NBA

Russ zum Sechsten! Hawks verlieren erneut

Von Robert Arndt
Russell Westbrook legte sein sechstes Triple-Double in Folge auf
© getty

Die Atlanta Hawks (10-12) haben ihre siebte Niederlage am Stück einstecken müssen. Gegen die Oklahoma City Thunder (14-8) setzte es eine knappe 99:102-Pleite. Mann des Abends war natürlich Russel Westbrook, der sein sechstes Triple-Double in Serie auflegte

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Einmal mehr war Russell Westbrook der Garant für den Sieg der Thunder. Der Point Guard legte dabei sein sechstes Triple-Double in Serie auf. Vor allem im dritten Viertel war Russ von Atlanta nicht zu stoppen und erzielte 16 Punkte. Insgesamt standen am Ende 32 Punkte, 13 Rebounds und 12 Assists im Boxscore (10/22 FG)

Unterstützung bekam er hauptsächlich von Victor Oladipo (14 Zähler) und Steven Adams (12 Punkte, 10 Rebounds). Auch die Reservisten der Thunder erwischten einen guten Abend. Speziell Anthony Morrow hatte ein unglaublich heißes Händchen und versenkte gleich fünf Dreier für 15 Punkte.

Bei Atlanta zeigte Paul Millsap bei seiner Rückkehr eine gute Leistung und war im Prinzip die einzige Konstante seiner Mannschaft (24 Punkte, 5 Rebounds, 8/14 FG). Kyle Korver kam diesmal nur von der Bank, hatte dafür aber einen deutlich besseren Touch als noch zuletzt (15 Zähler, 5/9 FG). Dwight Howard spielte nur 19 Minuten und war kaum ein Faktor (6 Punkte, 7 Rebounds)

Dennis Schröder durchlebte einen Abend mit Höhen und Tiefen (17 Punkte, 6 Rebounds, 8 Assists). Seine Spielgestaltung war meist gut, aber im Abschluss fehlte oft das Glück (6/16 FG). Zahlreiche Abschlüsse rollten rein und wieder heraus, was den Deutschen teils sichtlich frustrierte. Dafür trieb er sein Team immer wieder an, exemplarisch der Steal im Schlussabschnitt, als er Oladipo im Backcourt jagte und den Ballverlust erzwang. Danach aber erneut mit unglücklichen Entscheidungen in der Crunchtime.

Die Reaktionen:

Russell Westbrook (Thunder): "Ich lese einfach nur das Spiel. Es sagt mir dann, was ich auf dem Feld zu tun habe."

Thabo Sefolosha (Hawks) über Westbrook: "Es ist atemberaubend. Er kann so viele verschiedene Dinge. Er ist einfach überall."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Nach drei Spielen Pause wegen einer Verletzung an der Hüfte kehrte Millsap wieder zurürck in die Formation von Coach Mike Budenholzer. Kyle Korver muss aufgrund seines Formtiefs auf die Bank, weswegen Thabo Sefolosha seinen ersten Start bekam. Schröder, Bazemore und Howard komplettierten das Lineup. Keine Überraschungen dagegen bei den Thunder. Es starteten Westbrook, Oladipo, Roberson, Sabonis und Adams.

1. Viertel: Die Thunder begannen mit drei Ballverlusten, während Atlanta noch keinen Touch fand. Erst nach drei Minuten brach Oladipo den Bann versenkte den ersten Wurf der Partie per Triple. Im Anschluss entwickelte sich eine ausgeglichene Angelegenheit, obwohl Westbrook von Sefolosha zunächst gut in Schach gehalten wurde (Drei Turnover, nur ein Punkt). ATL setzte sich ein wenig ab, doch die Thunder-Bank präsentierte sich sehr gut. Enes Kanter machte acht Punkte und Grant setzte zum Ende ein Ausrufezeichen per Monsterdunk. OKC führte 23:21.

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2. Viertel: Inzwischen war es ein munteres Spielchen. Beide Teams trafen nun besser. Für Atlanta stach Korver hervor, der fünf Punkte in Serie für sich verbuchen konnte. Ein Wahnsinns-Jam von Oladipo über Howard sorgte für dann für Staunen in der Philips Arena. Auch die Hawks taten dies wohl. Im Anschluss gelang nur noch sehr wenig. Durch drei Turnover in Serie konnten sich die Thunder erstmals ein Acht-Punkte-Polster erspielen. Doch da Adams einiges an der Linie liegen ließ, kamen die Hawks zurück. Korver verkürzte auf einen Punkt. OKC ging mit 55:54 in die Pause.

3. Viertel: Westbrook wachte nun auf und war zunächst nur durch Fouls zu stoppen. Zehn der ersten 14 Punkte von OKC gingen auf das Konto von Nummer 0. Zur Hälfte des Abschnitts stand auch nun schon fast übliche Triple-Double im Boxscore, es war das sechste in Folge. Positiver Nebeneffekt war natürlich, dass der Vorsprung stetig anwuchs. Nach zwei weiteren Dreiern von Russ betrug der Vorsprung elf Punkte. Doch auch als RW0 auf die Bank ging, konnten die Hawks keinen Profit schlagen. OKC ging mit einer 83:69-Führung in das Schlussviertel.

4. Viertel: Die Reservisten der Thunder hielten den Vorsprung. Zwar wurde der Vorsprung durch die Hawks auf unter 10 Punkte eingedampft, doch OKC hatte in Dreierspezialist Morrow die richtige Antwort. Doch Atlanta konterte mit Millsap und einem Dreier von Korver. Die Energie in der Halle war nun wieder da und Westbrook wurde aggressiv verteidigt. Schröder erzwang derweil einen Ballverlust von Oladipo im Backcourt und scorte über Adams. Westbrook erhöhte im Gegenzug wieder auf sechs Zähler. Schröder verlegte auf der Gegenseite, den anschließenden Fastbreak schloss Russ per Fingerroll ab. Schröder verkürzte 34 Sekunden vor dem Ende auf drei Zähler. Korver erzwang gegen Oladipo den Sprungball und gewann diesen. Es folgte jedoch ein Broken Play der Hawks, als Millsap den Ball nicht ordentlich unter Kontrolle bringen konnte. Der Dreier von Hardaway Jr., der die Verlängerung bedeutet hätte, berührte nicht einmal den Ring. Die Thunder gewannen mit 102:99.

Hawks vs. Thunder: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Russell Westbrook. Begann äußerst verhalten und hatte schnell drei Turnover auf dem Konto. Nach der Pause zeigte der Guard aber eine atemberaubende Performance. 16 Punkte im dritten Viertel sorgten für den ersten größeren Vorsprung der Partie. Als es dann im Schlussviertel wieder eng wurde, war Westbrook für sein Team wieder zur Stelle und erzielte sieben sehr wichtige Zähler in Folge, als das Momentum auf Seiten Atlantas lag. Einzig an der Linie zeigte er ungewohnte Schwächen (9/14 FT), in der Crunchtime versenkte er seine Freiwürfe aber eiskalt. Nebenbei legte er natürlich das schon übliche Triple-Double auf.

Der Flop des Spiels: Kent Bazemore. An dieser Stelle hätte auch Dwight Howard stehen können, doch während D8 mit seiner Defense beitragen konnte, war es für Baze ein mehr als gebrauchter Abend. Beendete das Spiel ohne Punkte bei sieben Wurfversuchen. Konnte sich gegen Oladipo überhaupt nicht behaupten und leistete sich zusätzlich noch drei, teils sehr vermeidbare Turnover. Folgerichtig stand er im vierten Viertel nicht mehr auf dem Court.

Das fiel auf:

  • Das Spiel startete mit einigen interessanten Matchups. Westbrook wurde zunächst von Sefolosha verteidigt, während Roberson sich um Schröder kümmerte. OKC versuchte derweil Westbrook durch Blöcke gegen Schröder zu positionieren. Der machte gegen Westbrook aber einen ordentlichen Job und dämmte die Kreise von Russ so gut er konnte ein.
  • Die Rückkehr von Millsap tat sichtlich gut. Vor allem im Angriff zeigte sich Atlanta beweglicher und flexibler. Als zusätzlicher Ballhandler konnte er Schröder gut entlasten und hängte den Thunder einige Fouls an. Speziell Rookie Sabonis wirkte gegen den Veteran häufig hilflos.
  • Im ersten Durchgang machte OKC sich das Leben selber schwer. Die Hawks trafen schlecht, doch die Thunder taten Atlanta zu oft den Gefallen und begingen jede Menge unnötige Fouls. So war ATL oft schnell im Bonus und durfte teils mehr als ein halbes Viertel Freiwürfe nehmen.
  • Neben der Ein-Mann-Armee Westbrook überzeugte vor allem die Bank der Thunder. Als Russ auf der Bank saß, hielten die Reservisten nicht nur den Vorsprung, sondern bauten diesen auch aus. Enes Kanter überzeugte im zweiten Viertel, Anthony Morrow blieb über das komplette Spiel unglaublich heiß.
  • Phasenweise war es eine unglaublich hektische Partie. Atlanta war die Verunsicherung teils noch anzumerken. Bälle wurden nicht gefangen, Pässe wurden ungenau gespielt. OKC stand in dieser Kategorie aber nichts nach. Hinzu kamen mehrere Dunkversuche, die misslangen. Bereits zur Pause hatten beide Teams 23 Ballverluste gesammelt, am Ende waren es satte 37 (OKC: 19, ATL: 18)

Der Spielplan im Überblick

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