Die Brooklyn Nets haben überraschend nach zweifacher Verlängerung gegen die Los Angeles Clippers gewonnen. Dabei wurde Sean Kilpatrick mit 38 Punkten zum Helden. Die Cavs mussten sich den Bucks geschlagen geben, die Lakers unterlagen in New Orleans und Utah schlug Houston.
Detroit Pistons (9-10) - Charlotte Hornets (10-8) 112:89 (BOXSCORE)
Die Pistons hätten aufgeben können, als Andre Durmmond im zweiten Viertel für einen Ellenbogenschlag gegen Roy Hibbert des Feldes verwiesen wurde. In direkter Folge übernahm Charlotte die Führung und die Richtung des Spiels schien klar. Doch das Team von Stan van Gundy wollte nicht verlieren.
"Es sagt eine Menge über unsere Mannschaft aus, aber besonders über Jon [Leuer] und Aron [Baynes]", war Tobias Harris voll des Lobes: "Sie haben die Rolle von Andre übernommen und abgeliefert. Sie haben die Energie gebracht, die er gezeigt hätte, wäre er noch mit uns auf dem Parkett gewesen."
Harris selbst war mit 24 Punkten Topscorer der Pistons, die mit 12 getroffenen Dreiern einen neuen Saisonbestwert aufstellten (43 Prozent). Kentavious Caldwell-Pope und Marcus Morris steuerten je 18 Zähler zum Erfolg bei.
Auf Seiten der Gäste kam Kemba Walker auf 23 Punkte (9/16 FG), Jeremy Lamb musste nach einem Zusammenstoß Anfang des vierten Viertels raus und kehrte nicht mehr zurück.
Brooklyn Nets (5-12) - Los Angeles Clippers (14-5) 127:122 2OT (BOXSCORE)
Die Netse haben ihre Niederlagenserie beendet. Und wie! Mit dem Sieg beim ehemaligen Tabellenführer der Western Conference hatte wohl kaum jemand gerechnet, auch nicht Doc Rivers, der Blake Griffin gegen Brooklyn schonte.
Und es ging zunächst auch alles seinen gewohnten Gang: L.A. diktierte das Tempo und lag komfortabel in Front. Doch dann passierte es. Angeführt von Sean Kilpatrick, der 31 seiner 38 Punkte (Career High) in der zweiten Hälfte erzielte, pulverisierten die Nets den Vorsprung der Clippers und gingen in der Crunchtime sogar erstmals in Führung.
"Wir lagen mit 20 Punkten hinten und dann begannen wir, uns heranzuarbeiten", so der Matchwinner: "Im nächsten Augenblick waren es nur noch 4 Punkte und ich dachte: 'Jo, hier geht was. Es ist Zeit'."
Erst glich Chris Paul (26 Punkte, 10 Rebounds, 13 Assists) eine Sekunde vor dem Ende der regulären Spielzeit per Dreier aus, in der ersten Verlängerung war es Jamal Crawford, der die Partie zehn 10 Sekunden vor dem K.o. in die zweite Overtime schickte. Doch Kilpatrick hatte immer noch Körner und mit einem Layup und Foul beendete er das beste Spiel seines Lebens.
Doc Rivers wurde in der ersten Verlängerung mit zwei Technischen Fouls in die Kabine geschickt. Er hatte sich nach einem Pfiff so über Referee Kenny Mauer aufgeregt, dass er von mehreren seiner Assistant Coaches zurückgehalten werden musste.
Milwaukee Bucks (8-8) - Cleveland Cavaliers (13-3) 118:101 (BOXSCORE)
Sieg gegen den Champ! Die Bucks haben es als drittes Team geschafft, Cleveland den Zahn zu ziehen und die Partie gegen die Cavs zu gewinnen. Hauptgrund dafür war Giannis Antetokounmpo. Der Greek Freak stellte mit 34 Punkten sein Career High ein, dazu gab es 12 Rebounds, 5 Assists, 5 Steals und 2 Blocks.
"Er wird immer besser, dank harter Arbeit" sagte Coach Jason Kidd über seinen Schützling. "Er hat es heute mit dem besten Spieler der Welt aufgenommen." Und das Duell gegen LeBron James (22 Punkte, 4 Rebounds, 4 Assists, 7 Turnover) gewonnen. Der King haderte vor allem mit seinen Ballverlusten.
"Man kann einfach nicht simulieren, wie sie mit ihren langen Armen die Passwege zumachen. Aber 4 meiner 7 Turnover waren meine eigenen Fehler. Das ist leichtsinnig."
Die Cavs kamen gut rein und führten früh mit 14 Punkten, doch bis zur Halbzeit hatte Milwaukee das Spiel dank Giannis und Jabari Parker (18 Punkte) übernommen. Im dritten Viertel zogen die Bucks den Cavs endgültig den Zahn und steuerten einem souveränen Sieg entgegen.
Kyrie Irving kam auf 20 Punkte, Kevin Love fand keinen Rhythmus (3/10 FG) und beendete das Spiel mit 13 Zählern. Die Bank der Bucks legte 48 Punkte auf (17 von Michael Beasley) und hatte so ebenfalls großen Anteil am Sieg.
New Orleans Pelicans (7-12) - Los Angeles Lakers (9-10) 105:88 (BOXSCORE)
"Ich würde auf ihn setzen, selbst wenn vier Gegner an ihm dran sind. Es macht einfach keinen Unterschied. Er punktet so einfach." Dieser Lobgesang kam von Jrue Holiday. Und er ging in Richtung von Anthony Davis. Einmal mehr war die Braue nicht zu stoppen und führte die Pels zum Sieg.
41 Punkte, 16 Rebounds, 4 Steals und 2 Blocks lautet die imposante Statline des Liga-Topscorers. Holiday, der neben Tim Frazier startete, legte 22 Zähler und 5 Assists auf.
Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: L.A. traf ohne den verletzten D'Angelo Russell unterirdische 17 Prozent von Downtown, ließ einige Zähler an der Linie liegen (50 Prozent) und führte nicht eine Sekunde in der gesamten Partie.
Bester Punktesammler für die Lakers war Lou Williams mit 16 Zählern, Julius Randle kam bei seinem Comeback auf 12 Punkte und 10 Rebounds.
Darüber hinaus bangt Tinseltown um Nick Young: In der Anfangsphase des Spiels verletzte er sich ohne Einwirkung des Gegners an der Achillessehne und musste vom Platz getragen werden. Wie ernsthaft die Verletzung ist, werden weitere Untersuchungen ergeben.
San Antonio Spurs (14-4) - Orlando Magic (7-11) 83:95 (BOXSCORE)
Passiert. Unter dem Motto stand das Spiel der Spurs gegen die Magic. Nichts ging bei San Antonio, aber auch so wirklich gar nichts. Mit 37 Prozent Trefferquote zeigten die Spurs das mit Abstand schwächste Saisonspiel.
Einzig LaMarcus Aldridge (16 Punkte, 7/12 FG), Kawhi Leonard (21 Punkte) und Manu Ginobili (13 Punkte) erreichten annähernd Normalform. So war es auch kein Wunder, dass die Siegesserie der Spurs nach neun Spielen riss und die Magic nach vier sieglosen Spielen wieder jubeln durften.
"Wir haben gekratzt und gebissen, so wie es sein soll", sagte Orlando-Coach Frank Vogel anschließend: "Wir sind ein verzweifeltes Team. Wir benötigten dringend einen Sieg und haben diese Verzweiflung gebraucht, um so zu spielen."
Serge Ibaka legte 18 Punkte und 7 Rebounds auf, von der Bank kam Nik Vucevic auf ein Double-Double (12 Punkte, 10 Rebounds).
Utah Jazz (11-8) - Houston Rockets (11-7) 120:101 (BOXSCORE)
Die Erklärung von Coach Quin Snyder nach dem Sieg gegen die Rockets war denkbar einfach. Sie hatten ihre Würfe getroffen. "Manchmal ist es so einfach. Wir haben einige gute Würfe bekommen und heute ist der Ball eben in den Korb gefallen. Man nimmt es gern, wenn es so läuft, denn es gibt auch Tage, da läuft es anders herum."
Gegen Houston war aber alles in Ordnung für Synder und sein Team, vor allem bei Gordon Hayward lief es richti gut. Mit 31 Punkten, 5 Rebounds und 7 Assists hatte er großen Anteil am Erfolg, Rudy Gobert kam auf 16 Punkte, 14 Rebounds und 3 Blocks. Rodney Hood musste mit einer Oberschenkelverletzung raus.
James Harden erlebte einen ineffizienten Abend (8/23 FG), kam aber dennoch auf 26 Punkte, 5 Rebounds und 7 Assists. Eric Gordon legte von der Bank 24 Zähler auf. Vor allem der Dreier wollte bei den Rockets in der ersten Hälfte überhaupt nicht fallen (4/17 Treffer), sodass sich Utah eine 12-Punkte-Führung erspielen konnte.
Ab dem dritten Viertel wurde es allerding besser und so kam Houston doch noch auf das 17. Spiel mit mindestens 10 getroffenen Longballs. Das ist NBA-Rekord. Bei Quoten von 55 Prozent aus dem Feld und 54 Prozent von Downtown ließen die Jazz nach der Pause nichts mehr anbrennen und sich den Sieg nicht mehr nehmen.