 Zählern (6/19 FG) Topscorer war, brach komplett in sich zusammen. Dennoch blieb Atlanta lange im Spiel, weil auch Utah vorne wenig zustande brachte.

Erst ein 23:2-Lauf im letzten Viertel brachte schließlich die Entscheidung für die Jazz und so setzte es am Ende eine mehr als deutliche Niederlage, die vierte aus den letzten fünf Spielen, für die strauchelnden Hawks, bei denen neben Schröder nur Thabo Sefolosha und Paul Millsap (je 11 Punkte) zweistellig punkteten.

Gerade Dwight Howard (4 Punkte, 2/9 FG) tat sich enorm schwer im direkten Duell gegen den starken Rudy Gobert, der am Ende auf 10 Punkte, 10 Rebounds und 5 Blocks kam. Anders als die Hawks, die nur 31,3 Prozent ihrer Feldwürfe verwerteten, hatte Utah am Ende zwei Spieler, die das Spiel in der Offensive an sich rissen. So waren Gordon Hayward (24 Punkte, 8/14 FG) und George Hill (23 Punkte, 8/14 FG) am Ende die entscheidenden Faktoren.

Milwaukee Bucks (6-8) - Toronto Raptors (10-6) 99:105 (BOXSCORE)

Man hatte sich mächtig ins Zeug gelegt in Milwaukee. Unter der Kampagne "Feer the Deer" traten die Bucks in schwarzen Jerseys auf einem neu gestalteten Court an. Es war das erste der vier unter diesem Motto stehenden Matches, doch auch der angsteinflößende Elch konnte die Bucks nicht davor bewahren, dass der Angstgegner aus Kanada mal wieder als Sieger vom Feld ging.

Elf der letzten zwölf direkten Duelle gingen an Toronto. Dieser Sieg war aber hart umkämpft für die Raptors, die das gesamte Spiel über eine relativ knappe Führung verwalteten. Anderthalb Minuten vor Schluss hatte der einmal mehr großartige Giannis Antetokounmpo, der 29 Punkte (12/17 FG) und 11 Assists erzielte, die Bucks per Slam Dunk auf einen Punkt herangebracht. Das Momentun schien bei Milwaukee.

Dann aber schritt Kyle Lowry (19 Punkte, 5 Assists) zur Tat. Kurz nachdem Jason Terry einen Jumper von DeRozan geblockt hatte, erhielt der Point Guard die Kugel an der Dreierlinie und versenkte. Der Greek Freak konterte zwar noch einmal aus der Mitteldistanz, dann machten Lowry und DeRozan aber schließlich das Spiel zu.

DeRozan war schließlich mit 26 Punkten (9/18 FG) wie immer Topscorer seines Teams, das insgesamt 14 Dreier bei 31 Versuchen versenkte. Die Bucks verschenkten vor allem an der Freiwurflinie, wo sie nur 58,3 Prozent ihrer Versuche trafen, viel und mussten so die vierte Pleite aus den letzten fünf Spielen hinnehmen.

Memphis Grizzlies (10-6) - Miami Heat (5-10) 81:90 (BOXSCORE)

Überraschender Sieg für Miami! So richtig viel hatte man den Heat vor dem Spiel eigentlich nicht zugetraut, nachdem sich Goran Dragic mit einer Ellbogenverletzung zur prominenten Ausfallliste um Willie Reed oder Justise Winslow gesellt hatte und Miami sich zuletzt bei Niederlagen in Detroit und Philadelphia nicht unbedingt von der besten Seite präsentiert hatte, während die Grizzlies seit sechs Spielen in Folge ohne Niederlage waren.

Doch die Heat ließen sich von den Fakten nicht abschrecken und starteten gleich stark ins Spiel. Angeführt von Dion Waiters (15 Punkte, 4 Assists, 3 Steals) übte Miami viel Druck in der Defensive aus und eroberte eine 28:19-Führung im ersten Viertel, die man bis zum Schluss nicht mehr abgab.

Vielleicht lag es daran, dass Miami die Systeme von Grizzlies-Coach David Fizdale noch kannte, weil der vor seiner Anstellung in Memphis acht Jahre als Assistant Coach am South Beach tätig war, vielleicht lieg es auch daran, dass den Grizzlies die Präsenz von Zach Randolph fehlte, der nach dem Tod seiner Mutter an Thanksgiving zuhause geblieben war. Jedenfalls tat sich Memphis gerade offensiv schwer.

Nur 35,4 Prozent der Grizzlies-Feldwürfe fanden ihren Weg ins Ziel. Außerdem leisteten sich die Bären mehr als doppelt so viele Ballverluste wie Miami (17:8). Auch Topscorer Mike Conley, der von der Bank kam und 16 Punkte auflegte, blieb mit 5 Treffern bei 15 versuchen relativ ineffektiv.

Indiana Pacers (8-9) - Brooklyn Nets (4-11) 118:97 (BOXSCORE)

Vor dem Spiel mussten die Pacers erst einmal schlechte Nachrichten verdauen: Paul George kriegt seine Knöchelprobleme weiterhin nicht recht in den Griff und muss zwei weitere Spiele pausieren, nachdem er am Mittwoch erst sein Comeback nach Verletzungspause gegeben hatte.

Mit George in feinem Anzug auf der Bank sprang Glen Robinson III in die Starting Five und nahm seine Rolle als George-Stellvertreter sehr ernst. Mit 20 Punkten (6/10 FG) schwang er sich zu Indianas Topscorer auf, steuerte 6 Rebounds dazu und half kräftig mit, dass die Pacers einen nie gefährderten Sieg einfuhren.

Indiana startete gut ins Spiel und hatte sich schon zur Pause einen 15-Punkte-Vorsprung aufgebaut. Als die Pacers die zweite Hälfte mit einem 20:5-Run eröffneten und schließlich mit 31 Zählern vorne waren, hatten sie das Spiel gegen die erneut harmlosen und nun seit sechs Spielen sieglosen Nets entschieden.

Während Robinson vor allem von Myles Turner (16 Punkte, 8 Rebounds, 4 Blocks) sowie Rodney Stuckey (18 Punkte, 7/10 FG) unterstützt wurde, fehlte den Nets die Präsenz des weiterhin verletzten Jeremy Lin. In Abwesenheit des Point Guard war Brook Lopez mit 20 Punkten Topscorer, Trevor Booker legte ein Double-Double (10 Punkte, 10 Rebounds) auf.

Denver Nuggets (6-10) - Oklahoma City Thunder (9-8) 129:132 OT (BOXSCORE)

Was für ein Offensivspektakel in der Mile-High-City! In der Höhe von Denver brannten beide Teams eine Show im Angriff ab, die schließlich sogar um fünf Minuten verlängert wurde und Oklahoma City nach zuletzt drei Pleiten in Folge das lang ersehnte Erfolgserlebnis brachte. Im Mittelpunkt der Show stand natürlich Russell Westbrook.

Mit 36 Punkten (9/25 FG), 18 Assists und 12 Rebounds war Russ erneut das Mädchen für alles bei den Thunder. Sein sechstes Triple-Double in dieser Saison, bei allen erzielte er mindestens 30 Punkte. Der letzte Spieler der zu mindestens 30 Zählern auch noch 18 Assists auflegte? Ein gewisser Chris Paul im Dezember 2009, damals noch im Jersey der New Orleans Hornets. Natürlich war Westbrook mit 5 der 10 Thunder-Punkten in der Overtime auch der entscheidende Mann.

Zuvor hatten sich beide Teams einen von der ersten Sekunde an offenen Schlagabtausch geliefert, in dem sich niemand entscheidend absetzen konnte. Während die Thunder bärenstarke 13 ihrer 26 Dreierversuche versenkten, zeigte sich Denver angeführt vom ebenfalls überragenden Wilson Chandler, der 32 Punkte (14/25 FG) und 11 Rebounds auflegte, vor allem im Reboundduell (51:40) überlegen.

Als Westbrook neun Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit zwei Freiwürfe zur Drei-Punkte-Führung verwandelt hatte, sah es bereits gut für OKC aus. Dann aber leistete sich Steven Adams ein Foul gegen Jamal Murray (20 Punkte, 7 Rebounds) an der Freiwurflinie. Der Rookie blieb cool, verwandelte alle drei Versuche und schickte das Spiel in die Overtime, wo die Thunder am Ende mehr Körner besaßen. Bei OKC glänzte neben Westbrook vor allem Victor Oladipo mit 26 Punkten und 7 Assists, bei Denver legte Jameer Nelson 21 Zähler und 13 Assists auf.

Phoenix Suns (5-12) - Minnesota Timberwolves (5-10) 85:98 (BOXSCORE)

Riesen-Finish der Timberwolves! In Phoenix sah alles nach der vierten Pleite in Folge aus für die Schützlinge von Tom Thibodeau, schließlich ging Minnesota mit Rückstand von acht Punkten ins Schlussviertel. Die Suns stellten früh im Schlussviertel auf einen zweistelligen Vorsprung und schienen ihrerseits auf dem Weg zum zweiten Sieg in Serie. Dann aber schlugen die Wolves zurück.

Mit einem 27:6-Run machte Minnesota das Spiel zu, entschied das letzte Viertel mit 31:10 für sich und gewann am Ende sogar deutlich in einem Spiel, in dem lange Zeit die Hausherren dominierten. Doch Phoenix leistete sich am Ende unglaublich viele Fehler und stand am Ende bei einem Saisonhöchstwert von 26 Ballverlusten, die schließlich zu 23 Punkten der Timberwolves führten.

Die Turnoveranfälligkeit und die Schwäche aus der Distanz (6/26 Dreier) brachen den Suns, bei denen Eric Bledsoe mit 23 Punkten und 10 Assists im Three-Guard-Lineup an der Seite von Brandon Knight (15 Punkte) und Devin Booker (11 Punkte) glänzte, schließlich das Genick.

Auf der anderen Seite waren es vor allem die starken Andrew Wiggins (25 Punkte, 7/18 FG) und Karl-Anthony Towns (22 Punkte, 10 Rebounds), die am Ende das Ruder herumrissen. Zach LaVine (13 Punkte) hatte dagegen im ersten Viertel für Aufsehen gesorgt, als der amtierende Slam-Dunk-Champion den Spalding über die Arme von 2,16-Meter-Riese Alex Len durch die Reuse geschmettert hatte.

Portland Trail Blazers (9-9) - New Orleans Pelicans (6-11) 119:104 (BOXSCORE)

Manchmal gelingt es einem einzelnen Spieler ein Spiel beinahe im Alleingang zu gewinnen, manchmal klappt es nicht. Nachfragen bei dieser Problematik kann man vor allem bei Russell Westbrook oder James Harden oder eben bei Anthony Davis. Nachdem die Braue die Pelicans mit teils phänomenalen Leistungen zu vier Siegen in Folge hat sein elftes Saisonspiel mit mindestens 30 Punkten dieses Mal nicht gereicht.

31 Punkte (10/17 FG), 13 Rebounds und einen Saisonbestwert von 5 Blocks hatte Davis am Ende des Spiels auf seinem Konto. Bis auf den Forward spielte aber so gut wie kein Spieler bei den Pelicans vernünftige Defense. Eine schlechte Idee gegen die offensivgewaltigen Blazers, die so nach zuletzt fünf Niederlagen aus den letzten sechs Begegnungen ihr dringend benötigtes Erfolgserlebnis feierten.

In den ersten drei Viertel legte Porland jeweils mindestens 30 Punkte auf und stand somit vor dem letzten Viertel nicht nur schon bei insgesamt 100 Zählern, sondern auch eigentlich schon als Sieger fest. Im Schlussviertel begann New Orleans aber dann doch richtig zu verteidigen und kämpfte sich fünf Minuten vor Schluss sogar noch einmal auf vier Punkte heran, ehe der großartige Damian Lillard (27 Punkte, 9/19 FG, 11 Assists) wieder eingewechselt wurde und alles klar machte.

Gemeinsam mit Mason Plumlee, der mit 12 Punkten, 14 Rebounds und 8 Assists nicht weit vom Triple-Double entfernt war, stellte Video-Game-Dame am Ende die alten Verhältnisse wieder her. Wirklich entscheidend war schließlich aber deutliche Überlegenheit der Blazers beim Rebound. Portland nahm am Ende 24 Würfe mehr als der Kontrahent, weil die Blazers sowohl in der Offensive (12:2) wie auch insgesamt (52:34) trotz Davis an den Brettern dominierten.

Los Angeles Lakers (8-9) - Golden State Warriors (14-2) 85:109 (BOXSCORE)

Täglich grüßt das Murmeltier. Wieder trafen die Lakers auf die Warriors, schon zum dritten Mal in dieser Saison und im zweiten Spiel in Folge. Dieses Mal empfingen die Lakers den Vize-Champ wieder im Staples Center, nachdem es zwei Tage zuvor in Oakland eine denkwürdige 106:149-Klatsche gab.

Dieses Mal ließen es die Dubs etwas ruhiger in der Offensive angehen, hatten aber anders als im ersten Aufeinandertreffen, als die Lakers einen überraschenden Achtungserfolg einfuhren, keine Probleme mit dem kalifornischen Konkurrenten. Während Stephen Curry (24 Punkte, 8/17 FG) und Klay Thompson (19 Punkte, 7/17 FG) anfangs etwas mit ihrem Wurf haderten, führte der erneut enorm effektive Kevin Durant (29 Punkte, 11/19 FG, 9 Assists) die Warriors früh an.

Golden State erarbeitete sich eine 30:20-Führung nach dem ersten Viertel und ließ die Lakers im Anschluss in keinster Weise mehr gefährlich herankommen. Weil mit Randle, Russell und Young wichtige Stützen ausfallen, war auch die sonst so starke Lakers-Bank stark ausgedünnt und daher weniger effektiv. Starter Jordan Clarkson war mit 20 Punkten und 5 Steals noch bester Mann im Team von Luke Walton.

Für die Warriors war der Erfolg in Los Angeles eventuell aber teuer erkauft, denn sowohl Draymond Green wie auch Ian Clark humpelten in der zweiten Hälfte verletzt gen Umkleide. Ob die beiden morgen im Back-to-Back-Game gegen die Timberwolves auflaufen können, ist mehr als fraglich.

Sacramento Kings (6-10) - Houston Rockets (10-6) 104:117 (BOXSCORE)

50 Dreier nahmen die Rockets beim Sieg in Sacramento. So oft hat in der Geschichte der NBA noch nie ein einzelnes Team in einem Spiel aus der Distanz abgedrückt. Weil von den 50 Versuchen auch 21 Dreier (Einstellung des Regular-Season-Rekords) ihren Weg ins Ziel fanden, ballerten sich die Rockets zu einem Erfolg, der lediglich kurz vor Schluss ein wenig gefährdet schien.

Mit einem atemberaubenden ersten Viertel zog Houston den Gastgebern früh den Zahn. Die Rockets schienen zu Beginn fast alles zu treffen und lagen nach zwölf Minuten schnell mit 38:19 vorne. Den Vorsprung büßten die Texaner erst kurz vor Schluss ein, als der großartige DeMarcus Cousins (32 Punkte, 5/9 Dreier, 9 Rebounds, 5 Blocks) heiß lief und zwei Minuten vor Schluss zwei Dreier in Folge verwandelte.

Sacramento war plötzlich auf neun Punkte herangekommen, nachdem Houston über große Teile des Spiels mit knapp 20 Punkten in Front lag. Doch während sich Cousins in der heißen Schlussphase provozieren ließ und sich mal wieder ein technisches Foul einhandelte, blieben die Rockets ruhig.

James Harden, der mit 23 Punkten, 10 Rebounds und 10 Assists einmal mehr ein Triple-Double auflegte, behielt die Nerven, fand seine Mitspieler und machte schließlich per Layup die letzten Punkte des Spiels. Top-Dreierschütze bei den Raketen war Trevor Ariza, der seine 18 Punkte nur dank seiner 6 getroffenen Distanzwürfe erzielte.

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