NBA

Westbrook glänzt erneut und schnappt LeBron

Von SPOX
Russell Westbrook legte gegen die Pistons sein 44. Triple-Double der Karriere auf
© getty

Russell Westbrook haut das nächste Triple-Double heraus und zieht in der ewigen Bestenliste mit LeBron James gleich. Die Spurs behalten ihre überragende Auswärtsserie und Mike Conley zerstört Miami in der Schlussphase, wofür Spoelstra ihn fürs All-Star-Game empfiehlt.

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Washington Wizards (5-10) - San Antonio Spurs (14-3) 100:112 (BOXSCORE)

So langsam könnte man meinen, die Spurs würden sich auf ihren alljährlichen Rodeo Road Trip im Februar schon richtig freuen, denn auch in der Hauptstadt hielten die Texaner ihre blütenweiße Weste in fremden Arenen und sicherten sich den zehnten Auswärtssieg in dieser Saison. "Ich will nicht mehr zuhause spielen, aber wir haben ja leider keine Wahl, einfach keine Wahl", äußerte sich Scherzkeks Gregg Popovich nach dem relativ souveränen Sieg gegen die Wizards.

Wie schon beim Sieg gegen Boston am Tag zuvor konnte sich Popovich dabei wieder auf seine Reservisten verlassen, welche dieses Mal das Duell gegen die Second Unit der Wizards mit 35:18 für sich entschieden, wobei vor allem Jonathon Simmons mit 15 Punkten (5/6 FG) auffiel. Daneben konnten aber auch Tony Parker mit einem Saisonbestwert von 20 Zählern (8/13 FG) und und Topscorer LaMarcus Aldridge (24 Punkte, 7 Rebounds) glänzen.

San Antonio nutzte dabei einen Run im zweiten Viertel aus, um sich einen zweistelligen Vorsprung zu erarbeiten. Die Wizards kämpften sich zwar noch einmal zurück und waren gegen Ende des dritten Viertels dank eines Three-Point-Plays von John Wall (21 Punkte, 8/16 FG) wieder auf sieben Punkte dran, doch vor dem Schlussviertel stellte Aldridge per Dreier wieder auf eine 14-Punkte-Führung, welche San Antonio im Anschluss nur noch verwaltete.

Durch den Sieg gegen die Wizards, bei denen Bradley Beal mit 25 Punkten Topscorer war, schwingen sich die Spurs zum erst fünften Team in der NBA-Geschichte auf, das die ersten zehn Auswärtsspiele gewinnen konnte. Die vier vorherigen Teams, denen Ähnliches gelang, erreichten allesamt die NBA-Finals, wobei lediglich die Warriors im letzten Jahr keinen Titel holten. Derartige Statistiken werden Popovich aber wohl eher weniger interessieren.

Charlotte Hornets (9-7) - New York Knicks (8-8) 107:102 (BOXSCORE)

Erinnerungen an alte College-Tage. Nicht wenige ehemalige Studenten denken häufig an die Uni-Zeit zurück und vielleicht waren es bei Jeremy Lamb auch die positiven Gefühle an vergangene Tage, an das Jahr 2011, als er noch an der Seite von Kemba Walker mit Connecticut den NCAA-Titel holte. Jedenfalls machte Lamb im ersten Start neben Walker seit eben jenem NCAA-Championship-Game eines seiner besten NBA-Spiele.

Weil Nicolas Batum das Spiel wegen einer Augenverletzung verpasste, rückte Lamb in die Startformation der Hornets und konnte gleich überzeugen. 18 Punkte und einen Karrierebestwert von 17 Rebounds legte der Shooting Guard neben dem ebenfalls starken Kemba Walker (28 Punkte, 3 Blocks) auf. Gemeinsam führten die alten College-Kollegen die Hornets zum ersehnten Sieg nach zuletzt vier Pleiten in Folge.

Dadurch revanchierten sich die Hornets auch gleich für die bittere Overtime-Niederlage gegen die Knicks eine Nacht zuvor, als Carmelo Anthony einen Gamewinner in der Verlängerung verwandelt hatte. Dieses Mal hatte Melo aber große Probleme mit seinem Wurf und traf nur 7 seiner 25 Feldwürfe, was am Ende für 18 Punkte und 8 Rebounds reichte.

Entscheidend war das großartige erste Viertel der Hornets, welche die Knicks anfangs überrollten und sich eine 38:22-Führung nach zwölf Minuten erarbeiteten. Die sollte bis zum Schluss reichen, auch wenn das Team von Jeff Hornacek gegen Ende am Comeback schnupperte. "Wir haben das Spiel am Anfang verloren. Wir haben uns zwar zurückgekämpft, aber das hat am Ende zu viel Energie gekostet", gab Hornacek zu, der in Kristaps Porzingis (25 Punkte, 6 Rebounds) seinen besten Mann hatte.

Oklahomy City Thunder (10-8) - Detroit Pistons (8-10) 106:88 (BOXSCORE)

Die Thunder sind wieder auf dem aufsteigenden Ast. Einen Tag nach dem Overtime-Sieg in Denver stellte OKC gegen Detroit die Weichen bereits früh auf Sieg. Mit 29:19 holten die Gastgeber sich das erste Viertel und verwalteten die Führung im Anschluss sicher, weil die Pistons bis zum Schluss eiskalt aus der Distanz blieben und lediglich einen Dreier bei 19 Versuchen trafen.

So richtig heiß war auch Russell Westbrook nicht. Der Point Guard traf nur 8 seiner 22 Versuche aus dem Feld, wodurch er mit 17 Punkten erst zum zweiten Mal in diesem Jahr weniger als 20 Zähler auflegte. Dafür glänzte der Point Guard aber wie gewohnt in allen anderen Facetten und kam mit 15 Assists sowie 13 Rebounds erneut auf ein bärenstarkes Triple-Double.

Es war Westbrooks 44. Triple-Double der Karriere, womit er nun LeBron James in der ewigen Bestenliste eingeholt hat und mit dem King zusammen an sechster Stelle steht, mit dem kleinen Unterschied, dass Russ für diesen Meilenstein knapp 400 Spiele weniger brauchte und momentan in fast jedem Spiel in allen drei Kategorien zweistellig punktet.

Anders als zuletzt bekam Westbrook dieses Mal aber dank Anthony Morrow (21 Punkte, 8/12 FG) und Enes Kanter (12 Punkte, 5/8 FG) Unterstützung von der Bank. Auch die war bei den Pistons, wo Tobias Harris mit 21 Punkten (8/10 FG) Topscorer war und Andre Drummond 10 Punkte sowie 8 Rebounds aufleegte, eher still. So hatte die insgesamt schwache Truppe von Stan van Gundy schließlich keine Chance.

Miami Heat (5-11) - Memphis Grizzlies (11-6) 107:110 (BOXSCORE)

Miamis Head Coach Erik Spoelstra war sichtlich beeindruckt und warf schon jetzt einen Namen in die Diskussion um das All-Star-Game. Aus seinem Team kam dieser aber nicht. "Conley hat einfach jeden wichtigen Wurf gemacht. Er war großartig. Es ist zwar noch früh, aber wenn er kein All-Star wird, wäre das ein Verbrechen", meinte Spoelstra nach der knappen Niederlage seines Teams, das am Ende vor allem am überragenden Conley scheiterte.

Einen Tag nach dem überraschenden Erfolg der Heat in Memphis wollte der Grizzlies-Spielmacher eine zweite Niederlage in Folge mit aller Macht verhindern und drehte in der extrem engen Schlussphase mächtig auf, als er in den letzten drei Minuten 11 seiner insgesamt 21 Punkte erzielte. Er war es schließlich auch, der das Spiel elf Sekunden vor dem Ende mit zwei Freiwürfen entschied.

Am Ende vergab Josh Richardson (15 Punkte) einen Dreier mit dem Buzzer, kurz nachdem der großartig aufspielende Dion Waiters (28 Punkte, 10/19 FG, 6 Assists) das Spiel per Dreier noch spannend gemacht hatte. Damit war die Heat-Niederlage war besiegelt.

Grizzlies-Coach David Fizdale, der sich auch über den Saisonbestwert von 28 Punkten (11/16 FG) bei Marc Gasol freuen konnte, war froh, als das Spiel endlich rum war. Der langjährige Assistant Coach der Heat nahm erstmals in Miami auf der anderen Seite der Bank Platz und meinte nach dem Sieg nur: "Es war merkwürdig. Es ist schwer gegen seine Brüder zu spielen und bin froh, dass es vorüber ist. Sie haben gestern gewonnen, wir heute. Damit können wir leben."

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